Atlantishypothese Südmarokko

Als interessierter Laie blickt man hier ja nun gar nicht mehr durch.

Ich darf mal versuchen die These zusammenfassen:

Atlantis soll in Marokko gelegen haben, weil ein Grossteil der Beschreibungen von Platon auf diese besagte Ebene zutreffen soll.
Die Wahl auf diesen Ort fiel aufgrund sprachlicher Parallelen/Schlussfolgerungen, die nun aber keine Rolle mehr spielen.. (da sie falsch/nicht erwiesen sind?)
Die wahrscheinlichste Møglichkeit, dass es Atlantis nicht gegeben hat, sondern nur ein Phantasieprodukt Platons sind, wird ignoriert.

So in etwa richtig?

Mir fehlen:

- Archæologische Beweise, Fundstuecke
- die "echte" Insellage
- eine Abwægung zu anderen møglichen Fundorten (wenn's denn Atlantis wirklich gegeben haben soll)
- eine zeitliche Einordnung

Gruss, muheijo
 
Hallo Platin,

Als mitlesender Gast möchte ich in keine Diskussion hier eingreifen, jedoch mal ganz allgemein einige Fakten zur Atlantisforschung beisteuern. Offensichtlich ist hier im Forum nicht jedermann geläufig, wie wirklich seriöse Atlantisforschung funktioniert.

Daher erlaube ich mir hier, einen Crash-Kus für Einsteiger anzubieten, wie man eine wissenschaftliche Atlantis-Theorie auf die Beine stellt. (Das hier vorgestellte Vier-Schritte-System dürfte für den Anfang völlig genügen, obwohl mir natürlich klar ist, dass wahre Profis selbstverständlich wesentlich kompliziertere Modelle bevorzugen, um zum selben Ergebnis zu gelangen.)

Schritt 1: Wie man auf die richtige Gegend kommt

Der erste Schritt ist noch ganz kinderleicht. Wir suchen uns irgendeine Gegend aus. Stadt, Land, Fluss oder sonstwas - piepschnurzegal. Paris oder Rom oder New York, der Mississippi, der Bodensee oder der Titicaca-See, die Dominikanische Republik oder Korea oder Sibirien.

Schritt 2: Wie man beweist, dass das auch die richtige Gegend ist

Dazu ist - sowohl für den Profi wie für den Laien - nun doch ein wenig Arbeit vonnöten. Wir nehmen nunmehr Platons Text heran und gehen ihn durch, inwieweit er mit unserer gewünschten Gegend übereinstimmt. Nehmen wir doch mal das Beispiel Sibirien (bzw. ganz genau: Westsibirien, meine derzeitige Lieblingshypothese):

- Bei Platon steht, Atlantis sei größer als (Klein)-Asien und Libyen zusammen. Stimmt haargenau! Schon allein Westsibirien ist tatsächlich viel größer als Kleinasien und Libyen zusammen.

- Bei Platon steht etwas von hoch aufgehäuftem, ja undurchdringlichem Sumpf. Stimmt haargenau! Sibirien ist im Sommer eine total sumpfige Gegend. Es gibt wohl kaum eine andere Gegend der Welt, wo es so viel Morast gibt. Schon allein das beweist, dass Atlantis wohl am ehesten in Sibirien zu suchen ist.

- Ferner ist im Text von "reichhaltigen Quellen und Flüssen an allen Orten" die Rede. Und die gibt es dort ja wohl "an allen Orten". Stimmt haargenau!

- Dann müssen wir nach einer großen Ebene suchen, die von Bergen umgeben ist und ans Meer grenzt. Die finden wir im westsibirischen Tiefland. Stimmt haargenau!

- Und wenn wir bislang richtig liegen (woran nicht der mindeste Zweifel bestehen kann), müsste nun "im äußersten Teil" unseres Atlantis eine Gegend namens "Gadei(ros)" oder so ähnlich zu finden sein. Und tatsächlich: Da finden wir die Gyda(n)-Halbinsel. Stimmt wieder haargenau! (Na ja fast, aber ein Buchstabe mehr oder weniger ist ja wohl piepschnurzegal.)

- Ein wichtiger Knackpunkt für die Lokalisierung von Atlantis ist das Vorkommen von Elefanten. In Sibirien? Na klar doch! Platon schreibt ja von einer Zeit, die damals schon 9000 Jahre vergangen war. Und damals gab es noch Vertreter einer Elefantenart in rauhen Mengen: Das sibirische Mammut! Stimmt wieder haargenau! (Die letzten Mammuts lebten übrigens noch zur Zeit der Pharaonen, wohlgemerkt!)

- Ausdrücklich werden kalte und heiße Quellen erwähnt. Passt haargenau! (Man denke an die Thermalquellen bei Tyumen!)

Die Reihe der Indizien ließe sich noch erweitern*, aber bereits jetzt haben wir so viele schlagende Beweise, dass wir unsere Theorie als felsenfest begründet ansehen können. Gehen wir nun zum nächsten Punkt über:

Schritt 3: Wie man den ganzen Rest passend kriegt

Nachdem nun also eindeutig und endgültig bewiesen ist, dass Westsibirien perfekt zu den Angaben Platons passt (während andererseits alle Gegenhypothesen an diesem oder jenem Punkt bereits scheitern, weil z. B. viel zu klein oder kein undurchdringlicher Schlamm oder keine Elefanten), müssen wir noch den Rest von Platons Angaben passend bekommen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so ganz hundertprozentig zu passen scheinen.
So würde man bei der Erwähnung von allerhand agrarischen Nutzpflanzen nicht gerade auf Sibirien tippen. Aber halt! In Sibirien sind auch heute noch über 300 essbare Pflanzen heimisch - Gemüse, Beeren, sogar Obst. Und außerdem sagt Solon, dass Atlantis "damals durchweg den Einwirkungen der Sonne zugänglich war". Es muss also in damals, vor einigen Jahrtausenden, ein wärmeres Klima geherrscht haben, wodurch eine üppige Landwirtschaft möglich war, wie sie Platon beschreibt.
Vor allem müssen wir uns immer wieder klarmachen, dass Platon die Story nicht aus erster Hand hat und dass die Story über all die Jahrtausende durch Tradierung/Verfremdung gelitten hat. Wenn also etwas mal nicht ganz haargenau passen sollte, ist dies stets darauf zurückzuführen, dass halt doch immer wieder ein klein wenig Dichtung, Übertreibung oder schlichte Missverständnisse (vielleicht wurde ja nicht alles ganz korrekt aus dem Ägyptischen ins Griechische übersetzt) mit im Spiel sind. Damit sind wir eigentlich schon beim nächsten Schritt:

Schritt 4: Wie man Einwände abschmettert

Zunächst mal ist zu sagen, dass jeder, der mit irgendwelchen Einwänden kommt, damit lediglich beweist, dass er die Theorie samt ihrer erdrückenden Beweislage offensichtlich nicht gründlich genug studiert hat, dass er seine Vorurteile nicht abzustreifen vermag und es ihm an Offenheit gegenüber neuen Theorien mangelt, dass sich also letztlich seiner geistigen Beschränktheit und Sturheit wegen den errungenen wissenschaftlichen Durchbruch nicht wahrhaben will. Insbesondere Vertreter der Schulwissenschaft sind ja oft sowas von borniert und vernagelt, dass ihnen schier nicht zu helfen ist.Trotzdem wollen wir uns gerne dazu herablassen, auf Kritik jeglicher Art einzugehen, um damit zu beweisen, dass unsere Theorie nicht zu erschüttern ist.

Egal, ob wir nun Sibirien oder sonst eine Gegend gewählt haben - ein stupider Einwand wird immer kommen: Platon sage klipp und klar, meinen die Kritiker, dass es sich bei Atlantis um eine Insel handelte, die a) im Meer lag, die b) größer war als (Klein)-Asien und Libyen zusammen und die c) verschwunden ist, alldieweil sie ganz plötzlich im Meer untergegangen ist.
Liebe Kritiker, wie kann man denn sooo naiv sein? So eine riesige Insel kann doch nicht von einem Tag auf den anderen im Meer versinken, wer glaubt denn sowas? Platon kann man an dieser Stelle unmöglich ernst nehmen. Vielleicht hat er da ein wenig geschwindelt. Oder zumindest furchtbar übertrieben. Oder vielleicht hat Platon das auch nur metaphorisch gemeint: Der Staat Atlantis und seine Kultur sind untergegangen, aber nicht die ganze geographische Gegend. Vielleicht hat es nur eine regionale Überschwemmung gegeben oder es ist nur ein küstennahes Inselchen untergegangen, und mit der Größe der Insel meinte Platon halt nicht die Größe der Insel, sondern die Größe von irgendwas anderem, vielleicht dem gesamten atlantischen Einflussgebiet.

Wenn wir uns aber eine Gegend ausgesucht haben, die gar keine Insel ist? Bei der Dominikanischen Republik wären wir ja aus dem Schneider, aber was ist mit Paris oder Rom oder New York oder Korea oder Sibirien?
Keine Bange, eine "Insel" finden wir auf jeden Fall. Paris hat eine Seine-Insel, Rom eine Tiber-Insel, Manhattan in New York ist eine Insel, Korea ist immerhin eine Halbinsel, das zählt auch als Insel. Im Fall von Paris können wir darauf hinweisen, dass die ganze Gegend drumrum heute noch als Île de France ("Insel Frankreichs") bezeichnet wird (ob sie schon zu Platons Zeiten so genannt wurde, ist piepschnurzegal). Und im Fall Roms, dass die alten Römer ihre Mietskasernen als "Insulae" bezeichneten, man braucht also noch nicht einmal unbedingt etwas mit Wasser drumrum. Und außerdem, ein Trumpf sticht immer:

Regesta Imperii
Es reicht, wenn man eine Gegend findet, die irgendwie zwischen zwei Flüssen liegt. In Westsibirien, um wieder auf mein Lieblingsbeispiel zu kommen, böten sich die Flüsse Irtysch und Jenissej an. Die schließen eine riesengroße Insel ein, die tatsächlich größer ist als Kleinasien und Libyen zusammen! Na also!

Mit allen anderen Einwänden, die auf Platons Text basieren, verfahren wir ebenso:
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt ungenau.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt übertrieben.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt nicht wörtlich, sondern metaphorisch gemeint.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt irgendwie korrumpiert
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt geflunkert.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt aus sonst irgendeinem Grund piepschnurzegal.

Ein besonders dümmlicher Allerweltseinwand besagt stets, dass die Archäologen bislang nichts gefunden haben, was unsere schöne Theorie bestätigen würde. Diesen Einwand lasse man stets als Bumerang zurückkehren: Die Archäologen haben nur deswegen nichts gefunden, weil sie in ihrer typisch schulwissenschaftlichen Arroganz und Ignoranz noch gar nicht danach gesucht haben! (Wann hat denn je eine archäologische Atlantis-Expedition in Westsibirien stattgefunden, hä?!) Oder zumindest haben sie noch nicht an der richtigen Stelle gesucht. Oder falls doch, haben sie eben noch nicht gründlich genug gesucht.
Oder - falls man doch irgendwelche Spuren menschlicher Tätigkeit aus welcher Zeit auch immer gefunden hat - dann heißt das ja, dass man eben doch etwas gefunden hat! Nur sind die Funde bislang nicht richtig (nämlich in Richtung Atlantis) interpretiert worden!

Wenn nun aber alle Einwände abgeschmettert sind, heißt das dann doch im Endergebnis: Die Theorie ist durch nichts zu erschüttern! Was aber nicht falsifiziert ist, hat einen Anspruch darauf, als wissenschaftliche Theorie akzeptiert zu werden. Klaro?



* Ob man den endgültigen Beweise an der Qualität der Indizien oder an der Quantität der Indizien festmacht, ist eigentlich piepschnurzegal, zweiteres ist mehr eine Sache für Profis, die viel Zeit investieren wollen und weniger Hemmungen haben, nach dem Papagei-Prinzip zu arbeiten.

Ich habe leider nur eine sehr kurze Antwort auf das lange Pamphlet:

Die Oberfläche der Erde mißt 510 Millionen km² und besteht zu 71 Prozent aus Meeren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir hier irgendwo alle von Platon genannten Indizien bestätigt finden (nach Platins Sibirien-Ansatz ist die Erde also auch Atlantis), auch wenn das eine Indiz am Nordpol lieg, ein anderes am Südpol. Sibirien hat nach Wikipedia immerhin noch 13,1 Millionen km². Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass wir hier ebenfalls zumindestens einen Teil der Indizien bestätigen können. Die Souss-Massa Ebene, die bei der HCS als das Kernland von Atlantis herauskommt, hat eine Fläche von ca. 3000 km². Rein mathematisch ist also die Wahrscheinlichkeit 4366 mal geringer alle Indizien im Souss zu finden als in einem Gebiet der Fläche von Sibirien. Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 1:4366 also ca. 0,00022 (!). (*) Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit beim Lotto 5 Richtige zu haben ist z.B. 0,000018.

Sibirien erfüllt aber nachweislich längst nicht alle Indizien. Es versagt schon kläglich bei allen globalen Indizien.

Sibirien ist raus!

Auch alle anderen Atlantisthesen sind meiner Meinung nach raus. Denn hier ist es doch so, dass deren Urheber natürlich mit einer gewissen 'Energie' überprüft haben, ob alle von Platon genannten Indizien zutreffen. Trotzdem erfüllt keine dieser Thesen auch nur annähernd die Summe der Indizien, die auf die Souss-Massa Ebene zutreffen. Und es gibt Indizien die sind hart und nicht wegzudiskussieren! Z.B. Rot-Schwarz-Weisses Grundgestein.

Das ist die Macht der Logik/Mathematik!

Viele Grüße
Michael

p.s.: 1-4 Schritt passt bei vielen, aber bei mir nicht!

(*) Vorrausgesetzt alle Indizien wären gleich verteilt. Dieses richtig auszurechnen wäre möglich, wenn wir die tatsächliche Verteilung/Häufigkeit eines jeden Indizes kennen würden. Ich bin mir aber sicher, dass das Ergebnis dann noch viel schlechter für Sibirien ausfallen würde.
 
Ich habe leider nur eine sehr kurze Antwort auf das lange Pamphlet...
Hallo das war :ironie: und ich ahne, wer wirklich dahinter steckt. Schade, dass man Gäste nicht bewerten kann.

Zu deiner Milchmädchenrechnung sag ich nix, das werden andere schon besorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das habe ich vor mehr als einem Jahr beim DAI/KAAK gemacht. Leider habe ich dabei wider deinen jetzt gegebenen Rat gehandelt und leider doch Atlantis erwähnt. Sicherlich ein Fehler! Die Scherben die ich gezeigt habe wurden von dem Herrn, dem ich sie gezeigt habe, spontan auf 4.000 v.u.Z. geschätzt (der Depotfund aus dem Paper). Eine exakte Datierung kann natürlich nur via Thermoluminizenzverfahren erfolgen. Der Herr sagte, er werde mal jemanden vom Goethe-Institut aus Tiznit (ca. 100km entfernt) vorbeischicken der sich den Fundort ansehen soll. Leider ist das aber, trotz massiver Zerstörungen durch Baufirmen vor Ort, bis heute nicht geschehen.
Ich beziehe mich mal auf die 4 fett markierten Punkte.

1. Wo hast du eine Scherben gezeigt beim DAI oder KAAK ?
2. Welchem Herren hast du sie gezeigt.
3. 4.000. v.u.Z sind aber lange nicht 9000 v. Platon oder ?
4. Dieses Verfahren setzt eine fachgerechte Bergung voraus, die bei einer Survey zumeist nicht ausgeführt werden kann.

Hallo,

für alle die es interessiert, ich habe das Paper 'Circumstantial evidence for Plato’s Island Atlantis in the Souss-Massa plain in today’s South-Morocco' um ein paar wichtige neue Punkte/Erkenntnisse erweitert. In Englisch zu finden unter xxx

U.a. zwei wichtigte Punkte (von vielen):
[...]...[...]

Mit Bitte um sachliche Kritik,


viele Grüße
Michael
Sachliche Kritik hast du doch nun wirklich bekommen, aber angenommen hast du davon nichts.
Schade finde ich es auch das nur auf deiner Beweisführung beharrst und alle stichhaltigen Gegenargumente immer wieder nur im Rückgriff auf dein Paper beantwortest ,so ist deine ganze These nicht weiter diskutabel.
Dein eingesetztes Verfahren finde ich vom Ansatz her immer noch spannend, aber nur weil durch eine Wahrscheinlichkeitsrechnung diesen Bereich als das mögliche Atlantis ausgemacht hatt ist das nicht als Beweis zu sehen. Hier fehlen noch weitere statistische Tests auf Signifikanz etc.

Bis jetzt ist dir nicht gelungen, auch nicht in dem Paper, stichhaltige archäologische Indizien zu liefern die deine These untermauern können.

Damit bin aus diesem Unsinn raus und sage von meiner Seite aus:
:falschesforum:

Viel Spass noch beim weiter diskutieren.:bye:
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldige, i.d.R. ist es so, dass derjenige, der eine These aufstellt diese auch belegen muss und dieser Beleg fehlt schlicht und ergreifend, es ist auch schon mehrfach danach gefragt worden.

Hallo,

also, für die die hier neu sind, mein Paper nicht lesen konnten oder es noch nicht ganz verstanden haben erkläre ich nochmal kurz:

Meine These ist dass die Souss-Massa Ebene in Südmarokko das Kernland von Platons Atlantis ist.

Die These baut darauf auf dass:

1. Alle anderen Orte der Welt durch die Hierachical Constrain Satisfaction* ausgeschlossen (für unwahrscheinlich befunden) wurden.
2. Der Ort, der übrig blieb, als Atlantis in Frage kommt.
3. Ein Überprüfung diese Ortes auf alle von Platon gegebenen Indizien ergibt, dass tatsächlich fast alle diese Indizien erfüllt sind.


*) Mann könnte HCS simpel ausgedrückt auch Ausschlussverfahren nennen, allerdings eine ausgefeiltere Form.

Jedes einzelne Indiz wurde also von mir überprüft und in meinem Paper dokumentiert und belegt. Hierbei war es mir bei einigen Indizien nur möglich zu überprüfen, ob sie heute als erfüllt gelten (in meinem Paper zumeist zu erkennen an -today-), bei andere Indizien (z.B. Elefanten, die heute nicht mehr dort leben, habe ich nachgeweisen, dass sie früher dort heimisch waren). Das es natürlich besser wäre auch z.B. das Indiz 'Insel' für antike Zeiten zu belegen ist klar. Da es mir bisher nicht gelungen ist, muss ich mich erstmal damit zufriedengeben, dass es nur für heute als erfüllt gilt -today- halt.

So, jetzt zu deiner Frage:

Entschuldige, i.d.R. ist es so, dass derjenige, der eine These aufstellt diese auch belegen muss und dieser Beleg fehlt schlicht und ergreifend, es ist auch schon mehrfach danach gefragt worden.

Das macht mich jetzt schon so ein bisschen fassungslos! Wie soll man Platon denn belegen wenn nicht anhand der Überprüfung seiner Angaben mit der Realität? Ich habe jedes Indiz belegt!

Echt verwundert?
Michael
 
Hallo,

also, für die die hier neu sind, mein Paper nicht lesen konnten oder es noch nicht ganz verstanden haben erkläre ich nochmal kurz:

Meine These ist dass die Souss-Massa Ebene in Südmarokko das Kernland von Platons Atlantis ist.

Die These baut darauf auf dass:
Also ich glaube mehr dem Gast Platin. Tut mir leid.
Er hat die besseren Argumente.
 
Sehen wir einmal davon ab, daß der Kernpunkt des betreffenden Gastbeitrages eigentlich ein anderer war:
Beitrag von Platin schrieb:
...
Mit allen anderen Einwänden, die auf Platons Text basieren, verfahren wir ebenso:
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt ungenau.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt übertrieben.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt nicht wörtlich, sondern metaphorisch gemeint.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt irgendwie korrumpiert
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt geflunkert.
- Platons Angaben sind an dieser Stelle halt aus sonst irgendeinem Grund piepschnurzegal
...



Da Platin nicht antworten kann und auch nicht - soweit ich ihn verstanden hatte - mitdiskutieren will, erlaube ich mir an seiner Stelle zu antworten (Auch wenn ich sein Beispiel Sibirien nicht vertrete!)...

Anm.: Die Kürzung Deiner Zitate erfolgte und erfolgt bei mir übrigens aus Gründen der Übersichtlichkeit und um zu verdeutlichen, worauf ich näher eingehen möchte; es steckt also keineswegs böser Wille o. dgl. dahinter.

Sibirien erfüllt aber nachweislich längst nicht alle Indizien. Es versagt schon kläglich bei allen globalen Indizien.

...

... Und es gibt Indizien die sind hart und nicht wegzudiskussieren! Z.B. Rot-Schwarz-Weisses Grundgestein.

Was das rot-schwarz-weiße Grundgestein betrifft, versagt Sibirien keineswegs, denn wir brauchen dazu nur einmal die Geologie eines Gebirges zu betrachten, welches im Nord-Nordwesten und Norden über das Tal des Ob allmählich in das Westsibirische Tiefland übergeht, nämlich den Altai.

Schon Wilhelm von Humboldt schrieb über den Altai im Jahre 1829:
Alexander von Humboldt schrieb:
... Wo man von der Steppe aus den Altai betritt, kommt man sogleich an das Schiefergebirge, das mit Übergangskalkstein abwechselt und von Granit und Porphyren durchsetzt wird...
Vgl. dazu Mineralogisch-geognostische Reise ... - Google Bcher

Da hätten wir also schon einmal weißes (Kalkstein) und rotes (Porphyr) Gestein; der ebenfalls genannte Granit ist definitiv sogar Grundgestein und hat - je nachdem - weiße (bei Plagioklas-Feldspat) oder rote (bei Orthoklas-Feldspat) Farbe.

Etwas weiter oben schreibt Alexander von Humboldt im selben Kapitel:
Alexander von Humboldt schrieb:
... bei Bieloi Kamenskoj sieht man nach Pallas an dem Ufer des Irtysch mehrere Lagen des gefärbten und weißen Tons, und noch weiter abwärts, diesseits Gratschewskoi findet sich ein Kalkstein, in welchem ein Bruch angelegt ist, der den Kalkstein für die ganze Gegend liefert...

Also noch einmal weißer Ton in den Flußsedimenten und eine geologische Unterlage aus weißem Festgestein (Kalkstein)...

Ja; natürlich sind die Aussagen von Humboldt auch schon 180 Jahre alt, aber das Dumme daran ist, daß man sie dennoch nicht wegwischen kann: die beschriebenen Formationen sind jahrtausendealt, und zudem ist Humboldt unter Geographen nach wie vor - bei allen neu hinzugekommenen Erkenntnissen - wissenschaftlicher Standard.

Aber noch etwas Neueres zum Altai:
3. Der Altai schrieb:
... Es finden sich alte Gesteine, wie präkambrische Granite, Gneise, Schiefer und Marmor, daneben paläozoische Gesteine, wie Kalke, grobe Sandsteine, Konglomerate, Intrusivkörper und Effusiva...
Vgl. dazu Hausarbeiten.de - Altai und Ostsibirische Gebirge - Hauptseminararbeit*

Und hier wird es interessant: Granit wie auch Gneis (metamorph mit dem Granit verwandt) gibt es in weißer wie in roter Grundfarbe - vgl. obige Anmerkung bzgl. der verschiedenen Feldspate -, zu den angeführten Effusiva* zählt ein rotes Gestein (Porphyr), daß Marmor weiß ist, sollte klar sein, ebenso haben wir noch anderes weißes Gestein (Kalkstein), und hier jetzt auch noch schwarzes Gestein (Schiefer); und die Besonderheit des Sandsteins im Altai ist, daß es ein dunkler (als schwarz wahrnehmbarer) Sandstein ist.

* Inzwischen ist sogar herausgefunden worden, daß entgegen früherer Beobachtungen selbst ein schwarzes Effusiv (Gestein, welches durch schnelles Erkalten nach vulkanischem Ausfluß entsteht) reichlich vorkommt: Basalt, genauer der Sibirische Trapp - vgl. dazu http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/Extent_of_Siberian_traps_german.png

Das Indiz rot-schwarz-weißes Grundgestein ließe z.B. Sibirien also nach Deiner Methode keineswegs ausschließen. Und daß bspw. Granit bei entsprechend zutage tretenden Anteilen von Orthoklas (roter Feldspat), Quarz und Biotit (Glimmer; Farbe ist schwarz) und noch deutlicher Gneis - bei dem der rötliche Orthoklas und der weißgraue Plagioklas im selben Gestein gemischt auftreten können(!!!) - sogar in sich selbst ein rot-schwarz-weißes Muster erkennen lassen können, schenke ich Dir dabei einmal ganz...



Das ist die Macht der Logik/Mathematik!

Es gibt aber auch andere Wissenschaften - siehe oben bzgl. Geographie -, deren Macht man nicht unterschätzen sollte.

Und um es noch einmal zu verdeutlichen: Es geht mir an der Stelle nicht darum, die Lokalisierung pro Sibirien zu stützen o. dgl.; es sollte zum genaueren Nachdenken anregen!

PS: Und die vorgebrachte Wahrscheinlichkeitsrechnung anhand Flächenvergleich etc. ist eine reine Zahlenspielerei ohne Wert (damit kannst Du alles und nichts beweisen). Zur Untermauerung einer These wie Deiner taugen solche Rechenspiele jedenfalls nicht (weil es in der Geschichtswissenschaft nicht bzw. nicht nur nach mathematischen Wahrscheinlichkeiten geht und weil auch Logik mehr als bloße Wahrscheinlichkeitsrechnung ist)...
 
Kleiner Nachtrag:

Zusammenfassung der hier in der Hauptsache diskutierten Sachverhalte:

1) Die Souss-Massa Ebene wird Insel genannt. (relevat für die HCS)
2) Die Souss-Massa Ebene wird (A)-Gaderische Gegend genannt. (relevat für die HCS)
3) Ein alternativer Ort für die Gadeirische Gegend ist das antike Cadiz. (relevat für die HCS)
4) g-d-r hat die Bedeutung Insel (nicht relevant für die HCS)

1) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht u.a. auf Befragung der Einheimischen "die Ebene wird Tal/Insel" genannt.
2) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht auf Befragung der Einheimischen "die Stadt wurde nach der Ebene benannt".
3) ist bisher nicht bestritten worden (denke ich).
4) die Aussage, dass diese Erkenntnis bis dato nicht zum Stand der wissenschaftlichen Kenntniss zählt wird von Herrn Kossmann belegt (vielen Dank an EQ an dieser Stelle, ich werde auf den Beitrag noch eingehen).

Wenn jemand das anders sieht, bitte begründen!

Viele Grüße
Michael
 
Zusammenfassung der hier in der Hauptsache diskutierten Sachverhalte:

1) Die Souss-Massa Ebene wird Insel genannt. (relevat für die HCS)
2) Die Souss-Massa Ebene wird (A)-Gaderische Gegend genannt. (relevat für die HCS)
3) Ein alternativer Ort für die Gadeirische Gegend ist das antike Cadiz. (relevat für die HCS)
4) g-d-r hat die Bedeutung Insel (nicht relevant für die HCS)

1) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht u.a. auf Befragung der Einheimischen "die Ebene wird Tal/Insel" genannt.
2) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht auf Befragung der Einheimischen "die Stadt wurde nach der Ebene benannt".
3) ist bisher nicht bestritten worden (denke ich).
4) die Aussage, dass diese Erkenntnis bis dato nicht zum Stand der wissenschaftlichen Kenntniss zählt wird von Herrn Kossmann belegt (vielen Dank an EQ an dieser Stelle, ich werde auf den Beitrag noch eingehen).

Wenn jemand das anders sieht, bitte begründen!

Die Begründung ist eigentlich - wie mehrfach dargelegt - gar nicht so schwer; ich darf mich dazu zunächst
Das Problem liegt nämlich in erster Linie darin, dass die schönste und unter anderen Umständen zielführendste Methode nichts wert ist, wenn die Prämissen nicht stimmen. Und genau hier liegt das Problem. Sie stimmen einfach nicht.
nochmals ausdrücklich anschließen und desweiteren auf die einzelnen Punkte kurz hinweisen - genau in eben Deiner Reihenfolge:

1. & 2. beziehen sich sämtlich auf rezente Benennungen; für derartige Lokalisierungen, wie Du sie mittells HCS führen willst, brauchst Du aber zeitgenössische - also mindestens antike, am besten sogar weiter ins Altertum zurückreichende - Benennungen.

3. ist eine antike Benennung; wenn Du sie als relevant für die HCS ansiehst, steht sie gegen Deinen Lokalisierungsversuch bzw. muß mit viel "ungefähr könnte es ja irgendwie doch passen(d gemacht werden)" hingebogen werden.

4. ist ein Wort, welches in die Antike zurückreicht; und warum das dann ausgerechnet für die HCS ausgeschlossen wird, hat mE hier außer Dir niemand nachvollziehen können.



Und an der Stelle noch einmal: Nicht wir haben Deine These bzw. Punkte Deiner These zu widerlegen, sondern Du hast zu belegen.

In diesem Sinne gute Nacht :gaehn:
 
Kleiner Nachtrag:

Zusammenfassung der hier in der Hauptsache diskutierten Sachverhalte:

1) Die Souss-Massa Ebene wird Insel genannt. (relevat für die HCS)
[...]
1) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht u.a. auf Befragung der Einheimischen "die Ebene wird Tal/Insel" genannt.
Was zu beweisen wäre. Leider können wir können wir auf Dein Geheimwissen und deine nur für dich zugänglichen Quellen nicht vertrauen. Entweder Du kannst uns außerhalb Deines Papers beweisen bzw. unabhängige Zeugen präsentieren, dass die Ebene "Insel" genannt wird oder wir müssen diese Behauptung zurückweisen.
Es ist nicht an uns Dich zu widerlegen (obwohl dies in vielen Punkten sehr wohl gelungen ist, dies zu ignorieren ändert am Sachverhalt nichts), sondern es ist an Dir, Deine Thesen zu belegen.

2) Die Souss-Massa Ebene wird (A)-Gaderische Gegend genannt. (relevat für die HCS)
[...]
2) ist bisher nicht widerlegt worden. Die Erkenntnis beruht auf Befragung der Einheimischen "die Stadt wurde nach der Ebene benannt".
Was zu beweisen wäre. Die Stadt Agadir, auf die sich der Name bezieht, trägt den Namen jedenfalls erst seit 400 Jahren. Allein bis zu Platon sind's 2000 Jahre mehr, siehe auch Kossmann, denn Du als Referenz eingeführt hast. Dass die Ebene den Namen "befestigtes Kornlager" trug, klingt zudem ein wenig absurd.

3) Ein alternativer Ort für die Gadeirische Gegend ist das antike Cadiz. (relevat für die HCS)
Cádiz ist der einzige Ort, auf den Gadeira zutrifft.


4) g-d-r hat die Bedeutung Insel (nicht relevant für die HCS)
FALSCH, wie oft noch. G-d-rhat die Bedeutung 'Mauer', die in Südmarokko eine semantische Verschiebung zu 'befestigtes Kornlager' erfahren hat. 'Insel' "not even in a wider sense" (, sagt der von Dir in die Diskussion eingeführte Kossmann!!!).

4) die Aussage, dass diese Erkenntnis bis dato nicht zum Stand der wissenschaftlichen Kenntnis zählt wird von Herrn Kossmann belegt.

Ich finde es jedenfalls witzig, dass Du, der Du weder vom Berberischen noch von den semitischen Sprachen Ahnung zu haben scheinst, (ebenso wenig wie von Archäologie oder den Methoden der Literaturwissenschaft) den Fachwissenschaftlern Nachhilfe erteilen möchtest. Spätestens hier ist zu fragen, ob Du uns alle verarschen willst, oder ob das ganze Realsatire ist.
 
Du sagst: Es hat eine Stadt Risadir, das heutige Agadir, zu phö./pun. und röm. Zeit gegeben (übrigens bei Plinius d.Ä. Rhysadir oppidum el partus).
Stimmt doch so?

Rhysadir oppidum et portus, so ergibt es einen Sinn: Das <Rh> verweist auf eine griechische Übermittlung des Namens (Buchstabe rho), was heißen würde, "Risadir, Siedlung und Hafen".

Was mich allerdings noch verwundert ist die Gleichsetzung Risadirs mit Agadir auf der von Timo geposteten marokkanischen Seite.

Ces vestiges sont presque tous contemporains à la fondation de Carthage, colonie de Tyr crée vers 800 avant JC. C’est à ce moment là que l’influence punique commence vraiment à se faire sentir au Maroc. On compte alors de très nombreux établissements, ports et villes sous la domination de Carthage : les ports de Rusaddir (Melilla) et de Tingis (Tanger), les villes côtières de Cottès, près du Cap Spartel, Lixus (Larache), Thymiatérion (Mehdiya), Sala (Salé), Portus Rutubis (Mazagan), Portus Risadir (Agadir). D’après le récit d’Hannon, célèbre navigateur carthaginois, ils furent créés et peuplés par les colons qu’il transportait lors de son fameux périple qui eu lieu vers le milieu du Ve siècle avant JC et avant la première guerre punique. Ce texte, d’interprétation très difficile, fait encore l’objet d’études et n’est pas accepté dans son intégralité comme source historique fiable.


Scipione Aemiliano res in Africa gerente Polybius annalium conditor, ab eo accepta classe scrutandi illius orbis gratia circumvectus, prodidit a monte eo ad occasum versus saltus plenos feris, quas generat Africa; ad flumen Anatim CCCCLXXXXVI, ab eo Lixum CCV. Agrippa Lixum a Gaditano freto CXII abesse; inde sinum qui vocetur Sagigi, oppidum in promunturio Mulelacha, flumina Sububam et Salat, portum Rutubis a Lixo CCXXIIII, inde promunturium Solis, portum Rhysaddir, Gaetulos Autoteles, flumen Quosenum, gentes Selatitos et Masatos, flumen Masathat, flumen Darat, in quo crocodilos gigni.

Der Hafen Rhysaddir beim Vorgerbirge der Sonne mag Agadir sein, mit Rhysadir oppidum et portus ist aber sicher Melilla gemeint, da Plinius hier das "innere Meer" beschreibt:

ipsa provincia ab oriente montuosa fert elephantos, in Abila quoque monte et quos Septem Fratres a simili altitudine appellant. freto imminent iuncti Abilae. ab iis ora interni maris, flumen Tamuda navigabile, quondam et oppidum, flumen Laud, et ipsum navigiorum capax. Rhysaddir oppidum et portus, Malvane fluvius navigabilis.
 
Was zu beweisen wäre. Leider können wir können wir auf Dein Geheimwissen und deine nur für dich zugänglichen Quellen nicht vertrauen. Entweder Du kannst uns außerhalb Deines Papers beweisen bzw. unabhängige Zeugen präsentieren, dass die Ebene "Insel" genannt wird oder wir müssen diese Behauptung zurückweisen.
Es ist nicht an uns Dich zu widerlegen (obwohl dies in vielen Punkten sehr wohl gelungen ist, dies zu ignorieren ändert am Sachverhalt nichts), sondern es ist an Dir, Deine Thesen zu belegen.


Was zu beweisen wäre. Die Stadt Agadir, auf die sich der Name bezieht, trägt den Namen jedenfalls erst seit 400 Jahren. Allein bis zu Platon sind's 2000 Jahre mehr, siehe auch Kossmann, denn Du als Referenz eingeführt hast. Dass die Ebene den Namen "befestigtes Kornlager" trug, klingt zudem ein wenig absurd.

Cádiz ist der einzige Ort, auf den Gadeira zutrifft.



FALSCH, wie oft noch. G-d-rhat die Bedeutung 'Mauer', die in Südmarokko eine semantische Verschiebung zu 'befestigtes Kornlager' erfahren hat. 'Insel' "not even in a wider sense" (, sagt der von Dir in die Diskussion eingeführte Kossmann!!!).



Ich finde es jedenfalls witzig, dass Du, der Du weder vom Berberischen noch von den semitischen Sprachen Ahnung zu haben scheinst, (ebenso wenig wie von Archäologie oder den Methoden der Literaturwissenschaft) den Fachwissenschaftlern Nachhilfe erteilen möchtest. Spätestens hier ist zu fragen, ob Du uns alle verarschen willst, oder ob das ganze Realsatire ist.



Das frage ich mich auch schon lange!

Ich frage mich auch, ob der Unterschied zwischen Hypothese, These, Theorie und Antithese bei allen Diskutanten bekannt ist.

Eine Hypothese ist eine unbewiesene Annahme.


@antimon aber möchte seine Forschungsergebnisse als epochale avantgardistische Kulturtheorie verstanden wissen, denn er widmet sich ja einer neuen Art der Feldforschung. Er hat die Einwohner befragt und es steht dazu auch in seinem Reiseführer!



Unterhaltungswert hat das mit Sicherheit, es ist Mambo-Jambo mit Netz und doppeltem Boden, Nonstop Nonsense im pseudowissenschaftlichen Gewand, schillernd und phantastisch wie eine Seifenblase!


Wie gesagt, es hat diese Hypothese, denn darum handelt es sich tatsächlich und die marktschreierische Verbissenheit mit der sie vorgebracht wird, eine gewisse Originalität aber wisssenschaftlich ernst nehmen, kann das kein Mensch, und es gab auf den letzten Seiten genügend sachliche Beiträge, die belegten, weshalb das so ist und weshalb es nicht genügt, munter drauf los zu fabulieren.
 
@Antimon: Nicht derjenige, der eine These aufstellt, harrt irgendwelcher Gegenbeweise, sondern - wie nun schon mehrfach ausgeführt - die "Gegenseite" harrt schlüssiger Beweise für die These.

Richtig, schon mehrfach aufgeführt! Dass ich auf diesen 'Vorwurf' schon geantwortet habe, auf diese Argumente aber bisher keine Gegenargumente kamen, sondern nur wieder das initiale Argument (die Leier von vorne) hat nichts mit einer sachlichen Diskussion zu tun. Ich unterstelle mal, dass Du es vielleicht nicht gelesen hast und wiederhole daher meine Antwort:
Es ist ein Grundprinzip der Logik, dass man Hypothesen nur falsifizieren kann, niemals verifizieren. Selbst, wenn ich ein Stadtschild mit dem Namen Atlantis ausgrabe, heißt das nicht, es ist Atlantis. Es gibt nur die Chance dass es in der wissenschaftlichen Community als Atlantis anerkannt wird.
... als Atlantis anerkannt wird, und zwar, wenn alle gelieferten Argumente nicht widerlegt werden können und wenn sich noch mehr Korrelationen ergeben. Meine Arbeit soll darauf hinweisen, dass es für Platons Atlantis eine reale Vorlage (Ort) gegeben haben könnte. Mehr will ich mit dem Paper nicht ausdrücken. Ich will und kann damit nicht beweisen, dass es Atlantis war.

Siehe hierzu Wikipedia: Falsifikationismus
Sind alle Schwäne weiß? Die klassische Sicht der Wissenschaftstheorie war, dass es Aufgabe der Wissenschaft ist, solche Hypothesen zu „beweisen“ oder aus Beobachtungsdaten herzuleiten. Das erscheint jedoch schwer möglich, da dazu von Einzelfällen auf eine allgemeine Regel geschlossen werden müsste, was logisch nicht zulässig ist. Doch ein einziger schwarzer Schwan erlaubt den logischen Schluss, dass die Aussage, alle Schwäne seien weiß, falsch ist. Der Falsifikationismus strebt somit nach einem Hinterfragen, einer Falsifizierung, von Hypothesen statt dem Versuch eines Beweises.
Wie gesagt, kann ein 'Beweis' bestenfalls durch archäologische Untersuchungen erfolgen und sich die daraus ergebenen Erkenntnisse in die (Vor-)Geschichte plausibel einreihen lassen. Und dass es hier Tonnen von archäologischem Material gibt, wird hoffentlich hier nicht mehr hinterfragt?
Zur Verdeutlichung: Der Angeklagte vor Gericht gilt nicht als Dieb, nur weil und solange der Kläger dies von ihm behauptet, sondern gilt bekanntlich - ich spreche jetzt von rechtsstaatlichen Verhältnissen - als nicht schuldig, solange nicht bewiesen ist, daß er das gestohlen hat, was ihm zur Last gelegt wird.
Exakt! In dubio pro reo. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. Auf deutsch: Die Hypothese gilt solange als wahr (nicht schuldig), solange sie nicht widerlegt worden ist (solange nicht bewiesen ist, daß er gestohlen hat). Siehe Wikipedia: Falsifikationismus

Dein Argument das dann jede x-beliebige Verschwörungstheorie wahr ist, ist ein logischer Fehler von Dir. Die Verschwörungstheorie ist nicht wahr im Sinne von es ist tatsächlich so, sondern sie ist eben nur nicht widerlegt.

Mich interessiert auch überhaupt nicht, welche Punkte Deiner These ich sonst angreifen könnte, denn ich habe mich bis dato stets auf einige Ungereimtheiten bezogen, welche mir aufgefallen sind.
Ich weiß nicht von welchen Ungereimtheiten Du sprichst. Es wäre sehr nett, wenn Du mir diese nochmal mit 'deinen eigenen Worten' kurz darlegen könntest, denn ich bin der Auffassung es gibt keine Ungereimtheiten.
Dass erst diese Ungereimtheiten, sofern sie denn da sind, von Dir zuerst abgehandelt werden ist ok. Eins nach dem anderen.

Aber gut; gehen wir Deine Liste einmal durch...
...
Um im Bild zu bleiben: Kurve 1 gehört zu einer anderen Piste...

Aha, Kurve 1 wäre also schon mal zu diskutieren, bevor wir die anderen Kurven nehmen!

Ich denke meine von mir gemachte Aussage, die Ebene heißt heute die 'gadeirische' (Kurve 1) soll von Dir widerlegt werden bzw. es soll belegt werden, dass das irrelevant ist, da die Ebene in der Antike nicht so gehießen haben kann. Du willst also die von mir gemachte Aussage (Beobachtung) widerlegen. Wieso, gehört dann Kurve 1 (oder besser Startlinie) nicht zum Parcours? Sehr gespannt auf eine Antwort!

Viele Grüße
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Exakt! In dubio pro reo. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. Auf deutsch: Die Hypothese gilt solange als wahr (nicht schuldig), solange sie nicht widerlegt worden ist (solange nicht bewiesen ist, daß er gestohlen hat). Siehe Wikipedia: Falsifikationismus

Du legst dir die Wahrheit zu Recht wie du willst, oder? Die Hypothese ist die Anklageschrift, der Staatsanwalt oder der Aufsteller der Hypothese muss die Richtigkeit der Anklage/Hypothese beweisen.

Im Übrigen gilt auch für Popper, dass die Prämissen stimmen müssen. Popper hätte nie einer Wissenschaftsauffassung das Wort geredet, wonach willkürlich Hypothesen aufgestellt werden können. Im Ggt., für Popper ließ sich eine These nur dadurch verifizieren, dass man sie auf Fehler überprüfte und sich nicht mit Positivbeweisen begnügte.

Um das mal anhand deiner These zu verdeutlichen: Die Souss-Massa-Ebene ist der Ort, wo wir Atlantis suchen müssen sagst Du, weil dies die (a)gadeirische Ebene sei und verweist dabei auf Agadir. Leider existierte Agadir damals noch nicht. Schon falsifiziert.

Ich weiß, Du wirst damit wieder nicht einverstanden sein, mich der Unsachlichkeit zeihen und behaupten, es habe dich bisher niemand widerlegen können, und du wirst wieder die falsche Übersetzung g-d-r sei 'Insel' vortragen, doch langsam wird's echt müßig. Wissenschaftlich arbeiten heißt auch, sich weiterzuentwickeln, den Fehler zu erkennen (Popper!) und die falsifizierte These der Wissenschaftsgeschichte zu überlassen.
 
Hallo Themistokles,
Da Du die Indizien wenn ich mich recht entsinne nur für die heutige Zeit untersuchst,
Nein, ich untersuche natürlich, sofern es mir möglich ist, ob dass Indiz auch in der Antike und davor zutraff.
möchte ich fragen ob der Zusatz "Platons" angebracht ist?
Natürlich, die Indizien sind von Platon. Dass die in situ gefundenen zu den von Platon erwähnten korrelieren ist meine Hypothese. Dass heute z.B. die Ebene 'Insel' genannt wird bedeutet dabei nicht, dass es nicht auch schon früher so gewesen sein könnte.
Dass ein paar Indizien nur für heute belegt sind, weiss ich und habe ich ja auch schon öfter in diesem Forum gesagt. Dass es besser ist diese auch für die Vergangenheit zu belegen ist mir ebenfalls klar!

Auch wegen Gadeiros. Wenn sich ein solcher Ort erst seit kurzem findet (ich gebe zu, dass ich diesen Aspekt der Diskussion nur mit mäßiger Aufmerksamkeit verfolge), kann Platons Atlantis doch auch ganz woanders gelegen haben.
Wieso 1500 v.Chr.? Es geht doch um die Zeit 9000 vor Platon.
Das Indiz Gadeira ist doch sogar doppelt erfüllt. Das Gadeira (Cadiz) schon in der Antike belegt ist ist klar (in diesem Fall wäre das Gebiet, dass dem König Gadir zufallen würde vermtl. Nordmarokko). Dass das Indiz Gadeira auch für den Souss zutrifft und in der Antike zugetroffen haben könnte ist möglich. Die Stadt Agadir ist nach der EBENE benannt worden. Seit wann die Stadt so heißt ist insofern völlig Wurst. Wichtig wäre zu wissen seit wann die EBENE so heißt. Das ist aber nicht belegt. Dass hier einige gegen Windmühlenflügel anrennen, weil sie diesen kleinen Unterschied nicht verstehen, finde ich mittlerweile schon nicht mehr amüsant.


Insbesondere wegen der mageren Quellen, es sind ja nur wenige Orte an der afrikanischen Westküste belegt (Ptolemäus nennt hier zwar eine ganze handvoll, die merkwürdigerweise sogar griechische Namen haben die bezug zur griechischen Mythologie nehmen) aber es wurden in erster Linie nur die wichtigsten Siedlungen und Häfen verzeichnet, keine Ebenen. Allerdings zählt Ptolemäus genau in dieser Region eine ganze Reihe Inseln auf, die bis heute nicht eindeutig zugeordnet werden konnten.
Wieso 1500 v.Chr.? Es geht doch um die Zeit 9000 vor Platon.
Wie gesagt, soweit zurück wie es geht. Pferde in der Region sind seit min. 1500 v.u.Z bestätigt. Sie sind aber vermlt. schon viel länger dort heimisch. Die Quelle dazu wurde in meinem Paper referenziert.
Ein festes Fundament aufbauen heißt im Fall Atlantis imho prüfen wie aussagekräftig der Text ist, denn auf ihn gründen sich alle Überlegungen.
Das geht aber besonders gut mit naturwissenschaftlichen Methoden, indem man nämlich in situ überprüft was dran ist.

Mir scheint es, als ob Du ihn einfach als gesetzt nimmst und auf diesen unsicheren Untergrund mit der HCS ein Fundament baust, das dann den Untergrund stützen soll. Ich fürchte wir haben zutiefst unterschiedliche Annahmen, was Ausgangspunkt ist. Platons Text oder Nordafrika.
Nein. Ich schließe von Platon auf den Ort. Ich schließe nicht von dem Ort auf Platon. Das ist der gravierende Unterschied. Ich gebe Platin mit seinem Pamphlet durchaus recht, dass die Methode "man nehme einen Ort und guckmal was da so passt" auf die meisten Atlantistheorien zutrifft. Der Ort, den ich überprüfe, ist aber durch die HCS bestimmt und nicht von mir willkürlich gewählt!

Hierbei scheint es ein in diesem Forum immer wieder geäußertes Missverständnis zu sein, dass ich meine Theorie nur auf ein oder zwei sprachliche Bezüge aufbaue. Dem ist nicht so. Das sind nur kleine Mosaiksteine des ganzen Bildes. Bei dem Bezug 'Insel' zugegebener Maßen allerdings ein wichtiger.

Viele Grüße
Michael
 
Nein. Ich schließe von Platon auf den Ort. Ich schließe nicht von dem Ort auf Platon. Das ist der gravierende Unterschied. Ich gebe Platin mit seinem Pamphlet durchaus recht, dass die Methode "man nehme einen Ort und guckmal was da so passt" auf die meisten Atlantistheorien zutrifft. Der Ort, den ich überprüfe, ist aber durch die HCS bestimmt und nicht von mir willkürlich gewählt!

Dazu möchte ich unseren kenntnisreichen User-Freund Freund Platin zitieren, der weiter oben in Übereinstimmung mit Platon Sibirien als Ort des sagenhaften Atlantis vorgeschlagen hat:

"- Bei Platon steht, Atlantis sei größer als (Klein)-Asien und Libyen zusammen. Stimmt haargenau! Schon allein Westsibirien ist tatsächlich viel größer als Kleinasien und Libyen zusammen.

- Bei Platon steht etwas von hoch aufgehäuftem, ja undurchdringlichem Sumpf. Stimmt haargenau! Sibirien ist im Sommer eine total sumpfige Gegend. Es gibt wohl kaum eine andere Gegend der Welt, wo es so viel Morast gibt. Schon allein das beweist, dass Atlantis wohl am ehesten in Sibirien zu suchen ist.

- Ferner ist im Text von "reichhaltigen Quellen und Flüssen an allen Orten" die Rede. Und die gibt es dort ja wohl "an allen Orten". Stimmt haargenau!

- Dann müssen wir nach einer großen Ebene suchen, die von Bergen umgeben ist und ans Meer grenzt. Die finden wir im westsibirischen Tiefland. Stimmt haargenau!

- Und wenn wir bislang richtig liegen (woran nicht der mindeste Zweifel bestehen kann), müsste nun "im äußersten Teil" unseres Atlantis eine Gegend namens "Gadei(ros)" oder so ähnlich zu finden sein. Und tatsächlich: Da finden wir die Gyda(n)-Halbinsel. Stimmt wieder haargenau! (Na ja fast, aber ein Buchstabe mehr oder weniger ist ja wohl piepschnurzegal.)


- Ein wichtiger Knackpunkt für die Lokalisierung von Atlantis ist das Vorkommen von Elefanten. In Sibirien? Na klar doch! Platon schreibt ja von einer Zeit, die damals schon 9000 Jahre vergangen war. Und damals gab es noch Vertreter einer Elefantenart in rauhen Mengen: Das sibirische Mammut! Stimmt wieder haargenau! (Die letzten Mammuts lebten übrigens noch zur Zeit der Pharaonen, wohlgemerkt!)

- Ausdrücklich werden kalte und heiße Quellen erwähnt. Passt haargenau! (Man denke an die Thermalquellen bei Tyumen!)

Die Reihe der Indizien ließe sich noch erweitern*, aber bereits jetzt haben wir so viele schlagende Beweise, dass wir unsere Theorie als felsenfest begründet ansehen können.
"

Danach ist es offensichtlich, dass Sibirien viel eher als Südmarokko unsere Atlanter beherbergt hat, obwohl ich noch immer den Kanarischen Inseln als Berggipfel des untergegangenen Atlantis nachtrauere. :cry:
 
Das geht aber besonders gut mit naturwissenschaftlichen Methoden, indem man nämlich in situ überprüft was dran ist.


Nein. Ich schließe von Platon auf den Ort. Ich schließe nicht von dem Ort auf Platon. Das ist der gravierende Unterschied.
Seit wann eignen sich naturwissenschaftliche Methoden zur Arbeit mit Texten? Als Naturwissenschaftler kannst Du doch nur davon ausgehen, dass alles wahr ist oder alles falsch. Willst Du aber prüfen, was der Text ausdrücken möchte und dergleichen arbeitest Du geisteswissenschaftlich.
Wie würdest Du denn an Thomas Morus' "Utopia" herangehen? Auch erst die Weltkarte auf einen möglichen Ort hierfür prüfen oder überlegen ob dieser Ort überhaupt gefunden werden soll?
Was Dir hier schon mehrfach vorgeworfen wurde, ist, dass Du Platon zu unkritisch liest.
Die HSC ließe sich prinzipiell auch auf Utopia, Brobdingnag oder Numenor anwenden und würde erst scheitern, wenn sie kein Ort findet, obwohl ein wenig Textkritik mit deutlich weniger Aufwand zeigen würde, dass solch ein Ort nicht existiert.
 
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