Analogieschlüsse, bzw. Vergleich mit heutigen Ethnien zulässig?

Die Vergleiche werden also nicht ganz so einfach. Wo seit Längerem Metall im Spiel ist, ist die Abwesenheit von schierig herzustellenden Steinwerkzeugen nicht so aussagekräftig. Die Anwesenheit solcher Werkzeuge trotz Metall wäre aber durchaus aussagekräftig. Wo Metall erst seit kurzem bekannt ist, können die Menschen vielleicht auch aus der Kollektiverinnerung berichten, wie die Vorfahren erkzeuge gemacht und benutzt haben. Auch diese Angaben können eine valide Grundlage für Analogieschlüsse bilden.

Ich würde grundsätzlich davon ausgehen, dass unter gleichen Voraussetzungen gleiche Strategien und Verhaltensweisen wahrscheinlicher sind, als grundverschiedene.
 
Hallo

Inwieweit haltet iht Analogieschlüsse (mat. Hinterlasenschaft, kulturelle Aspekte) der Frühzeit des menschen (sagen wir mal Paläolithikum) für praktikabel und in sich schlüssig ?

Was soll "schlüssig" bedeuten? Wissen tun wir gar nichts über die Vergangenheit. Wir können uns nur ein Bild darüber herleiten. Wie gut begründet manche Herleitungen sind ist eine Frage der Akzeptanz.

Nehmen wir nun mal einen Stein bei dem man feststellen kann, dass er eine scharfe schneidende Kante besitzt, so wie sie in überwiegender Mehrzal der Steine in der Natur nicht vorkommt. Man muss daraus zwangsläufig schliessen, wenn man viele solcher Steine findet, dass dies nicht zufällig geschehen ist sondern gezielt. Dazu kommt dann nur ein Lebewesen in Frage welches zu so etwas fähig ist, höher entwickelte Affenarten oder der Mensch(also auch ein Affenart ;-)).

Dann versetzt man dieses "Werkzeug" in die bekannte Lebenswelt und Lebensumstände des betreffenden Lebenswesen, indem man die Frage stellt wozu es denn hätte gebraucht werden können. Kennt man keine Lebensumstände kann man natürlich auch nichts dazu sagen. Wozu ein konkretes Werkzeug gebraucht wurde werden wir nie wissen können. Darum geht es aber nicht.

Alle Aussagen im nicht experimentell bewiesenen Teil der Wissenschaft sind nur Aussagen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Was heute "richtig" ist kann morgen "falsch" sein. Es gibt keine absoluten Wahrheiten. Es gibt immer nur ein von uns gemachtes Bild über die Welt.
Ein jedes solches Bild ist diskussionsfähig.
 
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