20. Juli 1944 und anschliessende Pläne

1. Im Krieg kann vieles passieren und deswegen waren jegliche Schätzungen mit Unsicherheiten behaftet. Insgesamt waren die Planungen von USA und GB "solide" und "konservativ" und sollten Menschenleben schützen.

2. Der "ganze Kontinent" hätte ohnehin nicht besetzt werden können, da Italien bereits relativ vollständig erobert war und über die Alpen die westlichen Armeen ebenfalls vordrangen.

3. Die Absprachen über die Einflusszonen der Alliierten galten auch für Stalin und an diese Absprachen hätte er sich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gehalten.

4. Ansonsten hatte Molotov (Molotov remembers) auch zum Vorrücken der Roten Armee angemerkt, dass instabile Verhältnisse, die auch nachteilig für Moskau hätten gewesen sein können, verhindert werden sollten (vgl. die Situation nach dem WW1 im Osten). Es ging nicht primär um Eroberung, sondern um Sicherheit. Dabei spielte sicherlich auch der zunehmende - "traditionelle" - russische "Imperialismus" einer zunehmend selbstbewußteren Großmacht Sowjetunion in Rivalität zu den anderen Großmächten eine Rolle.

5. Eine bedrohliche Situation, wie beispielsweise in einem westorientierten Polen, hätte weder Stalin noch die Armee akzeptiert. Die hohen Opferzahlen der Sowjetunion erzeugten einen massiven Druck, eine stabile Nachkriegsordnung zu erreichen. Also eine Ordnung, die keinerlei Bedrohung der UdSSR hätte erzeugen können.

Und diese Strategie verfolgte Stalin relativ konstant bis zu seinem Tod.
 
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