Älteste Sprache Europas

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Gast

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Welche ist die älteste, heute noch gesprochene Sprache Europas?
Baskisch,Gälisch,Griechisch,Römisch??
 
M.W. wird keine Sprache mehr unverändert so wie vor x-hundert oder tausend Jahren gesprochen, da Sprachen stets einem Wandel unterliegen.
 
Trotzdem wäre mutmaßlich auf das Baskische als eine vielleicht "alteuropäische" Sprache zu tippen.
 
Die Sprachen, die man anhand von Inschriften am weitesten zurückverfolgen kann, sind wohl Griechisch und Minoisch.

Alle anderen Sprachen kann man nicht dingfest machen. Sie haben sich im Lauf der Jahrtausende immer wieder verändert oder sind miteinander verschmolzen, sodass keiner sagen kann, wann eine Sprache "begonnen" hat.

Man kann höchstens vermuten, dass z.B. die baskische Sprache zu den sehr alten Sprachen Europas zählt, während andere Sprachen des vorindoeuropäischen Europas wie z.B. Etruskisch, Iberisch oder Ligurisch längst erloschen sind.
 
Vaskonisch / baskisch

Das Baskische scheint
die älteste Sprache Europas zu sein.

Theo Vennemann stellt die These auf, dass es eine Ursprache
im mittelmeerischen und atlantischen Europa gegeben habe,
das " Vaskonische".
Das Baskische soll dieser hypothetischen Ursprache am nächsten stehen.

Er versucht diese These mit u.a. den Erkenntnissen der Onomastik
zu begründen.

Europaweit haben Flur-orts und Gewässernamen häufig ähnliche
Wortkerne
so behauptet Vennemann, dass die für das baskische typischen
Wortelemente is-ur und ibar in vielen europäischen Gewässernamen steckten.
Auch die Vokale der Gewässernamen würden auf das Baskische hinweisen.
Fast die Hälfte unserer alten Gewässernamen würde mit einem A beginnen.
Auch i und u würden häufig in Gewässernamen vorkommen.
Dies sei für das altindogermanische untypisch.
Im Baskischen dagegen würde ca ein drittel der Worte mit einem a beginnen.Auch i und u seien häufig (Spektrum der Wissenschaft, Mai 2002)


Das vaskonische Sprachgebiet könne durch den Vergleich der Gewässernamen rekonstruiert werden.

Die genetischen Übereinstimmungen zwischen den europäischen
Völkern unterstützen die Thesen Vennemanns
( 80% der europäischen Bevölkerung gehen laut einer im Science
Magazin veröffentlichten Studie auf die selbe Steinzeitliche Urbevölkerung zurück bei den Basken liegt der Anteil am Höchsten ( quelle: Wikipaedia)

Übrigens hab ich mal in einem Aufsatz von Swiad Gamsachurdia gelesen,
dass bereits A. v. Humboldt angenommen hat, dass die Basken und
Khartwelier mit den Pelasgern, den Urbewohnern des mittelmeerischen
Europas identisch gewesen wären.
Desweiteren hält Gamsachurdia diese für die Träger der minoischen Kultur.
( leider kann ich derzeit hieru keine Quellenangabe machen)

Literatur: Dieter H. Steinbauer" Vaskonisch Ursprache Europas?" in "Gene, Sprachen und
ihre Evolution", hrsg. v. Günter Hauska, 2005
 
Zuletzt bearbeitet:
Was würde denn gegen die finnougrischen Sprachen als "vielleicht alteuropäische" Sprachen sprechen?
Das ist ja mal eine gute Frage! Nix würd ich sagen. Weiß man, woher die Finno-Ugrier kamen?

Edit: Grad was dazu gelesen. Entweder irgendwo von der Wolga oder aber eben aus dem südlichereren Europa. Mmh... :grübel:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Am Beispiel der Stadt Halle wird mir deutlich, dass die Toponym-Onomastik ein schöner Zeitvertreib für aufgabenlose Studierte ist. Bei der Aufzählung fehlt übrigens das britische Hull.

Hier ein Zitat aus
Flüsse, Bäche, Seen - Gewässernamen
"Schauen wir dafür nach Erfurt. Durch Erfurt fließt die Gera.
Aufgrund alter Belege für den Ortsnamen Erfurt (1244 Erphort, 742 Erphesfurt), Vergleichsnamen (die Flüsse Erf und Erfa), sprachgeschichtlicher Gesetzmäßigkeiten und dem Wissen um das Wesen der Gewässernamen ließ sich für Erfurt eine alte Form Erpesa rekonstruieren. Die logische Folgerung war, dass Erfurt die Furt durch die Erpesa ist. Erpesa war also ein früherer Abschnittsname des Flusses Gera. (Die Wurzel "erph" deutet dabei auf ein bräunliches, dunkles Gewässer hin.)"

So einfach ist Onomastik. Auf was ähnliches könnte ich auch ohne onomastische Studiertheit kommen. Wenn was nicht passt, wird ein Abschnittsname des Flusses daraus gemacht. Und so die Herkunft für den Namen des Ortes hergestellt.
Letzteres zeigt das Problem an sich. In 100 Kilometern Entfernung heisst der Flusslauf anders. Wobei vor 2500-4000 Jahren (davon geht die Onomastik bei alten Flussnamenbedeutungen aus) die Menschen sicherlich noch keine Landkarten hatten und wussten wo ein Fluss endet.
Grob übersetzt müsste es also heissen: "Fahr den braunen Fluss stromabwärts bis der gelbe Sand auftaucht, beachte drei Flussabzweigungen nicht und folge an dem Flusskreuz wo gegenüber drei Tannen am Ufer stehen, dem Flusslauf, der wenn die Sonne aufgeht der Sonne gegenüber sich befindet( rechterhand oder östlich gab es noch nicht). Dann nur noch die fünf schnellen steinigen Flussstrudel, dann bist du da wo du hinsollst. Falls du die schnellen steinigen Flussstrudel überlebst."

Aber vielleicht sehe ich das viel zu unwissenschaftlich.
 
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