Bündnissysteme von Bismarck und Wilhelm II.

Geschi_ist_cool

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Kann mir jemand die Außenpolitik und die Bündnissysteme von Bismarck und Kaiser Wilhelm der 2. erklären?

Bitte,bitte,

Danke im voraus,Geschi_ist_cool
 
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Vielen Dank für den Link!
Also:
In der Schule haben wir folgendes zum Thema aufgeschrieben:
Das Bündnissystem des Kaiserreichs

Unter Bismarck: 1879 Zweibund Deutschland/Österreich
1882 Dreibund Deutschland/Osterreich/Italien
1878 Rückversicherungsvertrag Deutschland/Russland
1878 Orient-Dreibund Italien/Österreich/England
--->Eine Stärkung Deutschlands und eine Isolation Frankreichs

Wilhelm 2.: 1892 Militärabkommen Frankreich/Russland
1902 Neutralitätsabkommen Italien/Frankreich
1904 "Entente-Cordiale" England/Frankreich
1907 Eng.-russ. Vertrag England/Russland
----> Stärkung Frankreichs, Isolation Deutsclands/Österreichs und
Schwächung Deutschlands/Österreichs

Das war das,was wir aufgeschrieben haben.
 
Kurz gesagt: Bismarck hat Frankreich isoliert-Wilhelm II Deutschland
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnispolitik_Otto_von_Bismarcks
http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/buendnissystem/index.html
http://ammermann.de/19Jahrhundert/buendnissystem.htm
http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_kaiserreich_innen_und_aussenpolitik.htm#bwbuendnissystemnachbismarck


So ,da dürftest Du genügend Infos dazu finden.
ein Tip: Zeichne mal auf ein Blatt Papier die Staaten,wie sie damals in Europa lagen und verbinde diejenigen,die miteinander unter Bismarck verbündet waren durch Linien
und mache das gleiche für die Bündnisse unter Wilhelm II-dann müßtest Du das eigentlich von selbst verstehen.
 
@ zaphodB. : Leider findet mein Internet die Seiten nicht. Es sagt, die Seiten seien nicht vorhanden.
Mit dem Zeichnen: Ich habe im Buch eine Zeichnung.Mittlerweile habe ich sie auch verstanden.

Würde es reichen,wenn ich folgendes hinschreiben würde,wenn die Frage kommt "Erkläre und Vergleiche die Außenpolitik und die Bündnissysteme Bismarcks und Kaiser Wilhelms 2. mit eigenen Worten" ?

Unter Bismarck war Deutschland mit fast allen Ländern verbündet,wodurch Deutschland gestärkt und Frankreich isoliert war.Wilhelm 2. hat die Bündnisse jedoch nicht erneuert, wodurch Deutschland plötzlich nur noch mit Österreich-Ungarn verbündet war. Frankreich war somit wieder gestärkt.
 
das kommt ungefähr hin.Vielleicht solltest Du auch noch auf die durch die wilhelminische Flotten- und Kolonialpolitik hervorgerufenen Interessengegensätze insbesondere mit England hinweisen.
Wenn du unter "Bismark Bündnispolitik" googelst kommst Duauch auf die verlinkten Seiten.
 
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In der Schule haben wir folgendes zum Thema aufgeschrieben:
Das Bündnissystem des Kaiserreichs

Unter Bismarck: 1879 Zweibund Deutschland/Österreich
1882 Dreibund Deutschland/Osterreich/Italien
1878 Rückversicherungsvertrag Deutschland/Russland
1878 Orient-Dreibund Italien/Österreich/England
--->Eine Stärkung Deutschlands und eine Isolation Frankreichs

Wilhelm 2.: 1892 Militärabkommen Frankreich/Russland
1902 Neutralitätsabkommen Italien/Frankreich
1904 "Entente-Cordiale" England/Frankreich
1907 Eng.-russ. Vertrag England/Russland
----> Stärkung Frankreichs, Isolation Deutsclands/Österreichs und
Schwächung Deutschlands/Österreichs

Das war das,was wir aufgeschrieben haben.


Hier sind ein paar Fehler, die der Korrektur bedürfen.


Zur Ära Bismarcks:
Der Staat mit dem im Jahre 1879 der Zweibund geschlossen wurde, hieß Österreich-Ungarn.
Dem sogenannten Dreibund trat 1883 Rumänien bei.
Der Rückversicherungsvertrag wurde im Jahr 1887 abgeschlossen.
Einen Orientdreibund kenne ich nicht. Du meinst sicher die Mittelmeerentente aus dem Jahre 1887. Sie wurde zunächst zwischen Großbritannien und Italien vereinbart. Kurze Zeit später sind Österreich-Ungarn und Spanien beigetreten.

Zur Ära Wilhelm II. :

Mit der Thronbesteigung Wilhem II. haben sich nach und nach die außenpoltischen Prämissen des Deutschen Reiches ganz erheblich verschoben. Man wollte Weltmacht werden und einen Platz an der Sonne haben.
Mit Abschluß des Ausgleiches zwischen Großbritannien und dem Zarenreich standen sich zwei Blöcke gegenüber, die im wesentlich aus dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien auf der einen Seite und Frankreich, Großbritannien und Russland auf der anderen Seite bestanden.
Anzumerken ist dabei, das Italien ein unsicherer Kantonist galt. Das gleiche galt auch für Rumänien nach Ende des 2. Balkankrieges.
 
Interessant in diesen Kontext ist das Jahr 1887. Bismarck hatte alle Hände voll zu tun, um die Sicherheit des Reiches durch seine Bündnispolitik sicherzustellen.

In Wien war man ziemlich sauer auf dem Zweibundpartner, da man am Ballhausplatz so mit der deutschen Haltung in Bulgarienfrage gar nicht einverstanden war. Auch war man sehr darüber verärgert, dass das Deutsche Reich nicht bereit war, gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Auch vor diesem Hintergrund muss man die Boulangerkrise betrachten, denn Wien musste überzeugt werden, das eine ernstzunehmende Kriegsgefahr im Westen bestand. Und eben deshalb wirkten die Diplomaten des Ballhausplatzes entsprechend auf ihre französischen Kollegen ein, Boulanger nun endlich vor die Tür zu setzten. Bismarck hingegen sah sich gezwungen auf Wien einzuwirken, um eine Katastrophe zu verhindern. Darüber war man in Wien auch nicht eben begeistert. Unter dem Strich wurden so in Wien die frankophile Fraktion gestärkt.

In Paris traute man Bismarck aber wirklich jede Schlechtigkeit zu und schenkte seine Versicherungen, das Deutschland keinen Krieg gegen Frankreich beabsichtige, das die Krise innenpolitisch motiviert sei, es standen Reichstagswahlen vor die Tür und es sollte eine neues Septennat verabschiedet werden, keinen Glauben. Es wurde schon einmal ein 400 Millionen Kredit von der Nationalversammlung und kurze Zeit später nochmals 87 Millionen Kredit bewilligt. Des Weiteren wurden Fühler nach Russland ausgetreckt. Genau dies, Abschluss einer Vereinbarung zwischen Paris und Petersburg, galt es aus Bismarcks Sicht mit aller Macht zu verhindern.

Großbritannien hatte in jener Zeit mit Paris reichlich kolonialen Zwist auszutragen. Es gab wegen Ägypten, den Hebriden, Neufundland und Somalia Streitigkeiten, die das Verhältnis der beiden Mächte erheblich beeinträchtigte. So wurde Paris von London auch gewarnt, die britische Presse vertrat sogar die überaus interessante Auffassung das ein deutscher Ein- bzw. Durchmarsch durch Belgien Großbritannien zu nichts verpflichte, die Füße entsprechend still zu halten und nicht aggressiv zu werden. Mit anderen Worten, Paris dürfe im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Deutschen Reich nicht auf britischen Wohlwollen hoffen. Hier dürfte sicher auch die Mittelmeeentente eine Rolle gespielt haben, die ja ebenfalls 1887 abgeschlossen worden war.

Und in Petersburg war man gewillt als Ersatz für den Wegfall der Vereinbarung der Dreikaiser eine separate Abmachung mit dem Deutschen Reich abzuschließen, was schließlich auch im Jahre 1887 gelang. Allerdings ist zu betonen, dass das Zarenreich nur seine Neutralität für den Falle einer französischen Aggression zusicherte und nicht bereit war, neutral bei einem deutschen Angriff, auch wenn dieser provoziert werden sollte, zu bleiben. Aber immerhin bestand weiterhin ein Draht nach Petersburg.
 
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Interessant in diesen Kontext ist das Jahr 1887. Bismarck hatte alle Hände voll zu tun, um die Sicherheit des Reiches durch seine Bündnispolitik sicherzustellen.

Gute Beschreibung der wesentlichen Faktoren des "Schlüsseljahres".
Noch in Ergänzung eine interessante Studie dazu:

Elzer, Herbert: Bismarck Bündnispolitik von 1887 - Erfolg und Grenzen einer Friedensordnung (beschäftigt sich nur mit diesem Jahr auf über 500 Seiten)

Die Literatur zum Rückversicherungsvertrag 1887 ist kaum noch überschaubar.
 
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