berühmte, sadistische Frauen in der Geschichte + "ungewöhnliche" (Adels)Titel

Mistress

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Hallo,

Kennt ihr berühmte sadistische, morbide Frauen aus der Geschichte? (wie zum Beispiel Countess Bathory)? Außer ihr fällt mir keine weitere Frau ein.
Ich bräuchte diese Informationen für ein Referat.

Dazu würden mich noch ein paar "ungewöhnlichere" Titel interessieren. Also Titel, die dem Durchschnittsbürger nicht jeden Tag über den Weg laufen (dazu gehören z.B. NICHT : Lady, Gräfin, Herzogin, Baronin)
(dazu gehören: Countess, Mistress..kenn leider nicht soviele)


Vielen Dank schonmal
 
Hmm, du suchst wohl reale Personen? Mir fällt da nur die Romanfigur "Wanda, die Venus im Pelz" von Sacher-Masoch ein..
 
In Konzentrationslagern der NS Zeit gab es irgendwo eine sadistische Wärterin... probier mal Suchmaschinen mit verschiedenen Stichworten aus (Kriegsverbrecherprozesse etc,)
 
In Konzentrationslagern der NS Zeit gab es irgendwo eine sadistische Wärterin...

Gemeint ist wohl Irma Grese: Irma Grese ? Wikipedia

Problematisch an der Fragestellung erscheint mir allerdings, dass keine Definition von "sadistisch/morbide" zu Grunde gelegt wird.

Bevor überhaupt nach "sadistischen/morbiden" Personen in der Geschichte gefragt wird, sollte geklärt werden, was hierunter gefasst wird, ansonsten begeben wir uns auf Stammtischniveau.
 
Da die Fragestellerin Elisabeth Bathory als Beispiel gebracht hat, vermute ich, dass es um Mörderinnen geht, die sich durch ein besonders hohes Maß an Grausamkeit und Lust am Quälen "auszeichneten", also nicht Frauen wie die Venus im Pelz, die ihre Opfer mit deren Einverständnis "quält".
 
In Konzentrationslagern der NS Zeit gab es irgendwo eine sadistische Wärterin... probier mal Suchmaschinen mit verschiedenen Stichworten aus (Kriegsverbrecherprozesse etc,)


Möglicherweise auch diese:
Hermine Braunsteiner-Ryan ? Wikipedia

Sie war Aufseherin in den KZ Ravensbrück und Majdanek.

Unter den Insassen galt Braunsteiner als grausamste und brutalste Aufseherin und wurde von ihnen „die Stute“ genannt, da sie Häftlinge mit ihren Stiefeln trat. Sie fiel besonders durch ihre grausame Behandlung von Kindern auf, die in Braunsteiners Augen als „nutzlose Esser“ galten. Sie bestrafte die Kinder durch Schläge und Peitschenhiebe, wenn sie sich zu hastig auf den Essenskübel stürzten oder ihre Häftlingsnummer nicht richtig angenäht hatten.


Problematisch an der Fragestellung erscheint mir allerdings, dass keine Definition von "sadistisch/morbide" zu Grunde gelegt wird.

Bevor überhaupt nach "sadistischen/morbiden" Personen in der Geschichte gefragt wird, sollte geklärt werden, was hierunter gefasst wird, ansonsten begeben wir uns auf Stammtischniveau.

Mit den letzten Bemerkungen von floxx stimme ich überein.
 
Dazu würden mich noch ein paar "ungewöhnlichere" Titel interessieren. Also Titel, die dem Durchschnittsbürger nicht jeden Tag über den Weg laufen (dazu gehören z.B. NICHT : Lady, Gräfin, Herzogin, Baronin)
(dazu gehören: Countess, Mistress..kenn leider nicht soviele)

Nichts gegen Dich, aber Deine bisherige Einteilung ist schon - Wahnsinn. :D

Du schreibst, dass die "Gräfin" nicht dazu gehört, aber die "Countess".
Das sind die selben Adelstitel, nur einmal in deutsch und einmal in englisch.
"Mistress" ist kein Adelstitel.

In Sachen ungewöhnliche Adelstitel wird nicht viel zu machen sein.
Ich kann die Wild- und Rheingrafen vorschlagen, wobei die auch dem Grafenstand angehörten. Der Name klingt ganz spektakulär.

Rheingrafen ? Wikipedia

Ein ganz interessanter Amtstitel ist der "Pair von Frankreich".

Pair von Frankreich ? Wikipedia
 
ein paar Links

Hallo Mistress, also die Beweggründe für ein Referat mit diesem Inhalt würden mich auch einmal interessieren. Hat es etwas mit Machtpositionen zu tun? Oder der Angst vor der Macht der Frau?

Sadistisch ist ja ein weiter fassbarer Begriff, wie schon erwähnt, und ich lege ihn vielleicht etwas freier mit “ungewöhnlich“ (für eine Frau in ihrer Zeit) aus. Das Adjektiv benutzt du ja zudem im Zusammenhang mit den gesuchten Titeln.

Spontan fällt mir natürlich die ua. sagenhafte Figur der Gräfin Margarethe von Tirol ein, alias Margaretha Maultasch (geb.1318). Maultasch ist kein Adelstitel, eine Titulierung aber, die ihr scheinbar schon zu Lebzeiten gegeben wurde:

Dazu heißt es hier:
Die Vertreibung ihres Mannes erregte bei den Zeitgenossen großes Aufsehen. Der noch zeitgenössische Beiname „Maultasch“ wird erstmals um 1366 in der dritten bayerischen Fortsetzung der "Sächsischen Weltchronik" und 1393 in der „Österr. Chronik“ erwähnt und seit 1425 mit einer angeblichen Hässlichkeit in Verbindung gebracht später auch mit ihrer angeblichen Sittenlosigkeit. Der italienische Autor Filippo Villani bezeichnete sie um 1400 als „Medusa“.
uni-protokolle.de



Nur am Rande, der Begriff Medusa wurde hier für Hässlichkeit verwendet, womit in dieser Zeit wohl nicht selten Schrecklichkeit und Schlechtigkeit synonym gehen, wie zu lesen war. Das Zusteinwerden beim Anblick des Medusenhauptes soll eben durch dessen Hässlichkeit hervorgerufen werden. Dazu ein interessanter Text mit dem Thema Frau/Medusa: medusa-mythos, erzählung


aufschlussreiche Erklärungen auch hier:
Viele Legenden ranken sich um die Figur der Margarete Maultasch. In der kollektiven Bilder- und Vorstellungswelt wurde sie zum Inbegriff eines hässlichen, gewalttätigen und sexgeilen Mannweibs. Sie war fast sicher nie in Kärnten – und doch erzählen die Legenden eingehend über ihre militärischen Aktionen dort, über zerstörte Burgen und Schlösser, gnadenlos verwüstete Regionen, unglaubliche Ausschreitungen gegen Frauen, Kinder und alte Menschen. In der Steiermark und in der Salzburger Gegend wird sie als Amazone in Eisenrüstung beschrieben, die schwarze Pferde reitet, deren Atem in der Nacht leuchtet. Sie ernährt sich von rohem Fleisch, klammert sich an Männer und saugt ihnen ihr Blut aus oder badet darin. […]

Solche verzerrten Überlieferungen sind nichts Neues in der Geschichte der Frauen. Seit der Antike wird machtvollen Frauen ein unbändiges, zügelloses Sexualleben zugeschrieben; die Verkoppelung von Frauenmacht und ausschweifender Sexualität zieht sich als literarischer Topos durch die Geschichte. Auch im Falle der Margarete verwebt und verknüpft die Geschichtsschreibung Eigenmacht, Hässlichkeit und Lasterhaftigkeit miteinander. […]

Bis heute ist Margarete Maultasch nicht wirklich greifbar, vor allem auch wegen der inzwischen sedimentierten Verflechtungen zwischen Geschichte und Mythos. Margarete wurde im Laufe der Zeit zu einem »Monster«. Und doch: Sie bleibt gleichzeitig Symbol für eine Andersartigkeit und Vielseitigkeit, die sich auf keine Formel reduzieren lässt.
Margarete von Tirol, (fembio.org)



Ich selber kam mit der Gestalt der Maultasch über die Sagen der Gebrüder Grimm in Berührung, von welchen oben die Rede war. Bei ihnen heißt es im folgenden Buch auf Seite 213:
In Tyrol und Cärnthen (Kärnten) erzählen die Einwohner viel von der umgehenden Margaretha Maultasch, welche vor alten Zeiten Fürstin des Landes gewesen, und ein so großes Maul gehabt, davon sie benannt wird. Die Klagenfurther gehen nach der Betglocke nicht gern ins Zeughaus, wo ihr Panzer verwahret wird, oder ihr Vorwitz wird mit derben Maulschellen gestraft. […]

Zumal aber erscheint der Geist auf dem alten Schlosse bei Meran, neckt die Gäste, und soll ein Mal mit dem bloßen Schwerte auf ein neuvermähltes Brautpaar in der Hochzeitnacht eingehauen haben; […]

In ihrem Leben war diese Margaretha kriegerisch, stürmte und verheerte Burgen und Städte, und vergoß unschuldiges Blut.
Deutsche Sagen, Band I, von Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Herman Friedrich Grimm, (Berlin, 1816)


Weitere Sagen zur Person, Nr.503 u. 504, SS.214-219 im gleichen Buch, wobei ich noch einmal auf eine Bemerkung zur Rezeption auf der oben verlinkten Seite der Uni-Protokolle verweise. Inwieweit nämlich dieses negative Bild einer Frau des Mittelalters, dem bürgerlichen Verständnis zur Frauenrolle späterer Zeit (also auch der der Gebr. Grimm), quasi als erhobener Zeigefinger diente, und ihnen demzufolge eine Überzeichnung gerade recht kam, kann ich nicht sagen. Jedenfalls dürfte die abschreckende Wirkung auch in den Jahrhunderten davor, bei der Männerwelt Eindruck gemacht haben.

Vgl. Abbildungen hier: uni-regensburg.de

Interessant, dass die „Ausschmückungen“ des „Portraits“ der Maultasch durchweg aus späteren Zeiten rühren, wobei sich freilich auch erst am Ende der Gotik das Individualbildnis zu entwickeln beginnt, dass sich vom stereotypen Ideal entfernt, wie es noch auf den ersten Abbildungen zu der Adligen erkennbar ist.



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Die „sadistische Frau“? Abb.: Frau und Mann, Ausstellung Badisches Landesmuseum Karlsruhe
 
ich habe von einer russischen frau gehört, die als opportunistin im Krieg mit den Deutschen zusammengearbeitet hat, man nannte sie "пулеметчица" also quasi die Maschinengewehrfrau.

Sie hat mehrere hundert Russen bei Erschießungskommandos umgebracht und später nach dem Krieg vom kgb (dem geheimdienst der sowjetunion) überführt und ins gefängnis gebracht.
 
Da die Fragestellerin Elisabeth Bathory als Beispiel gebracht hat, vermute ich, dass es um Mörderinnen geht, die sich durch ein besonders hohes Maß an Grausamkeit und Lust am Quälen "auszeichneten", also nicht Frauen wie die Venus im Pelz, die ihre Opfer mit deren Einverständnis "quält".

Das ist im Falle der Gräfin Bathory aber nicht zwangsläufig, es wird auch vermutet, daß es sich bei den belastenden Zeugenaussagen (zum Teil unter der Folter zustandegekommen), um eine politische Intrige der Habsburger handelte, die zu der Zeit schon länger mit dem Herrscherhaus Bathory auf Kriegsfuß standen!
 
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Dazu würden mich noch ein paar "ungewöhnlichere" Titel interessieren. Also Titel, die dem Durchschnittsbürger nicht jeden Tag über den Weg laufen (dazu gehören z.B. NICHT : Lady, Gräfin, Herzogin, Baronin)
(dazu gehören: Countess, Mistress..kenn leider nicht soviele)
Das sind keine "ungewöhnlichen" Titel, sondern schlichtweg englische. Eine Countess ist auch eine Gräfin. Und eine Mistress ist eine Mätresse, Geliebte.
 
Dazu würden mich noch ein paar "ungewöhnlichere" Titel interessieren. Also Titel, die dem Durchschnittsbürger nicht jeden Tag über den Weg laufen (dazu gehören z.B. NICHT : Lady, Gräfin, Herzogin, Baronin)
(dazu gehören: Countess, Mistress..kenn leider nicht soviele)
Hm, ungewöhnlich war damals der Titel des Erzherzogs, den die Habsburger führten. Eine Sonderstellung nahmen die Erzherzöge auch ein, da sie von habsburgischer Seite "nur" als Durchlaucht bezeichnet wurden, was zu Missverständnissen führte, da sie so bspw. am französischen Hof für geringer als die königlichen Prinzen angesehen wurden. Erst 1755 führte Maria Theresia für ihre Kinder das "königliche Hoheit" ein.

Ein in der FNZ relativ ungewöhnlicher war der Pfalzgraf. Pfalzgraf ? Wikipedia

Wobei es schwer ist zu sagen, dass diese Titel den Durchschnittsbürgern selten begegnen. Den Titel Erzherzog kennt wohl so mancher und in Österreich dürfte er allgeim bekannt sein.
Ich finde es einfacher die Frage schlicht im Hinblick darauf zu beantworten, welche Titel tatsächlich selten geführt wurden. (Auch selten geführte Titel können ja allgemein bekannt sein.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Kennt ihr berühmte sadistische, morbide Frauen aus der Geschichte? (wie zum Beispiel Countess Bathory)? Außer ihr fällt mir keine weitere Frau ein.
Ich bräuchte diese Informationen für ein Referat.
Nachtrag:
Ich glaube nicht wirklich, dass das Referat über eine Countess Bathory gehen soll. Diese war nämlich eine ungarische Gräfin, und keine englische Countess. Ich gehe davon aus, du beziehst die Info über die sogenannte "Blutgräfin" aus englischen Seiten oder Filmen.
Übrigens hiess Elisabeth nur in ihrer Jugend Báthory Erzsébet, verheiratet war sie eine Nádasdy.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Kennt ihr berühmte sadistische, morbide Frauen aus der Geschichte? (wie zum Beispiel Countess Bathory)? Außer ihr fällt mir keine weitere Frau ein.
Ich bräuchte diese Informationen für ein Referat.

Dazu würden mich noch ein paar "ungewöhnlichere" Titel interessieren. Also Titel, die dem Durchschnittsbürger nicht jeden Tag über den Weg laufen (dazu gehören z.B. NICHT : Lady, Gräfin, Herzogin, Baronin)
(dazu gehören: Countess, Mistress..kenn leider nicht soviele)


Vielen Dank schonmal


Valeria Messalina, die 3.Gattin Kaiser Claudius erfüllt wohl alle Voraussetzungen. Sie war eine berüchtigte Nymphomanin, die den hörigen Claudius bewog, Senatoren, die ihr nicht zu Willen waren, exekutieren zu lassen. Möglicherweise war Messalina auch im sexuellen Sinne Sado-Masochistin.

Als sie den Bogen überspannte, war auch der Schauspieler Mnester dran, der bereits mit Caligula und einigen Damen der julisch- claudischen Dynastie bisexuelle Beziehungen pflegte. Mit Menester hatte sich Messalina einen besonderen Ulk gemacht, indem sie sich bei Claudius beschwerte, er würde ihr nicht genug Respekt erweisen und sich ihren Wünschen widersetzen, sprich sich zu weigern, sie zu vögeln, worauf Claudius ihm befahl Messalina zu gehorchen. Mnester hatte sich nach Caligulas Ermordung das Verdienst erworben hatte, die Besucher einer Theatervorstellung vor Caligulas germanischer Leibwache zu retten, die auf die Nachricht der Ermordung Caligulas das Publikum massakrieren wollten.
Doch Messalinas Sturz überlebte er nicht. Er hoffte sich herausreden zu können, Messalina habe ihn mit Peitschenhieben gezwungen zum Gehorsam, doch Claudius Freigelassene hielten es wohl für "consensual" wie die SMler sagen.
 
Und dann gab es noch eine russische Adlige und Gutsherrin: Darja Nikolajewna Saltykowa (1730-1801). Sie ging ebenfalls als brutale Serienmörderin in die Geschichte ein.
 
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