Bildung im antiken Athen?

Ich habe ein totales Problem mit der Interpretation der Schulschale des griechischen Vasenmalers Duris. Es geht darum, dass so wie meine Geschichtslehrerin sagt, die Gegensätze der Bildung durch Traditionalisten und Sophisten aufgezeigt werden. Erstmal weiß ich nicht welche Abbildung genau die jeweilige Bildung zeigt außerdem sitzt in der Ecke von beiden Seiten der Vase ein Mann mit einem Stock einmal hingedreht zum Klassenzimmer und einmal nicht. Mit diesem kann ich überhaupt nichts anfangen. Wäre echt nett wenn jemand mir damit helfen könnte

a) Könntest Du die Vase mal verlinken?
b) Könnte es sein, dass genau die Haltung des Mannes mit dem Stock (Lehrer?!) den Unterschied zwischen beiden Schulen ausmacht?

Der Mann mit dem Stock könnte aber auch der "Pädagoge" sein - also der Sklave, der den Zögling zur Schule bringt.

Der Unterschied besteht m. E. mehr in der Art der Unterweisung: Einmal wird "gezeigt", im anderen Fall wird "nachgeahmt" bzw. gemeinsam am Stoff gearbeitet.


http://www.beazley.ox.ac.uk/images/pottery/painters/keypieces/tiverios/21-p156bottom-medium.jpg

http://www.beazley.ox.ac.uk/images/pottery/painters/keypieces/tiverios/21-p156top-medium.jpg

Der Unterschied ist doch offensichtlich: Einmal Schriftrolle, einmal Notebook! =)

Hm... ich lasse mich jetzt mal zu mehr oder minder begründeten Vermutungen hinreißen:

Das Interesse des "Manns mit dem Stock" ist in dem einen Fall gleich Null: Er wendet sich ab.

Im anderen Fall scheint auch er interessiert an den Dingen, die da passieren.


PS:
Vielleicht kann ja jemand die beiden Bilder noch intelligenter einbinden, als mir das grad gelungen ist.

Das ist nicht meine "Zeit". Aber ersteinmal ein Anfang.
Der sichtbare Teil der Schriftrolle beinhaltet einen "mißglückten Anfang eine Troja-Epos". Der Übergang von der Mündlichkeit zur Literatur der Griechen, Wolfgang Kullmann, Michael Reich, S. 13, Günter Narr Verlag

Der bergang von der Mndlichkeit ... - Google Bcher

2. Teil

Ich wage mich jetzt auf denkbar dünnes philosophisches Eis. Wenn die geistesgeschichtliche Traditionslinie in etwa so verläuft Sophistiker => Sokrates => Platon und "...wenn es um die wahre Darstellung der Idee..." (1) geht, könnte man die Darstellung des Lehrers mit dem lesbaren Text eher den Sophistikern zuordnen, nämlich den Text als Darstellung der Idee.

(1) Reflektierte Gegenwart: eine Studie über Zeit und Ewigkeit bei Platon, Walter Mesch, Verlag Vittorio Klostermann, S. 149




http://books.google.de/books?id=dbDWowSFESIC&pg=PA149&dq=%22doch+der+dreifache+Abstand+von+der+eigentlichen+Wahrheit+der+Idee+bzw.%22&lr=lang_de&as_drrb_is=q&as_minm_is=0&as_miny_is=&as_maxm_is=0&as_maxy_is=&as_brr=0&as_pt=BOOKS#v=onepage&q=%22doch%20der%20dreifache%20Abstand%20von%20der%20eigentlichen%20Wahrheit%20der%20Idee%20bzw.%22&f=false