Bismarck-Archipel

Hamilkar

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Bismarck-Archipel

Mich würde mal interessieren woher der Namen kommt, bzw. wer sich diesen Namen ausgesucht hat. Und was hat es mit den ganzen namen Neupommern, Neuhannover, Neuirland etc. auf sich. Wer entschied soetwas und wieso versuchte man an alten Dingen festzuhalten, oder waren die Menschen damals so unkreativ?
Weiß jemand mehr über die Inselgruppe?
 
Den Link von wikipedia hatte ich auch schon, aber danke für die anderen beiden. Aber leider steht dort auch nicht der Grund der namensgebung oder habe ich das überlesen? Hieß das Archipel von Anfang an nachdem es deutsche Kolonie wurde so oder gab es auch noch einen anderen Namen? Und in deinen Links ist auch schön von Neumecklenburg die Rede. Weiß du da bezüglich meiner oben aufgeführten Frage mehr drüber?

Auf einer Internetseite stand etwas von einem Herbert Bismarck der 1885 in Gesprächen mit England vermittelte. Ist die Inselgruppe vielleicht auch nach ihm benannt? So nach dem Motto: Zwei Fliegen mit einer Klappe?

Titus_Livius schrieb:
Hättest wohl gern, daß sie Deinen Namen tragen? ;) :p
Was das betrifft bleibe ich lieber bescheiden. Kennt ja sowieso keiner, da gibt es bekanntere Inseln, bei denen das mehr bringen würde. :p
 
Tja, da kramt man schon ein altes Lexikon aus den unerforschlichen Weiten des Internetzes und was passiert?
Aber leider steht dort auch nicht der Grund der namensgebung oder habe ich das überlesen?

"Mit dem Namen B. bezeichnet man seit 1885 nach dem Vorschlag v. Örtzens den zu Deutsch- Neuguinea gehörigen Inselarchipel nordöstlich von Kaiser-Wilhelmsland, nordwestlich von den Salomoninseln und südlich vom Äquator. Er umfaßt eine ganze Reihe großer und kleiner Inseln und Inselgruppen, hohe und niedere Inseln: Neupommern (s.d.) mit den Französischen Inseln, Neulauenburg (s.d.), Neumecklenburg (s.d.) und Neuhannover (s.d.) mit den vorgelagerten Inseln, St. Matthias, die Admiralitätsinseln (s.d.), die Hermitinseln (s.d.), Kaniët (s.d.), Ninigo (s.d.), Wuwulu (s.d.) und Aua (s.d.), im ganzen etwa 47000 qkm Fläche."

http://portal.hsb.hs-wismar.de/pub/lbmv/mjb/jb086/348684665.html
Örtzen war mit Leib und Seele Mecklenburger. Schau Dir mal die Politik Mecklenburgs an, dann kannst du erahnen, warum Örtzen Norddeutschland in die Südsee verlegte. ;)

als Dank bekamen die v.Örtzens den ersten Kommisarsposten
1885 - 01/1887 Gustav von Oertzen, Kaiserlicher Kommissar ? - 1911

PS: Es gibt auch was zu trinken, wem die Heringe zu sauer sind....
www.fuerstbismarckquelle.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war doch allgemein große Mode Kolonien und Teile davon nach Menschen oder Orten zu benennen. In Namibia gibts z.B. noch den Caprivi-Zipfel. Harare hieß mal Salisbury (Das frühere Egoli hat seinen "Kolonialnamen" dagegen behalten: Johannesburg) und warum Louisiana so heißt, dürfte auch klar sein......Unzählige Beispiele gäbe es da.
 
Es war Bismarck, der die aussenpolitisch gefährlichen Unternehmungen der unterschiedlichen (privaten) Gesellschaften in einen politisch kontrollierbaren Rahmen brachte (das Scheitern seiner Bemühungen hat er nicht mehr erlebt).
In der Sprache von 1920 liest sich das so:
Kolonialpolitik Bismarcks. Bismarck verdankt das deutsche Volk, daß theoretische Anschauungen und unbestimmte Wünsche zu einer Kolonialpolitik der Tat wurden. Gegenüber den ersten Anregungen, die schon während des französischen Krieges laut wurden, Kolonien für das Deutsche Reich zu erwerben, verhielt er sich ablehnend, nicht nur der Ausgaben wegen. In der ersten Zeit nach der Reichsgründung bestimmten ihn vor allem Gründe der auswärtigen Politik, die Rücksicht auf die Empfindlichkeit Englands und Frankreichs. Gegenüber wilden und halbwilden Staatswesen schien ihm wichtiger, auf die gemeinsame Wahrnehmung der gleichen Interessen der Kulturvölker hinzuwirken, wie sich das zuerst in Ostasien entwickelt hatte und noch 1884 in der Kongoakte (s. d.) zum Ausdruck kam. Vor allem schien ihm eine Kolonialpolitik des Reiches unmöglich zu sein, wenn sie nicht von einer starken Strömung im Volke getragen sei. Als nun 1880 eine lebhaftere Kolonialbewegung in Deutschland einsetzte, die auf die Gefährdung deutscher Interessen durch die koloniale Expansion andrer Völker hinweisen konnte, und hamburgische und Bremer Kaufleute für ihre Unternehmungen in Westafrika und in der Südsee um Schutz baten, änderte sich Bismarcks Stellung.
Deutsches Koloniallexikon 1920, Bd. 1

Ob Bismarck in dieser Gegend selbst involviert war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Eine schöne Karte:
http://www.stub.bildarchiv-dkg.uni-...stlicher_Bismarkarchipel_Plantagengebiete.jpg

Zur Namengebung der Landschaften und Orte: Man will auch in der Fremde "daheim" sein.
 
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