30jähriger Krieg: was bedeutet "Der Krieg ernährt den Krieg"?

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Gast

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Im Zusammenhang mit o.g. Krieg gilt es zu erläutern, was es bedeutet "Der Krieg ernährt den Krieg". Ich komme da nicht so recht weiter. Wie ist das gemeint?
 
Kurz gesagt: Kriegsführung ist nicht nur eine Frage der zur Verfügung stehenden Truppen und ihrer Bewaffnung sowie des taktisch-strategischen Einsatzes dieser, sondern v.a. auch eine Frage des Geldes.
Sprich: Kriegsführung kostet und belastet die Kasse des Staates bzw. im vorliegenden Fall die Kasse der jeweiligen Landesherren!
Da sich der Krieg über mehrere Jahre erstreckte, wurde der Unterhalt der Heere auch immer problematischer; sie mußten ja weiterhin finanziert bzw. versorgt werden. Da dies schwieriger wurde, gingen die Söldnerheere schließlich - grob gesagt - zu Beschlagnahmungen, Plünderungen u.ä. über, d.h., sie holten sich Kapital, Verpflegung etc. bei der Zivilbevölkerung; logischerweise mit Gewalt.
Folglicherweise wurde nicht mehr nur ein Krieg gegeneinander geführt, sondern zusätzlich kriegerischer Raub gegenüber der Bevölkerung (was man auch so beschreiben muß, da dies bereits damals geltenden Grundsätzen widersprach).

Im konkreten Fall kann folgendes als Anfangspunkt dieser Entwicklung gesetzt werden:
Albrecht von Wallenstein (1583-1634), seit 1623 Herzog von Friedland in Nordböhmen, durch Heirat und Ankauf enteigneter Güter seiner Standesgenossen reich geworden, stellt dem Kaiser ein Heer von 40000 Mann zur Verfügung. Nach dem Grundsatz, »Der Krieg ernährt den Krieg«, erhält er das Recht, seine Unkosten durch Kontributionen in den besetzten Gebieten einzutreiben. Dies bringt ihm jährlich 600000 Gulden ein.

Von http://www.lsg.musin.de/Gesch/!daten-gesch/16-17jh/krieg30.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Krieg ernährt den Krieg

Vielen Dank für die schnelle Hilfe. Das wird mir sicher sehr gut helfen
DANKE°°°°°
 
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