Atlantishypothese Südmarokko

aber bitte EQ, um es mit den Worten von Franz Münchinger, alias Monaco Franze zu formulieren: A bisserl was geht immer:

Die Ebene ist Anbaugebiet für Getreide, das dort durch seine hervorragende Lage bestens gedeiht. Dazu ist die Ebene von Atlas und Antiatlas umgeben. Somit hat man also ein riesiges Kornfeld das durch zwei nahezu unüberwindbare Gebirge befestigt ist. Voila ein riesiger "befestigter Kornspeicher".:ironie:
 
Ich wollte nur mal fragen, warum denn nun Atlantis in Südmarroko ist bzw. wir das glauben sollen:
1. Das Insel-Indiz hast du lediglich von den Einheimischen dieser Ebene gehört: Ich habe mich mal damit auseinandergesetzt, aber um ganz ehrlich zu sein: Ich konnte nirgends eine Bestätigung dieser Angabe finden. Hier wären wir also darauf angewiesen, dir das zu glauben.
2. Du konntest keine deiner Indizien bis auf die Zeit 9000 v.Chr. zurückverfolgen. Damit sind alle diese Indizien hypothetisch: Daher wäre des ganze wohl allerhöchstens als wahrscheinlich zu bezeichnen.

Und als drittes habe ich noch einen kleinen Einwand gegen die "Theorie":
Wenn Platon uns doch sooo dringend tatsächlich etwas überliefern wollte, warum dann nicht tatsächlich von einer Hochebene schreiben, und nicht von einer Insel? Ausserdem scheint diese Hochebene ja noch zu existieren: Ist also nicht untergegangen. Ist Platon an dieser Stelle etwa ungenau oder übertrieben oder verfälscht? Wenn ja, könnte das denn nicht für den ganzen Text gelten? Das wäre ja... fatal für jede Lokalisierung ^^.

Aber das der Text vielleicht tatsächlich nur eine Utopie darstellt, ist hier wohl lediglich die Möglichkeit, aber deine Theorie ist in allen Punkten auch nur möglich, ich finde sogar nicht mal so wahrscheinlich...
 
Nun ist doch mal Zeit etwas zu Antimon zu sagen.
Googelt doch einfach mal sein Thema und ihr alle könnt festestellen, dass er schon fast alle "seriösen" Foren die sich mit Geschichte beschäftigen mit seiner These vertraut gemacht hat.
In fast allen Foren ist ihm genau so eine fundierter Gegenwind entgegengeschlagen wir hier bei uns.
Ich sage nur eins: "Thema wissenschaftlich nicht zu beweisen, reine Fiktion"

Antimon schade eigentlich das du es nicht schaffst die fundierten Gegenargumente in deine Theorie einzuarbeiten, damit ist das Thema auch nicht weiter ernsthaft zu diskutieren.
Zuletzt bleibst du einem archäologischen Nachweis uns allen immer noch schuldig und da du darauf auch überhaupt nicht eingehst, scheint es mir so das du auch keinen anzubieten hast.


Drum lasst die Trolle draußen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit wann eignen sich naturwissenschaftliche Methoden zur Arbeit mit Texten? Als Naturwissenschaftler kannst Du doch nur davon ausgehen, dass alles wahr ist oder alles falsch. Willst Du aber prüfen, was der Text ausdrücken möchte und dergleichen arbeitest Du geisteswissenschaftlich.
Wie würdest Du denn an Thomas Morus' "Utopia" herangehen? Auch erst die Weltkarte auf einen möglichen Ort hierfür prüfen oder überlegen ob dieser Ort überhaupt gefunden werden soll?
Was Dir hier schon mehrfach vorgeworfen wurde, ist, dass Du Platon zu unkritisch liest.
Die HSC ließe sich prinzipiell auch auf Utopia, Brobdingnag oder Numenor anwenden und würde erst scheitern, wenn sie kein Ort findet, obwohl ein wenig Textkritik mit deutlich weniger Aufwand zeigen würde, dass solch ein Ort nicht existiert.

hi themistokles,

thomas morus "utopia" lese ich so, wie sie der autor selbst sieht und benennt, nämlich als eine utopia und bin voll der bewunderung und achtung davor, dass visionell-philosophisch-literarische explorationen (modelle) von na-wi, technische und gesellschaftliche tendenzen seiner zeit, so viel an tatsächliche entwicklung vorwegnehmen konnten.

mit derselben achtung gehe ich auch an platons text heran und unterstelle dem großen denker nicht die trickster und lügner haltung eines alten mannes, der kleinen kindern selbst ausgedachte märchen erzählt, um sie zu belehren.
im gegenteil, lese ich daraus ein grosses bemühen, soweit wie möglich, sachlich an eine, mit den damalig verfügbaren mitteln nicht überprüfbaren überlieferung, heran zu gehen.
deswegen wird dieser, aus mehreren historischen sedimentschichten bestehenden überlieferung, eine beschreibung des komplexen zusammenspiels zwischen naturgewalten und menschlichen aktionen in der zeit, d.h. in ihrer veränderung, vorausgeschickt.
platon versucht dadurch soweit wie möglich historisch an einem geschichtlichen gegenstand heran zu gehen.
freilich ist sein interesse zunächst vorwiegend staatstheoretisch, bzw. auf praktische anwendung eines modells hin orientiert, worauf die diskursform und gesprächsinhalt hinweisen, aber grade unter diesem besondern blickwinkel wird im abgebrochenen text noch nicht ausführlich diskutiert: der text bleibt bei der beschreibung zweier staatswesen, von denen die atlantische diejenige mit dem föderativen aufbau ist (im gegensatz zu dem nicht föderativen des athener staates) eine föderation, die verschiedene völker nach und nach in sich integriert ohne imperial im sinne von tyrannisch organisiert, zu sein - die völker des reiches sind zwillingsbrüder.
das ist zeifellos ein nicht nur für platons zeiten aktuelles thema; insofern ist, um mit platon zu sprechen, die jungste erinnerung auch die älteste.
dennoch ist sie eine "erinnerung" mit einem realen geschichtlichen kern, mit einem konkreten raum-zeitlichen ereignissstoffes, der zunächst mündlich überliefert und dann schriftlich festgehalten wurde.
in anlehnung an den archeologischen erfahrungen mit überlieferungen wie homers troja, komme ich für mich zu dem ergebnis, dass grade das raum-zeitliche konkretum - die ausführliche orts- und beschaffenheit beschreibung eines ereignisses - das muttergestein
ist, das durch die nachträglichen sedimentierungen hier und da oszilliert.


grüsse




 
Hallo florian17160,
Also ich glaube mehr dem Gast Platin. Tut mir leid.
Er hat die besseren Argumente.

Ok, akzeptiere ich.

Ich kann Dir den Sachverhalt mit dem Größenvergleich, auf den die Indizien zutreffen sollen, auch gerne nochmal an einem extra für Dich und Platin zugeschnittenen Beispiel erklären:

Sagen wir, Dir würde von irgendjemanden unterstellt werden, dass der mysteriöse Gast 'Platin', der da aus dem 'Off' spricht, ein Alter Ego von florian17160 ist, also von Dir selber. Jemand würde Dir also vorwerfen wollen, dass das von Platin geschriebene Pamphlet, von dem Du sagst es beinhaltet die besseren Argumente, von Dir selber geschrieben worden wäre und Du sozusagen dein eigener Claqueur wärest.

Die Person, die diesen Vorwurf erhebt, macht das an einem einzigen Indiz fest (um dieses Beispiel einfach und verständlich zu halten). Das Indiz ist der von Platin verwendete Begriff 'Papagei-Prinzip' sowie das Suchergebnis, das man erhält, wenn man nach diesem Begriff googlet.

Googlet man nach "Papagei-Prinzip" (also mit Anführungzeichen am Anfang und Ende) stellt man fest, dass es offensichtlich ein sehr seltenes Wort-Konstrukt ist, das nur von sehr wenigen Personen verwendet wird, den man erhält lediglich 9 Treffer. (*)

3 Treffer beschreiben hierbei irgend einen musikalischen Sachverhalt,
1 Treffer ist der Platin Beitrag in diesem Forum,
1 Treffer beinhaltet das Pirat-und-Papagei-Prinzip
1 Treffer beinhaltet das Holzbein-und-Papagei-Prinzip
1 Treffer kann nicht mehr nachvollzogen werden
und
2 Treffer beinhalten tatsächlich Papagei-Prinzip in einem ähnlichen Sinne wie von Platin verwendet.

Sieht man sich nun einen dieser Treffer genauer an (z.B. Freigeisterhaus) stellt man fest, dass da ein User namens 'Graf Zahl (untot)' eben dieses seltene Begriffskonstrukt 'Papagei-Prinzip' verwendet.

Die Person, die diesen Vorwurf gegen Dich erhebt stellt jetzt fest, dass der Avatar von 'florian17160' und der Avatar von 'Graf Zahl (untot)' vom Typ doch sehr ähnlich sind. Beide Bilder zeigen offensichtlich eine fiese Spuckgestalt. Desweiteren verwendest Du, florian17160, als Signatur den Spruch "Kritisches denken schützt vor Illusionen.". Dieser Spruch passt ja nun auch sehr gut als 'Leitspruch' des Freigeisterhauses, dass sich da ja als ein Forum für kritisch Denkende versteht.

Die Person, die also sagt "Du bist selber der Gast 'Platin'", würde das damit begründen, dass der sehr selten verwendete Begriff 'Papagei-Prinzip' (der bei Google nur 2 mal mit einer ähnlichen Denotation zu finden ist) nun offensichtlich von einem Forumsteilnehmer verwendet wird, dessen Profil deinem hier verwendeten doch sehr ähnlich ist.

Da Du jetzt natürlich diesen peinlichen Vorwurf der Manipulation und den Versuch der Meinungsmache von Dir abwenden wollen würdest, würdest Du doch zu genau meinem Argument greifen. Du würdest doch sagen:

Das Internet ist groß! Bei so vielen Internetusern ist es doch wahrscheinlich dass solche Ähnlichkeiten zu finden sind.

Zu deinem Glück ist dieses Argument, das jetzt sicherlich deins und meins ist, doch sehr gut. Wäre das Internet nur sehr klein und es würden sich diese Korrelationen zwischen zwei Profilen finden lassen, könnte man doch denken, dass an dem Vorwurf etwas Wahres dran sein könnte.

Würde die Person, die diese Vorwürfe erhebt, weitere Indizien bestätigt finden, man kann sowas ja heutzutage sehr gut über Heuristiken und Verfahren der IT (z.B. in der Kriminalistik verwendet, aber auch von Google etc.), könnte sie natürlich ihre These unterstreichen. Naturwissenschaftlich Methoden eignen sich eben sehr gut um Texte zu verarbeiten/analysieren (um gleichmal Themistokles Frage zu beantworten). Man könnte z.B. auch nach Rechtschreibfehlern suchen die von beiden Personen verwendet werden, nach Korrelationen in Syntax und Semantik, etc. etc.



Ich hoffe Du verstehst jetzt was ich sagen will. Das Internet sind sehr groß. Wenn wir hier ein Indiz finden ist es nicht besonders aussagekräftig.

Die Souss-Massa Ebene ist winzig im Vergleich zu Sibirien und erfüllt aber fast alle Indizien Platons.


Viele Grüße
Michael

P.S.: Ich will hier nochmal unterstreichen, dass ich nicht sage dass Du Platin bist. Mir ist oder wäre das ehrlich gesagt völlig Wurst. Ich will in diesem Forum nur gerne sachlich argumentieren und keine Meinungsmache betreiben oder irgendjemanden überzeugen. Mir dämmert allerdings langsam dass das nicht möglich ist.

(*) Mir war die Bedeutung von Papagei-Prinzip nicht klar, deswegen hatte ich mal danach gegooglet. Leider ist es mir immer noch nicht ganz klar was es den nun genau heißen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo florian17160,




Ich hoffe Du verstehst jetzt was ich sagen will. Das Internet sind sehr groß. Wenn wir hier ein Indiz finden ist es nicht besonders aussagekräftig.

Die Souss-Massa Ebene ist winzig im Vergleich zu Sibirien und erfüllt aber fast alle Indizien Platons.


Viele Grüße
Michael

P.S.: Ich will hier nochmal unterstreichen, dass ich nicht sage dass Du Platin bist. Mir ist oder wäre das ehrlich gesagt völlig Wurst. Ich will in diesem Forum nur gerne sachlich argumentieren und keine Meinungsmache betreiben oder irgendjemanden überzeugen. Mir dämmert allerdings langsam dass das nicht möglich ist.
Ich habe kein Wort begriffen.
Nur soviel, ich bin nicht Platin.
Und über Sachlichkeit beim Thema Atlantis zu reden, geht schon mal gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
thomas morus "utopia" lese ich so, wie sie der autor selbst sieht und benennt, nämlich als eine utopia


Dann bist Du dir offensichtlich nicht bewusst, dass die Begriffsgruppe Utopia, utopisch etc. vor Morus' Utopia noch nicht existierte. Morus hat Utopia einem Matrosen angehängt, Raphael Hythlode(us) und er bittet seine(n) Leser (Petrus Aegidius) bei Zweifel und Nachfragen, doch diesen bitte selber zu fragen. Also weit mehr noch als Platon, dessen letzter Zeuge Kritias ist, der die Geschichte nur über Umwege erfahren hat, erfindet Morus einen Menschen, den man fragen kann, der Augenzeuge ist: ein Zeitgenosse, wenn auch nur ein fiktiver.

mit derselben achtung gehe ich auch an platons text heran und unterstelle dem großen denker nicht die trickster und lügner haltung eines alten mannes, der kleinen kindern selbst ausgedachte märchen erzählt, um sie zu belehren.


Warum immer die Negativbewertung "Lügner" (auch schon bei antimon)? Es handelt sich um ein ganz natürliches Verfahren, welches von der Antike (Platon) bis in die Gegenwart angewandt wurde, eine Geschichte zu erfinden, um die Gegenwart zu belehren. das hat nichts mit lügen zu tun.

]platon versucht dadurch soweit wie möglich historisch an einem geschichtlichen gegenstand heran zu gehen.

Nein! Platon versucht eine Gesellschaftsordnung seines Idealstaats zu skizzieren und kritisiert die Arroganz der Atlanter und ihre Auflehnung gegen die göttergewollte Ordnung. Das ist der Punkt, auf den die Geschichte zuarbeitet. Erinnert nicht von ungefähr an die Arche Noah: Die Menschen sind übermütig und schlecht und werden dafür von den Göttern bestraft.
 
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Ich kann Dir den Sachverhalt mit dem Größenvergleich, auf den die Indizien zutreffen sollen, auch gerne nochmal an einem extra für Dich und Platin zugeschnittenen Beispiel erklären:

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Die Person, die also sagt "Du bist selber der Gast 'Platin'", würde das damit begründen, dass der sehr selten verwendete Begriff 'Papagei-Prinzip' (der bei Google nur 2 mal mit einer ähnlichen Denotation zu finden ist) nun offensichtlich von einem Forumsteilnehmer verwendet wird, dessen Profil deinem hier verwendeten doch sehr ähnlich ist.

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Die Souss-Massa Ebene ist winzig im Vergleich zu Sibirien und erfüllt aber fast alle Indizien Platons.
Mir scheint, dass die Souss-Massa Ebene ebensowenig Atlantis ist wie Flo Platin.=)

A propos Indizien: schrieb Platin nicht, dass Atantis untergegangen ist? Trifft das etwa auf die Ebene zu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war Platon der Philosoph, nicht Platin der User :D

Aber wenn du ,antimon, schon so an der platonischen Geschichte von Atlantis klebst,die ich übrigens lediglich als Parabel über einen fiktiven Idealstaat sehe und nicht als Erzählung eines Geschehnsablaufs mit realem Hintergrund, dann solltest Du auch sehen,daß Platon von einer großen Insel spricht. Und eine Insel ist nun mal seit Lummerland etwas mit zwei Bergen in dem großen blauen Meer, also was mit viel Wasser drum rum. Dein Südmarokko ist aber nun mal keine Insel,war zu Platons Zeit keine und wird auch in absehbarer Zukunft keine werden.
Und damit ist Deine These obsolet.
Auch die weiteren Merkmale der Insel Atlantis treffen auf das Gebiet ebenfalls nicht zu.Zumindest in geringerem Maße als auf Sibirien.:D
Überdies müßte nach Platon ja eine wahre Hightech-Zivilisation dort geherrscht haben,was zumindest ansatzweise eine Hochkultur voraussetzt und die müßte auch entsprechende Artefakte hinterlassen haben....aber nebbich, nix ist außer vielleicht ein paar unbedeutende Scherben und das in einem Wüstenklima,das gut konservierend wirkt.
Ich glaube die Fakten ,die gegen Deine These sprechen, überwiegen doch gewaltig.

Im übrigen war das erfinden imaginärer Inseln mit noch imaginäreren Zivilisationen in Antike und Mittelalter so eine Art Volksport für Gebildete:
Neben Atlantis gab es da u.a. noch Frisland, Buss, Brasil, Antillia, Ysla de la Satanaxio, ,Fixlanda,St.Ursula oder die St .Brendans Inseln, sowie das sagenhafte Land Mu.
Zu all diesen Inseln gab es bis ins 17.Jahrhundert hinein fulminante Beschreibungen,aber keine dieser Inseln existiert oder hat existiert. Wieso soll es also ausgerechnet Atlantis real gegeben haben ?
 
...
Zu all diesen Inseln gab es bis ins 17.Jahrhundert hinein fulminante Beschreibungen,aber keine dieser Inseln existiert oder hat existiert. Wieso soll es also ausgerechnet Atlantis real gegeben haben ?

Ganz einfach: Weil Antimon es gefunden hat. Als nächstes wird er uns erklären, warum Lilliput eindeutig in Buxtehude gelegen haben muss.
 
Dann bist Du dir offensichtlich nicht bewusst, dass die Begriffsgruppe Utopia, utopisch etc. vor Morus' Utopia noch nicht existierte. Morus hat Utopia einem Matrosen angehängt, Raphael Hythlode(us) und er bittet seine(n) Leser (Petrus Aegidius) bei Zweifel und Nachfragen, doch diesen bitte selber zu fragen. Also weit mehr noch als Platon, dessen letzter Zeuge Kritias ist, der die Geschichte nur über Umwege erfahren hat, erfindet Morus einen Menschen, den man fragen kann, der Augenzeuge ist: ein Zeitgenosse, wenn auch nur ein fiktiver.



Warum immer die Negativbewertung "Lügner" (auch schon bei antimon)? Es handelt sich um ein ganz natürliches Verfahren, welches von der Antike (Platon) bis in die Gegenwart angewandt wurde, eine Geschichte zu erfinden, um die Gegenwart zu belehren. das hat nichts mit lügen zu tun.



Nein! Platon versucht eine Gesellschaftsordnung seines Idealstaats zu skizzieren und kritisiert die Arroganz der Atlanter und ihre Auflehnung gegen die göttergewollte Ordnung. Das ist der Punkt, auf den die Geschichte zuarbeitet. Erinnert nicht von ungefähr an die Arche Noah: Die Menschen sind übermütig und schlecht und werden dafür von den Göttern bestraft.

hi el quijote,

t.morus ist ehrlich, platon auch. es handelt sich nur um verschiedene sachverhalte.

platon grenzt sich bereits in der politeia ziemlich scharf ab von angedichteten geschichten und erdachte mythen wie er das von homer z.b. angenommen hatte. der hinweis auf kritias und letztlich auf ägypten ist ein hinweis auf das, was ihm bekannt war an schriftlich vorhandenem. aus der geschichte sollte so viel wie möglich realität herausgeschält werden, denn je mehr erkenntnis, um so mehr realität, weil um so mehr teilhaft an den ideen und an wahrheit, um mit platon zu sprechen. die sprüche der götter sind im platons sinn gesehen, das urteil der realität einer sache, die ihre daseinsberechtigung, ihre wahrheit verlustig gegangen ist, den realitäten nicht mehr entsprechend. platon ist kein theologe, sondern philosoph und es ist m.e.n. eine total platon verfehlende verdrehung, die atlantis-überlieferung in seinen texten mit der noa geschichte gleich zu setzen.
mir fällt gar nicht ein, ihn als lügner zu bezeichnen. die psychologisierend-oberlehrerintentionelle herangehensweise und interpretation seiner atlantik-überlieferungs-texten macht aber aus diesen eine blosse, zum zwecke der belehrung (?) nicht des lernens, erdachten fiktion und weil platon darauf hinweist, dass die geschichte wahr ist, so wird er demzufolge von solch interpreten indirekt als lügner, also einer der bewußt das gegenteil behauptet von dem was er weiß oder als jemandem dargestellt, der nicht zwischen einer reinen fiktion und einer früheren begebenheit, zwischen modell (politeia) und einem beispiel aus der geschichte (soweit schriftlich vorhanden) zu differenzieren im stande wäre.

trotzdem danke für die vielen (nicht nur) linguistischen hinweisen während der diskussion, besonders deinerseits el quijote. sie sind für mich als laie sehr wertvoll. danke.


grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Einige Klarstellungen

Man möge mir verzeihen, dass ich mich noch einmal zu Wort melde. Ich möchte es vermeiden, in die hochinteressante Atlantis-Diskussion einzugreifen, jedoch bedürfen aus meiner Sicht einige Punkte der Klärung.

1. Noch ein Exempel für das grundsätzliche wissenschaftliche Verfahren (diesmal am Beispiel Brobdingnag)

Themistokles schrieb:
Die HSC ließe sich prinzipiell auch auf Utopia, Brobdingnag oder Numenor anwenden und würde erst scheitern, wenn sie kein Ort findet

Was Brobdingnag betrifft, so scheitert sie keineswegs, sondern erweist ihre wissenschaftliche Brauchbarkeit in jeder Hinsicht. Zuvor sei eines noch gesagt: Es geht nicht an, den Text von "Gullivers Reisen" in oberlehrerhafter Weise zu diskretieren. Der Verfasser macht nämlich unmissverständlich klar, dass er eben keine Lügenmärchen, keine Fiktion, keine Allegorie oder sonstwas auftischen will, sondern an nichts als der reinen Wahrheit interessiert ist. Ich zitiere:

Lemuel Gulliver schrieb:
Ich habe dir, freundlicher Leser, von allen meinen Reisen und Schicksalen während eines Zeitraums von sechzehn Jahren und mehr als sieben Monaten treu und gewissenhaft Bericht erstattet. Ich habe mich in meiner Geschichte nicht schöner Worte befleißigt, sondern rein der Wahrheit.
...
Ich würde mich herzlich freuen, wenn ein Gesetz gegeben würde, wonach jeder, der eine Reisebeschreibung herausgeben wollte, ohne Unterschied der Person zuvor bei dem Lord Groß-Kanzler einen körperlichen Eid ablegen müßte, daß alles, was er da erzählte und drucken ließe, nach seinem besten Wissen und Meinen wirklich so und nicht anders geschehen sei. Dann würde die Welt bald nicht mehr, wie jetzt, von einigen schlechten Büchermachern genasführt werden, welche durch ihre Lügen ihre Waren an Mann zu bringen suchen und dem arglosen Leser die größte Falsa anheften.


Nun zurück zur HSC: Was nämlich die Lage von Brobdingnag betrifft, so versucht der Verfasser, nach bestem Wissen Hinweise zu liefern. Zwar verlor das Schiff durch einen Seesturm zeitweise die Orientierung, "so daß die ältesten Leute an Bord nicht sagen konnten, in welchem Teile der Welt wir uns befänden", doch erlauben die Angaben der bisherigen Reiseroute, wonach das Schiff von Madagaskar kommend die Molukken passiert hatte, eine erste grobe Orientierung. Gesucht werden muss also im Bereich des Westpazifik, und hier liefern uns die Angaben Gullivers absolut eindeutige Hinweise, die für Korea sprechen:

1. Gulliver beschreibt das Reich Brobdingnag als Halbinsel.

- Das trifft auf Korea zu.

2. Diese Halbinsel wird nach Gulliver im Nordosten von einer hohen Bergkette begrenzt.

- Auch das trifft auf Korea zu.

3. Gulliver sagt, bei den Gipfeln der Bergkette handelt es sich um Vulkane.

- Auch das trifft zu. In diesem Gebirge befinden sich über 100, z. T. aktive Vulkane. Auch der höchste Berg ist ein aktiver Vulkan.

4. Gulliver schätzt die Größe des Landes auf 2000 Meilen in der Länge und 1000 bis 1500 Meilen in der Breite.

- Auch hier liegt Gulliver (der offensichtlich in koreanischen Meilen rechnet) richtig. Vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt sind es 2000 koreanische Meilen, vom östlichsten bis zum westlichsten Punkt sind es 1200 koreanische Meilen.

Man sieht bereits an dieser Stelle: Alle anderen Lokalisierungsversuche werden durch diese vier Punkte ausgeschlossen, es bleibt tatsächlich nur Korea übrig.

Sodann gibt es eine überwältigende Liste von kulturellen Indizien (etwa Gullivers Beschreibungen des Alphabets, der Tracht etc.), von denen ich nur ein besonders schlagkräftiges Indiz hervorheben möchte:
Lemuel Gulliver schrieb:
Dies Volk besitzt gleich den Chinesen seit undenklichen Zeiten die Buchdruckerkunst.
Was soll man zu diesem eindeutigen Hinweis sagen? Das einzige Land, in dem die Tradition des Buchdrucks gleich alt ist wie in China, ist eben Korea.

Mancher mag nun einwenden, dass die riesigen Dimensionen, die in Gullivers Beschreibungen von Menschen und Gegenständen immer wieder auftauchen, sich nicht mit der koreanischen Realität deckten. Nun, ich sehe hier kein Problem/Widerspruch. Zum einen verwendet Gulliver, wie wir am Beispiel der Meilen gesehen haben, oft einheimische Maße, die bei der richtigen Umrechnung ziemlich exakte Ergebnisse liefern, während sich bei der Umrechnung in englische Maße völlig verzerrte Größenverhältnisse ergeben würden. Im Fall der Meilen hieße das, dass wir an der Pazifikküste nach einer Halbinsel von der Größe der arabischen Halbinsel (der größten Halbinsel der Welt) zu suchen hätten, was völlig verfehlt wäre.

In anderen Fällen liegt ein simples mathematisches Phänomen vor, das bereits Kollege Antimon am Beispiel der Größenverhältnisse der Insel Atlantis demonstriert hat:

Antimon schrieb:
Ach so! Ich sehe da kein Problem/Widerspruch. Denn:

Plato sagt Atlantis sei größer als Libyen und Kleinasien gewesen. Libyen war in der Antike das Gebiet Afrikas westlich von Ägypten, wobei nicht bestimmt ist wie weit westlich und südlich es reichte (und das variierte wohl auch mit der Zeit). Zur Zeit Platons und vorher war es in etwa das Gebiet Nordafrikas exklusive Ägypten (und wahrscheinlich exklusive allem jenseits von Gibraltar). Kleinasien war in etwa das Gebiet der heutigen Türkei.

Platon sagt auch die Atlanter hätten Gebiete von den Säulen des Herkules (Gibraltar) bis zur Toscana und von den Säulen des Herkules bis nach Ägypten (im griechischen Original bis zum Nil) erobert. Also quasi Libyen und auf der anderen Mittelmeerseite ein (vermutlich fast) ebenso großes Gebiet.

Die von Atlantis eroberten Gebiete werden also (teilweise) auch in Platons Größenvergleich genannt.

Rein rechnerisch sagt Platon:

Atlantis > Libyen + Kleinasien

wenn man aber die Eroberten Gebiete abzieht ergibt sich:

Atlantis > (Libyen + Kleinasien) - (Libyen + nordwestliches Mittelmeergebiet)

Ausgehend davon, dass Kleinasien flächenmäßig ungefähr dem
nordwestlichen Mittelmeergebiet (Europa bis Tyrrhenien) gleicht, ergibt dies in etwa:

Insel Atlantis > 0

Wie groß die Insel bzw. das Kernland Atlantis tatsächlich
war, wird folglich durch diese Aussagen Platons gar nicht
klar. Die Insel Atlantis hatte aber sicherlich nicht die Größe von Libyen
und Kleinasien zusammen.

Um es kurz zusammenzufassen: Wenn also Platon schreibt, die Insel Atlantis sei größer als Libyen und Kleinasien zusammen, dann wollte er damit nichts anderes sagen, als dass die Insel größer als Null sei. Denn von der Gesamtgröße muss man ja erstmal die Größe Libyens und Kleinasiens abziehen und erhält dann einen Wert, von dem man nichts genaues sagen kann, nur dass er größer als Null sei.

Dasselbe mathematische Phänomen - möge es in der Wissenschaft fürderhin mit Fug den Namen "Antimon-Phänomen" tragen - lässt sich ohne weiteres auch auf Gullivers Angaben anwenden: Wenn Gulliver schreibt, er habe sich in Brobdingnag in einem "mehr als zweihundert Fuß hohen" Wohnzimmer befunden, dann müssen von dieser Angabe erstmal 200 Fuß abgezogen werden und erhält dann einen Wert, von dem man lediglich sagen kann, dass er über Null liegt.
Hier kann ich mich nur den Worten des geschätzten Kollegen Antimon anschließen, der es auf den Punkt gebracht hat:
Antimon schrieb:
Das ist die Macht der Logik/Mathematik!
Wir können uns also getrost von den bebilderten Kinderbuchversionen und Verfilmungen verabschieden, in denen die Einwohner von Brobdingnag als turmhohe Riesen beschrieben werden. Aber dies nur nebenbei.

2. Klärung eines Missverständnises hinsichtlich der globalen Indizien

Antimon schrieb:
Sibirien erfüllt aber nachweislich längst nicht alle Indizien. Es versagt schon kläglich bei allen globalen Indizien.

Hier scheint der Herr Kollege etwas missverstanden zu haben. Selbstverständlich hat die Sibirien-Theorie sämtliche globalen Indizien auf ihrer Seite. Jeder Atlantisforscher, der nicht nur mit Scheuklappen von vornherein auf eine gewisse Weltgegend fixiert ist (und ich muss doch davon ausgehen, dass dies auf den Antimon ebenso zutrifft wie auf meine Person), wird dem uneingeschränkt zustimmen. Nehmen wir nur einmal die "Säulen des Herakles": Dass diese ohne weiteres mit der Meerenge von Gibraltar zu identifizieren seien, ist nichts als ein Vorurteil. Nur selten wird darauf hingewiesen, dass diese nach Apollodoros bei den Hyperboreern zu lokalisieren sind! Damit zeigen die globalen Indizien aber viel eher nach Sibirien als in die subtropische oder gar tropische Zone.

3. Klärung eines weiteren Missverständnisses hinsichtlich der methodischen Schritte

Antimon schrieb:
p.s.: 1-4 Schritt passt bei vielen, aber bei mir nicht!
Das ist mir hinlänglich bekannt, die Vier-Schritte-Methode ist ja nur für die einfachen Gemüter, gewissermaßen ad usum Delphini, gedacht. Selbstverständlich pflegen wir Profis das bei unseren eigenen Hypothesen ganz anders zu verpacken (und vor allem dem Publikum Schritt 1 nicht als solchen zu präsentieren). Das und nichts anderes wollte ich in meinem ersten Beitrag zum Ausdruck bringen:
Platin schrieb:
... obwohl mir natürlich klar ist, dass wahre Profis selbstverständlich wesentlich kompliziertere Modelle bevorzugen, um zum selben Ergebnis zu gelangen.


4. Begriffsklärung: Das "Papagei-Prinzip"

Es tut mir leid, dass dieser methodische Begriff - der sonst nur von eingeweihten Profis benutzt wird - für derart viel Konfusion gesorgt hat. Ich ging davon aus, dass er auch dem Kollegen Antimon bekannt sei - vielleicht tut er auch nur so, als müsse er nach diesem Begriff googeln. Jedenfalls - wie er seine angebliche Unwissenheit als Aufhänger dafür genommen hat, die hinreißend amüsante Platin-Florian17160-Theorie zu entwerfen, ist ganz großes Kino. Respekt!

Also: Diejenigen, die den Begriff "Papagei-Prinzip" nicht kennen, dürften zumindest den alten Witz kennen:
Kommt eine zahnlose, potthäßliche Alte mit einem Papagei auf der Schulter in die Hafenkneipe und sagt: "Wer errät, was für ein Tier ich auf der Schulter habe, darf eine Nacht mit mir verbringen" - Es wird mucksmäuschenstill. Endlich sagt ein Matrose grinsend: "Na klar doch: Das ist ein Krokodil!" - Die Alte: "Jau, das kann man gelten lassen..."

Mit einfachen Worten für die vielen Anfänger hier: Wie viele Indizien ich in der Hand halte, hängt eben letztlich davon ab, was für welche ich gelten lasse.
 
Also hieß die Ebene "befestigter Kornspeicher"? Das glaubst Du doch wohl selber nicht!

Du hast da einen kleinen Fehler in Kossmanns Aussage eingebaut. Kossmann sagt:

In southern Morocco the meaning "wall" - well attested elsewhere in Berber - was extended to "fortified granary", which apparently constituted the basis of the name of the city.
was von Dir völlig falsch übersetzt wird zu:

In Südmarokko hat es eine semantische Verschiebung gegeben, Agadir heißt jetzt dort 'befestigtes Getreidelager' (was ich bisher angezweifelt hatte, da in der arabischen Wiki bloß "maḫzan al-ḥabūb" steht). Das ist auch der Name der Stadt Agadir.
Wenn Kossmann schreibt

'was extended to "fortified granary"'


heißt das richtig

'der Begriff wurde erweitert um "befestigter Kornspeicher"'


und nicht

'der Begriff wurde reduziert auf "befestigter Kornspeicher"'

Einverstanden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo giorgia,

hi el quijote,
mir fällt gar nicht ein, ihn als lügner zu bezeichnen.

Vielen Dank, das sehe ich auch so. Platon muss von der Korrektheit der Atlantisgeschichte überzeugt gewesen sein. Er hätte sicherlich niemals einen, zu seiner Zeit, hochangesehen Mann wie Solon eine Unwahrheit angehängt.
Das wäre ein ziemlicher Affront gewesen.

Viele Grüße
Michael
 
hi antimon,

die papers habe ich gelesen und viel neues hinzugelernt dadurch. danke.

da du dich in der umgebung von agadir auskennst, hast du vielleicht auch den ort 30°46'52" N / 9°35'37" W gesehen, das ca. 600 m höher über die kreisstruktur gelegen ist.

auf dessen höchsten stelle ist ein dunklerer kreis, das nach norden hin aus steinen besteht. eine frage habe ich dazu, falls du den ort kennst:
sind die steine angeordnet oder handelt es sich um eine natürliche bildung.
die nahaufnahmen sind nämlich von sehr schlechter qualität und kann nichts mehr erkennen.

danke und grüsse
 
Du hast da einen kleinen Fehler in Kossmanns Aussage eingebaut. Kossmann sagt:

was von Dir völlig falsch übersetzt wird zu:

Wenn Kossmann schreibt

'was extended to "fortified granary"'


heißt das richtig

'der Begriff wurde erweitert um "befestigter Kornspeicher"'


und nicht

'der Begriff wurde reduziert auf "befestigter Kornspeicher"'

Einverstanden?

Ich schrieb etwas von semantischer Verschiebung, nicht von semantischer Reduktion.
 
in anlehnung an den archeologischen erfahrungen mit überlieferungen wie homers troja, komme ich für mich zu dem ergebnis, dass grade das raum-zeitliche konkretum - die ausführliche orts- und beschaffenheit beschreibung eines ereignisses - das muttergestein
ist, das durch die nachträglichen sedimentierungen hier und da oszilliert.

Vorsicht bei der Gleichsetzung von Hisarlik und Troja, der einzige mögliche Beleg ist die das Wort "Wilusa", das durch die Sprachwissenschaften dem griech. Iliios als verwandt zugeordnet wird.
Archäologisch gesehen ist der Hügel dort erstmal nur ein Befestigung der Bronzezeit mehr aber auch nicht, und im Vergleich zu anderen Orten dieser Zeitstellung weder besonders groß noch besonders herausragend.

Als Einstieg:
Wilusa ? Wikipedia
 
Mit einfachen Worten für die vielen Anfänger hier: Wie viele Indizien ich in der Hand halte, hängt eben letztlich davon ab, was für welche ich gelten lasse.

... und somit markiert das Papagei-Prinzip - wie Platin in seinem Beitrag # 159 schlagend beweist - den sang- und klanglosen Untergang des marokkanischen Atlantis.

Hoch lebe die reiche Forschungstätigkeit von Platin und seine sensationelle Enrdeckung des Sibirischen Atlantis. :respekt:
 
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