Ich bin kein Kenner der altvorderorientalischen Kultur, habe aber dennoch den vielleicht falschen Eindruck, dass du moderne Vorstellungen von Regelschule und betrieblicher Ausbildung in diese ferne Vergangenheit zurückprojezierst. Es ist wohl eher davon auszugehen, dass Kinder von Kleinauf das Handwerk der Eltern erlernten und zwar learning by doing. Waren die Eltern Bauern, lernten die Kinder mit den Tieren umzugehen, bei der Aussaat und Ernte zu helfen etc., waren sie Gerber, werden sie frühzeitig mit der Bearbeitung von Tierhäuten und Urin in Kontakt gekommen sein, waren sie Töpfer, werden sie frühzeitig eingesetzt worden sein, bestimmte Gefäße zu töpfern.
Der betriebswirtschaftliche Nutzen - nachdem du implizit fragst - ist dabei kaum messbar. Es wird halt gegessen, was auf den Tisch kommt und maximal so viel, wie auf den Tisch kommt. Wie dabei die Nahrungsmittel verteilt werden - paritätisch oder nach Rang in der Familie - ist eine weitere Frage, die, wie ich lediglich vermuten kann, aus den vorhanden Quellen nur sehr schwer zu beantworten sein wird. Ein Kind isst eher weniger als ein Erwachsener - vielleicht abgesehen von Pubertierenden - es kann aber noch nicht so viel produzieren (wobei die frühesten Arbeiten wohl eher Hilfsarbeiten sind). Der Pubertierende wird seinen Eltern dagegen schon als Fachkraft zur Hand gehen können.