Aufnahme von fremden Händlern in Städten des frühen Mittelalters

Numerius_Negidius

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Hallo Leute,
mir geht es um die verschiedenen Aspkete des Kontakts zwischen Händler und Stadt, insbesondere, wenn es keine etablierten Verbindungen gab. Mein Fokus liegt dabei besonders auf dem Reich in ottonischer Zeit (eher gen Ende), aber auch andere Zeiten und mehr noch andere Orte interessieren mich.

Konkret: Angenommen ein aus Ribe stammender Händler segelte zum ersten Mal nach Emden.
Konnte er einfach so in den Hafen segeln? Wie verbreitet waren absperrbare Häfen? Wer entschied, ob er eingelassen wurde oder nicht? Wo fand er Quartier?

Wie änderte sich das Verhalten, wenn der Händler aus einer fremden Kultur stammte? (Waren schon Dänen für Friesen exotisch? Sie teilten ja mindestens den Handelsraum östliche Nordsee.) Wenn der Händler aus Ribe nach Paris segelte? Oder nach Lissabon? Wurde zwischen Skandinaviern auf Wiking und Händlern unterschieden? Umgekehrt: Wurden Händler aus Lissabon in Emden aufgenommen?

Das sind jetzt viele Fragen. Ich erwarte nicht, dass jede Beantwortet wird, sie sollen nur den Duktus meines Interesses beschreiben.

Bin gespannt auf eure Antworten.

N.N.
 
nun ja ,in den Städten gab es teilweise Händlerquartiere und -viertel in denen auswärtige Händler unterkamen und von wo aus sie den Handel organisieren konnten
In diesen Vierteln gab es eine vor Ort dauerhaft oder längerfristig ansässige Gruppe und dort landeten auch die durchreisenden Händler
So gab es in Worms und Speyer im Frühmittelalter Friesenviertel in dem friesische Händler ansässig waren , und das zog sich hin bis zu den Kontoren und Händlervierteln der Hanse in Bergen/Norwegen (Bryggeviertel), London (Stahlhof) oder Nowgorod
Auch in Venedig gab es die Fondaco dei Tedeschi als Anlaufpunkt für deutsche Fernhändler,
Dort erfolgte die innere Organisation oftmals selbstverwaltet ,teilweise mit eigenem Recht und eigener Jurisdiktion, was je nach örtlichen Gegebenheiten dazu führte ,dass diese Niederlassungen und Quartiere teilweise wie bei den Hansekontoren exterritorialen Charakter bekamen -
Andere waren aber auch ins städtische Gemeinwesen integriert wie die Friesen am Rhein,denen man in Worms und Speyer sogar die Verteidigung bestimmter Abschnitte der Stadtmauer anvertraute.

Abgesperrt wurden Häfen übrigens meist nur im Kriegsfall aber nichr wegen des Handels-hier war relativ freier Zugang ja zwingende Voraussetzung für die Existenz des Handels
Und von Schiffen die nicht im Hafen lagen konnte man schließlich auch keine Zölle und Abgaben kassieren
 
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