"Beware of the Hun in the Sun" - Dicta Boelcke oder das Lehrbuch des Luftkampfs

Das ist mir auch aufgefallen, aber da habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Wiki gibt aber bei Fokker die Patentnummer an, da müßte man nur noch jemand finden, der dort Einblick hat. Da müßte er ja dann erwähnt sein.
 
Das ist mir auch aufgefallen, aber da habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Wiki gibt aber bei Fokker die Patentnummer an, da müßte man nur noch jemand finden, der dort Einblick hat. Da müßte er ja dann erwähnt sein.

Ich glaube ich weiß meine Quelle noch, schau ich mal heute Abend.
Aber August Euler ist ja alles andere als ein Nobody, wenn der genannt wird muss doch was dran sein.

Der Fokker war durchaus umstritten, den Junkers-Ganzmetalljäger hat er beim Jagdflugzeug-Vergleichsfliegen in den "Dreck geschmissen". Wurde auch einiges vermutet. Was ich aber für Blödsinn halte, kann man ja auch tot sein bei sowas.
Aber den Konkurrenten bei sowas fliegen lassen ist schon ......

Fokker war der einzige von dem die Abnahmekommission geschweißte Flugzeuge abnahm, was er seinem Konstrukteur Platz verdankte der ein gesuchter Autogen-Schweiß-Fachmann war.
 
Durch die zahlenmäßige Überlegenheit gelang es der deutschen Seite die Luftherrschaft über dem 80 km breiten Angriffsabschnitt zu erlangen und eine feindliche Luftaufklärung zu verhindern.

Aus welcher Quelle stammt das??

Gruß

Cisco
 
Ich glaube ich weiß meine Quelle noch, schau ich mal heute Abend.
Aber August Euler ist ja alles andere als ein Nobody, wenn der genannt wird muss doch was dran sein.

Schneider hatte sich 1912 eine Vorrichtung patentieren lassen, bei der das MG durch die Propellerwelle schoss, ohne praktische Versuche anzustellen.
Euler hatte sich bereits 1910 das durch den Propellerkreis schießende MG patentieren lassen. Ob es praktische Versuche gab, weiß ich nicht.
Die Patentkomission entschied jedenfalls, dass Fokker die ungehinderte Ausnutzung und Produktion zustand, er aber Lizenzgebühren an Euler zu zahlen hatte.
 
Ic
Der Fokker war durchaus umstritten, den Junkers-Ganzmetalljäger hat er beim Jagdflugzeug-Vergleichsfliegen in den "Dreck geschmissen". Wurde auch einiges vermutet. Was ich aber für Blödsinn halte, kann man ja auch tot sein bei sowas.
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Fokker und Junkers wurden von der Idflieg zu einem Gemeinschaftsunternehmen gezwungen.

Was anscheinend nicht sehr gut harmoniert hat, Fokker der intuitive Rummelplatzpilot und Junkers der Wissenschaftler...
 
Dann würde ich Dir bei diesem Thema einen Blick in weitere Literatur empfehlen, denn gerade populärwissenschaftliche Literatur fördert hier unterschwellig das unselige „...im Felde unbesiegt“.

Diese von Dir zitierte Darstellung der deutschen Flieger ergibt ein falsches Bild der alltäglichen Frontsituation.

Der Hinweis auf die „technische Überlegenheit“ (stimmt auch nur für einen bestimmten Zeitraum) verkleistert den Blick auf das tatsächliche Geschehen und die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten Luftstreikräfte.
In fast allen Regimentsgeschichten insbesondere der Artillerie findest Du das Beklagen der gegnerischen Luftüberlegenheit, die dazu führte, das feindliche Auflärer in aller Ruhe das Artilleriefeuer auf unsere Batterien lenken konnte. Eigene Flieger waren zuwenig oder überhaupt nicht vorhanden.

2 Beispiele der März-Offensive 1918 – da diese gesondert erwähnt wird.

Regimentsgeschichte Garde-FAR 7:

27.3. Die fdl. Gegenwirkung während des Tages ist lebhaft. In den Morgenstunden heftige Art. Beschießung von Chuignes, starke Fliegerangriffe. Die sehr zahlreichen fdl. Flieger schießen aus geringer Höhe (50-60m) mit MG. Verluste sind erheblich. Abwehr durch eigene Flieger und Flaks ist nicht beobachtet, Abwehr durch heftiges MG-Feuer erscheint ziemlich wirkungslos-

Aus dem Tagebuch eines Artillerieleutnants:

17.3.18 Unsere Batteriestellung ist gezeichnet als Nr. 156 und befindet sich etwa 100m hinter dem 1. Graben. Sie ist nur durch ein Schild gezeichnet, der weitere notdürftige Ausbau soll erst kurz vor dem Einrücken der Batterie vorgenommen werden, in Anbetracht der regen feindlichen Fliegertätigkeit.- Dabei haben wir hier wenig Fliegerschutz. Abend für Abend kommen ungehindert die Bombengeschwader und bewerfen das Hintergelände mit Ihren explosiven Eiern...

18.3. Das Wetter ist blendend schön, feindliche Fliegertätigkeit naturgemäss entsprechend rege, sodass tagsüber an ein Arbeiten nicht zu denken ist...

23.3 Unser Aufenthalt auf der Beo wurde nur wieder durch ein verfl. Luder von Bombenflieger zeitweise etwas ungemütlich. Dieses Fliegerbiest hatte bereits vorher in unserer unmittelbaren Nähe auf vorbeifahrende einzelne Fahrzeuge aus geringer Höhe Bomben geworfen, gegen deren Splitterwirkung wir wiederholt Deckung nehmen mussten. Jetzt, nach dem er wahrscheinlich seine Eier sämtlich abgeworfen hatte, nahm er uns aufs Korn, wie eine Hornisse kam er direkt auf uns zu, indem er fortgesetzt uns mit seinem MG befunkte, sodass um uns herum der Boden von den ein einschlagenden Geschossen aufspritzt...

26.3. ... Wir sind gerade mit dem Richtkreis beschäftigt und ich selbst sollte gerade mit den Telefonisten weiter nach vorn um eine Beo auszusuchen, als eine Fliegerbombe (der Himmel war buchstäblich schwarz von feindlichen Fliegern, auf die schon keiner mehr Acht gab) mitten zwischen uns einhaute...


Das hört sich nun wirklich nicht nach „Luftherrschaft“ an...


Gruß

Cisco
 
Dann würde ich Dir bei diesem Thema einen Blick in weitere Literatur empfehlen, denn gerade populärwissenschaftliche Literatur fördert hier unterschwellig das unselige „...im Felde unbesiegt“.

Diese von Dir zitierte Darstellung der deutschen Flieger ergibt ein falsches Bild der alltäglichen Frontsituation.

Der Hinweis auf die „technische Überlegenheit“ (stimmt auch nur für einen bestimmten Zeitraum) verkleistert den Blick auf das tatsächliche Geschehen und die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten Luftstreikräfte.
In fast allen Regimentsgeschichten insbesondere der Artillerie findest Du das Beklagen der gegnerischen Luftüberlegenheit, die dazu führte, das feindliche Auflärer in aller Ruhe das Artilleriefeuer auf unsere Batterien lenken konnte. Eigene Flieger waren zuwenig oder überhaupt nicht vorhanden.

2 Beispiele der März-Offensive 1918 – da diese gesondert erwähnt wird.

Regimentsgeschichte Garde-FAR 7:

27.3. Die fdl. Gegenwirkung während des Tages ist lebhaft. In den Morgenstunden heftige Art. Beschießung von Chuignes, starke Fliegerangriffe. Die sehr zahlreichen fdl. Flieger schießen aus geringer Höhe (50-60m) mit MG. Verluste sind erheblich. Abwehr durch eigene Flieger und Flaks ist nicht beobachtet, Abwehr durch heftiges MG-Feuer erscheint ziemlich wirkungslos-

Aus dem Tagebuch eines Artillerieleutnants:

17.3.18 Unsere Batteriestellung ist gezeichnet als Nr. 156 und befindet sich etwa 100m hinter dem 1. Graben. Sie ist nur durch ein Schild gezeichnet, der weitere notdürftige Ausbau soll erst kurz vor dem Einrücken der Batterie vorgenommen werden, in Anbetracht der regen feindlichen Fliegertätigkeit.- Dabei haben wir hier wenig Fliegerschutz. Abend für Abend kommen ungehindert die Bombengeschwader und bewerfen das Hintergelände mit Ihren explosiven Eiern...

18.3. Das Wetter ist blendend schön, feindliche Fliegertätigkeit naturgemäss entsprechend rege, sodass tagsüber an ein Arbeiten nicht zu denken ist...

23.3 Unser Aufenthalt auf der Beo wurde nur wieder durch ein verfl. Luder von Bombenflieger zeitweise etwas ungemütlich. Dieses Fliegerbiest hatte bereits vorher in unserer unmittelbaren Nähe auf vorbeifahrende einzelne Fahrzeuge aus geringer Höhe Bomben geworfen, gegen deren Splitterwirkung wir wiederholt Deckung nehmen mussten. Jetzt, nach dem er wahrscheinlich seine Eier sämtlich abgeworfen hatte, nahm er uns aufs Korn, wie eine Hornisse kam er direkt auf uns zu, indem er fortgesetzt uns mit seinem MG befunkte, sodass um uns herum der Boden von den ein einschlagenden Geschossen aufspritzt...

26.3. ... Wir sind gerade mit dem Richtkreis beschäftigt und ich selbst sollte gerade mit den Telefonisten weiter nach vorn um eine Beo auszusuchen, als eine Fliegerbombe (der Himmel war buchstäblich schwarz von feindlichen Fliegern, auf die schon keiner mehr Acht gab) mitten zwischen uns einhaute...


Das hört sich nun wirklich nicht nach „Luftherrschaft“ an...


Gruß

Cisco


Technisch waren einige deutsche Flugzeuge den alliierten mindestens ebenbürtig, wenn nicht leicht überlegen. Doch das konnte die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten kaum ausgleichen. Dazu waren die meisten deutschen Staffeln defensiv ausgelegt und flogen über den eigenen Linien, während sich die Briten auf feindliches terrain wagen konnten. Eddie Rickenbecker, das "Ace of Aces" der US- Amerikaner sagte, dass die Deutschen den Fehler machten, ihre Asse in wenigen Staffeln zu konzentrieren, so dass auf weiten Frontabschnitten zahlenmäßig unterlegene und schwach ausgebildete Piloten den überlegenen alliierten Fliegern gegenüber standen. Im Verlauf des Krieges litt deutschland immer mehr an Mangel an Rohstoffen und Benzin, und Flugzeuge wie die Fokker D VII standen keineswegs in so großer Anzahl an der Front wie manche Publikationen glauben machen. Die Deutschen konnten allenfalls lokal und punktuell eine Luftherrschaft herstellen. Dennoch konnte Deutschland im Luftkrieg erstaunlich lange mithalten und die Alliierten gelegentlich in arge Bedrängnis bringen. So war richthofens Geschwader auch am erfolgreichen Gegenangriff der Deutschen Ende November, Anfang Dezember 1917 beteiligt, wo Richthofen tatsächlich die Luftherrschaft über dem Bourlon Wald herstellen konnte. Mit dem Eintritt der USA in den Krieg verschob sich allerdings das gewicht immer stärker zugunsten der Alliierten.
 
Da.


Das hört sich nun wirklich nicht nach „Luftherrschaft“ an...


Gruß

Cisco


Der Fuss-Soldat fühlt sich von allem bedroht, was fliegt.

Es hat sich während des ganzen 1. WK immer wieder gedreht, mal war die Entente in der Luft überlegen, mal die Deutschen. Je nach entsprechenden Neuentwicklungen.

Auch ein Detail: Cambrai! Der erfolgreiche Gegenstoß nach dem Tankangriff war maßgeblich auf die zu der Zeit überlegenen deutschen Infanterie-Flieger zurückzuführen.
 
Dann würde ich Dir bei diesem Thema einen Blick in weitere Literatur empfehlen, denn gerade populärwissenschaftliche Literatur fördert hier unterschwellig das unselige „...im Felde unbesiegt“.

Gegen diese Darstellung wehre ich mich ausdrücklich, wer mir diese Einstellung unterstellt, der hat meine Beiträge nicht gelesen! Danke für die Empfehlung!

Diese von Dir zitierte Darstellung der deutschen Flieger ergibt ein falsches Bild der alltäglichen Frontsituation.

Diesen Anspruch habe ich nie erhoben, es geht um die Situation in der Luft. Ich habe aus Platzgründen auf die Erwähnung der Asse der Entente verzichtet, da ich leider auch nur von Rickenbacker die Abschusszahlen habe. Hier ging es ausdrücklich um die Überlegenheit in der Luft und nicht am Boden. Zumal ich die Tatsache erwähnt hatte, dass der Luftkrieg nur noch geringen Einfluss auf das Geschehen am Boden hatte.

Der Hinweis auf die „technische Überlegenheit“ (stimmt auch nur für einen bestimmten Zeitraum) verkleistert den Blick auf das tatsächliche Geschehen und die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten Luftstreikräfte.

Habe ich das irgendwo anders behauptet? Ich habe extrem ausführlich die Camel und auch die S.E.5 behandelt bzw. die Darstellungen von Scorpio ergänzt. Das Gleiche gilt für die Pub und die DH 2. Aber es kann niemand bestreiten, dass die E III, Albatros D III und die Fokker D VII zu ihrer Zeit das technisch überlegene Flugzeug waren. Es geht hier um Qualität und nicht um Quantität, denn auch da habe ich mehrfach die alliierte Materialüberlegenheit angeführt.

In fast allen Regimentsgeschichten insbesondere der Artillerie findest Du das Beklagen der gegnerischen Luftüberlegenheit, die dazu führte, das feindliche Auflärer in aller Ruhe das Artilleriefeuer auf unsere Batterien lenken konnte. Eigene Flieger waren zuwenig oder überhaupt nicht vorhanden.

Das stimmt, ich kenne ebenfalls solche Berichte. Aber speziell von der Artillerie kenne ich solche Berichte auch schon aus dem Jahr 1915. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da nur Flugzeuge in der Lage waren, die Artilleriestellung sicher auszumachen und den Beschuss auf sie zu lenken. Ich verweise in diesem Zusammenhang auch an die beiden letzten Beiträge von Repo und Scorpio.
 
Mit dem Eintritt der USA in den Krieg verschob sich allerdings das gewicht immer stärker zugunsten der Alliierten.


Auch noch interessant:
Die Amis haben doch das Flugzeug erfunden.
Aber im 1. Weltkrieg brachten sie nichts kriegstaugliches in den Himmel.
Ihre Piloten flogen französische und englische Baumuster.

Der Vorsprung der kriegführenden Europäer war so schnell nicht aufzuholen.
 
Auch noch interessant:
Die Amis haben doch das Flugzeug erfunden.
Aber im 1. Weltkrieg brachten sie nichts kriegstaugliches in den Himmel.
Ihre Piloten flogen französische und englische Baumuster.

Der Vorsprung der kriegführenden Europäer war so schnell nicht aufzuholen.


Die Amis hatten anfangs nur Nieuports, und die galten als fliegende Särge, da die Tragfläche abfiel, wenn man zu steil in den Sturzflug ging. Einige Amerikaner kämpften übrigens in der Eskadrille Lafayette schon vor dem Kriegseintritt der USA auf Seiten der Franzosen. Darunter auch der erste Afro- Amerikaner. Gegen Ende des Krieges fertigten die Amerikaner meines Wissens auch eigene Maschinen wie die Curtiss Flugzeuge. Die Curtis- Hawk faszinierte Ernst Udet, dem Göring ein paar Maschinen swchenkte, damit er in die Partei eintrat. Sie wurden später zum Vorbild der Stukas.
 
. Die Curtis- Hawk faszinierte Ernst Udet, dem Göring ein paar Maschinen swchenkte, damit er in die Partei eintrat. Sie wurden später zum Vorbild der Stukas.

Das war aber 15 Jahre später. Als die Amis mit führend waren.
Der Curtiss-Udet-Stuka ist übrigens auch ein Mythos. Von Junkers, Heinkel, Henschel gab es zuvor schon Sturzbomber-Entwicklungen, vor Udet und vor Göring.

Interessant ist aber, dass Richthofens Einsatz während des "Cambrai-Gegenstosses" bekannt ist, während der Einsatz der Halberstadt und Hannover-CL-Flugzeuge (gepanzerte Erdkampf-Flugzeuge)weitgehend unbekannt ist. Denen die Entente zu dem Zeitpunkt nichts entgegensetzen konnte.

Ergo:
Die Briten haben mit ihren Tanks, denen die Deutschen nichts entgegensetzen konnten, einen großen Einbruch erzielt.
Die Deutschen haben sie mit ihren gepanzerten Erdkampfflugzeugen, denen die Briten nichts entgegensetzen konnten, wieder hinausgeworfen.
 
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