1952 Interzonenzug Berlin nach Frankfurt/Main

menaitsirch

Neues Mitglied
Hallo,
weiß jemand von Euch, wie lange man 1952 mit dem Interzonenzug von Berlin nach Frankfurt/Main brauchte?
Eventuell auch, wann der Zug in Berlin losfuhr, welcher Bahnhof, wie lange Aufenthalt an der Grenze (Hemlstedt?) usw.
Ich schreibe gerade die Lebensgeschichte meiner Eltern und stieß dabei auf die Frage.
Danke schon mal!
 
Hallo Christian,

ist die Fahrtdauer wirklich von Belang?
Wenn du sie wirklich brauchst, gibt es sicher bei der Bahn AG ein altes DB-Archiv, in dem auch Fahrpläne liegen. Ich würde einfach mal versuchen, das Bahn AG-Archiv zu suchen und dem Archivar eine freundliche E-Mail schreiben.

Bei staatlichen/kommunalen Archiven musst du häufig (naja, eigentlich immer) einen kleinen Obolus abdrücken für die angefangene Viertelstunde, aber ich könnte mir vorstellen, dass das bei einem Konzernarchiv nichts kostet.

EQ
 
1957 stand im Internationales Archiv für Verkehrswesen, Band 9
Nach Frankfurt am Main gelangte man früher von Berlin aus in knapp 7 1/2 Stunden, wobei der Reisende die Wahl unter 12 Zügen hatte. Heute fährt der einzige Interzonenzug dieselbe Strecke in 11 Stunden und 47 Minuten.

Wobei ich denke, dass dies erst nach der Umsetzung der "Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands" vom 26.Mai 1952 so war. Für die Reisezeit kommt es also vermutlich 1952 darauf an, wann genau man gereist ist.

Die Strecke des D1/2 (bis 1951 noch FD1/2) von und nach Frankfurt/M führte von Berlin-Friedrichstraße über Sangerhausen-Erfurt-Wartha(Werra)-Bebra nach Frankfurt. Grenzübergangsstelle war Wartha(Werra) bis 1963, danach Gerstungen. Lokwechsel in Bebra, ab 1973 in Gerstungen.
 
Keine Interzonenzüge - reine Transitzüge! .
Interzonenzüge sind was anderes als Transitzüge. Transitzüge immer Bahnhof WB. Erster Halt war dann wohl DDR Grenzbahnhof.
Ergänzend dazu...
So wie mir bekannt ist gabs keinen (!!!) Halt unterwegs.
Wenn es verkehrsbedingt doch mal war, war hochbetrieb bei den Schwellenhopser. Die passten auf das keiner Aus- und/oder Einstieg.
Die Schwellenhopser standen auch bei Durchfahrten von Bahnhöfen neben den Gleisen.
Wenn so ein Zug z.B. durch den Bahnhof von Erfurt fuhr, fuhr der in der Regel – wenn’s technisch ging - auf einen Gleis wo links und rechts kein Bahnsteig war.
Wer als DDR Bürger (z.B. Rentner oder andere) rüber in Westen fuhr, benutzte diese(n)) Züge/Zug auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich das überblicken kann, sprach man 1952 noch nicht von Transitzügen. Dieser Name soll erst 1961 erfunden worden sein. Ab dann fuhren diese Züge, im Gegensatz zu den Interzonenzügen, ohne planmäßigen Halt durch die DDR.
Erst mit dem Transitabkommen von 1972 wurde dann auch die Gepäckkontrolle durch den DDR Zoll abgeschafft, das DDR-Transitvisum im fahrenden Zug ausgestellt und die Transitzüge wurden ihrem Namen gerechter.
Interzonenzüge gab es aber auch nach 1961, nur nicht mit Endbahnhof in West-Berlin.
An der Grenze wurde in beiden Fällen das Zugspersonal und meist auch die Lok gewechselt.

Deutsch Deutscher Alltag - Bahnverkehr
 
Dankeschön für eure Antworten.
So ganz helfen sie mir leider nicht weiter. Ich weiß aus einem Brief, dass meine Muttee an der Grenze verhört wurde. Mein Vater war bereits im Westen. Er hatte eine Stelle als Beamter beim Bundesrechnungshof bekommen, nachdem er vorher der Stasi verfolgt worden war, weil er in der Ostzone nicht arbeiten und nicht der SED beitreten wollte. Sie musste den Umzug organisieren und durfte beimVerhör an der Grenze „das Blaue vom Himmel“ lügen. Es könnte allerdings auch sein, dass sie mit dem Umzugswagen bis zur Grenze mitgefahren war und erst danach in den Zug stieg.Dann wahrscheinlich in Bebra. Mein Vater hat sie jedenfalls am Bahnhof inFrankfurt abgeholt. Ich weiß das alles nur aus Briefen.
das zum Hintegrund meiner Frage.
Ich danke Euch jedenfalls für Eure Mühe!
 
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