Aufteilung einer Quelle nach Themen

EBlack

Neues Mitglied
Hallo erstmal:winke:

Ich schreibe am Dienstag meine Abiklausur in Geschichte, und bin jetzt auf das Forum gestoßen. Ich habe bei Geschichtsklausuren folgendes Problem: bei der 1 Aufgabe soll man die Quelle wiedergeben. Für das reine wiedergeben in der chronologischen Reihenfolge etc. gibt es die Hälfte der Punktzahl. Wenn man jedoch die Quelle nach Punkten wie zB. Innen/Außenpolitik sortiert gibts die volle Punktzahl.
Ich kriege dies aber leider nie hin, und aus unserem Kurs konnte mir auch nicht wirklich einer weiterhelfen, weil noch nie jemand von uns es richtig ordnen konnte.
Habt ihr für mich vielleicht ein paar gute Tipps? Vielleicht bei welchen Politiker oder in welchen Zeitepochen die Punkte oft gleich waren oder ähnliches?
Im Endeffekt, bin ich aber über jeden Tip und Rat froh:)
 
@EBlack

Vllt. stehe ich jetzt vollkommen auf dem "Schlauch", aber ich verstehe Deine Frage nicht. Was für Quellen hast Du denn bei einer Abi-Klausur zur Verfügung? :confused:

Stell doch einfach einmal aus einer früheren Klausur eine derartige Musteraufgabe hier ein.

M.
 
Ich kriege dies aber leider nie hin, und aus unserem Kurs konnte mir auch nicht wirklich einer weiterhelfen, weil noch nie jemand von uns es richtig ordnen konnte.
Habt ihr für mich vielleicht ein paar gute Tipps?
Tipp Nummer 1: Tritt deinem Professor verbal in den Hintern, denn wenn keiner es kann seid ihr alle faul, oder er leistet sich einen Blödsinn, tippe auf letzteres.

Ich kann natürlich als Außenstehender nichts sagen, aber generell habe ich sowieso den Eindruck, dass manche Lehrer sich Dinge leisten, die am Bildungsauftrag weit vorbeizielen.
Vielleicht bei welchen Politiker oder in welchen Zeitepochen die Punkte oft gleich waren oder ähnliches?
Im Endeffekt, bin ich aber über jeden Tip und Rat froh:)
Tipp Nummer 2: Wir wäre es, wenn du uns einmal erklärst, was du überhaupt willst.
Welche Punkte sollen gleich gewesen sein?
Politische Programme? Werdegang und Ausbildung? Sommersprossen auf der linken Pobacke?

Was suchst du?
 
Oke passt auf:

Zentralabitur NRW - Zentralabitur NRW

Hier die Vorgaben für das jetzige Abitur.

Und im Abi gibts 3 Quellen zur Auswahl (in den letzten Jahren 1 mal Bismarck, einmal Hitler und einmal Wiedervereinigung/Nachkriegszeit)

So. Und wenn uns eine Quelle vorliegt bzw die Klausur sollen wir wenn wir die Quelle wiedergeben (!), die Quelle strukturieren nach unter Punkten.
Bei der Rede von Adenauer am 1 Parteitzag der CDU, ich glaube es war "Die Stellung Deutschlands in der Welt" hätten wir nach Innenpolitik/Außenpolitik und sonst was gliedern sollen.
Bei Hitlers Rede am 1.5.33 hätten wir nach seinen Zielen, was er verspricht und etc.

Ich weiß,dass klingt echt nicht einfach, und die Frau hat echt einen Schuss. Weil es in den letzten Jahren, soweit ich das eben nachgeguckt habe, kein einziges mal im Zentralbi erforderlich war, eine Quelle nach solchen Punkten zu sortieren.


Und Dominion, zu deiner Frage, welche Punkte gleichgewesen sein sollen.. vllt. das Hitler oft über seien Außenpolitik spricht... oder Bismarck oft über seine Innenpolitik. Was auch immer;)=)
 
@EBlack

Es hilft Dir jetzt nichts, wenn ich mich über das "verquaste" Beamtendeutsch auslasse bzw. ... :still:

Ihr bekommt z.B. eine Rede Hitlers, die sollt ihr durchlesen und analysieren.

Korrekt?

Dann sollte ihr für eure Erläuterung, die in der Analyse gewonnenen Erkenntnisse strukturieren, gleichsam als Gliederung für die Erläuterung.

Korrekt?

Dann sollt ihr in eurer Erläuterung auf die Aussagen Hitlers eingehen und gleichzeitig Traditionslinien aufzeigen, in der die Aussagen hier z.B. Hitlers stehen und historische relevante Hintergründe heranziehen.

Korrekt?

Dabei ist es wichtig, daß ihr die einzelnen Punkte inhaltlich zusammenfassend bearbeitet und nicht einfach chronologisch.

Korrekt?

Dafür hatte der ABI-LK Geschichte in 2007 285 Minuten Zeit.

Wenn mein Verständnis einigermaßen korrekt ist, einfach antworten und bestätigen oder verneinen.

M.
 
@EBlack


Dabei ist es wichtig, daß ihr die einzelnen Punkte inhaltlich zusammenfassend bearbeitet und nicht einfach chronologisch.

Korrekt?

Dafür hatte der ABI-LK Geschichte in 2007 285 Minuten Zeit.

Wenn mein Verständnis einigermaßen korrekt ist, einfach antworten und bestätigen oder verneinen.

M.
Alles war korrekt. Der obige Punkt den ich zitiere ist aber der wichtigste. Das ist das Hauptproblem. Und ich bin GK.
Wir können die Punkte wie zB Hitlers Außenpolitik etc. zusammenfassen aus der Quelle.
Und die einzelnen Punkte zu erkennen bereitet uns Schwierigkeiten.
 
Zur Bearbeitung jeder Quelle bedarf es der Quellenkritik: Handelt es sich um eine Überrest- oder eine Traditionsquelle (alternativ Dokument und Monument)? Eine weitere Frage ist die Überlieferung der Q, die aber i.d.R. in Klausuren nicht beantwortet werden kann. Dann: Wer ist der offizielle Adressat? Wer ist der eigentliche Adressat? (Ciceros Briefe an Atticus sind z.B. nicht an Atticus, sondern an die Bevölkerung Roms gerichtet.) Welches Interesse hat der Urheber der Quelle? Welche Forderungen stellt er? Welche Zugeständnisse macht er?

Natürlich ist es sinnvoll, Forderungen und Zugeständnisse thematisch zu sortieren, insbesondere dann, wenn der Urheber der Q dies nicht leistet. Daran anschließen lässt sich mitunter die Frage, warum der Urheber dies nicht leistet (wenn er selbst zu unstrukturiert war, hat das keine Bedeutung, aber wenn er es mit Absicht macht um z.B. zwei gesonderte Punkt zu einem zu verknüpfen um eine Abstimmung zu manipulieren).
 
@EBlack

Also, entweder einer meiner geneigten Mitdiskutanten hat das bis morgen früh gemacht, sollte das nicht passiert sein, hast Du von mir hier im Forum mein Vorschlag wie man das in einer Klausur machen kann.

M.
 
Alles war korrekt. Der obige Punkt den ich zitiere ist aber der wichtigste. Das ist das Hauptproblem. Und ich bin GK.
Wir können die Punkte wie zB Hitlers Außenpolitik etc. zusammenfassen aus der Quelle.
Und die einzelnen Punkte zu erkennen bereitet uns Schwierigkeiten.

@EBlack

Damit wir nicht aneinander vorbeischreiben, erläutere ich Dir einfach, wie ich an solch eine Aufgabe inhaltlich, methodisch und arbeitstechnisch in einer Klausur herangehen würde. Das was Du als euer "Hauptproblem" beschreibst, scheint mir eher ein Kommunikationsproblem zwischen euch und eurem Lehrer zu sein.

Die Prozentangaben in blau, wäre meine zeitökonomische Einteilung hinsichtlich der Klausurzeit, kursiv sind Beispiele zur Veranschaulichung. Solltest Du in einer bilingualen Schule sein und die "Quelle" in einer Fremdsprache sein, solltest du beachten, daß z.B. eine Rede Mussolinis einfacher zu verstehen ist, als ein Abschnitt aus den Lateran-Verträgen - in der Übertreibung liegt die Anschauung.

1. Wahl des Themas

Hierbei ist entscheidend, daß sofort aus dem Gedächtnis abrufbare Hintergrundwissen (Kontext) und natürlich die persönliche Neigung.

(max. 3%)

2. "Aneignung" des Themas

Schnelles lesen des Textes, ihn gleichsam "inhalieren". Dabei kommt es nicht auf einzelne Formulierungen an, sondern es geht um das Grundverständnis.

(5-8%)

3. Analyse des Textes

3.1. Historischer Kontext des Textes

- wann wurde z.B. die Rede gehalten
- wer hat die Rede gehalten bzw. den Text verfasst etc. (Position des Redners: offizielle Position, "informelle Position")
- in welcher politischen Situation befand sich das Land, der Redner bzw. Verfasser usw.

Bei einer Rede Hitlers zum 1. Mai 1933, wären die Stichworte hierfür:
- noch keine vollständige Machtkonsolidierung
- Ermächtigungsgesetz als juristische Grundlage der Diktatur bereits in Kraft
- "Gleichschaltung" in Gesetzesform bereits beschlossen, aber erst in Anfängen verwirklicht
- "Judenboykott" vom 1. April
- 1. Mai als "Tag der Arbeit" => "Volksgemeinschaft"
- usw.

3.2. eigentliche Textanalyse

Worum geht es, welche Bereiche der Politik werden angesprochen => Das Ziel des Textes!

Tip: Nimm möglichst viele farbige Textmarker oder Buntstifte mit. Markiere in dem Text jeweils mit einer Farbe die Aussagen zu den einzelnen relevanten Themen. ElQuiote hat bereits darauf hingewiesen, daß Redner oder die Verfasser von Schriftstücken in den Themen "springen", da sie eine entsprechende Wirkung bei den Empfängern der Botschaft erreichen wollen.

Markiere z.B.
mit blau alle Aussagen zur Außenpolitik
mit grün zur Innenpolitik
mit gelb zur Wirtschaftspolitik
etc.

(ca. 30%)

4. Gliederung und Formulierung der Klausur

I. Warum habe ich das Thema gewählt.

Begründung, ca. 3-4 Sätze

II. historischer Kontext

Also Hintergrund, politisch-sozialer Kontext usw. ca. 10 Sätze

III. Thema des Textes

- Schwepunkt des Textes
- Welche Themen wurden noch angesprochen
- historische Bewertung der einzelnen Themen, aufsteigend von dem Grundsatzthema zu den Nebenthemen (hier hilft Dir bei der Zusammenfassung die farbige Markierung)

IV. Ausblick, Analyse

Was zeichnet sich z.b. in der Rede ab.

Hitler am 1. Mai 1933

- Volksgemeinschaft
- Gleichschaltung
- Machtkonsolidierung

=> Der Weg in einen totalitären Staat.

(insgesamt ca. 45 bis 50%)

So würde ich es machen, euer "Hauptproblem" tritt dann m.E. gar nicht mehr auf.

Good luck - für morgen.


M. :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fehlt, um ehrlich zu sein, noch das rechte Verständnis für das eigentliche Problem von Eblack. Könntest du, @Eblack, evtl. mal aus der letzten Klausur wiedergeben, was du da genau geschrieben hast und was deine Lehrerin dazu angemerkt hat?
 
@EBlack

Damit wir nicht aneinander vorbeischreiben, erläutere ich Dir einfach, wie ich an solch eine Aufgabe inhaltlich, methodisch und arbeitstechnisch in einer Klausur herangehen würde. Das was Du als euer "Hauptproblem" beschreibst, scheint mir eher ein Kommunikationsproblem zwischen euch und eurem Lehrer zu sein.

Die Prozentangaben in blau, wäre meine zeitökonomische Einteilung hinsichtlich der Klausurzeit, kursiv sind Beispiele zur Veranschaulichung. Solltest Du in einer bilingualen Schule sein und die "Quelle" in einer Fremdsprache sein, solltest du beachten, daß z.B. eine Rede Mussolinis einfacher zu verstehen ist, als ein Abschnitt aus den Lateran-Verträgen - in der Übertreibung liegt die Anschauung.

1. Wahl des Themas

Hierbei ist entscheidend, daß sofort aus dem Gedächtnis abrufbare Hintergrundwissen (Kontext) und natürlich die persönliche Neigung.

(max. 3%)

2. "Aneignung" des Themas

Schnelles lesen des Textes, ihn gleichsam "inhalieren". Dabei kommt es nicht auf einzelne Formulierungen an, sondern es geht um das Grundverständnis.

(5-8%)

3. Analyse des Textes

3.1. Historischer Kontext des Textes

- wann wurde z.B. die Rede gehalten
- wer hat die Rede gehalten bzw. den Text verfasst etc. (Position des Redners: offizielle Position, "informelle Position")
- in welcher politischen Situation befand sich das Land, der Redner bzw. Verfasser usw.

Bei einer Rede Hitlers zum 1. Mai 1933, wären die Stichworte hierfür:
- noch keine vollständige Machtkonsolidierung
- Ermächtigungsgesetz als juristische Grundlage der Diktatur bereits in Kraft
- "Gleichschaltung" in Gesetzesform bereits beschlossen, aber erst in Anfängen verwirklicht
- "Judenboykott" vom 1. April
- 1. Mai als "Tag der Arbeit" => "Volksgemeinschaft"
- usw.

3.2. eigentliche Textanalyse

Worum geht es, welche Bereiche der Politik werden angesprochen => Das Ziel des Textes!

Tip: Nimm möglichst viele farbige Textmarker oder Buntstifte mit. Markiere in dem Text jeweils mit einer Farbe die Aussagen zu den einzelnen relevanten Themen. ElQuiote hat bereits darauf hingewiesen, daß Redner oder die Verfasser von Schriftstücken in den Themen "springen", da sie eine entsprechende Wirkung bei den Empfängern der Botschaft erreichen wollen.

Markiere z.B.
mit blau alle Aussagen zur Außenpolitik
mit grün zur Innenpolitik
mit gelb zur Wirtschaftspolitik
etc.

(ca. 30%)

4. Gliederung und Formulierung der Klausur

I. Warum habe ich das Thema gewählt.

Begründung, ca. 3-4 Sätze

II. historischer Kontext

Also Hintergrund, politisch-sozialer Kontext usw. ca. 10 Sätze

III. Thema des Textes

- Schwepunkt des Textes
- Welche Themen wurden noch angesprochen
- historische Bewertung der einzelnen Themen, aufsteigend von dem Grundsatzthema zu den Nebenthemen (hier hilft Dir bei der Zusammenfassung die farbige Markierung)

IV. Ausblick, Analyse

Was zeichnet sich z.b. in der Rede ab.

Hitler am 1. Mai 1933

- Volksgemeinschaft
- Gleichschaltung
- Machtkonsolidierung

=> Der Weg in einen totalitären Staat.

(insgesamt ca. 45 bis 50%)

So würde ich es machen, euer "Hauptproblem" tritt dann m.E. gar nicht mehr auf.

Good luck - für morgen.


M. :winke:

Danke sehr. Leider kam keine Hitlerrede drin vor:S
Aber durchaus geholfen habe deine Tipps:)
 
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