Bevölkerungsschwankungen im Neolithikum

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"Autokatalytisch" heißt schlicht selbstbefruchtend, also etwas das ohne Eingreifen von außen auskommt.
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Die Prozesse von denen Jared Diamond schreibt sind aber selbstbefruchtend und weder von Diktatoren noch von Revolutionären getrieben. Sie sind eher evolutionär.

Hans,
das seh ich wie Du und deshalb schrieb ich KulturEvolution und nicht KulturRevolution.
 
Die Frage ist, auf welchen gesicherten Erkenntnissen die Bevölkerungsabschätzungen und Hinweise auf Wanderungsbewegungen, (Gesamtaussagen zu) Bodenerosionen, Überschichtungen etc. überhaupt beruhen und was davon einerseits Vermutung, was andererseits als erwiesen anzusehen ist.

Es gibt eine aktuelle Studie, in der die Bevölkerungsentwicklung in mehreren Regionen Europas nach Einführung der Landwirtschaft untersucht wird. In den meisten Regionen folgte einem rapiden Aufschwung der Bevölkerungszahlen mit dem Beginn der Landwirtschaft ein Niedergang. Auch in der Folge waren die Bevölkerungszahlen instabil. Interessant ist, dass Nord- und das mittlere Deutschland eine Ausnahme zu bilden scheinen, und dass die Dauer des Aufschwungs zwischen 250 Jahren in Irland und 1020 Jahren in der Region Rhone-Languedoc liegt.

Es wurden kaum Hinweise gefunden, dass die Bevölkerungsschwankungen mit Klimaschwankungen einhergehen. Abwanderung in benachbarte Regionen als Grund des Niedergangs ist in einigen Regionen eine Möglichkeit, in anderen nicht, da die Wachstumszahlen in der Nachbarregion nicht korrelieren. Seuchen als Grund sind möglich, aber wohl eher unwahrscheinlich.

Die Forscher halten daher endogene Gründe, wie ungesundes rapides Bevölkerungswachstum, Bodenerschöpfung oder -erosion, Abhängigkeit von wenigen nutzbaren Arten, für am wahrscheinlichsten. Sie verweisen allerdings darauf, dass dies Spekulation bleibt und sie dafür keine Hinweise gefunden haben.

Regional population collapse followed initial agriculture booms in mid-Holocene Europe : Nature Communications : Nature Publishing Group
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt aktuelle umfangreiche Detailstudien, so zB die jüngst erwähnte zur mitteleuropäischen Lößregion 5000 bis 1000 v.Chr. Die äußern sich allerdings höchst vorsichtig und nur tendenziell, regional begrenzt und vage in den verschiedenen Zeiträumen; dabei offen lassend, auf welchen Faktoren solche Wanderungsbewegungen beruhten, ob sie generalisierbar sind (so zB zum Niederhein) etc. Bevölkerungsaussagen werden nur fundstellenbezogen getroffen, und als begrenzte Interpretation von Fundlagen (so etwa zum Umfang von Siedlungen).

Mir scheint da recht viel Spekulation mitzuschwingen.

Es gibt eine aktuelle Studie, in der die Bevölkerungsentwicklung in mehreren Regionen Europas nach Einführung der Landwirtschaft untersucht wird. In den meisten Regionen folgte einem rapiden Aufschwung der Bevölkerungszahlen mit dem Beginn der Landwirtschaft ein Niedergang. Auch in der Folge waren die Bevölkerungszahlen instabil. Interessant ist, dass Nord- und das mittlere Deutschland eine Ausnahme zu bilden scheinen, und dass die Dauer des Aufschwungs zwischen 250 Jahren in Irland und 1020 Jahren in der Region Rhone-Languedoc liegt.

Es wurden kaum Hinweise gefunden, dass die Bevölkerungsschwankungen mit Klimaschwankungen einhergehen. Abwanderung in benachbarte Regionen als Grund des Niedergangs ist in einigen Regionen eine Möglichkeit, in anderen nicht, da die Wachstumszahlen in der Nachbarregion nicht korrelieren. Seuchen als Grund sind möglich, aber wohl eher unwahrscheinlich.

Die Forscher halten daher endogene Gründe, wie ungesundes rapides Bevölkerungswachstum, Bodenerschöpfung oder -erosion, Abhängigkeit von wenigen nutzbaren Arten, für am wahrscheinlichsten. Sie verweisen allerdings darauf, dass dies Spekulation bleibt und sie dafür keine Hinweise gefunden haben.

Regional population collapse followed initial agriculture booms in mid-Holocene Europe : Nature Communications : Nature Publishing Group

Es wird noch viel im Nebel gestochert, das könnte sich in den nächsten Jahren jedoch ändern. Für das Ende der bandkeramischen Phase gab es die Annahme eines regionalen Bevölkerungsrückgangs, was mit Heines Link übereinstimmen würde. Ob das aber gesichert und unstrittig ist, vermag ich nicht zu beurteilen, obwohl es plausibel klingt.
Bei einem Vortrag über Flächenausgrabungen in Sachsen im Vorfeld von Braunkohleabbau und Autobahntrassen waren die Aussagen sehr viel vorsichtiger. Man fand südlich von Leipzig bei Eythra und Zwenkau entlang der weißen Elster und anderer kleiner Flüsse viel mehr Pfostenlöcher bandkeramischer Langhäuser (teilweise über 50m lang) als Reste der nachfolgenden Stichbandkeramikphase. Die Häuser der Stichbandkeramik waren kleiner, aus dieser Phase sind dort auch Kreisgrabenanlagen zu erkennen.
Archäologie - Eythra, Lkr. Leipziger Land: eine linien- und stichbandkeramische Siedlung und ihre Schlüsselfunktion zum Verständnis der frühneolithischen Entwicklung in Mitteldeutschland.
Nach diesem Vortrag ist noch immer nicht unstrittig, wie viele Jahre die großen Langhäuser bewohnt wurden und wieviele Menschen sie gleichzeitig bewohnten. Die Anzahl der gefundenen Gräber passe nicht zur Anzahl der Häuser. Woraus geschlossen wird, dass es weitere Bestattungsformen gab.

Entlang der sächsischen Flußsysteme scheint es eine dichte Besiedlung gegeben zu haben, mehr als 3/km², was wiederum mit Heines Link übereinstimmen würde. Man muß natürlich bedenken, dass der betrachtete Zeitraum ca 1000 Jahre beträgt, für diesen Zeitraum hat man auf der Ausgrabungsfläche die Hausgrundrisse gezählt und sehr viel mehr LBK-Langhäuser gefunden als SBK-Grundrisse. Muß das aber bedeuten, dass die Bevölkerungszahl zurückgegangen war?
 
Da ich durch diesen Faden und Vortrag wiedermal über die Bandkeramiker nachdenke, bes. über ihre Häuser und wie sie darin lebten, weil das für die Bevölkerungsdichte wichtig ist, bin ich in die Tiefen des Forums hinabgestiegen und verlinke ein paar alte Threads, die mE zum Thema passen. Vielleicht hat noch jemand Lust, sie erneut zu lesen.

http://www.geschichtsforum.de/f22/die-neolithische-revolution-europa-wie-und-warum-16398/index6.html ab Beitrag 109
http://www.geschichtsforum.de/f54/t...olithischer-h-user-funktion-31104/#post613040
http://www.geschichtsforum.de/f22/kreisgrabenanlagen-2649/index6.html#post518625
 
Vielen Dank an Heine für die Hinweise, ebenfalls an rena8 für die weiteren Erläuterungen.
 
Es gab in verschiedenen Regionen eine örtliche und zeitliche Spezialisierung auf Ackerbau und zusätzliches Jagen und Sammeln.
Nun die Jagd ,besonders auf Kleinwild.als zusätzliche Nahrungsquelle gab es in fast allen Agrargesellschaften und natürlich auch bei den Anazazi und deren Nachfolgern,aber es war nur eine Art Nebenerwerb, die Basis der Versorgung bildete die Landwirtschaft .Und das wurde von den Nachfolgekulturen wie Hopi ,Acona Zuni,Tano Laguna und den anderen Puelo-Kulturen auch so weiter geführt.
Was Du meinst, rena sind die Wildbeuterkulturen,die in die von den Anazazi aufgegebenen Gebiete vordrangen wie die Nun und Teile der Freemont. Das heißt es gab keine Rückkehr zum Wildbeuter innerhalb einer Kultur sondern nur durch Fluktuation innerhalb einer Region.
Die Wasserverteilung ist nur ein Teilaspekt des Feldbaus,dshalb würde ich die Hierarchiebildung nict daran alleine festmachen.
Um efeldbau zu betreiben brauchst Du,Land,Wasser,Saatgut und Hilfskräfte sowie Leute,die das ganze organisieren und die Vorratsverwaltung und -verteilung übernehmen und genau da setzt die soziale Differenzierung und die Hierarchiebildung ein-selbst wenn man Formen des Gemeineigentums pflegte.
Die Forschung ist sich aber ziemlich einig, dass es in der Jungsteinzeit noch keine Hierarchien gab, sondern eine relativ ungegliederte Gesellschaft.
Da wage ich zu widersprechen-ierarchien mit Clanführern und Schamenen gab es bereits in den Wildbeutergesellschaften und die wird es auch in den neolithischen Agrargesellschaften gegeben haben-zumindest sprechen die neolithischen Zeremonialbauten und Gräber m.E eher dafür als dagegen
selbst wenn die Hierarchien flacher waren.
 
@hatl: Siehst du, so ein böses kleiner R! Das habe ich überlesen.

@ZaphoB: Hierarchien entstehen doch sicherlich vor dem Hintergrund, dass Sie unter gewissen Umständen nützlich sind. Dass sie unbequem und zurücksetzend wirken können, ist ja ohnehin klar. Wozu nützt es, Hierarchien über sich anzuerkennen?:

Sobald Menschen, die nicht aufgrund persönlicher Nähe Konflikte familiär beilegen können, eng genug beieinander leben, dass sie Konflikten nicht einfach räumlich ausweichen können, entstehen leicht Gewaltspiralen.

Wenn man sich gegen größere feindliche Gruppen wehren muss, bedarf eine große, nicht mehr leicht überschaubare Gruppe, einer formalen Führung.

Auf Grund ihrer Größe anonymisierte Gesellschaften bedürfen einer Führung mit Machtanspruch.


Wo kein Vorteile (mehr) erfahrbar ist, werden Hierarchien gestürzt werden.


Bei den jungsteinzeitlichen Kulturen kommt es also besonders auf die Gruppengröße an, und ob diese völlig eigenständig waren oder zu komplexeren, anonymeren Systemen gehörten.
 
Hierarchien "braucht" man in dem Moment, wo eine Gesellschaft arbeitsteilig sein soll, um damit eine höhere Produktivität zu erreichen.

Die Frage ist, ob die neolithische Gesellschaft Arbeitsteilung brauchte, um ihre Form der Landwirtschaft zu realisieren, oder ob das mit einer Sippenstruktur möglich war (möglicherweise braucht man ja sogar eine komplexere Organisationsstruktur, um ein Mammut zu erlegen als dafür, einen Acker zu bewirtschaften).

In jedem Fall kann man nicht einfach eine höhere Bevölkerungszahl pro Quadratkilometer realisieren ohne dass dies Auswirkungen auf die gesellschaftliche Struktur hätte und damit auf die (ethischen) Werte, die man braucht, damit jeder in dieser gut funktioniert.

Zweikämpfe und Blutrache sind z. B. ist geeignete Mittel, um in einer Welt von Jägern & Sammlern die eigene Sippe zu erhalten, in einer Welt mit hoher Bevölkerungsdichte führt das jedoch zu eskalierender Gewalt und damit zum Nicht-Funktionieren der neuen Gesellschaft.

Im Fall einer wachsenden Bevölkerungsdichte müssen also neue Spielregeln her. Dazu gehört die Installation einer Hierarchie ( ἱερός, hieros, „heilig“ und ἀρχή, archē, „Führung, Herrschaft“), also eines "Fürsten" o. dgl., der eine übergeordnete Gerichtsbarkeit durchsetzt, und, flankierend, eines neuen Wertekatalogs, der das friedliche Zusammenleben - im günstigsten Fall sogar eine Kooperation - mit Fremden regelt, die nicht zur eigenen Sippe gehören ("liebe Deinen Nächsten").
 
Klaus, du hattest den Artikel eingestellt und den Thread eröffnet, ging es dir, über eine Erklärung für die Bevölkerungszahlschwankungen hinaus, um weitere Punkte?

Für mich ist der Zusammenhang von neolithischer Lebensweise und Hierarchien nicht in jedem Fall zwingend.
Es gibt einige Punkte die dafür sprechen könnten, wie
1. Vorratshaltung für Winter mit Schonung von Saatgut und Zuchtvieh für die nächste Saison.
Vorräte dürften aber bereits Jäger/Sammler angelegt haben, Sammelgut und Wildtierwanderungen sind auch saisonabhängig. Der Unterschied zwischen den beiden Wirtschaftsweisen dürfte bei diesem Punkt nicht so groß sein.

2. Verteilung von Ressourcen wie Boden, Wasser etc.
Zwar lebten auch Jäger/Sammler in Streifgebieten, die Abhängigkeit von der Güte der Umwelt ist beim Landwirt aber ungleich größer. Nur ist das allein schon ein Grund für Hierarchien?

3. Verteidigung/Schutz vor Raub ist mit Spezialisten leichter zu organisieren. Muß zwar nicht zwingend zu einer Kriegerkaste führen, auch Bürgerwehren können verteidigen, hat für mich eine fast zwingende Tendenz wegen Androhung von Gewalt.

4. Organisation von Gemeinschaftsprojekten, Spezialisierungen
In trockenen Gebieten verlangt die Wasserverteilung eine gewisse Hierachie, theoretisch könnte sogar die Wasserfrage im Ortsrat gelöst werden, wahrscheinlich nicht konfliktfrei.

5. Durchsetzung von Regeln, Strafen, Installierung einer übergeordneten Instanz.
Für diesen Punkt könnten größere Bauprojekte ein Indiz sein, wie die Kreisgrabenanlagen, Megalithbauten. Andererseits haben wir mit Göbekli Tepe ein solches Projekt, dass am zeitlichen Übergang zum Neolithikum begonnen wurde.

Wenn ich den letzten Punkt zusammen mit dem vermuteten Bevölkerungsrückgang nach der Einführung der Landwirtschaft in Europa betrachte, lande ich wieder bei den Bandkeramikern und ihren großen Langhäusern und der relativ dichten Besiedlung der Flussauen. Wenn es denn wirklich so war? Man hat eigentlich nur die Pfostenlöcherschatten und ein paar technisch gut gearbeitete Brunnen.
 
Klaus, du hattest den Artikel eingestellt und den Thread eröffnet, ging es dir, über eine Erklärung für die Bevölkerungszahlschwankungen hinaus, um weitere Punkte?

Für mich ist der Zusammenhang von neolithischer Lebensweise und Hierarchien nicht in jedem Fall zwingend.
Mein Weltbild ist, dass die "Erfindung" der Landwirtschaft nach der letzten Eiszeit eine stark erhöhte Bevölkerungszahl ermöglich hat, aus der dann eine komplexe Gesellschaft hervorgegangen ist. Interessant war dabei die Erkenntnis, dass dieses Bevölkerungswachstum keineswegs geradlinig war.

Die Diskussion über Hierarchien kam dann neu hinzu, ist jedoch in jedem Fall sachdienlich, denn es geht dabei um genau die Fragestellung nach dem Zusammenhang zwischen steigender Bevölkerungsdichte und der Ausbildung einer komplexen Gesellschaft.

Dabei könnte es ja auch möglich sein, dass gerade das Auftreten von Hungerkatastrophen eine Triebfeder dafür war, dass die Menschen sich besser organisiert haben, um beispielsweise Nahrungsreserven zu bilden oder lokale Nahrungsüber- und -unterschüsse auszugleichen.

Eine weitere Triebfeder ist sicherlich die von Dir genannte Verteidigung gegen Nahrungsmittelraub, die sich wahrscheinlich zwangsläufig aus der Ungleichverteilung der Nahrungsmittel ergab.

Auch das schiere Vorhandensein einer hohen Bevölkerungsdichte führt zur Notwendigkeit, diese zu organisieren, weil sich automatisch Interessenskonflikte ergeben, und damit die Notwendigkeit, Regeln einzuführen und durchzusetzen.
 
Auch das schiere Vorhandensein einer hohen Bevölkerungsdichte führt zur Notwendigkeit, diese zu organisieren, weil sich automatisch Interessenskonflikte ergeben, und damit die Notwendigkeit, Regeln einzuführen und durchzusetzen.

Der Begriff "hohe Bevölkerungsdichte" im neolithischen Europa weckt falsche Vorstellungen. Die Bevölkerungsdichte war noch außerordentlich dünn und weite Gebite von Urwald, Sümpfen oder Ödland bedeckt. Ich habe Schätzungen gelesen, die etwa 5 Millionen Einwohner im Europa der Jungsteinzeit vermuten. Es ist leicht vorstellbar, wie dünn dann einzelne Regionen besiedelt waren.

Träger der Bandkeramik finden sich im 5./4. Jahrtausend v. Chr. vom Balkan bis zum Rhein und den mittleren Flussläufen von Elbe und Oder. In Anbetracht der geringen Bevölkerungsdichte gibt es zahlreiche Siedlungen, doch erweckt das einen falschen Anschein, denn sie waren nicht gleichzeitig bewohnt. Man muss von Wanderbauern ausgehen, die ihre kleinen Siedlungen bei Erschöpfung des Bodens durch Brandrodung nach etwa 15-20 Jahren verließen.

Hierarchien "braucht" man in dem Moment, wo eine Gesellschaft arbeitsteilig sein soll, um damit eine höhere Produktivität zu erreichen.

Dazu habe ich weiter oben bereits gesagt, dass die Forschung davon ausgeht, dass es in der Jungsteinzeit noch keine Hierarchien gab, sondern eine relativ ungegliederte Gesellschaft zu vermuten ist. Es konsolidierten sich Familienverbände als Wirtschaftsgemeinschaften, die in dörflichen Siedlungen daueransässige Wohngemeinschaften bildeten. Postuliert wird ein Gemeineigentum am Grund und Boden sowie ein gesellschaftlicher Charakter der Arbeit. Es gab sicher einen Dorfvorsteher (oder Vorsteherin?), aber weder eine Priester- noch eine Kriegerkaste. Das entspricht der archäologischen Fundlage.

Zu einer wirklich hierarchisch gegliederten Gesellschaft kam es erst in der Bronzezeit, wo auch feudale Kriegeraristokratien archäologisch fassbar werden.
 
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Der Begriff "hohe Bevölkerungsdichte" im neolithischen Europa weckt falsche Vorstellungen. Die Bevölkerungsdichte war noch außerordentlich dünn und weite Gebite von Urwald, Sümpfen oder Ödland bedeckt. Ich habe Schätzungen gelesen, die etwa 5 Millionen Einwohner im Europa der Jungsteinzeit vermuten. Es ist leicht vorstellbar, wie dünn dann einzelne Regionen besiedelt waren.

Bevölkerungsdichte ist relativ, sie muß zu den Ressourcen passen, sonst wird gehungert und gestorben. Die Bevölkerungsdichte in den Polargebieten ist noch außerordentlich viel dünner und weite Gebiete sind mit Eis, Schnee und Ödland bedeckt, trotzdem kann es zu Hungersnöten, Seuchen kommen.

Träger der Bandkeramik finden sich im 5./4. Jahrtausend v. Chr. vom Balkan bis zum Rhein und den mittleren Flussläufen von Elbe und Oder. In Anbetracht der geringen Bevölkerungsdichte gibt es zahlreiche Siedlungen, doch erweckt das einen falschen Anschein, denn sie waren nicht gleichzeitig bewohnt.
Das könnte stimmen, wir wissen es aber nicht genau, das hatte ich versucht am Beispiel der heutigen Region Sachsen in Beitrag 23 zu erklären. Den Pfostenlöchern kann man nicht ansehen, wie lange das zugehörige Haus bewohnt war. Für nur eine Generation scheint der Aufwand recht hoch, wir wissen aber nicht, wie die Bandkeramiker darüber dachten.


Man muss von Wanderbauern ausgehen, die ihre kleinen Siedlungen bei Erschöpfung des Bodens durch Brandrodung nach etwa 15-20 Jahren verließen.

Paßt irgendwie nicht zusammen oder ich verstehe dich falsch. Die 15-20 Jahre sind in etwa eine Generation. Es gibt die These, dass die jeweils nächste Generation oder der Nachkommenüberschuss ein Stück weiter am Fluß ein neues Langhaus baute und ein Feld rodete.
Unter Wanderfeldbau versteht man eigentlich etwas anderes Wanderfeldbau ? Wikipedia, dabei werden u.a. die wenigen Nährstoffe von armen Böden durch Feuer erschlossen, die Asche wirkt als Dünger. Bei dieser Wirtschaftsweise lassen idR schon nach 3-5 Jahren die Erträge extrem nach.




Dazu habe ich weiter oben bereits gesagt, dass die Forschung davon ausgeht, dass es in der Jungsteinzeit noch keine Hierarchien gab, sondern eine relativ ungegliederte Gesellschaft zu vermuten ist. Es konsolidierten sich Familienverbände als Wirtschaftsgemeinschaften, die in dörflichen Siedlungen daueransässige Wohngemeinschaften bildeten. Postuliert wird ein Gemeineigentum am Grund und Boden sowie ein gesellschaftlicher Charakter der Arbeit. Es gab sicher einen Dorfvorsteher (oder Vorsteherin?), aber weder eine Priester- noch eine Kriegerkaste. Das entspricht der archäologischen Fundlage.

Zu einer wirklich hierarchisch gegliederten Gesellschaft kam es erst in der Bronzezeit, wo auch feudale Kriegeraristokratien archäologisch fassbar werden.

Wie begründet denn "die Forschung" dieses Fehlen von Hierarchien?
Wenn es die Grabbeigaben sind, könnte man diskutieren, ob dieses Indiz aussagefähig genug ist. Es gibt eben auch andere Indizien, wie die oben genannten Gemeinschaftsbauwerke.
 
Bevölkerungsdichte ist relativ, sie muß zu den Ressourcen passen, sonst wird gehungert und gestorben. Die Bevölkerungsdichte in den Polargebieten ist noch außerordentlich viel dünner und weite Gebiete sind mit Eis, Schnee und Ödland bedeckt, trotzdem kann es zu Hungersnöten, Seuchen kommen.

Man muss auf jeden Fall davon ausgehen, dass angesichts der geringen Bevölkerungszahl im europäischen Neolithikum die Siedlungen weit auseinander und wie Inseln in der unberührten Landschaft lagen. Ich habe dazu Modelle gesehen, die das eindrucksvoll nachvollziehen.

Das könnte stimmen, wir wissen es aber nicht genau, das hatte ich versucht am Beispiel der heutigen Region Sachsen in Beitrag 23 zu erklären. Den Pfostenlöchern kann man nicht ansehen, wie lange das zugehörige Haus bewohnt war. Für nur eine Generation scheint der Aufwand recht hoch, wir wissen aber nicht, wie die Bandkeramiker darüber dachten.

Dass die jungsteinzeitlichen Siedlungen nach Erschöpfung des Bodens verlassen wurden, wird allgemein angenommen. Inwieweit Archäologen diese Aussage stützen können, vermag ich leider nicht zu sagen. Möglicherweise erfolgte auch später eine Wiederbesiedlung durch nachziehende Gruppen.

Paßt irgendwie nicht zusammen oder ich verstehe dich falsch. Die 15-20 Jahre sind in etwa eine Generation. Es gibt die These, dass die jeweils nächste Generation oder der Nachkommenüberschuss ein Stück weiter am Fluß ein neues Langhaus baute und ein Feld rodete.
Unter Wanderfeldbau versteht man eigentlich etwas anderes Wanderfeldbau ? Wikipedia, dabei werden u.a. die wenigen Nährstoffe von armen Böden durch Feuer erschlossen, die Asche wirkt als Dünger. Bei dieser Wirtschaftsweise lassen idR schon nach 3-5 Jahren die Erträge extrem nach.

Wie ich das stets verstanden habe, war der auslösende Faktor zum Abbruch des Siedlungsplatzes die Erschöpfung des Bodens. Die erfolgte allerdings nicht schon nach 3-4 Jahren, sondern nach längerer Zeit. Immerhin gibt es bereits Anzeichen für eine Fruchtwechselwirtschaft: "Aus der Fülle der bandkeramischen Kulturpflanzen ergibt sich mit großer Wahrscheinlichkeit, dass der Anbau in Form einer Fruchtwechselwirtschaft stattgefunden hat" (Frühe Bauernkulturen in Niedersachsen, Oldenburg 1983, S. 203, Ausstellungskatalog)

Ob bereits die erste Generation fortzog oder erst die zweite (oder sogar dritte) lässt sich kaum sagen. Auf jeden Fall wird durch die Wirkung beider Faktoren (Generationswechsel + Bodenerschöpfung) die rasche Ausbreitung des frühen Ackerbaus vom Balkan bis Mitteleuropa erklärlich. Dass es daneben auch einen Kulturtransfer gab und lediglich die Kenntnis des Ackerbaus an eine mesolithische Bevölkerung vermittelt wurde, ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Wie begründet denn "die Forschung" dieses Fehlen von Hierarchien?
Wenn es die Grabbeigaben sind, könnte man diskutieren, ob dieses Indiz aussagefähig genug ist. Es gibt eben auch andere Indizien, wie die oben genannten Gemeinschaftsbauwerke.

Im bereits oben zitierten Ausstellungskatalog zu den frühen Bauerkulturen wird betont, dass sich die Archäologie bei Aussagen zu den gesellschaftlichen Verhältnissen - besonders was ihre Struktur und Organisation betrifft - auf schwankendem Boden bewegt. Es wird allerdings darauf hingewisen, dass die Gräber bzw Grabform und Beigaben keine Unterschiede erkennen lassen, die als Ausdruck gesellschaftlicher Differenzierung gedeutet werden können. Es werden demnach flache Hierarchien vermutet und eine stärkere Differenzierung erst mit der Erschließung neuer Rohstoffquellen angenommen, die zu bestimmten Machtstrukturen führten.

Etwas anders sieht das im späten Neolithikum bei der Trichterbecherkultur und ihren Megalithgräbern aus. Da lässt sich zuweilen vermuten, dass manche Grabstellen für sozial herausgehobene Persönlichkeiten errichtet wurden. [1]

[1] Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.), Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens, Stuttgart 1991, S. 143 f.
 
Interessant, aber nicht überraschend. Die wenigen heute noch existierenden Jäger-und-Sammler-Völker z. B. in Afrika koexistieren auch mit benachbarten Bauern. Auch hier gibt es seit langer Zeit Handel und Heirat und wenig Krieg.
 
Sesshaftigkeit und Transhumanz

...
Im Umkehrschluss bedeutet daß aber für jemanden,der den erlangten Status in der Hierarchie erhalten will ,weil er davon profitiert,daß auch die Feldbaugesellschaft erhalten werden muß, die diese soziale Differenzierung garantiert....
Anscheinend war der Entschluss zur Umstellung auf Landwirtschaft eben nicht unbedingt unumkehrbar im Sinne von Alternativlos – zumindest in Extremfällen. Für den südrussischen Steppenraum, der für die Antike im Wesentlichen fast schon als Wiege der Reiternomaden galt, kann man feststellen, dass hier ursprünglich eine sesshafte, ackerbauende Lebensweise eher die Regel war (und auch niemals völlig verschwand!). Erst später ging ein Großteil der Bevölkerung zur Transhumanz über (warum?), die anschließend in der Fremdwahrnehmung charakteristisch für die Lebensweise in jenen Gebieten wurde. Zumindest in der europäischen/nahöstlichen Geschichte (?) scheinen Transhumanz und Sesshaftigkeit eng miteinander verknüpft zu sein und einander bedingt zu haben. Für partielle oder ständige Transhumanz waren domestizierte Nutztiere entscheidend und meist auch die Anwesenheit einer gewissen Basis von ackerbauender Bevölkerung, mit der man sich austauschen konnte. Dieses Bild wird etwa in „Goldener Horizont“ skizziert.
Goldener Horizont - 4000 Jahre Nomaden der Ukraine - Oberösterreichisches Landesmuseum
Gerade im Nahen Osten sprechen zumindest Anhänger von Max Weber gerne von Phasen, wo sich die Ausbreitung der festen Landwirtschaft gegen die Transhumanz in einem ständigen Wechselspiel seit frühantiker Zeit befand [In den riesigen Randgebieten, wo Landwirtschaft im Wesentlichen auf Basis von Regenfeldbau möglich war]. Michael Sommer bezeichnet diese Vorgänge als „Imperialen Zyklus“. Im Wechselspiel von Aufstieg und Niedergang der altorientalen Großmächte sei eine Ausbreitung der festen Landwirtschaft auch in weniger geeignete Gebiete festzustellen – deren Niedergang dann regelmäßig von einem Umschwung des Pendels begleitet gewesen sei: Sprich einer >Rückkehr< zur Transhumanz und gentil geprägter Lebensweise. So war unter spätrömischer Ägide eine Urbanisierung des Nahen Ostens erreicht worden, die weit über heutige Verhältnisse hinausging, wohl auch ungeachtet sich ändernder klimatischer Umstände… [kurz angerissene Metallzeit]


So gesehen war bei Einbrüchen in die Landwirtschaft…, eine eher auf Viehzucht basierende Lebensweise im Prinzip eine Alternative – solange genügend dafür geeigneter Raum zur Verfügung stand! Die Produktionsmittel der Transhumanz sind mobil, was für auf Ackerbau basierende Gesellschaften nur eingeschränkt zutrifft. Diese muss sich entweder durchbetteln oder mit Gewalt ins gemachte Nest setzen, oder zugrundegehen. Für Viehwirtschaft ist auch jener Gendefekt von nicht zu unterschätzender Bedeutung, der es den meisten europäischen Menschen gestattet auch im Erwachsenenalter noch rohe Milch zu Verstoffwechseln.
Die späteren, altorientalen Großmächte beruhten, genau wie später das Römische Reich und alle modernen Staaten auf der ständigen Herrschaft über Territorien und deren Ressourcen, die sie kontrollieren, schützen und dann besteuern konnten. = Landwirtschaft. Ihnen gegenüber steht die eher gentil geprägte Lebensweise der Transhumanz, die auf Herrschaft über Menschen und ihre (mobilen) Güter basierte, welche Territorien nur zyklischer Nutzung unterwarf… Ganz allgemein kann man betreffs Hierarchien davon ausgehen, dass ab einer gewissen Komplexitätsstufe eine zunehmende Spezialisierung/Hierarchisierung der Gesellschaft unumgänglich ist.
 
Hierarchie und Neolithikum

..
- Häuptlingstum: "Häutplingstum oder Stammesfürstentum mit Tausenden oder Zehntausenden von Untertanen. ... (Es werden) Spezialisten, die selbst keine Nahrungsmittel produzieren, darunter auch die Häuptlinge sowie ihre Verwandten und Bürokraten, ernährt ... (Hier) ist es unmöglich, dass jeder jeden kennt. ... Fremde in einem Häuptlingstum (müssen) die Möglichkeit haben, einander zu treffen, sich gegenseitig als Mitglieder desselben Häuptlingstums zu erkennen ... . (Deshalb) entwickeln Häuptlingstümer eine gemeinsame Ideologie sowie eine politische und religiöse Identität ... . Es gibt den Häuptling (friedenstiftende Autorität), ... unterstützt ... durch nichtspezialisierte Allzweck-Vertreter ..., die Tribut eintreiben, Meinungsverschiedenheiten schlichten und andere administrative Aufgaben erfüllen; im Gegensatz zu einem Staat gibt es noch keine getrennte Finanzbeamten, Richter und Gewerbeaufseher ...
"Kulturrevolution" enthält das Wort Revolution und dabei geht es um einen von außen massiv befeuerten Prozess. …
Wie sieht Diamond denn bei dieser Konstellation die frühantiken Stadtstaaten etwa im Nahen Osten? Fast alles, was ich hier über ein Häuptlingstum lese trifft doch auch auf diese Stadtkönigreiche zu. Und doch kannten sie wohl getrennte Aufgabenbereiche für die Administration und sogar aufwändige, städtische Infrastruktur. Sind getrennte Finanzbeamten, Richter etc. nicht eher neuzeitliche Erscheinungen? Hat es nach einer solchen Definition denn vorher keine Staaten gegeben? Neben einer Verwaltung hätte ich prinzipiell ein festes, zu besteuerndes Territorium und Rechtsordnung als Muss angesehen. Spezielle Richter im Sinne von ausschließlich mit Rechtsprechung betrauten Personen gibt es doch noch gar nicht so lange (siehe Pontius Pilatus…). So gesehen müsste doch die gesamte europäische Staatenwelt bis zur weitgehend zeitgleich erfolgten Erfindung des Nationalismus und der Gewaltenteilung in einem protostaatlichen Zustand verharrt sein ( Könige waren die obersten Richter: Also keine völlige Trennung von Politik und Rechtsprechung)? Oder betrachtet Diamond mit seiner Einteilung allein die Zeiten vor Entstehung der Stadtkulturen?

Nur am Rande: Ist Revolution wirklich immer ein von außen massiv befeuerten Prozess?
 
Für mich ist der Zusammenhang von neolithischer Lebensweise und Hierarchien nicht in jedem Fall zwingend.
Es gibt einige Punkte...

3. Verteidigung/Schutz vor Raub ist mit Spezialisten leichter zu organisieren. Muß zwar nicht zwingend zu einer Kriegerkaste führen, auch Bürgerwehren können verteidigen, hat für mich eine fast zwingende Tendenz wegen Androhung von Gewalt...
Man sieht zu Anfang der griechischen Polisbildung häufig eine Gemeinschaft von Wehrbauern geringer sozialer Differenzierung. Eine Gleichheit mit langer Nachwirkung… Ganz anders waren die bekannten altorientalen Städte organisiert. Deren wirtschaftlich/gesellschaftliche Führungsrolle hatten Palast und/oder Tempel inne, die über Redistribution erzeugter Güter und Überschüsse an der Spitze der wesentlichen Wirtschaftskreisläufe standen. Ähnliches vermutet man auch in Europa im Falle der ägäischen Paläste von Mykenischer- und Minoischer Kultur...
Die Entstehung der altorientalischen Stadtkulturen fällt wohl in die Zeit des beginnenden Chalkolithikums, wo sich erste Anfänge der Metallverarbeitung zeigten. Die frühesten Ausläufer begannen dort bereits im 6. Jahrtausend v.Chr. Aber die Stadtkulturen des präkolumbischen Amerikas bedingten ebenfalls kein/kaum Metall um zu stark differenzierten Gesellschaften zu kommen.
Ich zitiere aus M. Sommer, der das Thema kurz anreißt: Die Phönizier S19
M.Sommer schrieb:
Lange Zeit galt die Notwendigkeit, in Südmesopotamien große Be- und Entwässerungsanlagen zu errichten, als eigentliche Antriebskraft der Städtebildung… Jüngere Untersuchungen, besonders extensive Oberflächenbegehungen… haben diese These jedoch in weiten Teilen widerlegt und die Kausalitätskette praktisch umgekehrt: Offenbar ging nicht intensive Bewässerung der Urbanisierung voraus; vielmehr ermöglichte und erforderte erst die gestiegene Bevölkerungskonzentration den Umstieg auf andere Anbauverfahren. Paläoklimatische Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass sich Südmesopotamien in der fraglichen Zeit… durchaus für Regenfeldbau eignete. Im Ergebnis bildeten sich… komplexere Siedlungsstrukturen mit mehreren Hierarchieebenen und funktional gegliedertem Aufgabenspektrum heraus. Intensive Anbauformen eröffneten die Möglichkeit, Überschüsse zu produzieren und so Teile der Bevölkerung aus der agrarischen Produktion auszugliedern und in spezialisierten Sektoren für Gewerbe, Verwaltung, Kult, Militär und weiteren Funktionen einzusetzen
Also push – statt pull- Faktoren? Nun sind die Ausgangsbedingungen für Hierarchiebildung im damaligen Südmesopotamien fast einmalig gut für die Menschheitsgeschichte gewesen - nicht vergleichbar mit Europa. Aber hier scheinen sich Hierarchieformen schon sehr früh ausgebildet haben, wenn der Stadtwerdung bereits große Bevölkerungsdichte vorausging. Auch eine unter kurzzeitig guten Bedingungen entstandene Bevölkerungskonzentration mögen in der Krise auf Spannungen ähnlich reagiert haben wie im Nahen Osten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach den Mechanismen der Imperialen Zyklen im Wechsel zwischen agrarischer Sesshaftigkeit und Transhumanz in den Randgebieten Mesopotamiens in Krisenzeiten. Sommer erwähnt die Deutung dieser Zyklen teils mit Landflucht der bäuerischen Bevölkerung vor Not und Forderungen der Autoritäten in die Transhumanz. Man fühlt sich an Migrationsmodelle zur Völkerwanderungszeit erinnert, wo die wandernden gentes ja prinzipiell stets offen für Neuzugänge waren. Ist es denn vorstellbar, dass bei den Untersuchungen, die Ausgangspunkt für diesen Thread bilden, etwaige in Transhumanz überwechselnde Bevölkerungsgruppen nicht mehr erfasst werden konnten?
 
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