20 Jahre Krieg: Wo nimmt man so viele Soldaten her?

Held15

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Österreich und Frankreich hatten sich über 20 Jahre mehrere Kriege geführt wo konnte man damals so eine große Zahl an an Soldaten hernehmen.Da damals die Bevölkerung in den einzelen Reichen ja auch nicht so groß war.
 
Österreich und Frankreich hatten sich über 20 Jahre mehrere Kriege geführt wo konnte man damals so eine große Zahl an an Soldaten hernehmen.Da damals die Bevölkerung in den einzelen Reichen ja auch nicht so groß war.

Es wurden nicht tagtäglich Schlachten geschlagen. Fronten gab es auch noch nicht.
 
Sahen preußische Soltdaden und Französchische Soldaten gleich?
Wenn Ja woher wusste man wer wer war.
 
anhand der Uniformen
so groß waren die einzelnen Armeen dann auch nicht.
Frankreich hatte derzeit von allen europäischen Staaten die größte Belvölkerung.
Insgesamt dürften die napoleonischen Kriege Frankreich über 1 Million Soldaten (gefallen und an Erkrankungen gestorben) gekostet haben.

Schätzungen für die Allierten:
Russland cca 400.000
Österreich cca 300.000
Spanien cca 300.000
Preussen cca 200.000
Die Zahlen können, müssen aber nicht richtig sein. Ich vermute sie sind wohl 20% zu niedrig gegriffen.

Für England wird die Zahl von 311.806 Tot und Vermißt angegeben, wovon gut 200.000 an Erkrankungen gestorben sind, was bei weitem der höchste Posten in den Verlustlisten ist.

Gemessen an der damaligen Bevölkerung sind diese Zahlen, ausser für Frankreich, die sich nach den napoleonischen Kriegen ziemlich zurückgehalten haben, weniger "schlimm" als im ersten Weltkrieg.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja aber die trotzdem die Preußen und Frantzosen schauten dennoch fast gleich aus oder

für den heutigen oberflächlichen Betrachter ja.
Wenn du jemandem, der sich rudimentär mit der napoleonischen Zeit auskennt, ein Bild von einem Soldaten zeigst, der wird dir mit 90% Wahrscheinlichkeit korrekt beantworten können ob das ein Linieninfanterist, Jäger, Artillerist, Cheveauxlegere, Chasseur, Husar, Dragoner, Kürassier, Ulan, Carabinier oder Grenadier der Garde ist.
Die Soldaten der damaligen Zeit konnten das auch. Und wenn nicht, war's halt das persönliche Pech dessen, der verwechselt wurde.
 
Preussen hatte ne Rot BLaue uniform frankreich anscheinden blau weiß
Österreicher Engläänder und Russen konnte man nicht verwechseln oder
weil Östrreich komplett weise uiforemen hatte Engländer Rote und die Russen Grüne
 
Sahen preußische Soltdaden und Französchische Soldaten gleich?
Wenn Ja woher wusste man wer wer war.

Man kannte die Leute der eigenen Kompanie. Man lief Tage und Wochen zum nächsten Schlachtort. Zeit genug zum Kennenlernen. Auch für Neue.
Im Kampf auf Schlachtfeld sind ca. 130 Soldaten eine ganze Menge. Die Kompanie hielt immer Sicht- und Hörkontakt zu den nächsten Vorgesetzten. Die Soldaten durften eh nichts anderes machen als das was die Vorgesetzten befahlen. Und im Sturmschritt wurde schon gar nicht eine Schlacht begonnen und durchgeführt. Man ging immer behutsam und bedächtig vor.
 
Das weiß ich aber was ist bei einer Bayonett Attacke gewesen da hat man nicht so viel zeit auf die uniform oder so zu schauen
 
Das weiß ich aber was ist bei einer Bayonett Attacke gewesen da hat man nicht so viel zeit auf die uniform oder so zu schauen

Wenn eine Seite auf der einen Seite steht und die andere auf der anderen, geht das schon. Man muss nur in den Bauch stechen, nicht in den Rücken. Um es mal überspitzt auszudrücken.
 
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Bei Bayonettattacken ist es selten zum Kontakt mit dem Feind gekommen. Meistens ist der Angegriffene abgehauen.

Engländer haben rot (Linie) und grün (Jäger) getragen. Nach ein paar Monaten im Feld hat die Uniform sowieso die Farbe der Flickstücke gehabt.
 
Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:

Frankreichs "Menschenreservoir" (fürchterliches Wort) an fronttauglichen Soldaten wurde während der Revolutions- und der anschließenden napoleonischen Krieges fast total ausgeschöpft.

Gegen Ende wurden 16- und 17jährige eingezogen, die im Volksmund "Marie-Luises" hießen - und überraschenderweise besonders "tapfer" kämpften.

Österreich hatte ebenfalls ein zeimlich großes "Menschenpotential" und führte im Gegensatz zu Frankreich aber keine "totalen Kriege". Lieber kapitulierte man vorher bzw. schloß Frieden, um die Armee zu erhalten.

In Russland hatte man es mit einem schier unerschöpflichen "Reservoir" zu tun, von dem man leider auch reichlich Gebrauch machte, getreu dem russischen Sprichwort "Was soll's! Menschen haben wir schließlich genug."

Man muss außerdem wissen, das die Armeen weniger durch Schlachten, als vielmehr durch Krankheiten, Verwundete, Deserteure und Gefangene reduziert wurden.

Die einen genasen (oder starben), die anderen kehrten nach Friedensschluß zurück.

Erstaunlicherweise gab es aufgrund der langen Kriege einen Mangel weniger an Menschen, sondern an Pferden - besonders taugliche Kavalleriepferde wurden immer knapper, denn dien Pferde wurden von allen Armeen über die Maßen verheizt.

Und die Frage nach der Erkennung der verschiedenen Uniformen: Die waren damals und sind heute relativ leicht zu unterscheiden.

Schwierig wurde es nur bei den diversen kleinen und kleinsten Rheinbund-Kontingenten.

Gruß
 
Frankreichs "Menschenreservoir" (fürchterliches Wort) an fronttauglichen Soldaten wurde während der Revolutions- und der anschließenden napoleonischen Krieges fast total ausgeschöpft.

Gegen Ende wurden 16- und 17jährige eingezogen,

Dies wird auch wunderbar und deutlich dem zeitgenössischen Bericht von Wilhelm Ludwig Falkmann entnehmen, der von Eckart Kleßmann in Unter Napoleons Fahnen publiziert wurde.
 
anhand der Uniformen
so groß waren die einzelnen Armeen dann auch nicht.
Frankreich hatte derzeit von allen europäischen Staaten die größte Belvölkerung.
Insgesamt dürften die napoleonischen Kriege Frankreich über 1 Million Soldaten (gefallen und an Erkrankungen gestorben) gekostet haben.

..

Man darf auch nicht vergessen, dass die Heere damals noch recht "international" ausgebildet waren. Bei den Briten kämpften sehr viele Deutsche, in Spanien dazu Portugiesen und Spanier (auch im geringen Maße in britischen Regimentern). Bei Waterloo waren 2/3 der alliierten Kräfte Deutsche (ohne die Preußen zu zählen) Belgier und Holländer.

In der Royal Navy kämpften Skandinavier, übergelaufene Niederländer, Hamburger , Bremer usw.

Bei den Franzosen fielen in Russland mehr Italiener, Deutsche, Holländer und Spanier als echte Franzosen.

Aus der Iberischen Halbinsel kämpften deutsche aus den Rheinbundstaaten gegen deutsche aus der KGL. Italiener in Napoleons Diensten gegen Belgier (Vallonen) und Schweizer aus den spanischen Garderegimentern.

In Russland war die Internationalität eher im Offizierskorps. So gab es preussische, französisch- und schottischstämmige, sogar einen spanischen General!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Bayonettattacken ist es selten zum Kontakt mit dem Feind gekommen. Meistens ist der Angegriffene abgehauen.

Deshalb war das genaue Zielen beim vorangegangenen gegenseitigen Beschuss so wichtig (auch wenn andere meinen, die Trefferquote soll gering gewesen sein). Denn man sah ob die gegnerische Seite mehr Verluste hatte und angreifen konnte. Da man beim Beschuss nicht weit auseinanderstand war der Überraschungsmoment entscheidend. Denn greift der Gegner zuerst mit Bajonett und Hurra an war an eine vernünftige Sortierung nicht mehr zu denken, da der Lärm des Gegners die Befehlsgewalt in den eigenen Reihen erschwerte.
Die unerfahrenen Verbände werden beim ersten Mal meistens Reissaus genommen haben. Freiwilligenverbände in Armeen wird es nicht anders ergangen sein.
 
Hallo Hurvinek,

ganz so einfach war's denn doch nicht, weil Du bei solchen taktischen Erwägungen grundsätzliche Fragen von Linear- oder Kolonnentaktik, Tiefe der Glieder und Frontbreite mit einbeziehen musst.

Zudem muss Ausbildungsstand und Qualität der Ausrüstung berücksichtigt werden, was ernorme Auswirkungen auf Feuergeschwindigkeiten und Treffsicherheit hatte.

Einem Bayonettangriff ging zudem üblicherweise Artilleriebeschuss oder ein Kavallerieschock voraus, der den Zusammenhalt der gegnerischen Truppe erschütterte. (Gefecht der verbundenen Waffen)

Aber ich denke, solche Fragen führen hier in einem Geschichtsforum zu weit.

Die Eingangsfrage ist ja auch schon beantwortet worden.

Ein Wort noch zur Unterscheidung verschiedener Truppen:

Ein wsesentliches Merkmal waren auch die jeweiligen Truppenfahnen, wie französischen/italienischen Adler etc.

Auch die Regimentsmusiken (wie die unverwechselbaren französischen Crairon-Trompeten) spielten dabei eine Rolle und schließlich die Formation selbst und wie sie sich bewegte.

So gut wie jede Nation hatte verschiedene Marsch-Tempi - ist ürbrigens auch heute noch so...)


Gruß
 
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