Atatürks Reformen und was davon heute übrig ist

Turk_SeSo

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Hallo,

Ich muss bis Freitag ein Referat über die Reformen Atatürks, was davon übrig geblieben ist und zusätzlich noch kurz den Untergang des Osmanischen Reichs und den Aufstieg der Türkei schreiben und vortragen.

Über den Untergang des Osmanischen Reichs habe ich hier:
[FONT=&quot]http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_ende_des_osmanenreiches.htm
[/FONT]

Sehr viel gefunden (Hoffe auch dass das alles richtig ist, doch da dies ein Geschichtslehrer zusammen getragen hat, denke ich schon)


Auch zur Gründung der Türkei ist schnell etwas gefunden, da ich ja diese beiden Teile des Referats nur sehr kurz halten muss ist dies auch kein so großes Problem ( obwohl das Problm eher sein wird das alles Kompakt darzustellen. Ich muss sagen, dass ich mit dem Gedanken Spiele die ganzen Probleme die heute noch diskutiert werden wie den Kurden und Armenier Vorfall, weg zu lassen, da ich nichts falsches erzählen möchte und dies ja auch noch sonst den Vortrag sprengt da ich nicht die ganze Stunde Zeit habe und mein Hauptpunkt ja die Reformen sind.)


Mein Hauptproblem ist eingeltich eher herauszufinden, was die heutige Türkei noch von den Reformen behalten hat. Ja ich bin Türke aber leben in Dutschland und habe selbst hier mit der Politik wenig zu tun :(

Sind diese Reformen komplett und richtig? Und was wurde verändert und warum?
Google hat mir auf anhieb nicht geholfen, möglich aber dass ich zu kurz gesucht habe, lasse mich hier gerne belehren =)

PS: Ich habe versucht die Reformen in ein Spoiler zu packen das damit das nicht zuviel Text auf einmal wird aber das geht irgendwie nicht oder ich benutzt den flaschen code :(



[FONT=&quot]http://www.w-akten.de/themaderwoche/atatuerk.phtml[/FONT]
[FONT="]Atatürks Reformen

[/FONT]
[FONT="]1. Die Aufhebung des Sultanats (1.11.1922):[/FONT]
[FONT="]Auf der 130. Sitzung der Großen Türkischen Nationalversammlung wurde das Gesetz ratifiziert, durch das das Sultanat aufgehoben wurde. Das osmanische Sultanat ging bis dahin von dem Vater auf den Sohn über.
Um mit der zerfallenen osmanischen Regierung nicht gemeinsam an den Friedensverhandlungen in Lausanne teilnehmen zu müssen, wurden Sultanat und Kalifat voneinander getrennt. Der Regierung war Zusammenarbeit mit den alliierten Mächten vorgeworfen worden. Das genau 623 Jahre dauernde osmanische Sultanat nahm somit ein Ende. Der letzte Sultan, Mehmed Vahdettin VI., verließ das Land genau 16 Tage nach Ratifizierung des Gesetzes mit einem britischen Schiff.
[/FONT]

[FONT="]2. Die Aufhebung des Kalifats (3.3.1924):[/FONT]
[FONT="]Nach dem die Osmanen im Jahre 1517 von den Arabern das Kalifat antraten, blieb es bis 1924 in den Händen der osmanischen Sultane. Während dieser Zeit waren die Sultans Herrscher und Glaubensführer aller Muslime.
Der osmanische Staat basierte auf einem religiös orientierten Fundament.
Obwohl Sultan Mehmed Vahdettin VI. ins Ausland floh und das Sultanat aufgehoben wurde, fanden sich immer noch Royalisten, die das Kalifat begrüßten, so z.B. auch das des letzten Kalifen Abdülmecid Efendi.
Aus diesen Gründen wurde das Kalifat anfangs beibehalten. Doch Abdülmecid verhielt sich währenddessen weiterhin wie ein Sultan. Am 3.März 1924 entschied die Große Türkische Nationalversammlung
die Aufhebung des Kalifats mit Gesetz Nr. 431. Die osmanische Dynastie - der Kalif und seine Verwandtschaft - wurden ins Exil verbannt. Am Morgen des 5. März 1924 verließen sie die Türkei. Somit wurden Religion und Staat endgültig voneinander getrennt.
[/FONT]

[FONT="]3. Vereinigung der Schulen (3.3.1924):[/FONT]
[FONT="]Die Ratifizierung des Gesetzes Nr. 430 über die Vereinigung der Lehranstalten war der erste Schritt im Obergang zum Laizismus. Die religiös unterrichtenden Schulen für Geistliche und Richter wurden aufgehoben. Diese Schulen unterrichteten' nur Religion und lehrten nichts weiter als Ehrfurcht vor Gott. Alte Schulen kamen unter die Kontrolle des Erziehungsministeriums. Eine Schulpflicht wurde eingeführt. Im Jahre 1933 wurde die erste im heutigen Sinne moderne Universität eingerichtet.

[/FONT] [FONT="]4. Die Schließung der Derwischeskloster (2.9.1926):[/FONT]
[FONT="]Am 2. September 1925 beschloss der Ministerrat die Schließung der Derwischenkelostern und der religiösen Mausoleen. Die Orden als religiöse Institutionen wurden verboten.
Damit wurden den Quellen der religiösen Aufstände, so z.B. des Scheich – Said - Aufstandes, beseitigt. Eine aufgeklärte Weltauffassung wurde eingeführt.
[/FONT]

[FONT="]5. Kleidungsreform (25.11.1926):[/FONT]
[FONT="]Durch ein Gesetz wurde ein Reform anerkannt, die die Bekleidung von Fez, weit gearbeiteten Hosen, Derwischesmützen, Schador usw. untersagte. Das tragen eines Hutes, statt des bis dahin traditionellen Fez wurde angeregt, Frauen waren vom Schador befreit.[/FONT]

[FONT="]6. Zeitreform (26.12.1926):[/FONT]
[FONT="]Das von der ganzen Welt anerkannte 24 Stunden-Zeitmaß wurde gesetzlich übertragen. Während der osmanischen Periode wurde die Zeit gerechnet nach der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina im Jahre 622. Durch die Zeitreform wurde der international anerkannte Kalender der christlichen Zeitrechnung angenommen. Der Zeitreform trat ab1.1.1926 in Kraft.[/FONT]

[FONT="]7. Reform in der Rechtssprechung (17.2.1926):[/FONT]
[FONT="]Im osmanischen Reich urteilten die Richter nach dem islamischem Gesetz, dem Koran. Solche Gerichte wurden am 8. April 1924 bereits aufgehoben. Übernommen wurde das Schweizer Zivilgesetz, das den türkischen Staatsbürgern im Hinblick auf persönliche Rechte und Beziehungen Modernität gewährte. Durch dieses Gesetz Nr.743 wurde die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, die Heirat durch das Standesamt und eine gerechte Erbschaft eingeführt.[/FONT]

[FONT="]8. Frauenrechte (17.2.1926):[/FONT]
[FONT="]Durch ein Gesetz wurde die Gleichheit von Mann und Frau vor dem Gesetz eingeführt. Die Frau erhielt im Alltag alle dem Mann gewährten Rechte. Die Frau durfte jeden Beruf aufnehmen. Dem Mann wurde die Ehe mit mehr
als einer Frau verboten. Gleichberechtigung galt auch bei der Scheidung. Bei Erbschaftsverhältnissen wurde eine Gleichberechtigung für Sohn und Tochter eingeführt. Im Jahre 1930 wurde den Frauen die Teilnahme an Kommunalwahlen, 1934 an den Parlamentswahlen gewährt. Fortan konnten Frauen ins Parlament gewählt werden.
[/FONT]
[FONT="]9. Reform des Alphabets (1.11.1928):

[/FONT]
[FONT="]Bis zu diesem Reform benutzten die türkischen Staatsbürger das vor Jahrhunderten durch den Einfluß der Araber und Perser entstandene arabisch–persisch-türkische Alphabet. Die vielen arabischen und persischen Worte, die nicht in den Aufbau der türkischen Sprache passten, waren vor allem für die Kinder äußerst schwierig zu erlernen. Auf Anweisung Atatürks wurde im Jahre 1927 ein linguistischer Expertenrat zusammengerufen, der dann das an die türkische Schreib – und Artikulationsweise passende lateinische Alphabet untersuchte.
Statt der alten arabischen Wörter wurden lateinische anerkannt. Folglich nahm schon in wenigen Jahren die Zahl der Analphabeten ab und viele Türken erlernten viel einfacher Fremdsprachen. Zahlreiche, in arabisch gedruckte Literatur und Fachbücher wurden ins türkische übersetzt und damit für die junge Generation zugänglich.
[/FONT]

[FONT="]10. Veränderung der Maße (26.3.1931):
[/FONT]
[FONT="]Statt der Maße wie Schritt (68 cm), Okka (1283 Gramm) oder Breite (60 cm) wurden international anerkannte Längen - und Breiten masse sowie Gewichtsmaße angenommen. Dies bewirkte erhebliche Erleichterungen im Handel mit dem Ausland.[/FONT]

[FONT="]11. Türkische Institution für Geschichte (15.4.1931):[/FONT]
[FONT="]Die Türken haben in der islamischen Welt stets eine bedeutende Rolle gespielt. Osmanische Historiker haben diese Rolle im Hinblick auf den Islam sowie das Lebender Sultane auch aufgezeichnet. Hingegen traf man kaum auf die Geschichte der Türken selbst, Dies bezüglich hat Atatürk die Gründung einer Institution für türkische Geschichte angeordnet, die dann auch eingerichtet wurde, um die Historie der türkischen Nation, die über eine tief verwurzelte große Geschichte verfügt, im Rahmen einer modernen Anschauung wieder zugeben. Denn die Geschichte der Türken beginnt nicht mit der Gründung des osmanischen Reiches oder dem Bestehender osmanischen Dynastie. Untersucht und festgehalten wurden insgesamt 120 türkische Staaten - darunter 17 unabhängige Imperien auf einer Geographie, die sich erstreckt von Zentralasien über Afrika bis hin nach Europa. Die Institution hat darüber zahlreiche Werke veröffentlicht und tut es weiterhin.[/FONT]

[FONT="]12. Institution für Türkische Sprache (12.7.1932):[/FONT]
[FONT="]In der osmanischen Periode war die arabische Sprache eine Sprache der Klosterschulen und somit der Geisteswissenschaft. Nachdem die alttürkische Sprache arabische als auch persische Wörter integrierte, wurde sie erheblich degeneriert und eine Sprache der gehobenen Klasse. Um das Türkisch vor Degeneration zu bewahren und eine einheitliche Sprache entstehen zulassen, wurde denn auf Anweisung Atatürks im Jahre 1932 die Institution für Türkische Sprache gegründet.[/FONT]

[FONT="]13. Reform über Familiennamen (21.6.1934):[/FONT]
[FONT="]1934 wurde ein Gesetzratifiziert, durch das jeder Staatsbürger einen Familiennamen erhielt.
Zuvor gab es Zunamen wie Aga, Haci, Hodscha, Mullah, Bey und Efendi. Durch das Gesetz wurden Irrtümer bei den Einwohnermelderegistern vermieden und Erleichterungen im Alltag ermöglicht.
[/FONT]

Auch ist hier noch eine Quelle mit den Reformen:
[FONT=&quot]http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=3503&edit=0[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nun aus der 2ten Qeulle diesen Text zusammen geschriben. Er ist aber sehr nüchtern doch kann ich nicht viel ausschweifen, da ich eine Begrenzte Zeit für das Referat habe und neben den Reformen noch den Zefall des Osmanische Reiches habe.


Die Reformen Mustafa Kemals

Die Politischen Änderungen, welche Mustafa Kemal bewerkstelligt, krempelt die Türkei um. Er hub das Sultanat auf und schaffte das Kalifat ab, beides ein wesentlicher Bestandteil des Osmanischen Reiches. Mit der Verkündung der Republik ist eine neue Nation erstanden, welche auch gesellschaftliche Änderungen durchlebt. Die Frau wird gleichberechtigt, die Derwischklöster werden geschlossen, das Familiennamen Gesetz wird eingeführt, wo hingegen die Beinamen und Titeln abgeschafft werden und die internationalen Maßeinheiten für Uhren, Kalender und Metermaße werden übernommen. Die Schulen werden verstaatlicht und die lateinische Schrift wird eingeführt. Auch wirtschaftlich hat sich in der Türkei, danke Mustafa Kemal, etwas getan. Der Zehnt wird abgeschafft und Industrieunternehmen gefördert um die Industrielle Revolution auch im Osten voran zu treiben, ebenfalls wurde die Infrastruktur des Landes verbessert.
Was mir nun fehlt sind die Veränderungen welche stattgefunden haben im Laufe der Zeit. Doch finde ich dazu nichts, oder ich bin zu blind um etwas zu finden.
Doch muss ich noch für eine Pyhsik 4 Std. Arbeit lernen ( Ich hätte anstatt dessen Geschichte 4 Std. wählen sollen :( ) daher könnte ich auch in google etwas übersehen haben.

Gruß Turk

PS: Dies würde nur auf dem Handout stehen. Im Vortrag würde ich etwas mehr erzählen und eventuell ein paar weitere Informationen aus diesen Quellen hinzufügen: [FONT=&quot]http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-701/_nr-2/i.html[/FONT]
[FONT=&quot]http://www.w-akten.de/themaderwoche/atatuerk.phtml[/FONT]

[FONT=&quot][/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Qantara (bzw. der Artikel von Klaus Kreiser darin) sind zitierbar.

Die anderen Seiten kann ich ohne längeres Lesen nicht prüfen.
Wir haben hier im Forum ja schon einige Infos, z.B. im Atatürk-Thread, oder im Thread über die allgemeine Geschichte des Nahen Ostens bei den Arabern, daraus:
Seminar fr Arabistik und Islamwissenschaft - Orientalisches Institut - MLU Halle-Wittenberg
"2.4 Reformpolitik"
aus:
Seminar fr Arabistik und Islamwissenschaft - Orientalisches Institut - MLU Halle-Wittenberg

Weiterhin gibt es einige Bücher, die in googlebooks einsehbar sind, und auf relativ wenigen Seiten einen schnellen und fundierten Überblick geben:
Z.B. ab S. 87:
Die Türkei: Politik, Geschichte, Kultur - Google Bücher
S. 103:
Die Türkei und Europa: Eine ... - Google Books
S. 21:
Geschichte der Türkei - Google Books

usw.
 
Ich finde Deine Ausarbeitung gelungen. Vielleicht kannst Du noch die Verlegung der Hauptstadt von Istanbul nach Ankara aufnehmen. Dies ist eine "Reform", welche auch heute noch ihre Gültigkeit hat.

Entweder habe ich es überlesen oder es fehlt. 1926 wurde der Gregorianische Kalender in der Türkei eingeführt.

Edit:
O.K. - unter sechs führst Du die Zeitreform auf. Den Punkt könntest Du noch präzisieren - das mit der 24-Stunden-Regelung verstellt den Blick auf die Kalenderreform
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtgi!
Die Punkte in meinem Zitat sind nicht von mir sondenr ic hhabe sie lediglich kopiert! Es ist also kein Eingenwerk sondern ich muss diesen noch umstellen, wollte aber nur wissen ob dort wichtige Sachen fehlen, welche ich noch ergänzen müsste.

Was mir eben noch fehlt sind die "Rückschritte" welche eventuell nach der Zeit Atatürks vorgekommen sind ( sofern welche überhaupt gravierende stattgefunden haben) Aber z.B. mit der Einführung des Kopftuchs in die politische Ebene mit Güls Frau gab es ja damals einige Diskussionen in der Türkei, so weit ich mich erinnern kann.

Ich werd jetzt mal eine GFS taugliche Zusammenfassung der ersten Quelle machen und diese dann hier posten, um sicher zu gehen, dass ich nichts wichtiges vergessen habe.

lynxx die Links schau ich mir dann auch noch an, danke.
 
Rückschritte nach Atatürk? Oder schwarze Flecken in Atatürks Zeit?
Kannst ja die obige Liste der Reformen mit meinen Links vergleichen, dann wirste sehen, ob alles korrekt ist. Siehe auch den Ataürk-Thread hier im Forum.
 
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