Am Anfang der Befreiungskriege stand ein Hochverrat

Ob Hochverrat oder einfach nur Insubordination von Yorck, lassen wir einmal die Juristerei außen vor, so schnell wurde kein preußischer Offizier erschossen.

Das tw. Versagen des Offizierskorps 1806/07 wurde selbst aus heutiger Sicht, einigermaßen korrekt und moderat "aufgearbeitet".

Immediatuntersuchungskommission ? Wikipedia

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz

M.
Vielen Dank für die Links!

Ich habe mir einmal das Beispiel v. Kleist und die Übergabe von Magdeburg herausgesucht, hier der Bericht der Kommission:

http://www.v-kleist.com/FG/Muttrin/Kommission%20Magdeburg%201806.pdf

Interessant ist das Urteil:
"Weder die von dem Auditeur Burchardi als defensor ex officio eingereichte umfangreiche Vertheidigungsschrift noch Kleists eigene vor seinem Tode vorgebrachte Rechtfertigungsschrift vermochten das Urteil zu mildern. Es lautete einstimmig dahin, dass der General der Infanterie von Kleist wegen der im November 1806 sich schuldig gemachten sehr übereilten, ganz eigenmächtigen und dadurch pflichtwidrigen Übergabe der wichtigen Festung Magdeburg an die kaiserlich französischen Truppen, wenn er noch am Leben wäre, zu arquebusiren sein würde." (Hervorhebung v. mir)


Neben den militärischen Gründen (Truppenstärke, hohe Zahl von Kanonen, ausreichend Verpflegung ...) war wohl die Übergabe ohne Genehmigung des Königs k.o.-Kriterium. Und das läßt sich dann auf die Handlung von Yorck übertragen. Auch hier keine Genehmigung.


Interessant auch, wie der König v. Kleist im "Regen" stehen ließ:

“…machen Sie mir die Stadt nicht unglücklich” waren seine Worte.


Betrachten wir die Situation der verlorenen Schlachten, der Kapitulation Hohenlohes, die Kapitulation der viel östlicher liegenden Festungen und der kurz danach erfolgten Kapitulation Blüchers, dann läßt sich sicher trefflich darüber streiten, welchen Sinn das Halten der Festung denn gehabt haben könnte.

Im Bericht steht auch, dass die voreilige Übergabe negativen Einfluss auf die nachfolgende Politik gehabt hätte. Ist das so? Die Drohung Neys, die Stadt zu zerstören ist die eine Seite. Die andere wohl, das N. möglicherweise Preußen tatsächlich von der Karte gestrichen haben könnte. Höchst spekulativ daher das ganze.

Hier noch ein Link zu Magdeburg mit vielen Infos zur Festung, könnte vllt. dekumatland und einige andere interessieren:


Grüße
excideuil
 
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Hallo,

die Marschälle/Soldaten Napoleons waren aber zu dem Zeitpunkt, als sie Napoleon den Gehorsam verweigerten, vom neuen Senat offiziell aus ihrer Pflicht entlassen und von ihrem Eid entbunden worden.
Der bestehende Senat hatte staatsrechtlich betrachtet nicht das Recht, diese Beschlüsse zu fassen. Daher werden die Handlungen/Beschlüsse der ersten Apriltage auch Revolution des Senates genannt. N. war daher bis zu seiner Abdankung staatsrechtlich Souverän Frankreichs.
Richtig ist natürlich, dass die Entscheidung der Marschälle von den politischen Vorgängen in Paris beeinflusst war.
Die politische Entscheidung ist nach dem Einmarsch der Alliierten in Paris und mit der Etablierung der provisorischen Regierung (jaja, Talleyrand ...) schon gefallen.
Richtig ist, dass mit dem Einmarsch Alexanders I. nicht mehr mit N. verhandelt wurde. Die Nachfolge hingegen wurde erst in den folgenden Tagen entschieden. Aber das ist schon ein eigenes Thema.

Grüße
excideuil
 
Das muss eine interessante Situation für die Marschälle gewesen sein, so mitten drin zwischem alten (Napoleon) und neuem (Bourbonen) Regime inkl. Frage der Legitimität: Für wen sollten sie sich entscheiden? So oder so konnte der Weg vor das Erschießungskommando führen ...

Nach Napoleons Rückkehr von Elba begingen führende Militärs dann ja wieder Hochverrat, in dem sie zu Napoleon überliefen.

@ Exci: Danke für die detailreichen und wertvollen Ausführungen! Du lieferst immer sehr interessanten Stoff für Überlegungen.
 
wenn ich mich richtig erinnere, dann schrieb Karl Leberecht Immermann in seinen Erinnerungen über die Franzosenzeit Magdeburgs
 
Das muss eine interessante Situation für die Marschälle gewesen sein, so mitten drin zwischem alten (Napoleon) und neuem (Bourbonen) Regime inkl. Frage der Legitimität: Für wen sollten sie sich entscheiden? So oder so konnte der Weg vor das Erschießungskommando führen ...
Das wohl beste Beispiel ist Marschall Ney:

Michel Ney - NapoleonWiki

Nach Napoleons Rückkehr von Elba begingen führende Militärs dann ja wieder Hochverrat, in dem sie zu Napoleon überliefen..
Das Thema wurde auch in diesem Thread behandelt:

http://www.geschichtsforum.de/f16/warum-kehrte-napoleon-von-elba-nach-frankreich-zur-ck-39917/

@ Exci: Danke für die detailreichen und wertvollen Ausführungen! Du lieferst immer sehr interessanten Stoff für Überlegungen.
Vielen Dank! :winke:

Grüße
excideuil
 
Eine ganz aussagekräftige Schilderung der Situation von Yorck findet sich ab S. 42 und bettet die Entscheidung von Yorck in die andauernde Staatskrise Preußens seit 1806 ein.

Handbuch der Preussischen Geschichte: Das 19. Jahrhundert and Grosse Themen ... - Historische Kommission zu Berlin - Google Books

Insgesamt muss man sich auch m.E. davor hüten, die Rahmenbedingungen Frankreich mit denen von Preußen zu vergleichen.

Im ersten Fall ergibt sich eine sehr rasche Abfolge unterschiedlicher politischer Regime, die den temporären und teils willkürlichen Charakter von Herrschaft sehr deutlich machen. Und damit auch das Verständnis von "Legalität" und "Legitimität" in Frankreich mit geprägt haben.

Im Fall von Preußen ist es die "aristokratische Revolution" bzw. die politische und die militärische Modernisierung Preußens, die auf die Stabilisierung des Regimes abzielte und nicht auf die Destabilisierung bzw. Abschaffung. Ein wichtiger Unterschied zu Frankreich, wenngleich in beiden Fällen der erwachte Nationalismus bzw. Patriotismus die ideologische Grundlage für beide Länder gebildet hat.

Die preußischen Modernisierer nehmen dabei im politischen und im militärischen Denken Anleihen bei dem Gedankengut der Französichen Revolution und adaptieren es auf die monarchistisch geprägten preußischen Verhältnisse.

Sehr gut beschrieben findet sich dieser Prozess in der Veränderung der Sichtweise von Clausewitz bei Ritter (S. 60 ff). Vor diesem Hintergrund, so Ritter, ist die Entscheidung von Yorck in den Augen der preußischen aristokratischen Modernisierer notwendig gewesen, um die Souveränität Preßens wieder herzustellen und die andauerdende Staatskrise zu beenden.

Die altpreuische Tradition (1740-1890) - Gerhard Ritter - Google Books

Diese Veränderung des "Nationengedankens" ist dann auch der zentrale Schlüssel, warum Kleist und Yorck durch einen völlig unterschiedlichen Zeitgeist gerichtet worden sind. Und obwohl sie im militärischen Sinne ähnliches getan haben, war die Dimension des Handelns von Kleist rein militärisch, während die von Yorck eine primär politische Dimension aufwies.
 
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Die preußischen Modernisierer nehmen dabei im politischen und im militärischen Denken Anleihen bei dem Gedankengut der Französichen Revolution und adaptieren es auf die monarchistisch geprägten preußischen Verhältnisse. ...

In Ergänzung, im Unterschied zu Frankreich kam in Preußen noch der "Schmach des Friedens von Tilsit" hinzu.

M.
 
Mit Talleyrand gesprochen ist: "..(Hoch)-verrat nur eine Frage des Zeitpunkts..." York war - im Gegenteil(!) - ein treuer Diener seines Königs, den er, umgeben von Franzosen, bar jeglicher Entscheidungsfreiheit sah. Er half seinem König sozusagen, "..auf die Sprünge..". Des weiteren bot er ihm seinen Kopf für den Fall an, dass dieser die Entscheidung von Tauroggen missbillige, und überließ es ihm die Konvention zu annullieren. Konservativer und königstreuer kann man kaum sein, oder?
 
Mit Talleyrand gesprochen ist: "..(Hoch)-verrat nur eine Frage des Zeitpunkts..."
Ich denke, es macht wenig Sinn, die Talleyrandsche Rhetorik des Wiener Kongresses - die zum teilweisen Erhalt Sachsens angewendet wurde - zur Beantwortung der Frage, ob Yorck nun Hochverrat betrieben hat oder nicht heranzuziehen.

Talleyrands Satz - der übrigens nur von ihm selbst überliefert ist - geht auf ein erstes Treffen mit dem Zaren zurück, der die Polen und Sachsen als "Die Verräter an der Sache Europas" bezeichnete. "Sire, das ist eine Frage des Datums" und nach einer Weile hinzufügend: "und eine Wirkung der Verlegenheiten, in die man durch die Umstände geraten kann." [1/Seite 20]

Aus den Papieren der österreichischen Geheimpolizei geht eine andere Version der Antwort Talleyrands hervor:
"C’est des reproches à faire à toutes les puissances, il n’y a qu'à rappeler les dates." [2] Übersetzt bedeutet dies, dass diese Vorwürfe allen Mächten zu machen sind, es gelte sich der Daten zu erinnern.

Beide Versionen machen allerdings deutlich, dass im Grunde der Zar (auch) an Tilsit erinnert werden sollte und dass es in der Politik der Monarchen nur besondere Umstände und Interessen gibt.

In diesem Fall war das Interesse des Zaren auf Polen gerichtet und seines Verbündeten auf Sachsen.

In einem weiteren Gespräch wiederholte der Zar seinen Vorwurf:

Zar: "Der König von Sachsen ist ein Verräter."
Talleyrand: "Sire, die Bezeichnung "Verräter" kann niemals einem König gegeben werden, und es ist von Wichtigkeit, dass sie ihm nie gegeben werden kann." [1/Seite 67]

In der Tat, der König von Sachsen wurde von den Preußen im Zuge der Völkerschlacht von Leipzig gefangen genommen, weil Preußen territoriale Ansprüche erhob während der König von Württemberg noch am 2. November 1813 die Seiten wechseln konnte:

"Am 2. November 1813 orientierte sich König Friedrich um, nachdem Österreich dem Land durch den Vertrag zu Fulda Wahrung seines Besitzstandes und den Erhalt seiner Souveränität garantiert hatte."

Königreich Württemberg ? Wikipedia

Grüße
excideuil

[1] Talleyrand: „Talleyrand’s Briefwechsel mit König Ludwig XVIII. während des Wiener Kongresses. Herausgegeben von G. Pallain, F.A. Brockhaus, Leipzig, 1881
[2] Fournier, August: Die Geheimpolizei auf dem Wiener Kongress. Eine Auswahl aus ihren Papieren, Wien und Leipzig, 1913, Seite 200
 
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In der Tat, der König von Sachsen wurde von den Preußen im Zuge der Völkerschlacht von Leipzig gefangen genommen, weil Preußen territoriale Ansprüche erhob während der König von Württemberg noch am 2. November 1813 die Seiten wechseln konnte

Man fragt sich, wieso der sächsische König dermaßen kurzsichtig sein konnte und in wahrer Nibelungentreue noch zu Napoleon hielt, als alle anderen maßgeblichen deutschen Fürsten längst die Seiten gewechselt hatten. Das kostete ihn immerhin etwa 50% seines Territoriums, das an Preußen fiel, und dort als "Provinz Sachsen" fortlebte.
 
Die Situation war einfach aufgrund der Verbindungen nach Polen schwieriger. N war der einzige, der die staatliche Integrität hätte gewährleisten können oder wollen.

Andererseist haben sich die Österreicher und die Preußen in 1813 gar nicht so grundsätzlich anders verhalten. Nur den Absprung besser getimt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_I._%28Sachsen%29

Die Furcht vor Napoleon hielt bis März / April 1813 ungebrochen an (vgl. Vorgeschichte). Und erst bei einer Veränderung der militärischen Rahmenbedingungen (vgl. meinen Hinweis auf den Erfolg von Wellington in Spanien) eine Chance gegen Napoleon gesehen

Völkerschlacht bei Leipzig ? Wikipedia
 
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Bayern ging immerhin bereits am 8. Okt. 1813 (Vertrag von Ried) zum Gegner über (also noch vor der Völkerschlacht), während Württemberg erst im November 1813 den Schwenk vollzog.

Es hätte somit auch Württemberg das Schicksal Sachsens treffen müssen - wenn nicht Preußen auf weite Gebiete Sachsens Appetit verspürt hätte. Das brachte dann die radikale Abtrennung sächsischen Territoriums.
 
Man fragt sich, wieso der sächsische König dermaßen kurzsichtig sein konnte und in wahrer Nibelungentreue noch zu Napoleon hielt, als alle anderen maßgeblichen deutschen Fürsten längst die Seiten gewechselt hatten. Das kostete ihn immerhin etwa 50% seines Territoriums, das an Preußen fiel, und dort als "Provinz Sachsen" fortlebte.
Nibelungentreue war es ganz sicher nicht, auch wenn Friedrich August eine eigene Faszination für Napoleon hatte.
Die sächsische Politik hatte ganz klare Vorstellung von der politischen und geografischen Lage und wollte sich den Übertritt recht teuer erkaufen. Bereits im Februar 1813 verhandelte Graf Senfft mit Österreich. Ziel waren territoriale Garantien: Erhalt Sachsens in 1809, das Herzogtum Warschau, dazu Ansprüche auf Kleinstaaten und herzoglich-sächsische Staaten. Dem kam Österreich in der geheimen Konvention vom 20. April 1813 nur teilweise entgegen. F.A. I. ging auf Distanz zu N. Allerdings nicht konsequent.

Das änderte sich nach dem Sieg von Großgörschen. F.A. I. kehrte an die Seite N. zurück, was z.B. die Entlassungs Senffts zeigte.
In der Summe war es die Unentschl. F.A.I., die Ursache der folgenden Ereignisse war. Interessanterweise hat F.A. seine Unentschlossenheit noch als Argument benutzt, "indem er behauptete, den offenen Konflikt mit Frankreich vermieden zu habe, um Österreichs Kriegsvorbereitungen nicht zu stören."

Grüße
excideuil

Quelle: Martin, Guntram; Vötsch, Jochen; Wiegand, Peter (Hrsg.): Geschichte Sachsens im Zeitalter Napoleons – Vom Kurfürstentum zum Königreich 1791 – 1815, Sächs. LZ für pol. Bildung, Beucha, Dresden, 2008
 
Danke für die schönen Hintergrundinformationen, exci!

Das Argument "indem er behauptete, den offenen Konflikt mit Frankreich vermieden zu haben, um Österreichs Kriegsvorbereitungen nicht zu stören.", scheint dem Sachsenkönig wenig genutzt zu haben.

Warum hat Preußen nicht gleich ganz Sachsen kassiert? Ich habe mal gehört, dass Preußen wohl die Absicht hatte, Habsburg allerdings eine solche Machtverschiebung nicht zulassen wollte.
 
Den Vorwurf der Nibelungentreue kann man dem sächs. König wohl kaum machen. Bis auf Bayern wechselten die meisten Rheinbundstaaten erst nach der Völkerschlacht die Seiten. Und so weit ich mich erinnere, hat sich der sächs. König bereits im Frühjahr 1813 in die Habsburgermonarchie begeben (vermutlich um sich aus dem Lager Napoleons zu lösen), aber nach seinen Siegen stellte Napoleon ihm ein Ultimatum: Entweder Rückkehr und seinen Verpflichtungen als Rheinbundfürst nachkommen oder Napoleon würde Sachsen als Feindesland behandeln ... keine gute Aussicht. Sachsen litt 1813 unter beiden Seiten gewaltig.

Ein gutes Buch dazu ist Roman Töppel, Die Sachsen und Napoleon: Ein Stimmungsbild 1806-1813. (Doktorarbeit)

lg, Marie Luise
 
Das Argument "indem er behauptete, den offenen Konflikt mit Frankreich vermieden zu haben, um Österreichs Kriegsvorbereitungen nicht zu stören.", scheint dem Sachsenkönig wenig genutzt zu haben.

Warum hat Preußen nicht gleich ganz Sachsen kassiert? Ich habe mal gehört, dass Preußen wohl die Absicht hatte, Habsburg allerdings eine solche Machtverschiebung nicht zulassen wollte.
Nein, das Argument hat ihm nichts genützt!

Preußen hatte defacto ganz Sachsen "kassiert", nein nur besetzt.
Sachsen war eines der großen Probleme des Wiener Kongresses. Der Zar untersützte F.W. III. zunächst, aberdings wurde zunehmend Widerstand sichtbar. Frankreich war sowieso dagegen (dynastische Gründe L.XVIII.), England dann auch (auch der öffentlichen Meinung geschuldet), schlussendlich auch Österreich (war im Januar 1814 noch bereit, ganz Sachsen an Preußen fallen zu lassen).
Preußen versuchte im Dezember 1814 den krieg. rhetorischen "Aufstand", der dann zum (Geheim)-Vertrag vom 3. Januar 1815 zwischen Engl., Österreich und Frankreich führte. Rußland erhielt dann recht viel von seiner polnischen Forderung und hatte danach wenig Interesse, sich für Preußen "aufzuopfern".

Grüße
excideuil
 
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Vertrag von Kalisch - eine neue Qualität

Der Begriff: "Vertrag von Kalisch" ist bereits gefallen und es wurden auch bereits Ausführungen gemacht, auf einen besonderen Umstand - wohl eine neue Qualität - möchte ich noch hinweisen:

Leider habe ich den genauen Wortlaut nicht finden können, nur diese Zusammenfassung, aber zur Deutlichmachung genügt dies wohl auch:
„Das Bündnis war auf Angriff und Verteidigung gegen Frankreich und auf Wiederherstellung Preußens gerichtet. (Art. I,II.)
Russland sollte 150000, Preußen 80000 Mann ins Feld stellen, der Feldzug unverzüglich verabredet werden und die Mitwirkung der verfügbaren preußischen Truppen sofort beginnen. (Art. III-V.)
Die beiden contrahirenden Mächte verpflichteten sich ferner, keinen einseitigen Vertrag irgendeiner Art mit dem Feinde abzuschließen, sondern völlig gemeinsam zu handeln, und den Wiener Hof so schnell als möglich zum Beitritt zu bewegen. Auch sicherte der Kaiser von Russland seine Vermittlung hinsichtlich eines von Preußen mit England einzugehenden Bündnisseszu. (Art. VI-VIII.)“ [1]

Damit waren die Lehren aus den vergangenen Kriegsjahren gezogen und wenige Monate später war die Koalition geschlossen, die trotz aller innerer Widersprüche hielt.

Grüße
excideuil

[1] Pappermann, Heinrich K.: Diplomatische Geschichte der Jahre 1813, 1814, 1815, F.A. Brockhaus, Leipzig 1863 Bd. 1, Seite 74
 
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