Partisanenkrieg im Ersten Weltkrieg?

Vermutlich war mein "aktiviert" keine gute Übersetzung. Im staatlichen belgischen Organ Moniteur hieß es so:
Art. 1er La garde civique non active de toutes les communes du royaume est appelée à l'activité.

Ich verstehe das so, dass der "non active" Teil der garde civique seine für ihn vorgesehene Tätigkeit aufnehmen soll.
 
Vermutlich war mein "aktiviert" keine gute Übersetzung.
Unter dem von dir geposteten Foto steht in deinem Link: "La garde civique non active dans un village belge. L'homme à droite porte un sabre briquet de l'armée napoléoniènne."
Also ungefähr: Die nicht-aktive Garde Civique in einem belgischen Dorf. Der Mann an der rechten Seite trägt einen Säbel der Napoleonischen (erster oder dritter ist unklar. Ich denke erster Napoleon.) Armee.
Daher ging ich davon aus, dass dieses Foto die Garde Civique (eventuell kurz) vor dem 1.Weltkrieg darstellt, bevor sie vom König "aktiviert" wurde. Eine "Aktivierung" interpretiere ich so, dass eher mehr als weniger Uniform getragen wurde und die Truppe disziplinierter auftrat.
 
Das sehe ich als völlig unwahrscheinlich an.

Du kannst klagen und zetern, dass der deutsche Soldat kein gewohnheitsmäßiger Lügner war, aber der 2. ban wurde aufgeboten und sowohl die Bestimmungen als auch Bildquellen zeigen eine mangelhafte Uniformierung.

Das erklärt die Aussagen der Quellen. Solche Aussagen sind ja in den seltensten Quellen objektiv. In der Regel finden wir subjektive Eindrücke. Die nicht eindeutige Problematik zeigt sich zudem auch in der Diskussion zwischen Belgischer und deutscher Führung, sowie der Auflösung der Truppe. Es ist bemerkenswert, dass beide Seiten hier offensichtlich einen Grenzfall gesehen haben.

"Aktivierung" bedeutet hier Einberufung wie vorgesehen. Da eine weitergehende Uniformierung nicht vorgesehen war, ist die Annahme einer solchen ein unzulässiges Ausschreiben der Geschichte. Dafür bräuchte es weitere Quellen.
 
Ich klage und zetere nicht. Das ist eine Unterstellung.
Wenn eine Truppe nicht einberufen ist, ist sie nicht im Dienst. Somit entfällt ja auch die Notwendigkeit eine Uniform zu tragen, für die ja jeder selbst aufkommen musste. Da die "Aktivierung" mit dem deutschen Überfall auf Belgien begann, die Garde Civique hier aber als inaktiv beschrieben wird, muss das Foto vor Kriegsbeginn entstanden sein. Das Foto von Naresuan sieht nach einem lockeren Freizeitausflug aus, zumal man dem Text auch entnehmen kann, dass es in einem Dorf aufgenommen wurde - die Garde Civique hingegen nur in Städten über 10.000 Einwohnern einberufen wurde.
 
1280px-Jules_De_Bruycker_-_The_Parade_of_the_Vigilante_Patrol_in_Ghent.jpg


Hier noch eine Karrikatur von 1912, an der man ganz gut die Uniformen der Garde Civique erkennen kann - aus:
Garde Civique - Wikipedia
 
Das hat rein gar nichts mit dem Thema zu tun.

Die Aussage zur Uniformierung steht zudem kontradiktorisch zur Organisation der Garde Civique.

Das Foto zeigt zudem eindeutig die real getragenen Erkennungszeichen.

Eine Uniformierung des 2. ban ist nach den bisher vorliegenden Angaben pure Fantasy, keine Geschichte. Es kann ja theoretisch sein, dass der Belgische Staat Uniformen an den 2. ban verteilte. Doch müsste es dazu Quellen geben. Ohne hat das keinerlei Halt, weil vorhandene Belege anderes besagen.

Die Männer des 2. ban hatten ausdrücklich keine Uniformen vorzuhalten. Das Foto zeigt denn auch, dass andere Kennzeichen genutzt wurden, was dies nochmal bestätigt.

Eine Karikatur zum 1. ban (uniformiert) sagt nichts zum 2. ban (nicht uniformiert) aus.

Für mich ist die Zeit sehr spät, aber die Grundlagen der Quellenkritik gelten auch hier.
 
Die Englische wiki besagt nur, dass der 1.Ban sich seine Uniformen selbst kaufen musste.
"Each regional unit of the Garde had its own dark blue or green uniform, generally following the pattern of those worn by the regular army but with a number of variations.Infantry wore a wide brimmed hat with plume, cavalry a fur busby and artillery a shako. Officers followed the same system of ranks and insignia as the army but traditionally substituted silver braiding and badges for the gold/bronze of the regulars.
The 40,700 civil guardsmen serving in the active portion ("1st Ban") of the force were required to provide their own uniforms."
Nicht aber, dass der 2. oder 3. Ban keine Uniformen hatte. Ich lese da das Gegenteil heraus: "Each regional unit of the Garde had its own dark blue or green uniform."

Im Übrigen stellt die Karriaktur ziemlich sicher nicht den 1.Ban (Männer zwischen 21 und 30) dar. So viel zum Thema "Quellenkritik". Da hilft kein klagen und kein zetern.
 
Das Foto von Naresuan sieht nach einem lockeren Freizeitausflug aus, zumal man dem Text auch entnehmen kann, dass es in einem Dorf aufgenommen wurde - die Garde Civique hingegen nur in Städten über 10.000 Einwohnern einberufen wurde.

Das widerrum würde dann allerdings die Frage aufwerfen, was eine Einheit der "Garde Civique" in dem entsprechenden Dorf suchte?

Aus dem Wikipedia-Artikel zur Garde Civique:

"The Garde was organized at a local level, originally in all communes with more than 30,000 inhabitants. Subsequently this "constitutional force" was limited to those towns having a population of 10,000 or more. More thinly populated communities did not have this obligation unless subject to special legislation."

Garde Civique - Wikipedia

So wie ich diesen Artikel verstehe, wurde die Garde Civique nicht nur ausschließlich in Städten mit über 10.000 Einwohnern einberufen, sondern in kleineren Orten außer in Sonderfällen überhaupt nicht vorgehalten.


Du schreibst dass die Garde Civique auf dem von Naresuan verlinkten Foto eher nach lockerem Freizeitausflug aussieht, würde sich die Frage stellen, in wie fern es überhaupt legal gewesen wäre offen Waffen, Ehrenzeichen (Säbel) und gegebenenfalls Armbinden zu tragen, die die Träger als Angehörige der Garde Civique auswiesen, wenn diese überhaupt nicht im Dienst waren.
Ich würde mal meinen, wenn angehörige des Militärs oder der Ordnungsorgane hierzulande außer Dienst in der Öffentlichkeit mit Hoheits- und Amtszeichen herumlaufen und auf freizeitausflüge gehen würden, würde man ihnen etwas anderes erzählen.

Das Waffen und Ggf. Zeichen an der die Garde Civique zu erkennen waren auf dem Foto erkennbar sind und es aus einem Dorf stammen soll, in dem es, nach meinem Verständnis des Artikels wahrscheinlich übeerhaupt keine lokale Formation der Garde Civique gab (jedenfalls wenn wir mal davon ausgehen, dass "village" eine Siedlung mit weniger als 10.000 Einwohnern meint, würde ich eher zu dem Schluss kommen, dass es sich dabei wahrscheinlich um eine Art Übung gehandelt haben wird.
Und dementsprechend vielleicht nicht um eine aktivierte Formation nach königlichem Dekret, möglicherweise aber um eine auf lokaler Ebene zu Übungszwecken aktivierten Formation der zweiten Staffel und insofern dass die Zuschreibung "inaktiv" möglicherweise etwas irreführend ist.



 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder Schützenverein führt bei Umzügen Waffen mit sich. Die belgischen Bürgermeister waren angehalten, beim Vorrücken deutscher Truppen Waffen von Zivilpersonen (nicht der Garde Civique) einzusammeln, um Partisanenvorwürfe gar nicht erst aufkommen zu lassen.
 
Jeder Schützenverein führt bei Umzügen Waffen mit sich.
Sieht die von Naresuan verlinkte Photographie für dich nach einem Schützenumzug oder irgendeiner vergleichbaren genehmigten und öffentlichen Festitvität aus?

Schützenvereine, die außerhalb genehmigter Festivitäten dieser Art durch die Gegend laufen und offen Waffen mit sich führen wäre für mich in der Tat eher etwas neues.
 
Die Verordnung vom 5.8.1914 erschien am 7.8. in den Zeitungen und lautete weiter:

Art. 2. Les hommes composant les gardes civiques appeleées à l'activité par le présent arrêté porteront, d'une manière apparante, comme signes distinctifs:
1° Au bras gauche: un brassard aux couleurs nationales;
2° A la coiffure: une cocarde aux mêmes couleurs.


Art. 2 Die Männer, die die durch den vorliegenden Erlass zur Tätigkeit aufgerufenen Garde Civique bilden, tragen als Erkennungszeichen in auffälliger Weise:
1° Am linken Arm: eine Armbinde in den Nationalfarben;
2° An der Kopfbedeckung: eine Kokarde in den gleichen Farben.


Es geht aus der Verordnung und den mir bekannten Quellen nicht hervor, ob diese Armbinden und Kokarden bereit lagen, früher schon benutzt wurden oder erst angefertigt werden mussten.
Die Vorschrift für das Tragen eines blauen Hemds, sowie das offene Tragen der Waffen soll am 8.8. erfolgt sein. Da man sie aber scheinbar schon früher "les bleus" nannte, nehme ich an, dass wenigstens die blauen Hemden vorhanden waren.

Ich gehe deshalb davon aus, dass die abgebildete Bekleidung bereits das Maximum der Uniformierung für die Inaktiven war.

Den Hinweis auf den napoleonischen Säbel deutete ich als Versuch, die unzureichende Bewaffnung zu betonen.

Noch ein Hinweis auf einen Tagungsbericht von 2017 zum Thema:
German Atrocities 1914 – Revisited
 
Ich habe hier eine englischsprachige Seite gefunden, die erklärt, was es mit der aktiven und inaktiven Garde Civique auf sich hat.

Garde Civique – German 1914

Demnach gab es eine ständig "aktive" Garde Civique von 46.000 Mann, die Uniformen hatte. Die inaktiven, von denen zu Beginn des Krieges 100.000 "aktiviert" wurden, sollten mindestens die von @Naresuan erwähnten Erkennungszeichen blaues Hemd, Armbinde und Kokarde führen.
 
Ganz generell vermag ich nicht zu glauben, das gemäß Horne und Kramer das deutsche Heer wohl aus einer Bande von Mördern, Vergewaltigern und Dieben bestanden haben soll. Belgische und französische amtliche Quellen sind grundsätzlich glaubwürdig (Quellenkritik?) und deutsche Quellen grundsätzlich unglaubwürdig. Es sollen 132 deutsche Regimenter sich an Verbrechen beteiligt haben. Wenn man nun versucht die Kriegsverbrechen den von Horne und Kramer genannten deutschen Einheiten zuzuordnen, dann muss man feststellen, das diese zum Teil gar nicht am Ort des Geschehens gewesen waren. Horne und Kramer haben sich erst gar nicht die Mühe gemacht, die deutschen Quellen auszuwerten. Pauschal als unglaubwürdig, alle Deutschen Soldaten waren Lügner, erscheint doch ein wenig einfach.
So wird von Horne und Kramer beispielweise der sogenannte Bryce Report aus dem Jahre 1915 herangezogen und das in Kenntnis, das dort Verbrechen der Deutschen schlicht erfunden worden waren. Es wurden Aussagen von diesen Report recht unkritisch in der Darstellung von Horne und Kramer übernommen.
 
Ganz generell vermag ich nicht zu glauben, das gemäß Horne und Kramer das deutsche Heer wohl aus einer Bande von Mördern, Vergewaltigern und Dieben bestanden haben soll. Belgische und französische amtliche Quellen sind grundsätzlich glaubwürdig (Quellenkritik?) und deutsche Quellen grundsätzlich unglaubwürdig.

Mindestens das Diebstähle/wilde Requisitionen eher die Regel, als die Ausnahme gewesen sein dürften, wird man als plausibel betrachten können, wenn man sich vor Augen führt, wie schnell der Vormarsch gemäß Schlieffenplan laufen musste und wie schwer es gewesen sein wird, hinreichend Nachschub und Verpflegung mehr oder parallel in der Geschwindigkeit nach vorn zu schaffen.
De facto dürfte es da relativ oft vorgkommen sein, dass die Verpflegung die Truppen nicht zeitig erreichte oder einfach nicht finden konnten, weil aus taktischen Gründen die Vormarschrouten spontan geändert werden mussten oder sich Truppenteile oder Teile des Nachschubtrosses auch einfach verirrten.

Es sollen 132 deutsche Regimenter sich an Verbrechen beteiligt haben.
Naja, was bdeutete das? Konkret, dass sich Soldaten aus 132 Regimentern an Verbrechen beeteiligt haben, wozu es theoretisch nicht mehr als 132 Soldaten bräuchte, die Verbrechen begehen oder dabei helfen.

Da war immerhin ein Millionenheer in Bewegung und wenn aus einer oder anderthalb Millionen (müsste man nachsehen, wie viele deutsche Soldaten sich in 1915 zeitweise in Belgien befanden, aber in dem Dreh wird sich das verhalten) nur jeder Hundertste irgendwo ein Verbrechen begeht sind das mal eben 10.000-15.000 Kriegsverbrechen und je nachdem, wie die sich verteilen, kann man dann durchaus behaupten, dass so undd so viele Regimenter daran beteiligt gewesen seien.

Wenn man nun versucht die Kriegsverbrechen den von Horne und Kramer genannten deutschen Einheiten zuzuordnen, dann muss man feststellen, das diese zum Teil gar nicht am Ort des Geschehens gewesen waren. Horne und Kramer haben sich erst gar nicht die Mühe gemacht, die deutschen Quellen auszuwerten. Pauschal als unglaubwürdig, alle Deutschen Soldaten waren Lügner, erscheint doch ein wenig einfach.
Naja, die flasche Zuordnung belegt ja aber nicht, dass entsprechende Verbrechen nicht begangen worden seien oder frei erfunden wären, möglicherweise wurden einfach nur die Einheiten, deren Angehörige darin involviert waren nicht korrekt identifiziert.
Vor dem Hintergrund des Umstands, dass man in Deutschland ja einmal die Wehrverfassung mit den 4 verschiedenen Armeen hatte, wird es sicherlich bei Nummerierungen der Truppen hin und wieder zu Dopplungen oder einfach zu verwechslungen gekommen sein, wenn möglicherweise die richtige Nummer des Regiments, ermittelt, aber die preußische Armee mit der Sächsischen oder der Bayerischen verwechselt wurde oder so etwas.
Ich denke die etwas chaotische Wehrverfassung Deutschlands gab da durchaus Spielraum für Irrtümer.

Pauschal als unglaubwürdig, alle Deutschen Soldaten waren Lügner, erscheint doch ein wenig einfach.
Natürlich wäre das ein wenig einfach, aber sehen Horne und Kramer das so drastisch?
 
Ich möchte keine Diskussion zum Thema Belgien im Sommer 1914 beginnen, da es zu schnellt zu emotional wird und die Meinungen ohnehin feststehen!

@Shinigami

Nur soviel in aller Kürze:

Peter Hoeres stellt fest, das bei der Quellenkritik mit zweierlei Maß gemessen wurde. Gräuelgeschichten über deutsche Verbrechen würden allesamt als Belege für deutsche Kriegsverbrechen gewertet. Deutsche Berichte von belgischen Gräueln und illegalen Kriegshandlungen werden dagegen auf ein aus dem deutsch-französischen Krieg gespeistes Wahnbild zurückgeführt.

Auch die Darstellung des Kriegsvölkerrechts durch die beiden Autoren sei lückenhaft ebenso wie die Auszüge aus der Haager Landkriegsordnung von 1907. Der Artikel 50 der HLKO der sich mit Kollektivstrafen befasst, wurde ständig nur fragmentarisch zitiert.

In Hornes und Kramer Werk ist immer wieder mit Wendungen wie "es ist möglich", "nicht völlig auszuschließen", "die plausible Erklärung" etc.etc. gearbeitet worden. Das passt aber nicht zu den Anspruch von Horne und Kramer zu den Ereignissen die "letzte Wahrheit" gefunden zu haben.

Horne und Kramer weise samt und sonders alle deutschen Regimentsgeschichten als tendenziös und apologetisch zurück. Dabei sind dort wichtige Informationen untergebracht, wie beispielsweise wo und wann sich die Regimenter befanden oder wo und wann welche Offiziere gefallen sind.

Als Quelle diente mit Spraul, Franktireurkrieg 1914
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, dass keiner der Diskutanten hier auf den von @Scorpio zitierten Befehl des kommandierenden Generals einging, der sich liest, als wäre er von einem SS-General im II. Weltkrieg verfasst worden.

Klar, sind die Handlungen der belgischen Bevölkerung sind verständlich. Aber das ist auch die Reaktion der deutschen Soldaten, dachten sie doch, sie würden einfach durch Belgien spazieren: Es hat ihnen keiner gesagt, dass Belgien ihnen den Durchmarsch verwehren würde. Das haben nur die Regierung und wohl auch der Generalstab gewusst, nicht aber Soldaten auf den Straßen. So befahl General Otto von Emmich am 4. August 1914, also an dem Tag, an dem Deutschland in Belgien einmarschierte, der belgischen Bevölkerung, Deutschland freien Durchgang zu gewähren, andernfalls hätte sie mit Repressalien zu rechnen. Auch die Zerstörung von Brücken und Eisenbahnen würde bestraft werden.

Und der Generalstabschef Moltke rechtfertigte dies am 5.8.1914 gegenüber seinem österreichischen Amtskollegen, dass die deutschen Methoden (bei Lüttich) sicherlich brutal seien, aber es gehe um Leben und Tod, und jeder, der sich uns in den Weg stellt, müsse Konsequenzen tragen. Und gegenüber Außenminister Gottlieb von Jagow erklärte Moltke am selben Tag, dass die ernste Lage, in der sich das Vaterland befindet, den Einsatz jedes Mittels, das dem Feind schaden kann, zur Pflicht mache.

Was ich sagen will: Die Gräuel waren also nicht nur spontane Taten einer überforderten Soldateska vor Ort, sondern wurden größtenteils angeordnet.
 
Und dann gibt es eben genügend erfundene Gäueltaten.
Einmal wurden deutschen Gefangenen vorgefertigte Protokolle, die sie beeiden und unterzeichnen mussten und als Beweismittel gegen die Gräuel deutscher Soldaten verwendet.
Ein anderes Mal will ein polnischer Stabsarzt, später plötzlich nur Sanitäter, in Ruhe eine Zigarre geraucht und von Franzosen, er trug die Rote Kreuz Binde, nicht behelligt worden sein. Nur, sein Verband stand just an diesem Tage in schweren Gefechten und der angebliche Arzt will bei einem Ausritt in Ruhe eine Zigarre geraucht haben.
Auch gibt es durchaus bezeugte französische Überfälle auf Rote Kreuz Transporte.
Diese Liste ließ sich beliebig fortsetzen; aber es waren beide Seiten, die sich Gräueltaten leisteten.
 
aber es waren beide Seiten, die sich Gräueltaten leisteten.
Das ist ein schönes Beispiel für den Versuch einer Relativierung.

Ja, auch auf der anderen Seite gab es nicht nur Engel. Aber du verkennst, dass die Deutschen gleich am ersten Tag mit Gräueln angefangen hatten, und dass sie von Generälen angeordnet worden waren. Aber was kann man schon von einer Regierung und einem Generalstab erwarten, die sich beide einen Dreck um Völkerrecht kümmern und einen Staat überfallen, nur weil sie meinen, dieser wäre klein und unbedeutend.
 
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