Hallo Wallenstein,
Mercy bekennt zu seiner Schande, die Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche steht ihm nicht zur Verfügung. Der Wechselkauf war zu dieser Zeit allerdings auch nicht das Zahlungsmittel des kleinen Mannes.
Wer je einmal in eine Gemeinderechnung, Heiligenpflegerrechnung oder Bruderschaftsrechnung geblickt hat und die Abhörberichte gelesen hat, erfährt, wo der kleine Mann sein "Capital" sicher anlegen konnte. Die Institutionen Gemeinde, Kirchen oder Bruderschaften (es mag noch andere geben), verfügten über Kapital, das natürlich nicht nur in Truhen aufbewahrt wurde, sondern an andere Personen und Institutionen verliehen wurde. Darüber wurden Pfandbücher geführt, die mit der jährlichen Rechnungsabhör (Rechnungsprüfung) kontrolliert wurden.
Gründe für den Kapitalbedarf einer Person gab es viele, z.B.:
Die Abgaben konnten wegen schlechter Ernte nicht entrichtet werden; hatte der Steuerschuldner noch Eigentum (Haus, Feld), konnte dies als Pfand eingesetzt werden. Für diese Schuld waren Zinsen zu entrichten. Konnte der Schuldner seine Zinsen regelmäßig entrichten, waren solche Kredite zeitlich fast unbegrenzt. Ernst wurde es, wenn die Zinsen nicht entrichtet wurden. Entweder gab es noch die Möglichkeit, weiteres Eigentum als Unterpfand einzusetzen, dann war wieder Ruhe, oder es erfolgte eine Zwangsversteigerung der eingesetzten Pfänder.