aber wer ist denn christ?

Taufen sind heutzutage meistder:
-Geschenke
-Einfluss
-Tradition
wegen

Ich habe es erst auch nur der "Tradition" wegen gemacht, habe aber (endlich) den tieferen Sinn begriffen.

Es stimmt, wenige Christen sind wirkliche Christen. Ich finde auch, Leute die jeden Tag in die Kirche gehen und beten sind nicht unbedingt Christen....
 
Man kann nicht jeden Getauften als Christ bezeichnen. Ich würde sagen, dass zwischen 1/3 und 1/2 aller statistisch gesehenen Christen keine sind. Früher gab es viel mehr Taufen aus Überzeugung, heutzutage macht man es meistens nur noch, weil es eine Tradition ist. Früher gab es schließlich noch keine Evulotionstheorie oder die (mehr oder weniger unglaubwürdige) Theorie des "Big Bang".
Was meinst Du mit "früher"?
Die wikingischen Häuptlinge ließen sich gerne mehrmals taufen (in gewissen Zeitabständen, damit das nicht auffiel), weil sie dann ein weißeses Taufgewand bekamen und Geschenke - was sie nicht hinderte, nach der Heimkehr weiterhin ihren Göttern zu opfern (womit wir befehlsgemäß wieder bei der Geschichte wären).
Hast Du die gemeint mit "früher"?:grübel:
 
Die hohe Bedeutung der Taufe in der Geschichte sollte man nicht überbewerten. Ein Napoléon Bonaparte wurde erst ein Jahr nach seiner Geburt getauft und sowas kam nicht von ungefähr. Er wurde überhaupt nur deswegen getauft, weil dies für seinen Vater (Carlo Buonaparte) politisch auch geschickt erschien, um sich konform mit dem franz. Regiment zu zeigen. Er wurde bei der Taufe einer Schwester einfach mit getauft, weil bei der Gelegenheit den Eltern das Vergessene wieder einfiel.
Gerade im 18.Jh. ist die Religiösität im Zusammenhang mit der Einhaltung bestimmter Zeremonielle wie Taufe und Heirat etwas erstaunlich. (kirchliche Trauungen waren anfangs auch nicht ausschließlich nötig, also existierten aus kirchlicher Sicht viele "wilde" Ehen)
Ich hoffe ich bin nahe genug an der Geschichte. :D
 
Die hohe Bedeutung der Taufe in der Geschichte sollte man nicht überbewerten. Ein Napoléon Bonaparte wurde erst ein Jahr nach seiner Geburt getauft und sowas kam nicht von ungefähr. Er wurde überhaupt nur deswegen getauft, weil dies für seinen Vater (Carlo Buonaparte) politisch auch geschickt erschien, um sich konform mit dem franz. Regiment zu zeigen. ...
Na ja, das warein zeitlicher und regionaler Sonderfall, Frankreich nach der Revolution. Der starke antireligiöse Affekt in der Revolution lässt schon Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Usancen in der Zeit davor zu.
 
Na ja, das warein zeitlicher und regionaler Sonderfall, Frankreich nach der Revolution. Der starke antireligiöse Affekt in der Revolution lässt schon Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Usancen in der Zeit davor zu.
:S
Frankreich vor der Revolution: Napoléon wurde 1769 geboren, die Taufe 1770 also nachgeholt.
 
:S wer ist denn Christ?
.

OT:
Ort: Tübinger Grundschule
Frage des Lehrers: Was ist ein Christ?
Antwort des Maurer-Sohnes: 4 Stangen und ein Brett!
Und wo der Bub recht hat, hat er recht.

(Für Nicht-Schwaben: Die Wörter Christ und Gerüst klingen auf Schwäbisch sehr ähnlich)

Grüße Rückschlag-Repo
 
Nein, leider nicht ins Fegefeuer, sondern in die Hölle. Genauer gesagt in den Limbus Puerorum, den 1. Kreis der Hölle, wie ihn auch Dante (Inferno, 4. Gesang, 9-11. Stanze) beschreibt:

Mir schien, nach meinem Ohr, des Klanges Weise, [SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Der durch die Luft hier bebt’ im ew’gen Tal, [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Nicht Klaggeschrei, nur Seufzer dumpf und leise.[/SIZE][/FONT][SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Und dieses kam vom Leiden ohne Qual [SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Der Kinder, Männer und der Frau’n, in Scharen, [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Die viele waren und von großer Zahl-[/SIZE][/FONT][SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Da sprach der Meister: "Willst du nicht erfahren, [SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Zu welchen Geistern du gekommen bist? [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Bevor wir fortgehn, will ich offenbaren,[/SIZE][/FONT][SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Daß sie nicht sündigten; doch g’nügend mißt [SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Nicht ihr Verdienst, da sie der Tauf entbehrten, [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Die Pfort’ und Eingang deines Glaubens ist.[/SIZE][/FONT][SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Und lebten sie vor Christo auch, so ehrten [SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Sie doch den Höchsten nicht, wie sich’s gebührt; [FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Und diese Geister nenn’ ich selbst Gefährten.[/SIZE][/FONT][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Nur dies, nichts andres hat uns hergeführt.[/SIZE][/FONT][SIZE=-1][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif]
[/FONT][/SIZE]Daß wir in Sehnsucht ohne Hoffnung leben,
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][SIZE=-1]
Ward uns Verlornen nur als Straf erkürt."


Grund ist, dass die mit der Erbsünde belasteten Kinder (so wie alle anderen ungetauften Menschen) nach alter Kirchenlehre ohne die Taufe nicht in den Stand der Gnade gelangen können.
[/SIZE][/FONT]

Räusper. Das stimmt so nicht ganz. Dante beschreibt dem Limbus patrum, in dem die (jüdischen) Erzväter blieben, bis Jesus "hinabgestiegen zu der Hölle" ist und sie mitnahm. Man nannte ihn auch "Abrahams Schoß".

Die ungetauft verstorbenen Kinder kamen, so dachte man, in den Limbus puerorum. Dazu hat Mercy schon das notwendige gesagt.
 
Das Taufen ist ursprünglich nichts weiter als das Bekenntnis des eigenen Glaubens. Mit dem Christsein oder Heil eines Christen hat es nichts zu tun!
 
Was meinst Du mit "früher"?
Die wikingischen Häuptlinge ließen sich gerne mehrmals taufen (in gewissen Zeitabständen, damit das nicht auffiel), weil sie dann ein weißeses Taufgewand bekamen und Geschenke - was sie nicht hinderte, nach der Heimkehr weiterhin ihren Göttern zu opfern (womit wir befehlsgemäß wieder bei der Geschichte wären).
Hast Du die gemeint mit "früher"?:grübel:

Die Betonung liegt auf .."gab es viel mehr Taufen aus Überzeugung". also nicht alle... Übrigens korrigiere ich den letzten Beitrag auf ca. 200 n.Chr. bis vor 70 Jahren.
 
OT:
Ort: Tübinger Grundschule
Frage des Lehrers: Was ist ein Christ?
Antwort des Maurer-Sohnes: 4 Stangen und ein Brett!
Und wo der Bub recht hat, hat er recht.

(Für Nicht-Schwaben: Die Wörter Christ und Gerüst klingen auf Schwäbisch sehr ähnlich)

Grüße Rückschlag-Repo
Mal eine Frage an Repo: Warum zitierst Du mich, mit etwas, was ich garnicht geschrieben habe?
 
Na ja, das warein zeitlicher und regionaler Sonderfall, Frankreich nach der Revolution. Der starke antireligiöse Affekt in der Revolution lässt schon Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Usancen in der Zeit davor zu.
Welche Rückschlüsse? Da muss ich jetzt doch noch einmal nachhaken.

Meinst Du nun, dass sich die neuen religiösen Bewegungen wie der Kult des Höchsten Wesens, aus einer Abwehrhaltung gegen einen übertriebenen Katholizismus wendeten oder als eine Weiterentwicklung aus einer entchristianisierten Gesellschaft? :grübel:Für beides fänden wir in der Französischen Revolution Gegenbeispiele.
 
Zurück
Oben