Altägyptische Witze?

G

Gast

Gast
Gibt es Überlieferung der Witze, die sich die Ägyptier selbst erzählten. Oder wurden die nicht schriftlich fixiert?
 
Es gibt wohl einige Zoten, entweder auf Papyri oder später vom Griechen Herodot überliefert.
Eine davon erzählt ein derbes Studentengedicht nach ("Ramses, der Ägypterkönig hatte einst des Geldes wenig..."), das hier nicht verlinkt hingehört, weil hier im Forum auch Jugendliche sind.
Aber jetzt wissen alle Pyramidioten, wo das Baumaterial herkam.
 
Es gibt wohl einige Zoten, entweder auf Papyri oder später vom Griechen Herodot überliefert.

Herodot, wirklich?
Damit wird sich doch sicher schon irgendein seriöser Wissenschaftler befasst haben.

Ausschließlich Zoten? Würde auch einiges über die ägyptische Kultur aussagen.

Eine davon erzählt ein derbes Studentengedicht nach ("Ramses, der Ägypterkönig hatte einst des Geldes wenig..."), das hier nicht verlinkt hingehört, weil hier im Forum auch Jugendliche sind.

Das Studentegedicht ist aber jedenfalls aus neuerer Zeit, wie eine schnelle Rechchere meinerseits im Netz nahelegt. Dort werden einige Begriffe und Völker genannt, die die Ägypter noch gar nicht kennen konnten.

Wie lautete denn das Orginal?

Aber jetzt wissen alle Pyramidioten, wo das Baumaterial herkam.

???
 
Es gibt wohl einige Zoten, entweder auf Papyri oder später vom Griechen Herodot überliefert.
Eine davon erzählt ein derbes Studentengedicht nach ("Ramses, der Ägypterkönig hatte einst des Geldes wenig..."), das hier nicht verlinkt hingehört, weil hier im Forum auch Jugendliche sind.
Aber jetzt wissen alle Pyramidioten, wo das Baumaterial herkam.


Schade dass es keinen (überlieferten) altägyptischen Klatsch- Historiographen vom Schlage Suetons gibt.

Wenn man dem Glauben schenken kann, kam Caligula auf einen ähnlichen Einfall der Finanzkrise der kaiserlichen Kasse abzuhelfen wie "Ramses der Ägypterkönig" Sueton überliefert auch ein paar nette, durchaus nicht jugendfreie Anekdoten über Tiberius, der sich mit seinem Astrologen und seiner Pornosammlung nach Capri verzog.
 
Zurückhaltend waren die Ägypter allerdings auch nicht gerade, nicht einmal hinsichtlich der Pharaonen. Da ist sogar eine Kritzelei erhalten, die Ramses II. in seinem Harem explizit bei einschlägigen Aktivitäten zeigt.

Aus dem Alten Reich ist ein Witz überliefert, der ungefähr so geht (glaube ich, ich weiß leider nicht mehr, wo ich ihn gelesen habe): Was tut man, um einen gelangweilten Pharao aufzumuntern? Man lässt ein Boot voll nackter Mädchen am Nil vorbeifahren und schickt ihn zum Angeln ...
 
Zu den Witzen aus dem Alten Ägypten, da fällt mir auch nichts ein. Zumindest nicht so wir wir jetzt Witze sehen und lesen.

Es gibt Papyri die sich mit Fabeln beschäftigen, es gibt Papyri mit eindeutigen Szenen; es gibt Ostraka, auf denen Tiere die Oberhand haben aber wie Menschen agieren, geht zum Teil auch in Richtung Fabel, Einiges davon kann aber auch religiöser Natur sein.
Sachen wie: meinen Nachbarn finde ich doof und male ihn mal besonders hässlich und schreibe auch noch was Fieses dazu wird es bestimmt auch gegeben haben, aber dazu müsste man wohl tiefer forschen.

Was mir trotzdem sofort einfiel war ein Buch über eine altägyptische Arbeitersiedlung. Da geht es hoch her und wer sich für das Leben der Nekropolenarbeiter und ihre Probleme interessiert, ist hier auf jeden Fall sehr gut aufgehoben. (Wer hat den Kupfermeißel gestohlen? Wer aus dem Dorf wars und wer hat dann letztenendes gepetzt?)
John Romer - Sie schufen die Königsgräber - Die Geschichte einer altägyptischen Arbeitersiedlung.
 
Wow!

Gerade erst gelesen. Dann meine Gratulation an den Redaktionsägyptologen und den Altertumsforscher.:yes:

Die Titel solltet ihr unbedingt in Euer Profil (mit Verweis) einarbeiten.:cool:=)
Den Artikel solltet Ihr auch an eine (virtuelle) Wand aufhängen.
 
Ramses, der Ägypterkönig ..........


Eijeijei,

ich habe jetzt einen so knallroten Kopf, dass ich im Wohnzimmer keine Beleuchtung mehr brauche.

So was könnt Ihr doch mit einem anständigen Mädel nicht machen. :rofl:
 
Ramses, der Ägypterkönig ..........


Eijeijei,

ich habe jetzt einen so knallroten Kopf, dass ich im Wohnzimmer keine Beleuchtung mehr brauche.

So was könnt Ihr doch mit einem anständigen Mädel nicht machen. :rofl:

Ich erinnere mich an einen witzigen Fantasyroman, in dem die Helden ein Monster (Glatisant, das bellende Tier) durch die Rezitation des Gedichts in die Flucht schlagen...
 
bzgl. ägyptischer Witze darf ein Klassiker nicht fehlen
Heinrich Heine schrieb:
Rhampsenit

Als der König Rhampsenit
Eintrat in die goldne Halle
Seiner Tochter, lachte diese,
Lachten ihre Zofen alle.

Auch die Schwarzen, die Eunuchen,
Stimmten lachend ein, es lachten
Selbst die Mumien, selbst die Sphinxe,
Daß sie schier zu bersten dachten.

Die Prinzessin sprach: »Ich glaubte
Schon, den Schatzdieb zu erfassen,
Der hat aber einen toten
Arm in meiner Hand gelassen.

Jetzt begreif ich, wie der Schatzdieb
Dringt in deine Schatzhauskammern,
Und die Schätze dir entwendet,
Trotz den Schlössern, Riegeln, Klammern.

Einen Zauberschlüssel hat er,
Der erschließet allerorten
Jede Türe, widerstehen
Können nicht die stärksten Pforten.

Ich bin keine starke Pforte,
Und ich hab nicht widerstanden,
Schätzehütend diese Nacht
Kam ein Schätzlein mir abhanden.«

So sprach lachend die Prinzessin,
Und sie tänzelt im Gemache,
Und die Zofen und Eunuchen
Hoben wieder ihre Lache.

An demselben Tag ganz Memphis
Lachte, selbst die Krokodile
Reckten lachend ihre Häupter
Aus dem schlammig gelben Nile,

Als sie Trommelschlag vernahmen
Und sie hörten an dem Ufer
Folgendes Reskript verlesen
Von dem Kanzeleiausrufer:

»Rhampsenit, von Gottes Gnaden
König zu und in Ägypten,
Wir entbieten Gruß und Freundschaft
Unsern Vielgetreun und Liebden.

In der Nacht vom dritten zu dem
Vierten Junius des Jahres
Dreizehnhundertvierundzwanzig
Vor Christi Geburt, da war es,

Daß ein Dieb aus unserm Schatzhaus
Eine Menge von Juwelen
Uns entwendet; es gelang ihm,
Uns auch später zu bestehlen.

Zur Ermittelung des Täters
Ließen schlafen wir die Tochter
Bei den Schätzen - doch auch jene
Zu bestehlen schlau vermocht er.

Um zu steuern solchem Diebstahl
Und zu gleicher Zeit dem Diebe
Unsre Sympathie zu zeigen,
Unsre Ehrfurcht, unsre Liebe,

Wollen wir ihm zur Gemahlin
Unsre einz'ge Tochter geben
Und ihn auch als Thronnachfolger
In den Fürstenstand erheben.

Sintemal uns die Adresse
Unsres Eidams noch zur Stunde
Unbekannt, soll dies Reskript ihm
Bringen Unsrer Gnade Kunde.

So geschehn den dritten Jänner
Dreizehnhundertzwanzigsechs
Vor Christi Geburt. - Signieret
Von Uns: Rhampsenitus Rex.«

Rhampsenit hat Wort gehalten,
Nahm den Dieb zum Schwiegersohne,
Und nach seinem Tode erbte
Auch der Dieb Ägyptens Krone.

Er regierte wie die andern,
Schützte Handel und Talente;
Wenig, heißt es, ward gestohlen
Unter seinem Regimente.
 
Aus dem Alten Reich ist ein Witz überliefert, der ungefähr so geht (glaube ich, ich weiß leider nicht mehr, wo ich ihn gelesen habe): Was tut man, um einen gelangweilten Pharao aufzumuntern? Man lässt ein Boot voll nackter Mädchen am Nil vorbeifahren und schickt ihn zum Angeln ...
Das dürfte sich auf die Fabeln des Papyrus Westcar beziehen, in dem die Namen von Könige des alten Reiches auftauchen.

Gegen Ende des Alten Reiches sind in den Reliefs in ländlichen Szenen humorvolle Zurufe von Landarbeitern zu finden.

Ludwig Morenz nimmt auch die dicke Königin von Punt und den winzigen Esel als Beispiel für den ägyptischen Humor; die Königin (ich glaub der Esel auch) wurde auch komplett aus dem Zusammenhang gerissen tradiert und lässt sich noch wesentlich später als einzelne Skizze finden.

Morenz schrieb über Humor in Ägypten einen Artikel: Humor, in: Studien zur altägyptischen Kultur 27, 1999, S. 261 - 269
 
Zurück
Oben