1. Mai 1945 in Berlin-Baumschulenweg

Ekaterina

Mitglied
Guten Tag Ihr lieben Experten,
heute habe ich eine ganze spezielle Frage:
am 1. Mai 1945 hat sich der Führer umgebracht, in Berlins Mitte wurde heftig gekämpft. Aber wie war es in Berlin-Baumschulenweg? Trifft meine Annahme zu, dass die Sowjets da bereits seit ein paar Tagen zugegen waren und es folglich nicht mehr zu Kampfhandlungen kam, und dass die Menschen dort bereits NS-Uniformen und Ariernachweise verbrannt hatten und sich die Herren die Führerbärte abrasiert hatten? Dass es zwar noch lange keine "normalen" Zustände waren, aber im Vergleich zur Stadtmitte eher "normal" war?
Wie war das Wetter an diesem Tag? Ich habe das gegoogelt, ich finde für diesen Tag nur Wetter für Hamburg, da soll es um die 20 Grad gewesen sein und kein Regen. Könnte das auch für Berlin zutreffen?
Ich weiß natürlich um Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, insbesondere um die Vergewaltigungen. Dennoch: Wäre es möglich gewesen, dass jemand an diesem Tag rausgeht sagen wir mal in den Plänterwald, vor Freude, dass der Führer tot ist? Oder gar, dass sich einer ein Ruderboot mietet und auf der Spree entlangfährt?
Es gibt ja den Film "Unter den Brücken", der in den letzten Kriegstagen gedreht wurde, also irgendwie war es möglich, aus der Realität wegzutauchen.
Na ja, ich will die Anfrage nicht zu ausführlich machen. Nun bin ich mal gespannt.
 
Sofern Du einen Eindruck der Stimmung in der "Stunde Null" haben möchtest, bietet das Buch von Harald Jähner: "Wolfszeit" ausführliche Schilderungen der Wahrnehmung des Kriegsendes in Berlin aus der Sicht unterschiedlicher Personen.
 
Vielen herzlichen Dank, ich bestelle es mir und werde dann weitersehen.
Wo könnte ich noch suchen, oder wen könnte ich fragen bzw. anschreiben, wenn ich wissen möchte, wie es genau an diesem Tag genau an diesem Ort aussah? Überlebende gibt es ja vermutlich nicht mehr, die jetzt was sagen können.
 
Das Tagebuch-Archiv wäre ein möglicher Zugang zu Beschreibungen aus der Zeit.

Deutsches Tagebucharchiv

Ansonsten sollte man Kontakt zu den jeweiligen "Kulturdezernenten" in den Berliner Bezirken oder eventuellen "Heimatmuseen" in und um Berlin aufnehmen und nachfragen, ob speziell für Berlin Aufzeichnungen vorhanden sind.

Alternativ das Biographien-Archiv von Kempowski, das mit dem "Echolot" bekannt wurde.

Kempowski Stiftung Haus Kreienhoop

Das Echolot
 
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