Britisch-Indien

phpbbhomer

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Hallo,

kann mir bitte jemand erklären wieso die Briten nach Indien kamen und dann PAkistan geteilt wurde? Leider ist es bei Wikipedia nicht so gut erklärt, ausserdem habe ich sprachliche Probleme :(
Danke für jede Antwort.


lg :winke:
 
Zum Einstieg ...

Frage 1: Im 16.Jhd. gründet Portugal an der Indischen Küste Handelsniederlassungen. Indien ist reich an exotischen Gewürzen und anderen agrarischen Erzeugnissen, für die in Europa viel Geld gezahlt wird. Im 17.Jhd. kommen insbesondere Englische und Niederländische Handelskompanien dazu.

Frage 2: Das Indien unter den Briten war ein Gebilde mit vielen Völkern und Religionen. Zwischen beiden größten Religionsgruppen, Hindus und Moslems, spitzte sich nach der Unabhängigkeit der Konflikt zu, weshalb es letztlich zur Ausgliederung Bangladeschs und Pakistans kam.
 
Pope schrieb:
Zwischen beiden größten Religionsgruppen, Hindus und Moslems, spitzte sich nach der Unabhängigkeit der Konflikt zu, weshalb es letztlich zur Ausgliederung Bangladeschs und Pakistans kam.

...., die überwiegend moslemisch bevölkert sind. :)
 
Wenn Du es im Film sehen willst, ein Tipp:

Ganz anschaulich wird das in "Ghandi" aus dem Jahr 1982 geschildert, mit Ben Kingsley in der Titelrolle (der Film hat immerhin 8 Oscars gewonnen).

Den Film gibts in jeder Videothek.

Grüße,

Jacobum
 
Soweit ich weiß, wurde Britisch-Indien erst in Indien und Pakistan (samt Bangladesh) geteilt. "Ost-Pakistan" wurde dann zu Bangladesh. So steht es jedenfalls in einem alten Bertelsmann-Weltatlas aus den 50er, 60er Jahren. Wann genau wurde denn Bangladesh unabhängig von Pakistan und wieso?
 
wow ihr seids schnell :) danke sehr :)
Habe bald ein referat, der ca. 10 min. dauern soll, aber weiss nicht was ich da erzählen könnte. Viel gibts ja da nicht zu erzählen oder ?
Was ist dann Britisch Indien ? Sind es jene Städte, wo die Briten die Herrscher waren ?

lg
 
Die britische Ostindienkompanie

Vielleicht kannst Du ja mit dieser Zusammenfassung was anfangen.

Die britische Ostindienkompanie EIC wurde im Jahre 1600 gegründet. Die EIC verhandelte mit dem Mogulherrscher Jahangit und im Dezember 1612 gründeten die Briten die erste Handelsstation in Surat am Golf von Khambhat


  • Stützpunkt in Orissa 1633
  • Gründung von Madras 1639
  • Handelsprivilegien in Bengalen 1651
  • Kauf von Bombay 1661
  • Handelsvertrag mit den Marathen 1674
  • Gründung Kalkutta 1690

Im 18. Jahrhundert Krieg mit den Franzosen in Indien.
Nach dem siebenjährigen Krieg in Europa kam es zur Entscheidung zwischen Frankreich und England. England besiegte Frankreich und wurde so praktisch Herrscher über Bengalen.

Bengalen war strategisch, politisch und territorial wichtig für die EIC. Deren Ziel es war diese Position zu festigen und auszubauen.

Ab 1773 wurde die EIC zum halboffiziellen britischen Regierungsbehörde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts standen die Konturen von Britisch-Indien fest. Küste und fruchtbare Gebiete des Inlandes waren in britischer Hand. Verbündete Fürsten waren in ihrer Innenpolitik autonom, sie hatten aber keine aussenpolitischen Handlungsfreiheiten.

Ursachen der britischen Territorialherrschaft

Zwei Aussagen:

Die Briten glaubten denen die meinten „das Reich sei ihnen in den Schoss gefallen“
„Indien sei mit dem Schwert erobert worden und könne nur mir dem Schwert gehalten werden.“

Die Eroberung Indiens ist nie stark in das Bewusstsein der britischen Öffentlichkeit gedrungen. Der nationale Einsatz wurde nicht gefordert um Indien zu erobern. Die Schlachten waren keine bedeutsamen, sie wurden vor allem von indischen Truppen geführt und die britischen Steuerzahler mussten dafür nichts bezahlen. Die indischen Truppen wurden aus Steuergelder von Indien bezahlt.

Waffengewalt spielte bei der Eroberung und später bei der Erhaltung der britischen Herrschaft eine entscheidende Rolle, sie wurde aber wohldosiert eingesetzt.

Die Briten mussten ihren Einsatz berechnen. Sie hatten von den indischen Herrscher sehr guter Anschauungsunterricht. Diese festigten ihre Herrschaft durch kriegerische Raubzüge oder durch Steuern oder von beidem.

Vorteil der Briten:

  • Es handelte sich um eine Organisation die flexibel war und sich auf neue Bedingungen einstellen konnte.
  • Errungenschaften wurden klug und weitblickender, kühner und skrupelloser eingesetzt.
  • Die EIC bot ihren Mitarbeitern vielseitige Berufserfahrungen und rasche Beförderungen
  • Junge ehrgeizige Männer bekamen Posten mit grosser Verantwortung

Voraussetzungen in Indien

  • EIC spezialisierte sich auf Handel mit Textilien aus Bengalen und bezahlte diese mit barer Münze
  • Dieser Handel erforderte das eindringen in den Binnenhandel und der Erwerb von Landeskenntnissen

Nordindien zwischen Mogulreich und British Empire: Das Beispiel des Fürstenstaates von Awadh

Lage: in einer landwirtschaftlich ertragreichen Region Indiens

Interesse des EIC:

  • Flusssystem von Ganges und Jamna zu beherrschen
  • Ausweitung der Handelskapazitäten
  • Kontrolle über die Anbaugebiete von Nutzfrüchten
  • Handel mit China und Europa
  • Zusätzliche Steuereinnamen

Ab 1764 unterhielt die EIC einen Commercial Agent am Hofe des Nawab, später umgewandelt in einen Resident - politischer Vertreter der EIC, er schaltete sich direkt und aktiv in die innern Angelegenheiten des Staates ein.

  • Kontrolle der Briten über das Flusssystems: Son, Ganges und Ghayra
  • Handel in Richtung Bengalen
  • Grundsteuererhebung

Zwei Mechanismen zur Unterminierung der politischen und ökonomischen Unabhängigkeit Awadhs:


1. Up Country trade
Privat organisierter Handel von europäischen Händlern, die sich die von der Company aufgebauten Infrastruktur zunutze machten. Konnten sich rasch ausbreiten. Aggressives Mittel der ökonomischen Penetration, europ. Rechtssprechung Anbau von Baumwolle, Indigo und Zuckerrohr.

2. Subsidiärverträge
ungleiche Verträge diese führten zu einer politischen und wirtschaftlichen Beherrschung durch die EIC


  • Die Briten verpflichteten sich zur Bereitstellung von Truppen.
  • Awadh verlor seine politische Unabhängigkeit. Der Fürstenstaat durfte keine Kontakte mehr zu anderen Staaten ohne die Einwilligung der Briten unterhalten.
  • Eigene Rechtssprechung für Europäer
  • Britische Truppen mussten aus der Steuerkasse Awadhs finanziert werden. Umfang und Bezahlung wurde durch die Briten festgelegt.
Die Annexion wurde mittels Vertragswerken vorbereitet.

Ambitionen der EIC:

  • Vermehrung des politischen Einflusses
  • Einnahmensteigerung durch die Steuern um die verschuldete EIC zu retten und weitere Expansionskriege zu finanzieren
  • Ausbau des Handels
  • Übergang der EIC zur Territorialherrschaft in weiten Teilen Indiens.
 
1800 bis 1858

1773 wurde in London ein neues Gesetz verabschiedetet die Regulation Act. Die EIC sollte als Puffer zu einheimischen politischen System herhalten. Man wollte von den Ereignissen in Indien nicht betroffen werden. Um diese Position zu erfüllen musste die Führungsstruktur der Company verbessert werden.

Amt des Generalgouverneur
Rat zu seiner Unterstützung mit Sitz in London

Ab 1784 hatte der Generalgouverneur das alleinige Sagen in Indien. In London gab es einen politischen Aufsichtrat, ein Vorläufer der späteren Staatssekretärs für Indien. Es wurde ein geheimer Rat gebildet, der aus Mitgliedern des Aufsichtsrats und drei Direktoren der EIC bestand. Sei waren das Entscheidungsgremium und gaben dem Generalgouverneur politische Richtlinien.

Das Aufsichtsorgen befasse sich nicht mit Handel, sondern steckte den Rahmen des Generalgouverneurs ab und vermittelte zwischen dem autokratischen System in Indien uns dem politischen System in London.

Der Verfassungsstruktur erwies sich als Stabil genug um die EIC in ein Regierungsdienstleistungsbetrieb zu verwandeln. Erster Generalgouverneur in Indien war Warren Hasting.

Der zweite Generalgouverneur Lord Cornwallis konnte, dank dem neuen Gesetz zwei Massnahmen durchsetzten die für die weitere Entwicklung der britischen Herrschaft in Indien von Bedeutung waren.

1. Die Angestellten der Gesellschaft, die bisher nur minimale Gehälter erhielten, wurden zu hochdotierten Beamten von denen Unbestechlichkeit erwartet wurde. Mit diesen Beamten besetzte er alle wichtigen Verwaltungsstellen indische Beamte wurden ausgeschlossen.

Instituinalisierung von Herrschern und beherrschten.


2 Permanent Settlement wurde als Steuerveranlagung festgeschrieben (siehe Steuersysteme)


Bengalen wurde zu Ader gelassen, Zölle und andere Abgaben besteuerten den wachsenden Handel. Mit den Einnahmen musste Tribut nach London bezahlt werde und die Eroberungszüge in Indien finanziert werden. Lord Wellesly schloss die Feldzüge erfolgreich ab, doch die Ereignisse in Europa trafen die EIC empfindlich = Kontinentalsperre

Rückgang der Exporte aus Bengalen. Die Aufrechterhaltung des Handelsmonopols war nicht mehr nötig und wurde 1813 abgeschafft. Jetzt war die Kompanie nur noch eine Handelsfirma unter vielen. Der Handel diente nur noch dazu Tribut zu zahlen.


Agency Houses

Vor 1813 hatten sie die Aufgaben die Versorgung der Briten mit europäischen Konsumgütern oder den gewinnbringenden Einsatz von Ersparnissen der Angestellten der EIC im country trade zu organisieren. Nach der Öffnung des Indienhandels stiegen die Agency Houses in s Indiengeschäft ein. Sie finanzierten Produktionen und sorgten dafür das ich r Bedarf zu geringen Preisen gedeckt wurde. Sie fungierten auch als Hausbank. Ein Grossteil ihres Kapitals investierten sie in das Indigogeschäft, das sehr Krisenanfällig war. Es kam zu Bankrotten und die Agency verschwanden. 1833 beschloss das Parlament das die EIC sämtliche Handelsgeschäfte einstellten müsse und nur noch ihre Herrschaftsfunktion ausüben solle.
 
Der Aufbau der britischen Kolonialmacht in Nordindien

Das Privateigentum in Indien

Land und Ackerbau waren in Indien bis in 19. jahrhundert im Überfluss vorhanden. Grundeigentum war kein Wirtschaftsfaktor. Die EIC Beamten massen die Fortschrittlichkeit an der Veräusserbarkeit von Grund und Boden. In Indien waren die Arbeitskräfte knapp nicht der boden. Die Briten fanden keine den ihren vergleichbaren eigentumsreichlichen Vorstellungen.

Jagiradare = Militärische Würdenträger (Administration des Mogulreichs)
Zamindare = Grundbesitzer und Steuereintreiber

Beide konnten vom Mogul beliebig eingesetzt werden. Den Briten war es Grundsätzlich egal wie die Eigentumsverhältnisse in Indien waren. Die Steuerbeamten legten die Landsteuer nach belieben fest.

Das britisch-indische Steuersystem

In Indien zur Mogulzeit gab es unterschiedliche Steuersysteme, die Briten folgten zumeist den Methoden ihrer Vorgänger, reduzierten aber die Systeme auf drei verschiedene. Sie hatten aber nicht das notwendige Fachpersonal und ihre Kenntnisse über Land, Boden und Produktion in der Gebieten war nicht ausreichend.

1.Das Zamindari Settlement später das Permanent-Settlement in Bengalen

Der Zamindari war früher mit dem Steuereinzug bei den Moguln beauftragt. Die Briten machten aus ihm einen Grossgrundbesitzer und die Bauern wurden zu Pächtern. Für die Bauern machte es keinen Unterschied an wem sie ihre Steuern zahlen müssen.

Das Rechtsverhältnis war zwischen den Briten und dem Zamindari geregelt. Diese wurden bei Steuersäumigkeiten belangt. Nun konnten die Briten Grundbesitz Zwangsauktion wenn Unregelmässigkeiten eintrafen.
Das Rechtsverhältnis zwischen Zamindari und Bauern blieb bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ungelöst. Dies war für die Briten nicht interessant, das die Grossgrundbesitzer schaffen wollten und nur eine Person belangen wollten bei Steuersäumigkeiten.

2. Rayatwari Settlement

Im Herzstück des Mogulreichs, in Doab und Rohikhand, führten die Briten ein anders Steuersystem ein.
Die Grundsteuern wurden soweit es ging mit den Bauern festgesetzt. War dies nicht möglich konnten auch Dorfgemeinschaften als gesamtes zur Entrichtung der Steuern herangezogen werden. Es musste aber ein Bauer für die Gesamtsumme verantwortlich sein.

3. Mahalwari Settlement

1822 unternahmen die Briten einen neuen Ansatz der Steueradministration. Konnte ein Grundeigentum nachgewiesen werden, so waren die Verhandlungen mit Einzelpersonen zu führen, es konnte entweder das Zamindari-Settlement als auch das Rayatwari-Settelement zu Anwendung kommen. Das System war aber schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt.

  • Die Beamten waren nicht Gerüstet
  • Zu wenige Mitarbeiter und zu grosses Land

Die Briten waren die Erfolgreicheren Steuereintreiber als die Moguln. Sie setzten in Bengalen 1789 die Grundsteuer fest und dies hatte den Vorteil, das Land nicht immer wieder neu abschätzen zu lassen. Es half auch Unruhen zu vermeiden, denn jede Schätzung konnte bei den Bauern Missmut hervor rufen.

Die Zamindare mussten nun ihre Steuern an einem festgesetzten Tag beim brit. Steuerbeamten abliefern. Möglichkeit der Stundung oder Nachlasses gab es nicht. Die EIC konnte aber auch nicht die Forderungen anheben.

Bei den Grundsteuerreformen hatten die Briten nie die Absicht einen Steuernachlass zu gewähren.

  • Bauern hatten ein ungleiche und unausgewogene Steuerlast
  • EIC war darauf aus möglichst viele Steuereinnahmen zu erzielen
  • Verarmung der Bauern
 
Das britisch-indische Imperium

Aus dem Generalgouverneur wurden nun Vizekönige, die aber auch in einem Fünfjahreszyklus abgelöst wurden. Diese kurze Amtszeit erlaubte es dem Vizekönig kaum, einen Sachaverstand zu erwerben, der ihm ein wirksames Eingreifen ermöglichte. Der Beamtenapparat bereitete alle Entscheidungen soweit vor, dass dem Vizekönig allenfalls noch ein Vetorecht verblieb.

  • Parlament in London beschäftigte sich nur selten mit Indien
  • Das Budget des Indienministerium wurde vom indischen Steuerzahler getragen, deshalb interessierte sich das Parlament bei den Haushaltsdebatten nicht dafür
  • Die Bürokratie in Indien hatte weitgehend freie Hand

Ab 1861 gab es neben der Exekutive auch noch eine Legislative.

Die Exekutive konnte sich selber Gesetzte geben, die den Erfordernissen der Verwaltung entsprachen. Das Unabhängige Oberlandesgericht in Bombay, Madras und Kalkutta, führten diese Gesetze durch ein unbequemes Urteil ins absurdum, so dass die Bürokratie ihre Arbeit noch einmal machen mussten. Die Richter handelten lieber nach englischer Sitte und wollten mit Präzedenzfällen arbeiten. Die Bürokraten liessen sich nicht entmutigen uns schufen ein imposantes Gebäude an britisch –indischer Gesetzgebung, das später auch in andere Kolonien exportiert wurde:

  • Zivilprozessordnung
  • Gesetz über die Beweisaufnahme
  • Eigentumsübertragung

Die Gesetze wurden von Expertenkommissionen geschrieben.
Beim Pächterschutzgesetz und den Gesetzen zum Schutz verschuldeter Bauern gab es heftige Debatten. Hier wurde gegen die von den Briten selbst verteidigte Vertragsfreiheit verstossen, die als eine der Segnungen der britischen Herrschaft betrachtet wurde.

In der Legislative gab es keine Partein, deshalb gab letztlich die Meinung der höchsten Beamten den Ausschlag. Die Zentralregierung hatte kein eigenen Besamtenkorps.


Administration und Indian Civil Service

Die Herrschaft der EIC ging 1858 zu Ende.

Indien hatte die legislative Gewalt:

Gesetze entstanden in Zusammenarbeit zwischen Vizekönig und Indienminister.
Dem Indienminister stand ein India Council beratend zur Seite; alle offiziellen Schreiben an den Vizekönig bedurften dessen Zustimmung
Der Rat bestand aus ehemaligen Indienbeamten (Konservatives Gremium das Entscheide verzögert, Reformen verwässert und Vetos einlegte).
Innenpolitik wurde vor allem im persönlichen Briefwechsel zwischen Vizekönig und Indienminister festgelegt.

Bau einer Kabelverbindung London – Kalkutta 1865 – 1868.

Generalgouverneur und Vizekönig herrschten mit dem Prunk und Zeremoniell eines orientalischen Herrschers.

Der Vizekönig

Dies war nicht die Krönung einer Beamtenlaufbahn. Es waren meistens englisch-schottische Aristokraten mit geringen Indienkenntnissen.

Das Regierungssystem war nahe dem amerikanischen. Der Vizekönig war an keine Mehrheitsbeschlüsse gebunden. Rat bestätigte die Entscheidungen. An die Beschlüsse des Legislativ Councils war er nicht gebunden.

Die Verwaltung

Die Verwaltung war autokratisch und zentralistisch.

Verwaltungseinheiten:
240 Distrikte (Grenzen aus der Mogulzeit)

Distrikte

Subdistrikte

Tehsils (Nordindien)
Talkus (Bombay, Madras)

Beamtenlaufbahn

Anfang wird er Beamte in einer Provinz, die bleib er immer zugeordnet. Verschiedene Rangstufen bis zum Gouverneur einer anderen Provinz.

Arbeit der Zentralregierung

Ständige Vermittlung zwischen den verschiedenen Provinzen.

Der Sekretariatstyp
Beamte die Freude daran hatten gewichtige Meinungen zu Papier bringen.

Der Distrikttyp
Schlüsselfigur der britischen Verwaltung
Eigen Herr in seinem Distrikt als Rad im Getriebe des Sekretariats. Die Beamte hatte aber im Laufe der Zeit immer mehr unter dem Papierkrieg zu leiden. Er konnte nicht mehr über Land reiten um dort zum Rechten zu schauen. Er musste Rundschreiben beantworten, Statistiken zusammenstellen und Gesetzesvorlagen begutachten.

Distrikt Offizier

Steuereintreiber und für Ruhe und Ordnung verantwortlich
Strassennetz, Schulen, Spitäler


Subdivisional Offizier

Dieser reisten umher und kontrollierten Steuerregister, hörten sich Klagen an und schlichteten Streitigkeiten.

Superintendant der Polizei
Angehörige des technischen Dienstes

Neben den britischen Beamten gab es noch Indische. Es entstand eine Zwischenschicht mit englischer Schulung

Tehsildars: sie standen mehreren Dörfer vor = Bereicherung und Machtmissbrauch = wichtige Stütze der Herrschaft.

Der Distrikt Offizier war faktisch weitgehend von den Informationen seiner indischen Untergebenen angewiesen. Nachdem aufstand wurde die Exekutive und die juristische Funktionen aufgeteilt.

Der Distrikt Offizier vereint in sich die Administrativgewalt als Steuereinnehmer und richterliche Kompetenzen, die juristische Gewalt oblag einen Distriktrichter.
Dies diente als Vorbild in anderen Teilen des Empires.

Die Repräsentanten der neuen Bildungsschicht und später die Nationalisten forderten eine klare Gewaltentrennung

1859 – 1861 Einführung eines einheitlichen Strafrecht, Zivil- und Strafprozessrecht.

Das Informationssystem des Imperiums hing davon ab, dass der Informationsfluss zwischen Distrikten und Zentrale nicht abbrach. Die Meinung der Distriktbeamten wurden sehr ernst genommen.

Der Korpsgeist der Kolonialherren beruhte auf einer bewussten Distanz gegenüber den Beherrschten und freimütiger Kameradschaft im eigenen Kreise, der zu dem durch das gemeinsame Milieu der Erziehung und der kulturellen Wertvorstellungen geprägt war.
Sie sahen in den Indern keine unfähigen Leute, sondern sie hatten Angst vor der Behändigkeit wie die Inder Englisch lernten und das Gedankengut der Briten meisterten. Das Argument der Briten war, dass intellektuelle Brillanz nicht immer mit der Charakterstärke verbunden sei. Auf diese Charakterstärke bildeten sich die Briten viel ein uns sie hielten sie für die tragende Kraft des Imperiums.
Würde man den Indern diese stärke zu trauen, stellte man das britische Imperium in Frage.

Mit der Politik von England hatten die britischen Verwaltungsbeamten wenig im Sinn. Sie kamen jung nach Indien uns stiegen dort schnell in höhere Posten auf. Mit 50 oder 55 gingen sie nach England zurück in den Ruhestand und zogen sich aus der Politik zurück.

Das ehemalige Gebiet von Nawab von Oudh wurde durch die Kolonialherrschaft über mitgenommen.

Die Briten entwaldeten diese Region in kurzer Zeit.

Gründe dafür waren:

Sicherheit
Holzkohle für die Ziegeleien
Anbau von Nutzfrüchten
Hohe Grundsteuerbelastung

Dies führt zu einer raschen Verschlechterung der Bodenqualität. Aus dem einst fruchtbaren Gebiet entstand eins von Dürrekatastrophen anfälliges.

Die Armee

Die britische Armee wurde von den indischen Steuerzahlern finanziert. Aus den Erfahrungen vom Aufstand achtete man darauf das es genügend britische Truppen in Indien gab, diese waren sehr teuer.

Truppenstärke:

Indische Söldner (Sikh und Muslime von Panjab) 140 000
Briten (Soldaten und Offiziere mit hohen Löhnen) 70 000


Es gab div. Militärische Aktionen der Briten:

Afghanischer Krieg 1887/80

Annexion Oberbirmas 1885

Unternehmungen gegen Grenzstämme im Nordwesten 1896-1898


Diese militärischen Aktionen führte dazu das die Militärausgaben stark anstiegen.

Von ca. 200 auf 300 Mio. Rupien pro Jahr

Bei der Übernahme durch die Krone bestandne die Einnahmen noch zur Hälfte aus der Grundsteuer zu 1/5 aus dem Opiummonopol und 1/10 aus der Salzsteuer
Um die Jahrhundertwende herum sah es so aus ¼ Grundsteuer und der Rest Zölle und Verbrauchersteuer.

Die Eisenbahn

Der Subkontinent wurde als ein grosser Wirtschaftsraum verstanden, der nun Zentral erfasst und strukturiert werden sollte, um möglichst alle natürlichen Ressourcen des Landes zur Verfügung zu haben.

1845 Gründung der East India Railway Company. Es gab in Bengalen eine einheimische Oberschicht die Interesse am Ausbau der Wirtschaftstrukturen hatte.

Anlagemöglichkeit für indisches Kapital
Import- und Exporthandel

England war nicht gewillt eine Dividendengarantie für das Eisenbahnprojekt zu geben. Es gab in Lateinamerika und den USA lukrativere Anlagemöglichkeiten. Die EIC musste 1849 eine Garantie von 5% gewähren.

Erste Strecken als Experiment:

Bombay 52 km ins Landesinnere
Kalkutta 18 km ins Landesinnere

Ab 1854 Ausbau des Eisenbahnnetzes unter Lord Dalhousie.

1858 Eisenbahnbau für militärische Funktion. Der Nordwesten Indiens sollte mit der Eisenbahn an Bombay und Kalkutta angebunden werden. Die Versorgung mit Soldaten sollte abgesichert werden. Dabei mussten ökonomische Erwägungen hinten anstehen.

Unterschiedliche Spurbreite; Hauptlinie bereiter als Nebenlinie
Verschwendersicher Umgang mit Baumaterialien
Erste Klasse nur für die Briten


Entwicklung und Unterentwicklung

Entscheidende Veränderungen und Einschnitte im wirtschaftlichen und sozialen Bereich.

Rede von Dadabhai Naroji in Bombay 1876 über die Armut Indiens


1835-1872
Export von 1120 Mio. Pfund Gewinn 15%
= 1288 Mio. Pfund

Staatsschuld 50 Mio. Pfund
Kredite 100 Mio. Pfund
= 1400 Pfund

Rechnung der Briten
943 Mio. Pfund
500 Mio. Pfund sind verloren gegangen


Die Handelsbilanz war nur scheinbar positiv gegenüber England war sie negativ.


Der Export setzte sich aus Home Charges (Pensionszahlungen für EIC Angestellte und ehemalige Soldaten)

Zuwachs: 1860-1934 von 5 Mio. Pfund auf 30 Mio. Pfund

Englands wirtschaftliches Wohlergehen hing von den Importkapazitäten Indiens ab. So lange Indien die Technischen Fähigkeiten nicht besass war die britische Position gesichert.

Eisenbahn war auf Export ausgerichtet. Er wurde für den Bau nichts in Indien produziert.
Kein Zusammenhang zwischen Eisenbahnbau, Textilindustrie und die Herstellung von Verarbeitungsmaschinen
Baumwollgewerbe war zusammengebrochen.

Die Geldpolitik Londons wirkte lähmend auf die Entwicklung der indischen Wirtschaft.

Steigerung der US-Produktion nach 1876 führte zum Import der Inflation

Weltweit fallende Agrarpreise, in Indien stieg der Preis für Agrargüter.

Trotz Hungersnot in Indien Export von Weizen

Weizen erzielte einen hohen Silberpreis, dieser entsprach aber einen tiefen Goldpreis.

Die Briten griffen nicht ein, da sie aus dieser Situation ihren Vorteil hatten.

Der britisch-indische Staat war kaum noch in der Lage die Home Charges zu entrichten.

1893 werden die Münzanstalten geschlossen. Golddevisenstandard wurde eingeführt.

Agrarsektor wurde in zwei Bereiche aufgeteilt:

1. Produktion
2. Vermarktung von Rohstoffen

Beide Bereiche hatten nichts miteinander zu tun.

Produzenten verkauften zu Niederpreisen und die Vermarkter konnten den Weltmarkt ausnutzen.
 
Themistokles schrieb:
Erwähnst du noch deine Quellen, Ursi?:cool:

Text ist von mir. Ist eine Zusammenfassung aus einer Vorlesungsreihe die ich besucht habe. Sekunkärliteratur folgt, die muss ich zuerst zusammen tragen.
 
Sehr beeindruckend, Ursi.

Aber solltest Du nicht zumindest etwas über die Gründe des Endes der Herrschaft der East India Company und den grossen Sepoy Aufstand sagen?

Es scheint mir als Ereignis zu wichtig, um nur knapp mit dem Jahr der Beendung erwähnt zu werden.
 
Seit dem 16. Jahrhundert, als Persien und der Türkei die Gewohnheit des Opiumessens aufkam, war Zentralasien ein Drogenmarkt gewesen, der sich selbst versorgte. Bis Ende der 70er Jahre bauten die Hochlandbauern Afghanistans und Pakistans nur begrenzte Mengen Opium an und verkauften es an die Händlerkarawanen, die Richtung Westen in den Iran und Richtung Osten nach Indien zogen. Im dem Jahrzehnt ihres Geheimkrieges gegen die sowjetische Besetzung Afghanistans boten die CIA-Operationen den politischen Schutz und die logistischen Verbindungen, Die Afghanistans Mohnfelder mit den Herionmärkten Europas und Amerikas verknüpften.

Anders als im Großteil Asiens hatte der europäische Kolonialismus nicht in die Stammesgebiete der afghanischen Hochlands vordringen können. Das zerklüftete Terrain, gut bewaffnete >>Kriegerstämme<< und der islamische Glauben an den Dschihad, den heiligen Krieg gegen westliche Invasoren, machten Zentralasien für Eroberungen unzugänglich. Um die indische Nordwestgrenze gegen die territoriale Ausdehnung der russischen Reiches zu sichern, fiel Großbritannien 1838 und 1878 in Afghanistan ein und erlitt beide Mal ebenso demütigende wie schwere Verluste. Nach der vernichtenden Niederlage im zweiten britisch-afghanistan Krieg ( 1878-1880 ) beschloss Großbritannien, mit dem herschenden Amir von Afghanistan eine feste Grenze auszuhandeln. Bei einem treffen in Kabul 1893 einigte sich der britische Gesandte Sir Mortimer Durand mit dem Amir auf eine beiderseitig genehme Grenze, Die Afghanistan von Indien trennte. Wie diese diplomatische Übung zeigt, verdankt das moderne Afghanistan seine Existenz dem Interesse an einem Pufferstaat, um Einflussphären Britisch-Indiens, Russlands und des Irans auseinander zu halten. Die willkürlich gezogenen Grenzen durch ausgedehnte Stammesgebiete ließen jedoch große Teile der afghanischen Volksgruppen auf der jeweils falschen seite zurück: viele Paschtunen in der indischen ( heute pakistanischen ) Nordwestprovinz und die Mehrheit der Belutschen im Iran und in Indien ( heute pakistan ) .

Auf der britischen Seite blieb die Kolonialherschaft an der Nordwestgrenze schwach. Ständig bedrängt von marodierenden Paschtunenstämme entlang der afghanischen Grenze, reagierte Großbritannien zwischen 1849 und 1890 mit 42 Militärexpeditionen in die Berge, fast jedes Jahr eine. 1897 schickten die Briten 30.000 regulären Soldaten in den Distrikt Peschawar, um den schrecklichen Arfidi-Stamm zu bekämpfen - mit geringem Erfolg. Unfähig, die Krieger der Paschtunen zu besiegen, gingen die Briten zu Politik der Strafaktionen über, die in den Offiziersmessen als >>butcher an bolt<< bekannt war - das heißt, man marschiert in einen aufständisches Dorf, schlachtete alle Zivilisten ab, deren man habhaft wurde (>>to butcher<<, und machte sich dann schleunigst wieder aus dem Staub (>>to Bolt<< ), bevor die Stammeskrieger zurückschlagen konnten. Anders als die Völker Afrikas oder Nord- und Südamerikas kämpften die Paschtunen nicht mit Schwert und Speer. Von Waffenhändlern aus dem Persischen Golf oder Zentralasien versorgt, stellten diese berittenen, mobilen Stammeskämpfer eine tödliche Gefahr für die britischen Truppen dar, zuerst mit Steinschlossgewehren von geringer Reichweite, später mit modernen europäischen Gewehren.

Weil die Briten einsahen, dass es unmöglich war, die Grenzstämme zu entwaffnen, setzten sie auf eine Politik der Versöhnung und Kontrolle. Durch Schiffspatrouillen im Persischen Golf versuchten sie, das Waffenschub an Rebellengruppen abzufangen - ohne Erfolg.
Gegen Ende der Kolonianherschaft, als der britische Gouverneur sich darauf vorbereitete, die Nordwestgrenze an die pakistanische Nation zu übergeben, berichtete er, dass über die Hälfte der männlichen Stammesmitglieder Waffen besäße - nicht mehr Steinschloss-, sonder Schnellfeuergewehre. Letztlich waren die Briten zu einer Büdnisspolitik mit den kriegerischen Paschtunenstämmen übergegangen, die sich so ihre Waffen und Selbständigkeit bewahrten. Der neue pakistanische Staat hatte daher wenig Mittel, um die Stämme entlang seiner Nordwesgrenze zu bändigen.
Pakistan befindet sich in einer zwickmühle, es ist nur eine frage der Zeit wann der Krieg zwischen Pashtunen und Panjabis ausbricht selbst Atomare-waffen würden der Pakistanischen regieren nicht von Vorteil sein, einen Krieg im land gegen die Kriegerischen Pashtunen und Baluschen würde Pakistan ausnahmslos verlieren.
 

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