Was soll uns das nun in Bezug auf die Externsteine sagen? Gegen die aufkommenden Mythen hat Clostermeier schon vor 200 Jahren geduldig und sachlich argumentiert.
Argumentation und Kommunikation dürfen nicht verwechselt werden.
Wenn eine Argumentation nicht kommuniziert wird, findet keine Kommunikation statt. In Deutschland ist Wissenschaft laut unseren höchsten Gerichten auch dadurch definiert, auch eine weitere Öffentlichkeit zu informieren und sich der Kritik von Laien zu stellen. Darauf wird bei entscheidenden Themen verzichtet.
Wenn sich hier in Ostwestfalen mal ein Journalist die Mühe macht, einen Artikel zu den Externsteinen zu schreiben, geht das nicht von der Wissenschaft aus und auch schon mal nach hinten los, weil es ja nicht "ausgewogen" sei. Überregionale Veröffentlichungen, die ich nicht mal populärwissenschaftlich nennen würde, schwelgen meist in Mythos und mythisch-naturnaher Erkenntnis samt neopaganen Vibes und erwähnen am Rande "Die Wissenschaft sagt allerdings ...".
In einigen anderen Ländern schreiben auch Professoren für eine breitere Öffentlichkeit. Hier müssen sie sich rechtfertigen, wenn sie Texte nicht mindestens auf dem Niveau des Bildungsbürgertums schreiben.
Werke die mit "Führer zu den ..." und anderen Titeln überschrieben sind, die eigentlich allgemeine Benutzbarkeit anzeigen, müssen oft schon vielen Abiturienten übersetzt werden. Ich hatte so etwas mal einem Ingenieur kopiert, weil ich wenig Zeit hatte. Am Ende hat es länger gedauert.
Wikipedia wird in Deutschland oft wissenschaftlich-unverständlich formuliert. Der Anspruch der Wikipedia ist jedoch Allgemeinverständlichkeit. Wenn auch einige die Wikipedia zum wissenschaftlichen Hilfsmittel umbauen wollen, ist es bei vielen keine böse Absicht: Sie haben nie gelernt, verständlich (oder auch nur in verschiedenen Stilen) zu schreiben.
Ich habe schon erlebt, dass ich den mit Fachausdrücken durchsetzten Sermon mich behandelnder Ärzte nacherzählte, um zu erfahren, ob ich es richtig verstanden hatte und die sich das dann aufschrieben, um besser mit den Patienten zu kommunizieren. Jetzt habe ich einen Arzt, den ich als Nichtmediziner verstehe. Das reicht also bis in Bereiche, in denen es gefährliche Auswirkungen hat, ist nicht auf Geisteswissenschaften beschränkt, wo es nur indirekt gefährlich wird.