Bautechnik im Mittelalter

Hänsel

Mitglied
Ich benötige Hilfe zum Bautechnischen im Mittelalter. Welche Farbe hatte der Putz un woraus bestand er??? War fachwerk grundsätzlich verputzt??

Danke für Hilfe
 
Verputztes Fachwerk?
Habe ich noch nie gesehen.:spinner: (ist aber vielleicht inzwischen alles nur abgebröselt)

Wegen des Putzes, hilft es dir zu wissen, dass als Bindemittel Ei verwendet wurde? Ansonsten kann ich mir eine spezielle Farbzusatz nicht vorstellen wird also gräulich gewesen sein. Ich könnte mir allerdings eine Kalkschicht vorstellen für ein schönes Weiß.
 
Ja Fachwerk war früher alles verputzt...Heute empfinden wir es als schön und legen es frei... gräulich ist schon mal gut..

Kalk ist auch gut..aber wird der durch Witterung nicht auch dreckig??
 
Sehr viel wurde auch einfach aus Holz gebaut.

Stein war die seltene Ausnahme.
Außerdem wurden viele römische Bauten einfach weiterverwendet.

Fingalo
 
Es geht mir um eine staufische Burg...so um 1200..... ( Ruine Hohenrechberg bei Göppingen, wenns interessiert )...die Burg ist abgefackelt..aber eben nur der hölzerne Teil... Auf alten Abbildungen sieht man die fehlenden Stockwerke und es ist kein Fachwerk zu erkennen..nur an manchen Stellen...

also müssen Fachwerkaufbauten und auch einige Teile Mauerwerk (am Palas) verputzt gewesen sein...ich will die Burg rekonstruieren und will deswegen die Farbe wissen...
 
Hänsel schrieb:
Es geht mir um eine staufische Burg...so um 1200..... ( Ruine Hohenrechberg bei Göppingen, wenns interessiert )...die Burg ist abgefackelt..aber eben nur der hölzerne Teil... Auf alten Abbildungen sieht man die fehlenden Stockwerke und es ist kein Fachwerk zu erkennen..nur an manchen Stellen......
Die Burg wurde doch restauriert oder gibt es da noch eine?
http://www.historisches-wuerttemberg.de/frame/frame.htm
 
Es ist die Burg.( ich liebe sie :) ) sie wurde nicht restauriert ( das Landesdenkmalamt ist dagegen) sondern nur "haltbar " gemacht.

Ich hab auch schon Connections zu dem Bauleiter und Landesdenkmalamt....
kenn die Burg schon wie meine Westentasche
will bloß die farbe wissen...weil ich hier Spezies leichter erreichen kann als Leute im Landesdenkmalamt.. :)
 
Hänsel schrieb:
Es ist die Burg.( ich liebe sie :) ) sie wurde nicht restauriert ( das Landesdenkmalamt ist dagegen) sondern nur "haltbar " gemacht.
Deine Burgbegeisterung verstehe ich. Es wurden also bestandserhaltende Maßnahmen durchgeführt, die - so ist es üblich - vom Eigentümer mit Zuschüssen des Landes finanziert wurden.
Warum das Landesdenkmalamt gegen eine Restaurierung war, lässt sich aus den Gutachten, die man einsehen kann, ersehen.

Hänsel schrieb:
Ich hab auch schon Connections zu dem Bauleiter und Landesdenkmalamt....
kenn die Burg schon wie meine Westentasche
will bloß die farbe wissen...weil ich hier Spezies leichter erreichen kann als Leute im Landesdenkmalamt.. :)
Die ursprüngliche Beschaffenheit der Fassade lässt sich nur am Bauwerk und der Literatur darüber feststellen. Hast du dich schon mit der Literatur über dei Burg beschäftigt?
Ausserdem, eigenmächtige Aktionen ohne Zustimmung der Denkmalpflege, können teuer werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Literatur habe ich Strobel...ganz gut und noch einige andere Texte ( besucherheft usw. )

Ich plane ja keine eigenmächtigen Aktionen :) sondern ein Modell ( oder bin schon mittendrin :) )

Reste der Fassade sind leider nicht vorhanden... Literatur ist auch nicht genau über de Farbe...ich dachte man kann von anderen allgemeinen Fachwerkbauten darauf schließen.
 
Fachwerk wurde oft (aber nicht immer! ) komplett verputzt.

Es gab Fachwerk das sichtbar bleiben sollte (sieht man an der sorgfältigeren und meistens dekorierten Ausführung) und einfacheres das Verputzt wurde.

Es hängt etwas von der Zeit ab. Es gab Zeiträume wo Fachwerk verpönt war und auch "besseres" Fachwerk dann überdeckt wurde.

Die Ausfachungen waren übrigens früher meistens aus Flechtwerk das mit Lehm verstrichen war.

Das Ganze wurde meistens dann gekalkt.

Farben gab es wohl gelegentlich auch, dann jedoch meistens erdige Töne, gelb (Ocker) oder Rosa.

Um den Mörtel Plastizität zu verleihen wurden früher Zusätze wie Quark oder Tierfett verwendet (machte auch Wasserabweisend). Da dieses Tierfett gelegentlich Blutreste enthielt, war der Putz dann oft Rosafarben.

Ich bin jedoch nicht sicher, ob diese letzte Technik auch im deutschsprachigen Raum verwendet wurde, das mit dem Quark jedoch schon.
 
Waren Burgen nicht auch bemalt? Mit Blumen oder irgendwelchen Ornamenten? Ich habe das gleiche Problem mit der Burgruine Ehrenfels. Ich wüßte auch zugerne, wie sie einmal ausgesehen hat, denn sie wurde 1689 von den Franzosen zerstört und nur erhaltend restauriert.

Das ist zwar nicht "Deine" Burg, aber vielleicht hilft Dir dieser Link etwas weiter:

http://www.burgenseite.com/faschen/farben_txt.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein sehr guter Link, der eigentlich die meisten Fragen beantwortet.

Ergänzen würde ich nur, dass im Mittelalter eher Heraldik und Ornamente üblich waren, in Renaissance und später dann achitektonische Elemente auftraten.Aufgemalte Friese, Pilaster, Stuck etc, wenn man sich echten Stuck nicht leisten konnte.

Oft wurde nach der Mode der Zeit die Bemalung geändert. In Frankreich (ich müsste den Namen der Burg erst heraussuchen) kann man eine Wandfläche betrachten, die ursprünglich aus Sichtmauerwerk bestand, dann verputzt wurde, auf den Putz dann folgend Ziegel aufgemalt wurden und diese am Ende wieder als Mauerwerk übermalt wurden! Immer passend zu dem was gerade "in" war.

Bezüglich grauem Putz. Der Putz war damals auf kalkbasis und eher Sandfarben. Wie schon gesagt wurde er meistens überkalkt, die kalkschicht hielt jedoch nicht lange. Grau ist Zementputz und der wurde damals nicht verwendet (obwohl ihn schon die Römer kannten).
 
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