In diesem Thread sollen archäologische Untersuchungen zu Schlachtfeldern, Feldbefestigungen, Soldaten-, Zivilisten- und Massengräbern und weiteren im Zusammenhang mit Kriegen und militärischen Auseinandersetzungen stehenden Orten und Ereignissen aus dem Dreißigjährigen Krieg zusammengestellt werden. In Deutschland und den Nachbarländern gibt es bereits eine recht große Zahl an archäologischen Ausgrabungen und Fundbergungen, aber systematisch zusammengetragen wurde das meines Wissens bislang noch nicht. Wir können es ja mal hier versuchen.
Chronologisch schließt sich ein weiterer Thread zur Archäologie des Krieges in Europa in der zweiten Hälfte des 17., dem 18. und 19. Jh. ( http://www.geschichtsforum.de/f54/arch-ologie-des-krieges-im-europa-des-18-und-19-jhs-28807/ ) und zum I. Weltkrieg (http://www.geschichtsforum.de/f54/schlachtfeld-arch-ologie-1-weltkrieg-22804/ ) an.
Dreißigjähriger Krieg ? Wikipedia
Liste der Kriege und Schlachten im 17. Jahrhundert ? Wikipedia
Baden-Württemberg
Heidelberg
Seit 2006 bearbeitet Martin Straßburger im Rahmen eines Projektes des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg die Befunde und Funde der Belagerung durch Tilly im Jahre 1622 ( Montanarchaeologie Caroline )
Tilly-Fund: Start
Forschung
Nach abgeschlossener Restaurierung: Die Arkebuse aus dem Belagerungsjahr 1622
http://www.museum-heidelberg.de/servlet/PB/show/1166543/KdM November 2005.pdf
Bayern
Alerheim bei Nördlingen
Schlacht von Alerheim, oft auch Zweite Schlacht bei Nördlingen genannt, am 3. August 1645 (Schlacht von Alerheim ? Wikipedia )
Archäologen entdecken Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg
Münzen, Uniformbestandteile, Rosenkranzperlen: Vermutlich waren es französische Söldner, die in der Grabstätte in Bayern eilig verscharrt wurden. Rund 50 Skelette haben Archäologen nun entdeckt.
Spiegel online vom 07. April 2008. Bayern: Archäologen entdecken Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Massengrab aus dem 30-jährigen Krieg entdeckt
Nördlingen (dpa/lby) - Bei Grabungen für eine Pipeline ist bei Nördlingen ein Massengrab aus der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648) entdeckt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Montag in München mitteilte, wurden die Skelette von rund 50 Menschen geborgen.
Augsburger Allgemeine vom 07.04.08
Nördlingen: Massengrab aus dem 30-jährigen Krieg entdeckt - Bayern - Augsburger Allgemeine
Massengrab im Ries. Auch ein Zwölfjähriger starb in der Schlacht
Alerheim (wk/RN) - Die bei Alerheim in einem Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg entdeckten Knochen werden jetzt katalogisiert und pathologisch untersucht. Die Fundstelle ist inzwischen wieder verschlossen worden. Das wurde bei einer Pressekonferenz in Alerheim mitgeteilt.
Rieser Nachrichten vom 09.04.08
Massengrab im Ries: Auch ein Zwölfjähriger starb in der Schlacht - Lokalnachrichten - Rieser Nachrichten
Höchstadt a. d. Aisch
1633 durch die Schweden völlig zerstört
* Ein Massengrab aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Höchstadt a. d. Aisch. Das Archäologische Jahr in Bayern 1985, 175 f.
Brandenburg
Wittstock/Dosse
Schlacht bei Wittstock am 4. Oktober 1636 ( Schlacht bei Wittstock ? Wikipedia )
Seltenes Massengrab des Dreißigjährigen Krieges
Seltener Fund in der Prignitz: Archäologen legen ein Massengrab mit vermutlich 70 Skeletten frei. Die Ausgrabungen sollen neue Erkenntnisse zum Soldatenleben vor knapp 400 Jahren liefern. Auf dem Schlachtfeld von Scharfenberg hatten 40.000 sächsische und schwedische Krieger gekämpft.
Die Welt vom 20. Juli 2007
Ausgrabung: Seltenes Massengrab des Dreißigjährigen Krieges - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE
Siehe auch:
Massengrab in Brandenburg: 7000 Leichen
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum - In Reihe zur letzten Ruhe gelegt
Informationen und Spendenaufruf zur Erforschung der Landsknechtbestattungen aus dem Dreißigjährigen Krieg bei Wittstock:
http://preview.bldam-brandenburg.de/website/images/stories/Aktuelles/memento_mori.pdf
http://www.bb-zeitung.de/article2410.html
Massengrab des 30-jährigen Krieges - Wissen - Printarchiv - Berliner Morgenpost
http://www.maerkischeallgemeine.de/..._aus_dem_Jahr_soll_gekennzeichnet_werden.html
* Gundula Gahlen, Kataster zur Schlacht bei Wittstock von 1636, in: Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Bulletin 5 (2002), S. 171-173; Internetversion unter der URL http://www.amg-fnz.de/akt_pro2.php?ID=35
* Sabine Eickhoff / Anja Grothe / Bettina Jungklaus, Söldnerbestattungen des Dreißigjährigen Krieges. Ein Massengrab bei Wittstock. Ostprignitz-Ruppin Jahrbuch 17, 2008, 103–112.
* Anja Grothe, Bettina Jungklaus, In Reihe zur letzten Ruhe. Archäologie in Deutschland 2008, Heft 1, 43.
* Anja Grothe / Bettina Jungklaus, In Reih und Glied – die Söldnerbestattung von 1636 am Rande des Wittstocker Schlachtfeldes. Archäologische und anthropologische Aspekte
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Sachsen-Anhalt
Lützen
6. November 1632 (Schlacht bei Lützen ? Wikipedia )
Auf den Spuren Wallensteins
Auf dem Gelände der historischen Schlacht von Lützen im Jahre 1632 haben Ausgrabungen begonnen. Die archäologischen Arbeiten erfassen die Schützengräben des kaiserlichen Heerführers im Dreißigjährigen Krieg, Wallenstein.
Tagesspiegel vom 19.3.2007 16:32 Uhr
Auf den Spuren Wallensteins
Schlacht bei Lützen von 1632: Aufstellung der schwedischen und kaiserlichen Truppenverbände mit Eintragung der Prospektionsflächen von 2006
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie : Bodendenkmalpflege : Fachreferate : Archäologische Prospektion |[ LDA Sachsen-Anhalt ]|
* Maik Reichel, Die Schlacht bei Lützen vom 6./16. November 1632 und der Tod des schwedischen Königs Gustav II. Adolf
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
* André Schürger, Die Schlacht von Lützen 1632: Archäologische Untersuchungen am linken kaiserlichen Flügel
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Bernburg
Befunde eines schwedischen Feldlagers
Kurz erwähnt in:
* Norma Literski, Von Scharmützel bis Feldzug – Lützen und die Schlachtfeldarchäologie in Deutschland. Archäologie in Deutschland Hf. 1, 2009, 20 f.
http://www.aid-magazin.de/fileadmin...gang_2009/Heft_01_09/Leseprobe_AiD_1-2009.pdf
Latdorf (Salzlandkreis)
Teile des Befestigungsgrabens mit einer der Bastionen des Lagers konnten archäologisch dokumentiert werden. Dabei kamen zahlreiche Gräber gefallener Soldaten und Pferde sowie Siedlungsreste mit Funden des Lagers zutage.
* ebd.
* Jochen Fahr / Peter Pacak, Das schwedische Feldlager Latdorf. In: Susanne Friederich u.a., Archäologie am Kalkteich 22 in Latdorf. Die Chemie stimmt! Archäologie
in Sachsen-Anhalt Sonderband 9 (Halle/Saale 2008) 105–114.
Österreich
Lambach (Oberösterreich)
In der Arbeit von Prof. Dr. Josef Unger (Brno - Curriculum Vitae )
* Pohřební ritus 1. až 20. století v Evropě z antropologicko-archeologické perspektivy. Panorama biologické a sociokulturní antropologie 2 (Brno 2006). ISBN 80-7204-397-8
(Grabritus des 1. bis 20. Jahrhunderts in Europa aus anthropologisch-archäologischer Perspektive)
findet sich in dem Kapitel über Kriegsgräber und Opfer militärischer Auseinandersetzungen der Hinweis auf mehrere Massengräber aus der Schlacht bei Lambach 1626.
Bei der Suche nach Informationen zu dem bei Lambach geborgenen Massengrab oder Massengräbern stößt man auf interessante Debatten um den Bau des OKA-Kraftwerkes ( Experten streiten um Herkunft der Skelette : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv ), aber kaum auf Infos zu dem Grab. Ist das entsprechend archäologisch-anthropologisch untersucht worden und existieren dazu eventuell Veröffentlichungen? Möglicherweise stammen die Massengräber auch erst aus der Zeit der Franzosenkriege 1800 bis 1809. Österreichisches Schwarzes Kreuz ? Wikipedia
Tschechien
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich mich mit Tschechien eingehender befasst habe, aber meines Erachtens ist bislang beste Forschungstand zur Archäologie des Dreißigjährigen Krieges in Mitteleuropa bislang in der Tschechischen Republik zu verzeichnen. Hier liegt eine Habilitationsschrift von Václav Matoušek zur Schlacht bei Třebel/Triebl im Jahr 1647 (?erno?ín ? Wikipedia ) mittlerweile im Druck vor, außerdem eine ganze Reihe von Artikeln zu verschiedenen Bildquellen von ihm:
* V. Matoušek, Třebel. Obraz krajiny s bitvou (Třebel. Das Landschaftsbild mit der Schlacht). (Praha 2006).
Litdok - Literaturdatenbank Geschichte Ostmitteleuropas
Schon zu Beginn der 1930er Jahre führten Mitglieder der örtlichen Museumsvereinigung eine archäologische Untersuchung von Relikten des befestigten Lagers der schwedischen Truppen aus den Jahren 1639/40 bei Stará Boleslav/Altbunzlau durch. In den 50er, 60er und 70er Jahren wurden mehrere Massengräber an der Stelle der Schlacht am Weißen Berg/Bílá Hora vom 8. November 1620 in Prag 8 im Rahmen von Rettungsgrabungen untersucht. Das bisweilen einzige zumindest teilweise archäologisch untersuchte und gründlich vermessene Objekt aus dieser Zeit in Böhmen ist die sogenannte Volarská šance/Wallerer Schanze aus dem Jahren 1618 bis 1620, der Zeit des Ständeaufstandes in Böhmen, an der Landstraße von Volary/Wallern nach České Žleby/Böhmisch Röhren. Aus dem Objekt stammt eine reiche Sammlung von Metallobjekten, die bei illegalen Grabungen mit Hilfe von Metalldetektoren geborgen wurde. Detailliert vermessen wurden auch weitere Relikte von Feldbefestigungen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Böhmen, so etwa in Südböhmen im Pintovka-Wald im unmittelbaren Umfeld der Stadt Tábor die Überreste einer befestigten Schützenposition der kaiserlichen Armee aus dem Jahr 1621, in der Nähe der Burg Kynžvart/Königswart in Westböhmen ein befestigter Belagerungsstandort der Schweden aus dem Jahr 1647 und in der Nähe von Rozvadov/Roßhaupt an der Grenze zu Bayern das ausgedehntes Areal der sogenannten Tilly-Schanze aus dem Jahr 1621, wo mindestens acht Befestigungsrelikte mit einer Größe von mehreren Dutzend bis einige hunderte Meter erhalten sind. Etwa 20 Feldbefestigungen überwiegend aus dem 17. Jahrhundert wurden im Gebiet der Novohradské hory/des Gratzener Berglandes (Freiwaldes) und Šumava/Böhmerwald in Südböhmen erkannt. Aus Mähren und Schlesien können die Reste des befestigten Militärlagers bei Horní Moštěnice/Obermoschtenitz aus dem Jahr 1643 genannt werden. Die gleichzeitige, etwa 20 km südwestlich liegende Hauptbefestigung der kaiserlichen Truppen wurde in Křenovice u Kojetína/ Krenowitz bei Kojetein im Rahmen einer Rettungsgrabung in den Jahren 2006 und 2007 beim Bau der Autobahn D1 untersucht. Zu den ausgedehntesten erhaltenen Befestigungssystemen in den böhmischen Ländern zählt der Komplex von mehreren Schanzen südlich von Jablunkov/Jablunkau an der ehemaligen Grenze zu Ungarn, heute im Dreiländereck Tschechien, Polen und der Slowakei. Diese Anlagen entstanden zwischen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und dem 18. Jahrhundert, zuletzt genutzt wurden sie im Jahr 1848.
Soweit der gekürzte und um die Literaturhinweise „bereinigte“ Abschnitt zum Dreißigjährigen Krieg aus dem Manuskript von Václav Matoušek, Petr Meduna, Zdeněk Smrž und Roman Grabolle (also mir ) über „Die Schlacht bei Třebel/Triebl im Jahr 1647 und weitere Untersuchungen zur Archäologie des Krieges in der Tschechischen Republik“, das in dem Tagungsband zum 1. Mitteldeutschen Archäologentag zum Thema Schlachtfeldarchäologie erscheinen soll: Tagungen : Archiv Tagungen : 1. Mitteldeutscher Archäologentag |[ LDA Sachsen-Anhalt ]| .
Schweden, Finnland und Ukraine
Bo Knarrström, Archaeological research on European battlefields – case studies from Sweden, Finland and Ukraine. Archäologische Forschungen auf europäischen Schlachtfeldern - Fallstudien aus Schweden, Finnland und der Ukraine
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Über zahlreiche Ergänzungen zu weiteren archäologischen Grabungen, Notbergungen, älteren Untersuchungen bei Bauarbeiten oder potentiellen Fundorten würde ich mich sehr freuen.
Chronologisch schließt sich ein weiterer Thread zur Archäologie des Krieges in Europa in der zweiten Hälfte des 17., dem 18. und 19. Jh. ( http://www.geschichtsforum.de/f54/arch-ologie-des-krieges-im-europa-des-18-und-19-jhs-28807/ ) und zum I. Weltkrieg (http://www.geschichtsforum.de/f54/schlachtfeld-arch-ologie-1-weltkrieg-22804/ ) an.
Dreißigjähriger Krieg ? Wikipedia
Liste der Kriege und Schlachten im 17. Jahrhundert ? Wikipedia
Baden-Württemberg
Heidelberg
Seit 2006 bearbeitet Martin Straßburger im Rahmen eines Projektes des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg die Befunde und Funde der Belagerung durch Tilly im Jahre 1622 ( Montanarchaeologie Caroline )
Tilly-Fund: Start
Forschung
Nach abgeschlossener Restaurierung: Die Arkebuse aus dem Belagerungsjahr 1622
http://www.museum-heidelberg.de/servlet/PB/show/1166543/KdM November 2005.pdf
Bayern
Alerheim bei Nördlingen
Schlacht von Alerheim, oft auch Zweite Schlacht bei Nördlingen genannt, am 3. August 1645 (Schlacht von Alerheim ? Wikipedia )
Archäologen entdecken Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg
Münzen, Uniformbestandteile, Rosenkranzperlen: Vermutlich waren es französische Söldner, die in der Grabstätte in Bayern eilig verscharrt wurden. Rund 50 Skelette haben Archäologen nun entdeckt.
Spiegel online vom 07. April 2008. Bayern: Archäologen entdecken Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Massengrab aus dem 30-jährigen Krieg entdeckt
Nördlingen (dpa/lby) - Bei Grabungen für eine Pipeline ist bei Nördlingen ein Massengrab aus der Zeit des 30-jährigen Krieges (1618-1648) entdeckt worden. Wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Montag in München mitteilte, wurden die Skelette von rund 50 Menschen geborgen.
Augsburger Allgemeine vom 07.04.08
Nördlingen: Massengrab aus dem 30-jährigen Krieg entdeckt - Bayern - Augsburger Allgemeine
Massengrab im Ries. Auch ein Zwölfjähriger starb in der Schlacht
Alerheim (wk/RN) - Die bei Alerheim in einem Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg entdeckten Knochen werden jetzt katalogisiert und pathologisch untersucht. Die Fundstelle ist inzwischen wieder verschlossen worden. Das wurde bei einer Pressekonferenz in Alerheim mitgeteilt.
Rieser Nachrichten vom 09.04.08
Massengrab im Ries: Auch ein Zwölfjähriger starb in der Schlacht - Lokalnachrichten - Rieser Nachrichten
Höchstadt a. d. Aisch
1633 durch die Schweden völlig zerstört
* Ein Massengrab aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Höchstadt a. d. Aisch. Das Archäologische Jahr in Bayern 1985, 175 f.
Brandenburg
Wittstock/Dosse
Schlacht bei Wittstock am 4. Oktober 1636 ( Schlacht bei Wittstock ? Wikipedia )
Seltenes Massengrab des Dreißigjährigen Krieges
Seltener Fund in der Prignitz: Archäologen legen ein Massengrab mit vermutlich 70 Skeletten frei. Die Ausgrabungen sollen neue Erkenntnisse zum Soldatenleben vor knapp 400 Jahren liefern. Auf dem Schlachtfeld von Scharfenberg hatten 40.000 sächsische und schwedische Krieger gekämpft.
Die Welt vom 20. Juli 2007
Ausgrabung: Seltenes Massengrab des Dreißigjährigen Krieges - Nachrichten Wissenschaft - WELT ONLINE
Siehe auch:
Massengrab in Brandenburg: 7000 Leichen
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum - In Reihe zur letzten Ruhe gelegt
Informationen und Spendenaufruf zur Erforschung der Landsknechtbestattungen aus dem Dreißigjährigen Krieg bei Wittstock:
http://preview.bldam-brandenburg.de/website/images/stories/Aktuelles/memento_mori.pdf
http://www.bb-zeitung.de/article2410.html
Massengrab des 30-jährigen Krieges - Wissen - Printarchiv - Berliner Morgenpost
http://www.maerkischeallgemeine.de/..._aus_dem_Jahr_soll_gekennzeichnet_werden.html
* Gundula Gahlen, Kataster zur Schlacht bei Wittstock von 1636, in: Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit. Bulletin 5 (2002), S. 171-173; Internetversion unter der URL http://www.amg-fnz.de/akt_pro2.php?ID=35
* Sabine Eickhoff / Anja Grothe / Bettina Jungklaus, Söldnerbestattungen des Dreißigjährigen Krieges. Ein Massengrab bei Wittstock. Ostprignitz-Ruppin Jahrbuch 17, 2008, 103–112.
* Anja Grothe, Bettina Jungklaus, In Reihe zur letzten Ruhe. Archäologie in Deutschland 2008, Heft 1, 43.
* Anja Grothe / Bettina Jungklaus, In Reih und Glied – die Söldnerbestattung von 1636 am Rande des Wittstocker Schlachtfeldes. Archäologische und anthropologische Aspekte
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Sachsen-Anhalt
Lützen
6. November 1632 (Schlacht bei Lützen ? Wikipedia )
Auf den Spuren Wallensteins
Auf dem Gelände der historischen Schlacht von Lützen im Jahre 1632 haben Ausgrabungen begonnen. Die archäologischen Arbeiten erfassen die Schützengräben des kaiserlichen Heerführers im Dreißigjährigen Krieg, Wallenstein.
Tagesspiegel vom 19.3.2007 16:32 Uhr
Auf den Spuren Wallensteins
Schlacht bei Lützen von 1632: Aufstellung der schwedischen und kaiserlichen Truppenverbände mit Eintragung der Prospektionsflächen von 2006
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie : Bodendenkmalpflege : Fachreferate : Archäologische Prospektion |[ LDA Sachsen-Anhalt ]|
* Maik Reichel, Die Schlacht bei Lützen vom 6./16. November 1632 und der Tod des schwedischen Königs Gustav II. Adolf
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
* André Schürger, Die Schlacht von Lützen 1632: Archäologische Untersuchungen am linken kaiserlichen Flügel
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Bernburg
Befunde eines schwedischen Feldlagers
Kurz erwähnt in:
* Norma Literski, Von Scharmützel bis Feldzug – Lützen und die Schlachtfeldarchäologie in Deutschland. Archäologie in Deutschland Hf. 1, 2009, 20 f.
http://www.aid-magazin.de/fileadmin...gang_2009/Heft_01_09/Leseprobe_AiD_1-2009.pdf
Latdorf (Salzlandkreis)
Teile des Befestigungsgrabens mit einer der Bastionen des Lagers konnten archäologisch dokumentiert werden. Dabei kamen zahlreiche Gräber gefallener Soldaten und Pferde sowie Siedlungsreste mit Funden des Lagers zutage.
* ebd.
* Jochen Fahr / Peter Pacak, Das schwedische Feldlager Latdorf. In: Susanne Friederich u.a., Archäologie am Kalkteich 22 in Latdorf. Die Chemie stimmt! Archäologie
in Sachsen-Anhalt Sonderband 9 (Halle/Saale 2008) 105–114.
Österreich
Lambach (Oberösterreich)
In der Arbeit von Prof. Dr. Josef Unger (Brno - Curriculum Vitae )
* Pohřební ritus 1. až 20. století v Evropě z antropologicko-archeologické perspektivy. Panorama biologické a sociokulturní antropologie 2 (Brno 2006). ISBN 80-7204-397-8
(Grabritus des 1. bis 20. Jahrhunderts in Europa aus anthropologisch-archäologischer Perspektive)
findet sich in dem Kapitel über Kriegsgräber und Opfer militärischer Auseinandersetzungen der Hinweis auf mehrere Massengräber aus der Schlacht bei Lambach 1626.
Bei der Suche nach Informationen zu dem bei Lambach geborgenen Massengrab oder Massengräbern stößt man auf interessante Debatten um den Bau des OKA-Kraftwerkes ( Experten streiten um Herkunft der Skelette : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv ), aber kaum auf Infos zu dem Grab. Ist das entsprechend archäologisch-anthropologisch untersucht worden und existieren dazu eventuell Veröffentlichungen? Möglicherweise stammen die Massengräber auch erst aus der Zeit der Franzosenkriege 1800 bis 1809. Österreichisches Schwarzes Kreuz ? Wikipedia
Tschechien
Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich mich mit Tschechien eingehender befasst habe, aber meines Erachtens ist bislang beste Forschungstand zur Archäologie des Dreißigjährigen Krieges in Mitteleuropa bislang in der Tschechischen Republik zu verzeichnen. Hier liegt eine Habilitationsschrift von Václav Matoušek zur Schlacht bei Třebel/Triebl im Jahr 1647 (?erno?ín ? Wikipedia ) mittlerweile im Druck vor, außerdem eine ganze Reihe von Artikeln zu verschiedenen Bildquellen von ihm:
* V. Matoušek, Třebel. Obraz krajiny s bitvou (Třebel. Das Landschaftsbild mit der Schlacht). (Praha 2006).
Litdok - Literaturdatenbank Geschichte Ostmitteleuropas
Schon zu Beginn der 1930er Jahre führten Mitglieder der örtlichen Museumsvereinigung eine archäologische Untersuchung von Relikten des befestigten Lagers der schwedischen Truppen aus den Jahren 1639/40 bei Stará Boleslav/Altbunzlau durch. In den 50er, 60er und 70er Jahren wurden mehrere Massengräber an der Stelle der Schlacht am Weißen Berg/Bílá Hora vom 8. November 1620 in Prag 8 im Rahmen von Rettungsgrabungen untersucht. Das bisweilen einzige zumindest teilweise archäologisch untersuchte und gründlich vermessene Objekt aus dieser Zeit in Böhmen ist die sogenannte Volarská šance/Wallerer Schanze aus dem Jahren 1618 bis 1620, der Zeit des Ständeaufstandes in Böhmen, an der Landstraße von Volary/Wallern nach České Žleby/Böhmisch Röhren. Aus dem Objekt stammt eine reiche Sammlung von Metallobjekten, die bei illegalen Grabungen mit Hilfe von Metalldetektoren geborgen wurde. Detailliert vermessen wurden auch weitere Relikte von Feldbefestigungen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Böhmen, so etwa in Südböhmen im Pintovka-Wald im unmittelbaren Umfeld der Stadt Tábor die Überreste einer befestigten Schützenposition der kaiserlichen Armee aus dem Jahr 1621, in der Nähe der Burg Kynžvart/Königswart in Westböhmen ein befestigter Belagerungsstandort der Schweden aus dem Jahr 1647 und in der Nähe von Rozvadov/Roßhaupt an der Grenze zu Bayern das ausgedehntes Areal der sogenannten Tilly-Schanze aus dem Jahr 1621, wo mindestens acht Befestigungsrelikte mit einer Größe von mehreren Dutzend bis einige hunderte Meter erhalten sind. Etwa 20 Feldbefestigungen überwiegend aus dem 17. Jahrhundert wurden im Gebiet der Novohradské hory/des Gratzener Berglandes (Freiwaldes) und Šumava/Böhmerwald in Südböhmen erkannt. Aus Mähren und Schlesien können die Reste des befestigten Militärlagers bei Horní Moštěnice/Obermoschtenitz aus dem Jahr 1643 genannt werden. Die gleichzeitige, etwa 20 km südwestlich liegende Hauptbefestigung der kaiserlichen Truppen wurde in Křenovice u Kojetína/ Krenowitz bei Kojetein im Rahmen einer Rettungsgrabung in den Jahren 2006 und 2007 beim Bau der Autobahn D1 untersucht. Zu den ausgedehntesten erhaltenen Befestigungssystemen in den böhmischen Ländern zählt der Komplex von mehreren Schanzen südlich von Jablunkov/Jablunkau an der ehemaligen Grenze zu Ungarn, heute im Dreiländereck Tschechien, Polen und der Slowakei. Diese Anlagen entstanden zwischen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und dem 18. Jahrhundert, zuletzt genutzt wurden sie im Jahr 1848.
Soweit der gekürzte und um die Literaturhinweise „bereinigte“ Abschnitt zum Dreißigjährigen Krieg aus dem Manuskript von Václav Matoušek, Petr Meduna, Zdeněk Smrž und Roman Grabolle (also mir ) über „Die Schlacht bei Třebel/Triebl im Jahr 1647 und weitere Untersuchungen zur Archäologie des Krieges in der Tschechischen Republik“, das in dem Tagungsband zum 1. Mitteldeutschen Archäologentag zum Thema Schlachtfeldarchäologie erscheinen soll: Tagungen : Archiv Tagungen : 1. Mitteldeutscher Archäologentag |[ LDA Sachsen-Anhalt ]| .
Schweden, Finnland und Ukraine
Bo Knarrström, Archaeological research on European battlefields – case studies from Sweden, Finland and Ukraine. Archäologische Forschungen auf europäischen Schlachtfeldern - Fallstudien aus Schweden, Finnland und der Ukraine
http://www.lda-lsa.de/fileadmin/pdf/2008_10_08_Abstracts_Schlachtfeldarchaeologie.pdf
Über zahlreiche Ergänzungen zu weiteren archäologischen Grabungen, Notbergungen, älteren Untersuchungen bei Bauarbeiten oder potentiellen Fundorten würde ich mich sehr freuen.
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