3. Punischer Krieg

Dieser Krieg in der Tat sehr interessant. Denn das diplomatische Vorgehen war keineswegs ein Ruhmesblatt der römischen Geschichte. Täuschung und bewusstes Brechen von Zusagen waren ein Markenzeichen der Vorgeschichte dieses Krieges.
Die Geschichte mit dem gestreuten Salz darf man nicht so wörtlich nehmen.
 
Es wäre interesant zu wissen, ob die Römer den Karthagern ihre Grenzen garantiert hatten. Mir ist diesbezüglich nichts bekannt.

Aber trotzdem: Das Verhalten von Masinissa und der Römer war einfach nur widerlich. Masinissa hat eine Grenzstreitigkeit nach der anderen von Zaun gerissen und die Römer haben dies grundsätzlich unterstützt. Dann haben die Römer in ihren sehr einseitigen Meinung auch noch erwartet, das die Karthager sich ihrem dem Schiedspruch unterwerfen. Das ist schon ein ziemlich starkes Stück. Das Recht, auf welches die Römer sich beriefen, wurde doch eigentlich durch fortlaufenden fünf Jahrzehnte andauerndes Unrecht ersetzt. Was haben die Römer eigentlich von den Karthagern erwartet? Das diese sich Stück für Stück von ihrem Territorium von Masisnissa stehlen lassen und dabei zu gucken wie ihre Lebensgrundlage immer weiter reduziert worden wäre? Selbst den Römischen Senatoren müsste eigentlich klar gewesen sein, das dies so nicht angehen kann. Alleine die Vertragsbestimmung nur mir römischer Zustimmung in Afrika zu den Waffen greifen zu dürfen, war doch nichts weiter als eine Einladung an Masinissa, sich zu bedienen.
 
@Turgot: Wie hätten die Römer sich denn dann verhalten sollen, wenn man davon ausgeht, dass sie das Ziel hatten früher oder später selbst in Karthago zu herrschen?
War es da nicht ein probates Mittel, den Numiderkönig einen Großteil der "Arbeit" machen zu lassen?
Dass die letztliche Eroberung sich drei Jahre zog, damit hatten sie natürlich wohl kaum gerechnet. Vielleicht führte dies auch dazu, dass man nach der Eroberung so hart vorging. (Man sah ja, welche Gefahr noch von einem vermeintlich wehrlosen Gegner noch ausging, als der oben genannte Hasdrubal eine römische Armee zurückdrängen konnte)

s.d.caes.
 
@Tiberius

Karthago war für Rom keine Bedrohung mehr. Im Gegenteil, die Karthager haben die "Friedesnvereinbarungen" des Jahres 201 v.Chr. peinlich genau eingehalten und auch Rom mit Truppen bei ihren expansiven Kriegen unterstützt.

Bereits im Jahre 150 v.Chr. beschloss der Römische Senat, das gegen Karthago nicht nur Krieg geführt werden sollte, sondern das die Metropole vernichtet werden soll. Dieser Beschluss wurde aber vor der Öffentlichkeit noch geheim gehalten. Später wurde der Beschluss zum Kriege mit den "Sicherheitsinteressen" Roms verkauft. Stellt sich bloß die Frage, wo denn römische Sicherheitsinteressen berührt waren oder gar eine Bedrohung für Rom bestand? Karthago war 150 v.Chr. gar nicht nicht in der Lage die Römer herauszufordern. Hatte man doch gerade auf demütigende Art und Weise einen Krieg gegen Masinissa verloren.

Die Römer nahmen für sich gerne in Anspruch, grundsätzlich "nur gerechte und defensive Kriege" zu führen. Da kann hier wohl kaum von gesprochen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die letztliche Eroberung sich drei Jahre zog, damit hatten sie natürlich wohl kaum gerechnet. Vielleicht führte dies auch dazu, dass man nach der Eroberung so hart vorging. (Man sah ja, welche Gefahr noch von einem vermeintlich wehrlosen Gegner noch ausging, als der oben genannte Hasdrubal eine römische Armee zurückdrängen konnte)

s.d.caes.

Die Konsuln Mainlius und Censorinus hatten die Karthager zunächst einmal komplett entwaffnet. Man spricht von 200.000 Rüstungen, 2000 Katapulten, ungezählte Wurfgeschosse. Die Karthagern gingen nun davon aus, da sie unbewaffnet und wehrlos waren, das die Römer nun zufrieden wären. Dies traf aber nicht zu. Der konsul Manilius verlangte, das die Stadt Karthago vollständig geräumt werden müsse und 80 Stadien von der Küste entfernt eine neue Stadt bauen dürfen. Das war praktisch das Todesurteil für die Stadt Karthago und deren Bewohner. Die karthagischen Vertreter verlegten sich aufs Bitten und Betteln, doch alles war vergebens.

Als die Vertreter Karthagos die römischen Bedingungen den karthagischen Senat präsentierten, kochten die Emotionen hoch. Man war entschlossen, sich nicht diesem Spruch der Römer zu beugen.

Die Römischen Konsuln zögerten aber unbegreiflicherweise den Angriff hinaus. So gewannen die Karthager wertvolle Zeit um Waffen zu produzieren. Als sie dann angriffen wurden sie von den Karthagern erfolgreich zurückgeschlagen.

Des Weiteren meinten die Konsuln sich den luxus leisten zu können, die karthagischen Truppen, die bei Nepheris unter Hasdrubal standen, ignorieren zu können. Als der Konsul Censorinus an das Südufer des Sees von Tunis fuhr, um dort das benötigte Holu für Belagerungsgerät schlagen zu lassen, erlebte er eine böse Überraschung. Die Truppen des Hasdrubal überfielen die Römer.

Dann versuchten die Römer erneut Karthago frontal anzugehen und es gelang ihnen auch die Mauer an einer Stelle zum Einsturz zu bringen. Aber auch diese Krise konnten die Karthager schnell und effektiv bereinigen.

So verging das jahr 149 v.Chr. ohne das es den Römern gelungen war karthgo zu erobern. Dieser doch etwas peinliche Misserfolg für die Römer ist sicher auf die mangelenden Feldherrnqualitäten der beiden Konsuln zurückzuführen. Sie hätten Karthago sofort angreifen müssen.

Als die Römer im Jahre 147 v.Chr. Publius Cornelius Scipio Aemilianus, der Adotivsohn des Scipio der Hannibal bezwungen hatte, das Oberkommando in Afrika übernahm, betrat ein fähiger Feldheer den Kriegsschauplatz, der diesen Krieg für Rom dann auch schließlich auch gewinnen sollte.

Die Szenen, die sich bei der Erstürmung Karthagos abgespielt hatten, waren überaus grausamm. Sechs Tage jagten römische Legionäre die Einwohner der Stadt. Sechs Tage lang wurde gemordet. Die Römer waren offenkundig überaus wütend, das sich die Karthager über drei Jahre hinweg erfolgreich gewehrt hatten, weil sie versucht hatten ihre nackte Existenz zu verteidigen.
 
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