Bewertung: Friedrich II. im heiligen Land

Mittelwalter

Mitglied
Mich würde eure Beurteilung über die Regierungshandlungen von Friedrich II. im Königreich Jerusalem interessieren. Dabei geht es mir nicht um eine Gesamtbetrachtung der Leistungen und Regierungsarbeit von Friedrich II., sondern nur um die einzelne Betrachtung seiner Einflussnahme im heiligen Land.
Dass man das Thema natürlich nicht völlig losgelöst von anderen politischen Aktivitäten Friedrichs betrachten kann ist mir auch klar, aber mein grundsätzlicher Gedanke bei diesem Thema ist es, sich mit den Geschehnissen im heiligen Land auseinanderzusetzen.

Ok, eine etwas umständliche Fragestellung, ich hoffe ihr versteht worauf ich hinaus möchte. :rotwerd:

Ich würde mich in meiner Bewertung über Friedrich II. im heiligen Land grundsätzlich Steven Runciman ("Die Geschichte der Kreuzzüge") anschließen. Meiner Meinung nach hat Friedrich II. das Königreich Jerusalem nur destabilisiert. Er handelte nicht vorrangig zum Wohle des Königreichs Jerusalem, sondern dieses war für ihn nur ein Anhängsel in seiner Vision ein großes "Mittelmeerreich" zu begründen.
Mit den Verhandlungen, die Jerusalem zurück in christliche Hand brachten, diente er vielmehr seinem eigenem Prestige und erwies dem Königreich Jersualem einen Bärendienst. Denn ohne die wichtigen Grenzgebiete war die Stadt im Kriegsfall nicht zu halten und so praktisch den Ayyubiden ausgeliefert.
Nach seiner Abreise aus dem heiligen Land installierte er seine italienischen Landsleute als Verwaltende in der Region, womit er den ansässigen Adel verärgerte. Daraus resultierten schwere Spannungen im Königreich zwischen der italienischen und jerusalemer Partei, wodurch das Königreich geschwächt wurde.
Deshalb würde ich meiner Meinung nach die Regierungszeit Friedrich II im Königreich Jerusalem als negativ ansehen, da sie das Königreich schwächte.

Das ist natürlich nur meine Meinung zu diesem Sachverhalt (außerdem bin ich durch meine Lektüre ein wenig vorbelastet :scheinheilig: ).
Wie seht ihr das Handeln von Friedrich II. im heiligen Land ?
 
Denn ohne die wichtigen Grenzgebiete war die Stadt im Kriegsfall nicht zu halten und so praktisch den Ayyubiden ausgeliefert.
Aber besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
Das Ziel war wohl sicherlich in erster Linie, Jerusalem zu gewinnen und da war die "Eroberung " ohne Umland besser als nix.Hinzu kam,daß die diplomatische Lösung langfristig die ökonomischere war, denn es hätte erheblicher Mittel bedurft ,größere Gebiete militärisch zu erobern und vor allem zu halten., sofern dies gegen das sich abzeichnende muslimische Zentralreich unter al-Kamil ohnehin fraglich gewesen wäre.
Da zeitgleich zum Kreuzzug der Papst einen Einmarsch in Oberitalien vorbereitete , waren langwierige militärische Operationen für Friedrich in Palästina aber nicht möglich .
 
Auch wenn ich seine Darstellung der Kreuzzüge sehr schätze, aber Runciman ist
a) Kind seiner Zeit
b) nicht mehr in allen seiner Aussagen unumstritten bzw. die Forschung ist doch inzwischen weiter

Das Königreich "Jerusalem" (die namensgebende Stadt hatte man ja schon lange wieder verloren) war zur Zeit Friedrichs II doch schon auf absehbare Zeit nicht mehr zu halten. Eine Eroberung Jerusalems mit Gewalt hätte eine christliche Enklave umgeben von muslimischen Herrschern geschaffen, die die Rückeroberung Jerusalems betrieben hätten. Jerusalem wäre auf Dauer erneut nicht zu halten gewesen (auch die Kreuzzugsbegeisterung hatte ja nachgelassen ...)

Ging es dem Christentum nun um Eroberung oder um freien Zugang zu den heiligen Stätten? Ja ... realistisch betrachtet könnte man durchaus sagen: tatsächlich Ersteres.
Aber das Zweite hatte man häufiger propagiert, das war die "moralische Rechtfertigung".

Ist es also so abwegig, wenn jemand realistisch genug ist, um zu sehen, dass die Eroberung auf Dauer nicht haltbar sein wird, Menschenleben und Ressourcen kosten würde, die man eigentlich nicht hat ... und sich dann mit der friedlichen Lösung arrangiert, die weniger kostspielig ist, sogar größere Aussicht auf Langlebigkeit hat und immerhin das zweite Ziel erreicht?

Dazu kommt noch, dass Friedrich die muslimische Kultur wohl sehr schätzte (manchmal hat man den Eindruck, in manchen Bereichen höher als die abendländische) und als Gebannter nun auch nicht gerade die Idealvorstellung eines Kreuzfahrers ist - er hatte tatsächlich ganz andere Baustellen, als Jerusalem:

"Im Heiligen Land fand Friedrich nur wenig Unterstützung, gleichzeitig bereitete der Papst einen Einmarsch in Reichsgebiet in Oberitalien vor. Damit waren militärische Operationen für Friedrich unmöglich und seine Rückkehr nach Italien dringend nötig." (Tante Wiki)

Hat also der Papst durch seine Machtspielchen ein besseres Ergebnis des Kreuzzugs verhindert? Aber:

"Allerdings scheint er [Friedrich] Kämpfe gegen die Muslime auch gar nicht angestrebt, sondern frühzeitig mit Sultan al-Kamil von Kairo diplomatischen Kontakt aufgenommen zu haben." (Tante Wiki)

Ich denke aber schon, dass das Verhalten des Papstes Friedrich zwang, den Frieden schneller als evtl. sinnvoll zu schließen und abzureisen, bevor wichtige Dinge geregelt waren.
Dass Jerusalem dann 1244 bereits wieder von den Muslimen erobert wurde, lässt Friedrichs Vertragswerk vielleicht schlechter erscheinen, als es war. Wenn man solche Verträge abschließt, konnte man nie wissen, wie lange sie hielten oder wie die Sache ausging (den Verweis auf die jüngste Vergangenheit / Gegenwart kann sich hier jeder dazu denken). Liest man einige Literatur, kann man auch auf den Gedanken kommen, dass die Christen den Vertrag von Jaffa früher oder später selbst gebrochen hätten (z.B. der Patriarch von Jerusalem, der die muslimische Enklave in Jerusalem, die der Vertrag vorsah, unbedingt verhindern wollte).
 
Ich würde mich in meiner Bewertung über Friedrich II. im heiligen Land grundsätzlich Steven Runciman ("Die Geschichte der Kreuzzüge") anschließen. Meiner Meinung nach hat Friedrich II. das Königreich Jerusalem nur destabilisiert.

Zu destabilisieren gab's da nicht mehr viel. Das Königreich Jerusalem war bereits vor Friedrich II. durch Saladin nahezu ausgelöscht worden und bestand nur noch aus einem kleinen Küstenstreifen. Angesichts der Machtverhältnisse in Vorderasien war daran nichts mehr zu ändern, sodass es dem Verhandlungsgeschick und den guten Beziehungen des Kaisers zu verdanken ist, dass Jerusalem ohne weitere militärische Abenteuer durch Vertrag zurückgewonnen werden konnte - auch wenn das nicht von Dauer war und Friedrich II. bei fanatischen Kreuzfahrern und dem Papst eine schlechte Presse hatte, weil er einen Vertrag dem aussichtslosen Kampf vorgezogen hatte. Man verdächtigte ihn ja ohnehin, mit den Muslimen insgeheim zu paktieren oder - schlimmer noch - selbst einer zu sein, zumindest aber ungläubig.

Ein Dorn im Auge war dem Patriarchen von Jerusalem die muslimische Enklave in Jerusalem, die der Vertrag von Jaffa vorgesehen hatte. Für Missmut in der christlichen Bevölkerung sorgte ferner, dass Friedrich II. als Exkommunizierter keinen Kreuzzug hätte führen dürfen und auch seine Krönung zum König von Jerusalem als rechtlich zweifelhaft empfunden wurde.

Mit den Verhandlungen, die Jerusalem zurück in christliche Hand brachten, diente er vielmehr seinem eigenem Prestige und erwies dem Königreich Jersualem einen Bärendienst. Denn ohne die wichtigen Grenzgebiete war die Stadt im Kriegsfall nicht zu halten und so praktisch den Ayyubiden ausgeliefert.

Wie anders als durch Verhandlungen hätte Friedrich Jerusalem zurückgewinnen können? Man muss sich doch mal ganz nüchtern die militärische Lage ansehen und feststellen, dass der winzige Küstenstreifen, der vom "Königreich" geblieben war, von einem muslimischen Meer mit unerschöpflichen Ressourcen umgeben war. Vernünftigerweise hätten die Herren Ritter schon zu diesem Zeitpunkt die Reste des Königreichs aufgeben und nach Europa in ihre verwaisten Burgen zurückkehren müssen. Es hat dann ja auch nur noch wenige Jahrzehnte gedauert, bis diese Zeit Vergangenheit war.

Wie oben schon bemerkt, hat Friedrich in Europa nur bei wenigen an Prestige gewonnen. Ein "Vertrag" war für die Kreuzfahrer lediglich ein Krämerhandel; sie bevorzugten stets glorreiche Schlachten, auch wenn das einem Selbstmord glich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu destabilisieren gab's da nicht mehr viel.

Das haben die örtlichen Barone freilich ganz anders gesehen. Bis zur Ankunft Friedrichs hatte das christliche Outremer nach außen hin, also gegenüber den Muslimen, als eine politische Einheit vertreten, die vor allem nach dem Tod Balduins IV. durch den Konsen der Barone untereinander zustande gebracht worden war.

Bedingt durch einige egoistisch-absolutistische Handlungsweisen Friedrichs war dieser Konsens zerstört wurden und Outremer versank in einen jahrelangen Bürgerkrieg, weshalb ich mit Mittelwalter weitgehend übereinstimme und Friedrichs Wirken im heiligen Land als destabilisierend im Bezug auf die nach 1187 verbliebenen christlichen Herrschaften betrachte.

Friedrich trat in Outremer als der regierende König auf, obwohl er das nicht war, das war sein Sohn Konrad. Nun konnte sich Friedrich freilich darauf berufen, als Regent seines unmündigen Sohnes regieren zu dürfen, mit dem Johann von Brienne als Präzedenzfall, der einst für seine unmündige Tochter Isabella II. (Friedrichs Frau) regiert hatte. Nur aber hatte Brienne nur eben mit Zustimmung der Barone (Haute Cour) die Regentschaft führen können und die wiederum hatte Friedrich im Jahr 1228 als Gebannter nicht erhalten. So hatte er während seines Kreuzzuges im heiligen Land mehr durch Restriktion mittels seines Heeres schalten und walten können, als auf Basis des Vertrauensverhältnisses eines Königs gegenüber seinen Vasallen, wie sein Umgang mit dem alten Johann von Ibelin auf Zypern verdeutlicht.

Friedrich zwang die Barone zur Teilnahme an seinem Kreuzzug, der vom Papst nicht sanktioniert worden war. Und dann krönte er sich in Jerusalem auch noch, eine Handlung die, wie Stürner in seiner Biographie herausstellte, keinerlei Legitimation zur Übernahme von Herrscherrechten beinhalten konnte. Und dann hatte Friedrich bei seiner Abreise aus dem heiligen Land 1229 auch noch eigene Statthalter hinterlassen, auch hier ohne den Konsens des Haute Cour eingeholt zu haben. Die Folge war die augenblickliche Erhebung der Barone gegen seine Statthalter, die politische Spaltung der zwei wichtigsten christlichen Bastionen auf dem Festland, Tyrus im Noren und Akkon im Süden), mit Zypern als Taustrick in der Mitte und drei sich gegeneinander bekämpfende Ritterorden, die Templer gegen die kaisertreuen Deutschritter und Hospitaliter.

Dieter schrieb:
Ein Dorn im Auge war dem Patriarchen von Jerusalem die muslimische Enklave in Jerusalem, die der Vertrag von Jaffa vorgesehen hatte.

Der Vertrag von Jaffa wurde vom Papst im Frieden von San Germano 1230 anerkannt und somit auch für den Patriarchen verbindlich gemacht.

Dieter schrieb:
Wie anders als durch Verhandlungen hätte Friedrich Jerusalem zurückgewinnen können? Man muss sich doch mal ganz nüchtern die militärische Lage ansehen und feststellen, dass der winzige Küstenstreifen, der vom "Königreich" geblieben war, von einem muslimischen Meer mit unerschöpflichen Ressourcen umgeben war. Vernünftigerweise hätten die Herren Ritter schon zu diesem Zeitpunkt die Reste des Königreichs aufgeben und nach Europa in ihre verwaisten Burgen zurückkehren müssen. Es hat dann ja auch nur noch wenige Jahrzehnte gedauert, bis diese Zeit Vergangenheit war.

Dir ist schon klar, dass wir hier vom frühen 13. Jahrhundert sprechen und der erste Kreuzzug bereits vor über 100 Jahren stattgefunden hatte. Die Herren Ritter waren in Übersee geborene und beheimatete. Es gab keine Burgen in Europa, in die sie sich hätten zurückziehen können. Das Königreich Jerusalem war seit 1099 ein selbstverständlicher Bestandteil der christlichen Ökumene und auch ein Friedrich II. war nie soweit gegangen, dessen Existenzberechtigung anzuzweifeln. Im Gegenteil, er wollte ja sein König sein.

Dieter schrieb:
Ein "Vertrag" war für die Kreuzfahrer lediglich ein Krämerhandel; sie bevorzugten stets glorreiche Schlachten, auch wenn das einem Selbstmord glich.

Das ist einfach nur Unsinn. Selbstverständlich waren die christlichen Barone Outremers auch in der Lage gutnachbarschaftliche Beziehungen zu den Muslimen zu unterhalten., sie paktierten gelegentlich auch mit ihnen. Und gerade die Christen waren sich im Klaren, das sie sich keinen "glorreichen Kampf bis zum Selbstmord" mit ihnen leisten durften. Und was die Kreuzritter Friedrichs angeht, also jene die mit ihm aus Europa gekommen waren (haupsächlich Deutsche und Süditaliener), hatten sowieso kein Mitspracherecht an den Verhandlungen mit dem Sultan, oder geschweige an der militärischen Planung.

Papa Leo schrieb:
Ging es dem Christentum nun um Eroberung oder um freien Zugang zu den heiligen Stätten? Ja ... realistisch betrachtet könnte man durchaus sagen: tatsächlich Ersteres.
Aber das Zweite hatte man häufiger propagiert, das war die "moralische Rechtfertigung".

Es ging um Beides. Seit dem Konzil von Clermont wurde eine christliche Herrschaft über Jerusalem als unabdingbare Vorraussetzung für einen ungehinderten Zugang zu den Pilgerstätten angesehen. Seither musste Jerusalem christlich sein unabhängig von seiner geostrategischen Bedeutung, die im 13. Jahrundert übrigens gegenüber Damaskus, Akkon oder Tyrus extrem gering war. Nichts desto Trotz hatten die Christen seit 1218 in Ägypten um die Rückgewinnung der Stadt gekämpft.


MMn hatte Friedrich seinen Kreuzzug (1228-1229) unter äußerst ungünstigen Umständen geführt, er war gebannt und hatte sich mit dem Papst, den Lombarden und den Baronen Outremers im Konflikt befunden, an deren Entstehung er nicht ganz unschuldig war. Allerdings muss man dazu bemerken, dass auch er ein Getriebener der Zeit war und nicht der einzige war der politische Tatsachen aufzwingen konnte. Seit 1226 hatte er mit Sultan al-Kamil und dessen Bruder al-Aschraf in diplomatischen Kontakt gestanden. Er war also um die Vorgänge in Nahost stetts gut informiert. Seine Stunde schlug erst, als beide Brüder 1227 um Damaskus einen Krieg gegeneinander begannen. Dann aber starb noch im selben JAhr Papst Honorius III., von dem Friedrich immer mit Nachsicht behandelt wurde ob seiner häufigen Hinauszögherungen des Kreuzzuges (denn er schon 1220 gelobt hatte). Der neue Papst Gregor IX. war nicht so nachsichtig und sprach noch im selben Jahr die Exkommunikation über Friedrich aus. So kam es, dass er 1228 als Gebannt die Segel setzte.
 
nd drei sich gegeneinander bekämpfende Ritterorden, die Templer gegen die kaisertreuen Deutschritter und Hospitaliter.
Nun der Gegensatz Hospitaliter-Templer bestand aber schon lange vor Friedrichs Kreuzzug ,ebenso die Spannungen innerhalb des Outremer .Wir hatten es da,bedingt durch den permanenten Zuzug von außen und die diversen Klassen und Religionen nie mit einer homogenen Gesellschaft zu tun.Über kurz oder lang wäre diese Gesellschaft ohnehin auseinandergefallen und einem sich formierenden Großreich wie Ägypten unter al-kamil hätte sie nicht standgehalten.
Ohne Friedrichs Inititive wäre das Ende vermulich sogar früher gekommen,denn der Kreuzfahreradel wäre ökonomisch und militärisch nicht in der Lage gewesen gegen einen ägyptisch-syrischen Zangenangriff zu bestehen.
Aber letztlich waren die Befindlichkeiten des Outremer auch nicht das,auf was es Friedrich ankam.
Er war zu diesemKreuzzug gedrängt worden und sein Ziel war die Krone von Jerusalem, nict mehr und nicht weniger.
Mit diesem Titel war er auch auf spiritueller Ebene in der Lage dem Papst Paroli zu bieten und es ließ sich zumindest im eigenen und im neutralen Lager damit punkten.
 
Nun der Gegensatz Hospitaliter-Templer bestand aber schon lange vor Friedrichs Kreuzzug

Nur das diese Gegensätze zuvor nicht gewalttätig eskaliert waren.

zaphodB. schrieb:
Über kurz oder lang wäre diese Gesellschaft ohnehin auseinandergefallen und einem sich formierenden Großreich wie Ägypten unter al-kamil hätte sie nicht standgehalten.
Ohne Friedrichs Inititive wäre das Ende vermulich sogar früher gekommen,denn der Kreuzfahreradel wäre ökonomisch und militärisch nicht in der Lage gewesen gegen einen ägyptisch-syrischen Zangenangriff zu bestehen.

Betreffs der Zukunftchancen angesichts eines ägyptisch-syrischen Reichs meine Zustimmung, wie schließlich das Ende der Christen gegen das Mamelukenreich 1291 veranschaulicht.

Nur hatte Friedrichs Kreuzzug eigentlich gar nichts zum weiteren 70 Jahre lange Überleben Outremers beigesteuert. Die Ayyubiden waren 1228 bereits untereinander zerstritten, zwischen al-Kamil in Ägypten und al-Aschraf in Syrien. Die Christen hatten diese dynastieinternen Konflikte bereits genutzt um dazwischen zu lavieren und Vorteile daraus zu schlagen. Friedrich tat nichts anderes getan und hatte dadurch Jerusalem gewonnen, auf das al-Kamil bereitwillig verzichten konnte, da ihm das weitaus bedeutendere Damaskus wichtiger war.

Der Kreuzzug der Barone 1239 hatte den Christen größere Landgewinne einschließlich strategisch wichtigere Festungen (Safed, Askalon) eingebracht, die ihnen das Überleben nach dem Desaster von La Forbie ermöglichten.

zaphodB. schrieb:
Mit diesem Titel war er auch auf spiritueller Ebene in der Lage dem Papst Paroli zu bieten und es ließ sich zumindest im eigenen und im neutralen Lager damit punkten.

Friedrich wurde nicht als rechtmäßiger König Jerusalems anerkannt, weder vom Papst, den Baronen noch irgend einer anderen christlichen Macht Europas. Und im Konflikt mit dem Papst und den Lombarden hatte das jerusalemer Königtum letztlich auch keine Rolle gespielt.
 
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