Bezahlung Staatsbedienstete an der Heimatfront

Micktp

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Hallo,

mich interessiert folgende Frage:

Bis wann haben Staatsbedienstete, oder genauer, Arbeiter der Reichsbahn die nicht als Soldaten an die Front mussten, ihren Lohn erhalten? Wurde dieser bis zum Zusammenbruch ausgezahlt oder hat das Regime die Zahlungen schon vorher eingestellt. Die gleiche Frage interessiert mich in Bezug auf Rentenzahlungen von ehemaligen Bahnarbeitern.

Ich habe im Internet leider hierzu keinen Informationen finden können.

VG
Mick
 
Hallo,

mich interessiert folgende Frage:

Bis wann haben Staatsbedienstete, oder genauer, Arbeiter der Reichsbahn die nicht als Soldaten an die Front mussten, ihren Lohn erhalten? Wurde dieser bis zum Zusammenbruch ausgezahlt oder hat das Regime die Zahlungen schon vorher eingestellt. Die gleiche Frage interessiert mich in Bezug auf Rentenzahlungen von ehemaligen Bahnarbeitern.

Ich habe im Internet leider hierzu keinen Informationen finden können.

VG
Mick

Das sollte bis zum Zusammenbruch reibungslos weitergelaufen sein.
Da Kriegsbedingt ohnehin sämtliche Güter rationiert und nur auf Bezugsschein zu erhalten waren, war es für das Regime im Prinzip kein Problem die Geldmenge beliebig zu erhöhen und Geld für ausstehende Löhne einfach zu drucken oder als Buchgeld zu erfinden.

Und über inflationsbedingte Probleme hinsichtlich einer Zeit nach dem Krieg mussten sich die Nazi-Granden auch kaum Gedanken machen, weil ihnen klar sein musste, dass wenn Deutschland den Krieg verliert, was spätestens ab Mitte '43 für jeden vernünftigen Menschen absehbar war, sie entweder nicht mehr am Leben sein oder ganz andere Probleme haben würden, als Inflation.
 
Das war auch meine Überlegung. Mich interessiert das Thema allerdings weniger aus der Sicht der Bonzen, sondern aus der des kleinen Mannes. Bedingt durch Rationierung, die Du ja angesprochen hast, gab es ja schon eine Zweiklassengesellschaft. Nämlich zwischen der Land- und der Stadtbevölkerung. Auf dem Land kannte man durch Selbstversorgung, Schwarzschlachtung etc. Hunger und Entbehrungen so gut wie gar nicht, während die Stadtbevölkerung sehr gelitten haben muss. Außerdem gab es ja auch Schwarzmärkte. Insofern fände ich es wichtig zu wissen ob die Zahlungen geflossen sind ohne Mutmaßungen anzustellen.
 
Auf dem Land kannte man durch Selbstversorgung, Schwarzschlachtung etc. Hunger und Entbehrungen so gut wie gar nicht, während die Stadtbevölkerung sehr gelitten haben muss.

Das trifft so für die Zeit des Weltkriegs nicht zu (wohl aber für die Zeit danach).

Hunger und wirklichen Mangel an zwingend benötigten Bedarfsgütern gab es in NS-Deutschland im Grunde genommen bis in die letzten Wochen des Krieges hinein nicht.
Das liegt daran, dass eben halb Europa besetzt war und auf Betreiben der NS Führung bis aufs letzte ausgepresst wurde um die Versorgung und die Moral an der "Heimatfront" aufrecht zu erhalten.
Insofern hungerte während des zweiten Weltkriegs ein Großteil des von Deutschland besetzten Europas, aber nicht die deutsche Bevölkerung.

Die Kontingentierung von allem Möglichen wiederrum traf die Bauern auf dem Land in ähnlicher Weise. Die betraf nämlich auch diverse Chemikalien für Düngemittel, während Preise für die von ihr produzierten Lebensmittel festgesetzt oder selbige bei Bedarf requiriert werden konnten, Das der ganze Stahl in die Rüstungsfertigung ging und für Werkzeuge und Maschinen in der Landwirtschaft nicht viel übrig blieb.
Und dann gab es natürlich auch noch Dinge, wie die Einquartierung von Ausgebombten, Kinderlandverschickung etc. die die Landbevölkerung zusätzlich belasteten.




Die Verhältnisse in Stadt und Land, dürften, was die Versorgung angeht bis zum Ende des Krieges nicht so sehr auseinander gegangen sein.
Die Verhältnisse in den Städten verschlechterten sich erst massiv, als keine Ressourcen aus dem besetzten Europa mehr herein kamen.
Was sich auf die Versorgung der Städte auch extrem problematisch auswirkte, ist, dass am Ende des Krieges dann das Eisenbahnsystem weitgehend hinüber war, so das Ressourcen, die real vorhanden waren nicht in die Städte geschafft werden konnten und dass diese Städte von Flüchtlingen aus den Ostgebieten überlaufen wurden, während gleichzeitig ab 1945 die Ernte aus den Ostelbischen Gebieten, die für die gewöhnlichen Versorgungszusammenhänge der Städte eine große Rolle spielte, entfiel.

Das sind aber wie gesagt Dinge gewesen, die sich erst in den letzten Wochen des Krieges und danach so ergeben haben.
 
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Das trifft so für die Zeit des Weltkriegs nicht zu (wohl aber für die Zeit

Das stimmt so nicht. Von meinen Eltern weiß ich, dass meine Mutter (Stadt) während des Krieges (natürlich nicht in den Anfangsjahren) sehr an Hunger gelitten hat, während mein Vater (Land) gut versorgt war. Kann man auch im Tagebuch der Anna Haag nachlesen. Sie schreibt auch von sehr schlechter Versorgungslage schon im Jahr 44.
 
Das stimmt so nicht. Von meinen Eltern weiß ich, dass meine Mutter (Stadt) während des Krieges (natürlich nicht in den Anfangsjahren) sehr an Hunger gelitten hat, während mein Vater (Land) gut versorgt war. Kann man auch im Tagebuch der Anna Haag nachlesen. Sie schreibt auch von sehr schlechter Versorgungslage schon im Jahr 44.

Nimm es mir nicht übel, die Erfahrungsberichte deiner Eltern sind nicht mal eben pars pro toto auf die Gesamtsituation übertragbar.
Im Großen und Ganze ist es so, dass die Versorgung der Städte bis zum Ende des Krieges weitgehend funktionierte.
 
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