@Tim27
Nicht gerade präzise, die Frage. Meinst du mit damals die Antike im allgemeinen, das Wirken von Alexanders Handeln über sein Leben hinaus? Dann solltes du dich mit dem Begriff "Hellenismus" eingehender beschäftigen, der die östliche Mittelmeerwelt über Jahrhunderte hinaus geprägt hat.
Aber wenn du damit Alexanders gestalterisches Wirken zu seinen Lebzeiten meinst, ist dies etwas komplizierter zu beantworten. Alexander war gerade mal 13 Jahre König und davon befand er sich 11 Jahre auf dem Asienfeldzug. Diese Zeit über bestand sein engstes persönliches Umfeld aus seinen Gefährten und Offizieren, die ihn dabei begleiteten, und natürlich sein Heer insgesamt. Sein unmittelbarer Wirkungsbereich war damit natürlich gering, aber auf sein Heer konnte er einen direkten Einfluss ausüben und er tat es auch, allein schon durch die seine Aneignung orientalischer Attitüden und Herrscherriten (Proskynese), oder die Integrierung von Persern in seine Reichsverwaltung, was vor allem bei den alten konservativen Makedonen auf Ablehnung stießen (Parmenion, Kleitos, Hegelochos). Erst die Diadochen griffen Alexanders Politik wieder auf, indem sie ihre Herrschaften in Asien und Ägypten durch Anknüpfung an altorientalische Traditionen zu festigen wussten.
Zumindest auf sein Offizierskops hatte Alexander im letzten Jahr seines Lebens noch versucht einzuwirken, durch die Massenhochzeit von Susa, die später etwas übertrieben als Beginn einer großangelegten "Verschmelzungspolitik" gedeutet wurde. Dieses Werk hatte allerdings Alexander nicht überdauert, da fast alle makedonischen Offiziere nach seinem Tod ihre asiatischen Gemahlinnen verstoßen hatten. Nur Seleukos behielt seine Frau womit immerhin die seleukidische Dynastie halbasiatisch wurde.
