Bismarcks / Wilhelms Suche nach Barbarossas Grab

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Gast007

Gast
Hallo liebe Leute,

ich befinde mich gerade mitten in der Rechereche zu einem sehr spannenden Thema. Nämlich der Suche nach Barbarossas Grab im Auftrage von Bismarck.

Ich habe einen uralten Schinken zu diesem Thema entdecken können und mit viel Umstand auch bekommen können (Meerfahrt nach Tyrus).

Aber ich suche nun noch einige weitere Literatur zu diesem speziellen Thema. Im Verbund damit auch Literatur, die die Verherrlichung Wilhelms I als Barbablanca untersucht. Darüber habe ich nur in der Barbarossa-Biographie von Evamaria Engel einige Anhaltspunkte entdecken können.

Wäre also sehr gut, wenn ihr mir zu beiden Theman ein wenig Literatur nennen könntet.

Lieben Gruß
007er
 
@ Mercy:

Danke für die Antwort. Ist sogar verfügbar in unserer Landschaftsbibliothek verfügbar. Werde ich morgen gleich mal ausleihen.

BTW: Joar, studiere Geschichte in Vechta. Die Seminarvorstellung habe ich per Google auch über alle möglichen Suchvarianten gefunden ;-)
 
Bringt bloß ein paar Knochen mit!

Damit das Thema allgemeinverständlicher wird, aus der Rezension der WELT:

Der eiserne Kanzler hielt nichts von Aberglauben - außer, er hatte was davon: "Fürst von Bismarck ging von dem klaren Gedanken aus, eine Regierung muss auch auf die Phantasie der Nation wirken." Also stellte der Reichskanzler 1874 Geld aus seinem Etat zur Verfügung und schickte die Historiker Johannes Sepp und Hans Prutz ins syrische Tyros. Sie sollten die dort vermuteten Gebeine des Stauferkaisers Friedrich I. finden, bergen und nach Deutschland überführen. Um die Legitimität von "Barbablanca", dem preußischen König und erst drei Jahre zuvor zum "Deutschen Kaiser" erhobenen Wilhelm I., symbolisch bis in die Stauferzeit zu verlängern, war Bismarck bereit, nach Barbarossas sterblichen Überresten suchen zu lassen. Idealerweise wollte er die Knochen im Kölner Dom bestatten lassen, der nach mehr als 600 Jahren von Preußen endlich vollendet worden war.

Allzu ernst nahm der Kanzler das Vorhaben aber wohl doch nicht; jedenfalls beschied Staatsminister Rudolf von Delbrück, der Chef des Kanzleramtes, die beiden Historiker ernüchternd: "Gehen Sie, Sie werden schon etwas finden." Irgendwelche mittelalterlichen Knochen würden doch wohl herumliegen in der Kathedralenruine in Tyros. Allein, Bismarck hatte die Seriosität seiner Beauftragten unterschätzt; Sepp und Prutz fanden zwar einiges, doch nicht die Knochen Barbarossas, und gerieten darüber in einen persönlichen Streit, der Mediävisten noch jahrelang bestens unterhielt.

Viel interessanter an der Mission nach Tyros sind die Beweggründe Bismarcks, sich überhaupt um die beinahe 700 Jahre alten Gebeine zu kümmern. Die Idee vom wiedergekehrten Einheitskaiser hatte sich doch schon unmittelbar nach der Reichsgründung in der Belebung der Kyffhäuser-Legende niedergeschlagen und in Felix Dahns Eloge: "Heil Dir, greiser Imperator, Barbablanca, Triumphator!" Warum also die mit allerlei potenziellen Peinlichkeiten behaftete Suche überhaupt starten?
...
http://www.welt.de/data/2003/09/20/170709.html?prx=1
 
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