Bäuerliche und bürgerliche Kleidung Ende 18. Jh.

anfängerfragen

Neues Mitglied
Hallo,

vielleicht kann mir jemand helfen:

Ich suche Beschreibungen, am besten Bilder, von bäuerlicher und bürgerlicher Kleidung in der genannten Epoche. Optimal wäre in Bezug auf Westfalen.

Im Internet bin ich bei einer Recherche nicht wirklich fündig geworden. Keinemann ("Das Hochstift Paderborn am Ausgang des 18. Jahrhunderts", Band 1, 1996) zitiert auf S. 227 sinngemäß:

"[FONT=&quot]Die gewöhnliche Kleidung war grobes Leinen, kurzes Kamisol und der sog. Rump darunter, kurze leinene Beinkleider. Schuhe mit gelben Schnallen und ganz kurze leinene Gamaschen. Im hausgewebten blauen Leinenkittel gingen in Schwaney die Männer sonntags zur Kirche, während die Frauen ein schlichtes Tuchkleid mit Häubchen und einem Umschlagtuch trugen."

[/FONT]
Kennt jemand andere Quellen (auch gerne Fachliteratur zum Thema)?

Vielen Dank.
 
Ich hatte den Rokoko-Artikel schon gesehen, aber zu flüchtig. Da geht es schwerpunktmäßig um Mode für den Adel und die wohlhabenden Bürger.

Dass es weiter unten auch einen Passus zur Kleidung der Unterschicht gibt, war mir entgangen.

Allerdings sind die Hinweise in dem Artikel zur Kleidung von Bauern bzw. Landlosen sehr dünn. Vielleicht kennt ja noch jemand Alternativen.

Zwar nicht in Bezug auf Westfalen habe ich noch diese gefunden: Kleidung im Lingener Land
 
Könntest auch hier mal gucken:
Kleidung um 1800

Vielleicht auch im Buch (habe nicht reingeschaut): Michael Baumgart, Delbrücker Tracht : ländlicher Kleidungsstil in Westfalen 1800-1980 : regionale Kultur - soziale Zeichenfunktionen, Analyse von Objekten, Archiv- und Bildquellen, Kartext, Essen, 2007.
 
Den Blog kenne ich, aber der ist für meine Fragestellung unergiebig.

Das Buch hört sich interessant an. Muss ich unbedingt reingucken.
 
Hallo Anfängerfragen, deine Frage ist zwar schon ewig her, aber vielleicht hast du immer noch Interesse an einem Hinweis.
Sehr ergiebig ist das Buch "Volkstrachten und Mode" aus der Reihe "Damals bei uns in Westfalen". Ich hatte selbst in Richtung "bäuerliche Kleidung in Westfalen im 18. Jahrhundert" gesucht und dort viele Fragen beantwortet gefunden. Eine wirkliche Tracht nach heutiger Vorstellung hat sich erst später entwickelt. Im 18. Jahrhundert trugen einfachere Leute die allgemein übliche Kleidung , also Frauen z. B. Rock, Schürze, Häubchen, weitere oder engere Jacke aus Leinen, Wolle und (seltener) Baumwolle. Durch die Nähe zu den Niederlanden sind sicherlich auch leichter die bunten indischen Zitze verfügbar gewesen.
Ich hoffe, ich konnte nach all der Zeit noch etwas helfen.
 
Sehr ergiebig ist das Buch "Volkstrachten und Mode" aus der Reihe "Damals bei uns in Westfalen". Ich hatte selbst in Richtung "bäuerliche Kleidung in Westfalen im 18. Jahrhundert" gesucht und dort viele Fragen beantwortet gefunden. Eine wirkliche Tracht nach heutiger Vorstellung hat sich erst später entwickelt. Im 18. Jahrhundert trugen einfachere Leute die allgemein übliche Kleidung , also Frauen z. B. Rock, Schürze, Häubchen, weitere oder engere Jacke aus Leinen, Wolle und (seltener) Baumwolle. Durch die Nähe zu den Niederlanden sind sicherlich auch leichter die bunten indischen Zitze verfügbar gewesen.
Vielen Dank für den tollen Hinweis. Die Bezeichnung "Tracht" ist vielleicht wirklich irreführend. In einigen Regionen gibt es Kleiderordnungen für die Landbevölkerung, die ein recht interessantes Bild davon zeichnen, was die Obrigkeit zumindest von der Bevölkerung zu tragen wünschte. Oftmals ist der Hintergrund dieser Kleiderordnungen zum einen ein Import von ausländischen Textilien zu unterbinden und damit das Geld sozusagen im Lande zu behalten und zum anderen den optischen Unterschied zwischen den gesellschaftlichen Ständen zu erhalten. Vorgegeben wurde bisweilen, dass es um christliche Gründe gehe wie Demut etc. auch in der Kleidung.

Ich recherchiere viel zu Kleidung im deutschen Südwesten und kenne daher die Problematik, dass es schwierig ist belastbare Aussagen über die tatsächliche Kleidung der Bevölkerung auf dem Land zu finden. Ein Hauptproblem stellt für mich dar, dass aus dem 18.Jh. kaum originale Kleidungsstücke erhalten sind, welche tatsächlich der Landbev. zuzuordnen wären.
 
Zurück
Oben