Caesars Britannienexkursion

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Gast
Frage von julia :

Welche Ergebnisse brachte die erste Britannienexkursion für die Römer?
Welche Schlüsse konnte Caesar aus seinem Unternehmen ziehen?
Worin bestand der Eindruck,den Caesars Britannienexkursion machte?

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Antwort von Maximus :

Welche Ergebnisse?

Neue Gebietsgewinne für das römische Reich, neue Provinzen, neue
Feinde gefunden-->Feinde unterjocht.

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Anmerkung von Roland :

hört sich für mich dann der hausaufgabe eines übereifrigen geschichtslehres an...
beati sunt asterixem possidentes!

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Antwort von Thorstein :

Der Bibliothekar greift hinter sich ins Regal und empfiehlt: Brodersen: Das römische Britannien : Spuren seiner Geschichte. - Darmstadt: Primus, 1998.

Die drei Fragen lassen sich ganz einfach mit Cassius Dio 39, 53, 1 beantworten, darauf spielt der Lateiner oder der Geschichtslehrer auch an:
"Für seine Person [Cäsar ist hier gemeint, Thor.] oder den Staat hatte er in Britannien nichts erlangt - außer den Ruhm, überhaupt einen Feldzug gegen es unternommen zu haben."
Auch die zweite Überfahrt bracht nicht viel mehr ein, alles ist schön im oben erwähnten Werk mit vielen Quellen nachzulesen. Ich zitiere:
"Doch bis von den "Nachkommen" wieder ein römischer Kaiser auf die Insel zog und bis Britanien römisch wurde, sollte nach Caesars beiden Feldzügen fast ein Jahrhundert vergehen."
Asterix irrt hier leider, mein Roland und Gott *g*



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Anmerkung von Thorstein :

Also lieber Maximus, nix ist mit neuer Provinz und neuen Gebieten, Freunde fürs Leben hatte Cäsar allerdings in Britanien gefunden *g*.

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Anmerkung von Roland :

asterix irrt nie!


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Frage von Manganite :

HAllo Thorstein,

Das heißt, der ist da zweimal rübergefahren, hat gekämpft (hat er denn wenigstens gewonnen?) und ist wieder abgehauen?

Noch nicht mal ein kleines Römerlager hat er dort gebaut?

Hört sich irgendwie ziemlich enttäuschend an.

Weiß man den wenigstens warum er den ganzen Aufwand betrieben hat, oder war es nur frei nach dem olympischen Motto "Dabei sein ist alles"?

Ansonsten muss ich ja Roland zustimmen, ist Asterix doch eine ausgezeichnete Quelle zur römischen Geschichte zur Zeit Caesars.

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Frage von Heinz :

Lieber Thorstein,
was für Freunde fürs Leben?

Heinz

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Anmerkung von Thorstein :

Begründung für die Expeditinen war: Gallien hatte Unterstützung von britanischen Kelten erhalten, also hauen wir die auch mal!
Dieses Unternehmen im Jahre 55 v., obwohl mit zwei Legionen durchgeführt, VII. und X., war sehr schlecht vorbereitet und stieß auf unerwartete Schwierigkeiten wie z.B. das rauhe Klime, früh aufkommende Winterstürme und die unablässig angreifenden Streitwagenkrieger. Cäsar zog sich noch im selben Jahr zurück. Die meisten Stämme, die ihm Geiseln stellen sollten, unterließen es. Von Unterwerfung keine Spur. Außer Spesen nichts gewesen.
Die zweite Überfahrt, 54 v., war besser vorbereitet, 5 Legionen mit 800 Schiffen (also wie bei Asterix) machten gen Engelland (ähem, Britannien) und landeten. Die Kämpfe waren mühsam, gerieten am Ende aber siegreich, den Oppidum des größten Feindes konnte Cäsar zerstören und legte Tribut für die britanischen Stämme fest. Da er Unruhen in Gallien befürchtete (siehe: Unterlasse Eroberungen, wenn Du das Hinterland noch nicht befriedigt hast), zog er sich mit allen Streitkräften nach Gallien zurück. Es ist nicht bewiesen, das der Tribut, den Cäsar auferlegte, jemals bezahlt worden ist, nachdem er sich zurückzog.
Nachgeschichte: Der Atrebate Commius, der Cäsar während der Britannienfeldzüge als Unterhändler begleitete, nahm, so "treu" war er gegeben, am gallischen Aufstand teil, floh nach der Niederschlagung bei Alesia nach Britannien und gründete dort eine örtliche Dynastie, die noch ein Jahrhundert in Britannien Bestand haben sollte. Anscheinend war sich Commius sehr sicher, vor Cäsar Ruhe zu haben. In der Tat fiel dieser bald den Dolchen seiner Feinde zum Opfer. Erst Kaiser Claudius sollte sich an Britannien wieder erinnern.

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Dankeschön von Manganite :

Danke für die ausführliche Info, Thorstein.

Das ganze spielte sich also noch vor der endgültigen Niederschlagung der Gallier bei Alesia ab. Verstehe.

War wohl einer seiner wenigen Fehlschläge.

Aber um Uderzo und Goscinny etwas in Schutz zu nehmen, so gut geht die Geschichte für den armen Julius dort ja auch nicht aus.

Was ist eigentlich an der Geschichte von Calligula dran? Wollte der nicht auch Britannien erobern? So weit ich weiß stand doch an der Küste alles zur Überfahrt bereit und er hat es sich dann aus irgendeinem dämlichen Grund anders überlegt. Oder ist das nur ein Märchen?

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Dankeschön von Heinz :

Danke Thorstein,
für Deine erschöpfende Auskunft.

Heinz

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Antwort von Thorstein :

Die Folgefrage muß ich morgen beantworten ..., bis denne: Feierabend!

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Antwort von Imperator :

Hallo Manganite,
soweit ich weiß griff Caligula dann irgendwelche Bambusbüsche an oder so. Ich sage immer und immer wieder: Caligula ist der humorvollste Kaiser, den ich kenne.

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Antwort von legion :

Auch einer der Gründe warum Caesar den Britannien Feldzug unternommen hatte, war der dass Crassus zu diesem Zeitpukt in Persien mit seinen Armeen in für die Römer unbekannte und exotische Gebiete vorgestossen war. Da Caesar damals durch Unterwerfung Galliens ein Star in Rom war, wollte er nicht dass Crassus durch seine Erfolge ihn "überflugelt".

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Frage von Jordy :

deswegen auch der brueckenschlag ueber den rhein?

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Antwort von legion :

Wäre auch möglich, warum nicht.

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Anmerkung von Thorstein :

Also waren Cäsars ruhmreiche Eroberungen lediglich theatralischer Neidmilitarismus!?

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Antwort von legion :

Nein, habe ich auch nie behauptet. Bei Britannienfeldzug war es nur einer der Gründe, nicht der Grund, so habe ich es doch auch geschrieben. Ich habe diese Anmerkung im der Gallische Krieg gelesen.

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Antwort von Maxherbert :

guten abend liebe freunde,
der rheinübergang cäsars hatte auch aus heutiger sicht strategische gründe und war aus militärischer sicht überaus notwendig.
cäsar lag ein hilfeersuchen des verbündeten stammes der ubier vor. dieser stamm wurde in seinem gebiet ständig von horden der sueben attakiert, weshalb sie cäsar zu hilfe riefen.
germanische horden waren wiederholt über den rhein gesetzt und hatten raubzüge in gallien getätigt.
in zusammenhang mit der germanenschlacht nahe andernach forderte cäsar nun von den dort rechtsrheinig ansässigen sugambrern die versprengten reiterhorden der usipeter und tenktherer an ihn, als den sieger der schlacht auszuliefern.
da die sugambrer sich weigerten dieser aufforderung folge zu leisten, war dies ein weiterer grund zum rheinübergang

obwohl die ubier cäsar schiffe zur rheinquerung angeboten hatten, ließ cäsar in einer technischen meisterleistung seiner pioniertruppen in weniger als 10 tagen eine rhein-brücke bei neuwied errichten.


auch die entsendung von militärischen kontingenten hinüber nach britannien kann man durchaus unter militärisch notwendigen gesichtspunkten sehen.
ein militärisches unternehmen, welches für ein heer, wie das unter cäsar keineswegs ein unüberwindliches hindernis darstellte.
notwendig kann dieser feldzug durch die ständige unterstützung der britannischen stämme von gallischen aufständen geworden sein
bereits bei den vorbereitungen der unternehmung entsandten die britannier gesandte an cäsar auf das festland und bekundeten ihm ihre unterwerfung.
bei anlandung erster truppen wurden die römischen legionen sofort attakiert, letztendlich gelang es aber die die inselbewohner in die flucht zu schagen. thorstein hat dies bereits sehr schön am 1.juli geschildert, wenn auch aus
anderem blickwinkel und anderer wertigkeit.
die legion baute ein lager und abermals unterwarfen sich erste britannische stämme und stellten wohl zumindest einen teil von geiseln.
in der folgezeit wurde das römische chor stark durch witterungsbedingte unbilden gehandicapt und mußte schaden durch mißglückte schiffsmanöver erleiden. dies nutzten einzelne stämme zu einem erneuten angriffe der mit wechselndem erfolg geführt wurde. in der letzten schlacht um das römerlager konnten cäsars mannen die britannier entscheidend zurückschlagen. sein gegenschlag hinterließ verbrannte häuser, dörfer und verwüstete felder. wiederum erfolgten unterwerfung und stellung von geiseln wenn wir denn den römischen berichten folgen wollen.

julia fragte am 28.6:
welches ergebnis brachte der britannienfeldzug?
nun, die römer hatten auf der insel deutlich ihre standarte gezeigt und den stämmen bewiesen, daß sie ein sehr ernst zu nehmender gegner sind. ergebnis, deutlich weniger hilfe für die gallier auf dem festland.
welche schlüsse zog cäsar aus der exkursion?
cäsar war klar, daß er auf der insel einen bleibenden eindruck hinterlassen hatte. sein ruf war ihm ja auch vorausgeeilt. ein weiterer feldzug mußte besser vorbereitet , langfristiger angelegt und mit mehr soldaten erfolgen. dann bestand gegebenenfalls sogar die möglichkeit die insel zu unterjochen.
welchen eindruck hatte cäsar in britannien hinterlassen?
nun, darüber haben die britannier keine aufzeichnungen angefertigt. wir sind also auf sekundärhinweise angewiesen.
die insel-stämme haben sicherlich dazugelernt. daß cäsar ein zu fürchtender gegner war wußte man vorher schon. an veränderter taktik und für britannien ganz neuen stammes- zusammenschlüssen gegen den feind können wir ablesen, daß die inselbewohner erkannt haben, daß sich dieser cäsar nur im vereinten kampf der britannischen insulaner zu bezwingen sein könnte.
dies ist letztendlich nicht gelungen, wenn es auch cäsar im zweiten feldzug nicht gelang die britannier gänzlich zu unterwerfen. aber dies ist dann eine andere geschichte.
mit allerbestem gruß
max





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Dankeschön von Heinz :

Hallo Max,
wo hast Du nur das fantatische Wissen her?

Mit freundlichen Grüßen
Heinz

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Antwort von Thorstein :

Dennoch lieber Heinz, sollten wir nicht übertreiben und auf Cäsars Theatralik, mit der den ungeheuren Einsatz von Mitteln für seine zwei "Ausflüge" verschleiert hat, nicht überbewerten. Sehen wir es mal aus römischer Sicht: Es kam nichts dabei raus: Keine Vergrößerung der Einflussspäre, keine Sklaven, keine Beute. Mit dem Zeigen der Standarte, lieber Max, konnte man seine Klienten nicht befriedigen. Das wußte auch Cäsar und plünderte in der Folgezeit lieber Gallien aus. Ich bleibe dabei. Außer Spesen nichts gewesen! Bengtson sieht es noch krasser: Für ihn ist es der Britannier Cassiovellanus, der durch seinen "unverächtlichen" Widerstand Cäsars Eroberungsabsicht scheitern ließ. Auch dem großen Feldherrn gelang nicht alles. Machen wir es nicht besser, als es war. Nicht einmal die Geiseln wurden gestellt und Cäsar tat nichts, die Britannier an ihre Versprechungen zu erinnern. Er hatte die Schnauze voll von Britannien.

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Antwort von legion :

@ Maxherbert „notwendig kann dieser feldzug durch die ständige unterstützung der britannischen stämme von gallischen aufständen geworden sein“. Meiner Meinung nach äußerst zweifelhat. Das einzige mal wo Caesar die Briten in Gallien erwähnt, war die Stelle wo er die Gründe für seine Britannienexpedition darstellt, zugegebenermaßen erscheint es mehr als Entschuldigung als ein Grund. Dass Caesar nach Gründen für einen Krieg gesucht hat, wo es ja eigentlich keine Gründe gab, kennt man zur genüge aus dem gesamten Gallischen Krieg (z.B. Krieg gegen Ariovist, dem Caesar selbst als Konsul den Titel „Freund des römischen Volkes“ gab und dann angeblich die Äduer bedrängte, woraufhin Caesar schnell einen Grund hatte den damals mächtigsten Mann in Gallien zu schlagen), jedoch sollte man Caesar nichts vorwerfen, da es damals die Praxis bei allen Heeresführer war. Das wohl einzige Volk dass über nennswerte stetige Beziehungen mit Britannien verfügte waren die Veneter, da die aber vorher nahezu von Caesar ausgelöscht wurden, kam es praktisch auch niemandem der Hilfe, egal welcher Art, aus Britannien holen konnte. Es ist überhaupt zweifelhaft ob es je nennswerte britische Kräfte die Gallier gegen den Caesar unterstüzt haben. @Maxherbert „ergebnis, deutlich weniger hilfe für die gallier auf dem festland“ Wann gab es denn diese Hilfe überhaupt? Woher hast du diese Information, dass es nachher deutlich weniger Hilfe von den Briten gab? Nein, ich schließe mich der Meinung von Thorstein dass der Feldzug praktisch keine Nennswerte Erfolge gebracht hat. So hatten nach der ersten Expedition nur zwei Stämme Geiseln gestellt. Die zweite Expedition auch wenn die militärisch erfolgreicher war brachte denn Römer auch nicht viel mehr, so war Britannien damals viel ärmer als vergleichsweise reiche Gallien, der Caesar sagte selbst, dass das Land über keine nennswerte Reichtümer verfügt, nicht mal große Menge an Bodenschätzen wurden in diesem Gebiet gefunden. Folglichermaßen waren nicht nur der Caesar sondern auch die ganzen Händler die mit ihm bei der Expedition teilgenommen haben, enttäuscht. Das einzige was die Legionen holen konnten waren Vieh (toll, deswegen hat es sich doch gelohnt nach Britannien zu fahren!) und Sklaven (gab´s praktisch überall).

Meiner Meinung nach hatte die Expedition hauptsächlich innerpolitische Gründe, wie eigentlich auch der gesamte Gallische Krieg, heutzutage glaubt es keiner ernsthaft dass Caesar den Krieg angefangen hat um Verbündete zu „schützen“ oder weil er Angst hatte dass die Helveter in Gallia Narbonesis einfallen. Nein, das wichtigste war es seinen eigenen Landsleuten (und nicht irgendwelchen Briten) seine Stärke zu zeigen und Eindruck zu schildern, um damit seine innenpolitsche Situation zu stärken, nur aus diesem Grund wollte er auch Gallia Narbonesis als Verwaltungsprovinz haben, um dann einen Krieg gegen übriges Gallien zu führen. Dass war jedoch auf keinem Fall theatralischer Neidmilitarismus sondern eiskalter Kalkül der sich später auch ausgezahlt hatte. Auch hier war Caesar natürlich nicht der einzige der so gehandelt hat, auch Crassus hatte nichts anderes im Sinn als Syrien zu bekommen um damit einen Krieg gegen Parther zu führen (was ihm leider keinen Erfolg brachte).

p.s. sorry dass es so lang geworden ist.


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Dankeschön von Thorstein :

lang, aber 1a
 
Der erste Britannienfeldzugs Cäsars war eine reine Erkundungs- oder Aufklärungsoperation. Sie sollte ein weiteres Vorgehen vorbereiten. Cäsar war ständig auf der Suche nach Geldquellen. Dies zeigten schon seine Plünderungen in Gallien, dies klingt z.T. in seinem BG an, wenn auch der wahre Umfang von Cäsars Plünderungen verschleiert bleibt. Britannien war nun die berühmte Zinninsel. Eine gallische civitas, die in diesem Zinnhandel führend war, waren die Veneter. Ein Grund, warum diese civitas von Cäsar vernichtet wurde. Mit dem zweiten Britannienfeldzug sollten dann die Voraussetzungen geschaffen werden, den Zinnhandel unter römische Kontrolle zu bringen. Allerdings scheiterte dieser Versuch kläglich.

Eine militärische Unterstützung, wie Cäsar sie als Vorwand nimmt, wird es sicherlich gegeben haben. Neben den Venetern, verfügten auch die belgischen civitates über beste Beziehungen zu den verwandten civitates in Britannien. Allerdings wird sie nur geringe Ausmaße gehabt haben, da Cäsar sie in der Tat vorher niemals erwähnte.
 
beorna schrieb:
Der erste Britannienfeldzugs Cäsars war eine reine Erkundungs- oder Aufklärungsoperation. Sie sollte ein weiteres Vorgehen vorbereiten. Cäsar war ständig auf der Suche nach Geldquellen. Dies zeigten schon seine Plünderungen in Gallien, dies klingt z.T. in seinem BG an, wenn auch der wahre Umfang von Cäsars Plünderungen verschleiert bleibt. Britannien war nun die berühmte Zinninsel. Eine gallische civitas, die in diesem Zinnhandel führend war, waren die Veneter. Ein Grund, warum diese civitas von Cäsar vernichtet wurde. Mit dem zweiten Britannienfeldzug sollten dann die Voraussetzungen geschaffen werden, den Zinnhandel unter römische Kontrolle zu bringen. Allerdings scheiterte dieser Versuch kläglich.
Eine militärische Unterstützung, wie Cäsar sie als Vorwand nimmt, wird es sicherlich gegeben haben. Neben den Venetern, verfügten auch die belgischen civitates über beste Beziehungen zu den verwandten civitates in Britannien. Allerdings wird sie nur geringe Ausmaße gehabt haben, da Cäsar sie in der Tat vorher niemals erwähnte.

Auch ich bin der Meinung, dass die erste Britannienexpedition Cäsars ein Erkundungsfeldzug sein sollte. Mehr war ja auch wäre ja auch während der fortgschrittenen Jahreszeit und aufgund der nur zwei mitgeführten Legionen nicht mehr möglich. Dennoch sehe ich noch viel weitere Ursachen für das Unternehmen: Cäsar hatte ja schon den Germanen demonstriert, dass der Rhein für die röm. Legionen kein Hinderniss darstellte. Cäsar ging meiner Meinung nach bewusst nach Britannien, da er die Resonanz, die er duch diesen Zug in Rom erlangen würde, richtig vorausgesehen hatte. Cäsar betrat mit seiner Expedition nach der stadtrömischen Sicht das ein unbekanntes Gebiet am Ende der Welt. Auch stand er im Wettstreit mit Pompejus, der ja die römische Herrschaft im Osten bis zum äußersten Ende der "Oikoumene" vorausgetragen hatte. Mit seinen Vorstößen ins rechtsrheinische Gebiet und nach Britannien war der Anspruch Roms auf die Herrschaft über den gesamten Erdenkreis angemeldet, und zudem stellte sich Cäsar mit Pompejus auf eine Stufe, der ja durch seinen Marsch an das Kaspische Meer (65 v. Chr.) im hellenischen Osten seine angebliche "Alexandernachfolge" bekräftigt hatte.
 
Veneter

Dass der Reichtum der Veneter, wie du sagst, letztendlich dazu geführt hat, dass Cäsar keine Gnade walten ließ, klingt plausibel. Jedoch muss auch berücksichtigt werden, dass Cäsars Prestige in Rom durch den Aufstand der Venter tief erschüttert wurde. Schließlich strafte dieser Aufstand Cäsars Siegesmeldungen von Ende 57 v. Chr. lügen. Schon alleine die Tatsache, dass die römischen Offiziere, die gefangen genommen wurden, als Pfand gegen die Geiseln ausgespielt wurden, die der Stamm hatte stellen müssen, war ein Schlag ins Gesicht Cäsars. Auch breitete sich der Aufstand während des Winters auf der Nachbarstämme im Norden der Loire aus, und die eben erst errichtete römische Herrschaft drohte zusammenzubrechen. Cäsar musste aus seinem Heer fünf Kampfgruppen bilden, die vom Zentrum aus in alle bedrohten Landschaften vorstießen. Der Kampf gegen die Veneter selbst war auch erst dann endgültig erfolgreich, als die von Decimus Brutus befehligte Flotte die venetischen Schiffe zerstörte. Cäsar war also gezwungen ein Exempel zu statuieren, um sein Ansehen in Rom wieder zu stärken und die Gallier von weiteren Aufständen abzuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cäsars Feldzug 58 gegen die Aremoricer wurde von P. Crassus mit nur einer Legion geführt. Dieser Feldzug wird von Cäsar mit nur einem einzigen Satz erwähnt. Möglicherweise waren die Aremoricer von Cäsars Angriff überrascht und konnten keine militärischen Kräfte rechtzeitig zusammenziehen. Als bei Anden, Carnuten und Turonen Winterlager eingerichtet wurden, wird ebenfalls nichts von kriegerischen Handlungen berichtet. Möglicherweise hatten sie sich mit Cäsar verbündet. Der "Aufstand" der Areemoricer begann, als man fouragierende römische Einheiten gefangennahm. angeblich wollten die Aremoricer ihre (erpreßten) Geiseln zurückerhalten. Die Vorwürfe Cäsars nach Bruch des Völkerrechts, dem Aufstand gegen das römische Volk, sowie Vertragsbruch gegenüber einem Verbündeten erscheinen mir als völlig erfunden. So kam es erst zum Aufstand, als sich Cäsar unmißverständlich für einen Feldzug rüstete. Die Anordnung der römischen Truppen im Winter läßt darauf schließen, daß der Feldzug gegen die Veneter/Aremoricer, von vornherein geplant war.

Es ist zweifelhaft, ob der Aufstand der Menapier und Moriner, so wie Cäsar es schreibt, mit dem der Aremoricer koordiniert war. Ebenso unklar ist es, ob der "Aufstand" der Aremoricer zentral koordiniert wurde.

Ich will nicht ausschließen, daß Cäsar bei seinem Britannienfeldzug auch großes Prestige gewinnen wollte, Cäsars handeln scheint, wie vielfach erkennbar, zu einem Großteil gewinnorientiert.
 
Britannien

beorna schrieb:
Cäsars Feldzug 58 gegen die Aremoricer wurde von P. Crassus mit nur einer Legion geführt. Dieser Feldzug wird von Cäsar mit nur einem einzigen Satz erwähnt. Möglicherweise waren die Aremoricer von Cäsars Angriff überrascht und konnten keine militärischen Kräfte rechtzeitig zusammenziehen. Als bei Anden, Carnuten und Turonen Winterlager eingerichtet wurden, wird ebenfalls nichts von kriegerischen Handlungen berichtet. Möglicherweise hatten sie sich mit Cäsar verbündet. Der "Aufstand" der Areemoricer begann, als man fouragierende römische Einheiten gefangennahm. angeblich wollten die Aremoricer ihre (erpreßten) Geiseln zurückerhalten. Die Vorwürfe Cäsars nach Bruch des Völkerrechts, dem Aufstand gegen das römische Volk, sowie Vertragsbruch gegenüber einem Verbündeten erscheinen mir als völlig erfunden. So kam es erst zum Aufstand, als sich Cäsar unmißverständlich für einen Feldzug rüstete. Die Anordnung der römischen Truppen im Winter läßt darauf schließen, daß der Feldzug gegen die Veneter/Aremoricer, von vornherein geplant war.
Es ist zweifelhaft, ob der Aufstand der Menapier und Moriner, so wie Cäsar es schreibt, mit dem der Aremoricer koordiniert war. Ebenso unklar ist es, ob der "Aufstand" der Aremoricer zentral koordiniert wurde.

Ich meine mich zu erinnern, dass Cäsar den Hauptstoß gegen die Veneter selbst leitete, während der junge Crassus während dieser Zeit eine Reihe von aquitanischen Stämmen Unterworfen und so das nördliche Vorfeld der Pyrenäen bis zur Garonne in den Herrschaftsbereich Cäsars eingeliedert.
Zur großen Stationierung der Truppen in der Belgica und im Westen empfehle ich dir die PDF-File man auf Seite drei bzw. vier durchzulesen. Dort hält man es für möglich, dass für bereits 56v. Chr. eine Überfahrt nach Britannien geplant war, und deshalb die Truppen in diesen Gebieten stationiert wurden.
Dass der Aufstand von 57/56 v. Chr. zentral koordiniert war, glaube ich auch nicht. Die anderen werden einfach eine Möglichkeit der vermeindlichen Schwäche Cäsars ergriffen haben.

beorna schrieb:
Ich will nicht ausschließen, daß Cäsar bei seinem Britannienfeldzug auch großes Prestige gewinnen wollte, Cäsars handeln scheint, wie vielfach erkennbar, zu einem Großteil gewinnorientiert.

Dass es Cäsar bei vielen seiner Unternehmungen auch ums Geld ging ist klar. Nur wieso rüstete Cäsar dann zu einer zweiten Expedition? Er musste ja schon beim ersten Zug festgestellt haben, dass in in Britannien außer minderwertigen Sklaven nicht besonders viel zu holen gab. Außerdem soll es nach der Eroberung Britanniens 100 Jahre später, wenn ich mich recht erinnere, Pläne über die Aufgabe der neuen Provinz gegeben haben, da Aufwand und Kosten sich nicht zu rechnen schienen.
 
Germanicus schrieb:
Ich meine mich zu erinnern, dass Cäsar den Hauptstoß gegen die Veneter selbst leitete, während der junge Crassus während dieser Zeit eine Reihe von aquitanischen Stämmen Unterworfen und so das nördliche Vorfeld der Pyrenäen bis zur Garonne in den Herrschaftsbereich Cäsars eingeliedert.
Zur großen Stationierung der Truppen in der Belgica und im Westen empfehle ich dir die PDF-File man auf Seite drei bzw. vier durchzulesen. Dort hält man es für möglich, dass für bereits 56v. Chr. eine Überfahrt nach Britannien geplant war, und deshalb die Truppen in diesen Gebieten stationiert wurden.
Dass der Aufstand von 57/56 v. Chr. zentral koordiniert war, glaube ich auch nicht. Die anderen werden einfach eine Möglichkeit der vermeindlichen Schwäche Cäsars ergriffen haben.
Der erste Feldzug 57 v (ich schrieb aus Versehen 58) wurde von Crassus geführt. Im zweiten 56 führte Cäsar die Hauptmacht. Crassus wurde zu den Aquitaniern geschickt.

Germanicus schrieb:
Dass es Cäsar bei vielen seiner Unternehmungen auch ums Geld ging ist klar. Nur wieso rüstete Cäsar dann zu einer zweiten Expedition? Er musste ja schon beim ersten Zug festgestellt haben, dass in in Britannien außer minderwertigen Sklaven nicht besonders viel zu holen gab. Außerdem soll es nach der Eroberung Britanniens 100 Jahre später, wenn ich mich recht erinnere, Pläne über die Aufgabe der neuen Provinz gegeben haben, da Aufwand und Kosten sich nicht zu rechnen schienen.
Zinn
 
Britannien

beorna schrieb:

Es stimmt zwar, dass ein Zinnhandel zwischen Britannien und dem Festland herrschte, aber waren diese Minen auch später, nach der Eroberung der Insel, für die Römer weniger wichtig. Die spanischen Minen waren einfacher zugänglich. Laut Plinius soll es ein Gesetz gegeben haben, das den Zinnabbau beschränkte, weil durch die geringe Tiefe der Lagerstätten wertvolles Ackerland verloren ging. Erst im 3. Jahrhundert, als der Ertrag der spanischen Zinnminen zurückging, begann man sich verstärkt für die britannischen Zinnvorkommen zu interessieren.
 
Das sie in ihrer Wichtigkeit hinter den spanischen Minen zurückstanden will ich nicht bestreiten.
Trotzdem war ihr Ruf als "Zinninseln" legendär. Deshalb war es für Cäsar eine lukrative Aussicht um seine immensen Schulden und Aufwendungen zu begleichen. Wir dürfen nicht vergessen, zwei Punkte trieben Cäsar an. Erstens die Sorge um Ämterlosigkeit und zweitens die Sorge um die Begleichung seiner immensen Schulden. In seinem BG erkennt man sehr häufig, wenn auch nur am Rande, die enormen wirtschaftlichen Aspekte des Gallienfeldzuges. Das Cäsars Interesse später nicht dem römischen Interesse entsprach, widerlegt nicht die Vermutung wirtschaftlicher Gründe für den Britannienfeldzug.
 
Cäsar -> Britannien

beorna schrieb:
Das sie in ihrer Wichtigkeit hinter den spanischen Minen zurückstanden will ich nicht bestreiten. Trotzdem war ihr Ruf als "Zinninseln" legendär.

Hauptsächlich bei den Griechen, die ja in Massilia eine wichtige Handelsstation auch zu den britannischen Inseln hatten.

beorna schrieb:
Deshalb war es für Cäsar eine lukrative Aussicht um seine immensen Schulden und Aufwendungen zu begleichen. Wir dürfen nicht vergessen, zwei Punkte trieben Cäsar an. Erstens die Sorge um Ämterlosigkeit und zweitens die Sorge um die Begleichung seiner immensen Schulden. In seinem BG erkennt man sehr häufig, wenn auch nur am Rande, die enormen wirtschaftlichen Aspekte des Gallienfeldzuges. Das Cäsars Interesse später nicht dem römischen Interesse entsprach, widerlegt nicht die Vermutung wirtschaftlicher Gründe für den Britannienfeldzug.

Ob Cäsar zu diesem Zeitpunkt (56) noch solche große Schulden hatte, wage ich zu bezweifeln. Gallien war ja die reinste "Goldgrube", so schrieb Sueton später, dass Cäsar "Gold im Überfluss" hatte (Sueton, Caesar 54,2). Auch hätte Cäsar bei der Eroberung der Insel nur sekundär von den Zinnminen profitiert.
Zur Ämterlosigkeit kann ich dir nicht widersprechen. Jedoch solltest du Bedenken, dass das Gesetz, wonach nicht vor dem 01.03.54 v. Chr. über die Provinzen Cäsars verhandelt werden sollte, 55 v. Chr. bis zum 01.03.49 v. Chr. verlängert wurde, und dass die Pläne dieser Verlängerung seit 56 v. Chr., also seit der Verlängerung des Triumvirats, bestanden.
Überhaupt musste Cäsar noch vor seiner zweiten Überfahrt (nach den Rüstungen) erkannt haben, dass es unmöglich war, ein Gros der Truppen aus Gallien abzuziehen um Britannien zu erobern. Die Anzeichen eines großen Aufstandes der Gallier in Abwesenheit der Truppen waren ja schon vorhanden, siehe Indutiomarus, Dumnorix.
 
Caesars Britannienexcursionen

Hallo Liebe Geschichtsfreunde,

Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Denn ich bräuchte unbedingt infotmationen über Caesars Britannienfeldzüge !
Gab es einen besonderen Grund für seine Excursion oder wollte er sich nur etwas beweisen und welche Außwirkungen hat es für Rom und/oder die Kelten gegeben
Ich danke euch schon im vorraus für euer bemühen und bitte um Antwort
 
Cäsar selbst behauptet dies:
Cäsar schrieb:
Obwohl sich der Sommer dem Ende zuneigte und der Winter in dieser Gegend sehr früh beginnt, da Gallien in den nördlichen Breiten liegt, wolte Cäsar unbedingt nach Britannien aufbrechen, weil er immer wieder sah, dass in fast allen gallischen Krigen die Feinde von dort mit Hilfstruppen unterstützt wurden.
Im kritischen Apparat meiner Reclam-Ausgabe, aus der dieses Zitat stammt wird spekuliert, dass Cäsars Motivation wg. der in Britannien angeblich vorhandenen Reichtümer und dem Wettstreit mit Pompeius, der im Osten "unbekannte Gegenden" erreicht habe, genährt worden sei.
 
Gast schrieb:
...Denn ich bräuchte unbedingt infotmationen über Caesars Britannienfeldzüge !
Gab es einen besonderen Grund für seine Excursion oder wollte er sich nur etwas beweisen und welche Außwirkungen hat es für Rom und/oder die Kelten gegeben...

Folgende Semesterarbeit habe ich gefunden: "Die Motive des Gaius Julius Caesar für seine Invasionsversuche in Britannien" unter
http://www.audimax.de/framepage1/A1573355-7100-0001-2000-123412341234
Eine weitere Seminararbeit mit dem Titel "Die römische Eroberung Britanniens von 55 v.Chr. bis 84 n.Chr." findest du unter http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/projekt/online_beitraege_pdf/roemische_eroberung_britanniens.pdf
Falls das noch nicht zur Beantwortung deiner Fragen reichen sollte, suche bitte selber unter der Suchwortkombination "Caesar+Britannienfeldzug+Motive" bei Google.
 
Einer These zufoge unternimmt Ceasar seine Invasion, weil die Inselkelten immer wieder die gallischen festlandkelten gegen die Römer unterstützten. Insbesondere die Zentren des Druidentums waren auf der Insel, weshalb die Invasion zum mindest zum Teil den Charakter einer Strafexpedition gehabt hätte
 
Caesars Überfahrt nach Britannien

Wir nehmen in der Schule ( 11. Klasse ) gerade Caesar etwas genauer unter die Lupe. Natürlich sind wir in diesem Zusammen hang auch auf seine Überfahrt nach Britannien gestoßen. Gründe e.t.c sind mir klar, nur würde ich gerne wissen, wie es zu dieser Zeit genau in Britannien ausgesehen hat ( politisch ) ich weiß schon, dass es dort viele Stämme gegeben hat, doch die genauen Ümstände, auf die Caesar getroffen ist, sind mir unklar. :confused:
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einen kurzen Überblick geben könnte, der die politischen Verhältnisse grob beschreibt.

Vielen Dank!! :)
 
Wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit mal im Eilschritt. Cäsar wagte sich während seines Aufenthalts in Gallien zwei Mal nach Britannien. Britannien bildete zum einen ein Rückzugs- und Nachschubgebiet für die Gallier, zum anderen war wohl auch der legendäre Ruf der Zinninseln verlockend (siehe auch die Ausschaltung der Veneter). Daneben waren in Britannien, laut Strabo, Diodor Sueton und Cicero auch Bernstein, Gold, Perlen und Sklaven zu holen. Im Herbst 55 erfolgte die erste Überfahrt. Cäsar war nach dem vorzeitig beendeten Germanenfeldzug dazu Zeit geblieben. Sein Verhalten diesen gegenüber hatte zudem in Rom für Empörung (unter seinen Gegnern) geführt. Cäsar wollte also sein Image wieder aufpolieren. Allerdings war die erste Überfahrt nichtmehr als eine kurze Erkundungsexpedition. Cäsar startete vom Gebiet der Moriner. Bereits während der Planungen waren britannische Gesandte zu ihm gekommen, die sich ihm unterwarfen. Es ist nicht ganz klar. Vermutlich handelt es sich um vertriebene Fürsten oder um die Gesandten aus unterjochten civitates, die um Hilfe suchten. Es ist zu vermuten, daß unter diesen Gesandten auch eine Delegation der Trinovanten unter Mandubracius war. Dieser war Cassivellaunus im Kampf um die Vorherrschaft bei den Trinovanten unterlegen. Cäsar hatte solche innergentilen Streitigkeiten schon in Gallien genutzt. Auch Cäsars Gesandter Commius, ein Atrebate, sollte wohl unter den britannischen Atrebaten für Wohlwollen sorgen.
Doch schon kurz nach der Landung Cäsars kam es zur ersten Schlacht. Cäsar scheint in diesem Gefecht gesiegt zu haben, spricht auch von Unterwerfung, doch daran ist zu zweifeln. Im weiteren Verlauf der Expedition wurde das ganze Unternehmen zu einem Fiasko. Cäsar mußte auf seine Reiterei verzichten, da diese nicht landen konnte. Zudem zerstörte eine Springflut Teile der Flotte. Die erneut angreifenden Britannier wurden zwar wieder geschlagen und unterwarfen sich laut Cäsar, doch er nennt nicht mal Namen. Wie wenig Cäsar erreicht hatte, zeigte sich im Winterlager als nur zwei, ungenannte civitates Geiseln zu ihm schickten.
Bereits 54 war der erneute Übergang geplant. Wie groß das wirtschaftliche Interesse war zeigt der "Run" auf die Offiziersstellen für dieses Unternehmen. Vor allem Ritter und Geschäftsleute begeisterten sich für die erneute Expedition. 600 Transportschiffe und 28 Kriegsschiffe wurden bereitgestellt. Zur Absicherung der Überfahrt befriedete Cäsar noch mal kurz die Treverer. Dazu kommt, daß er auch vile wichtige Persönlichkeiten Galliens mit nach Britannien nahm um Ärger in Gallien zu vermeiden. Mit schließlich rund 800 Schiffen, 5 Legionen und 2000 Reitern setzte Cäsar nach Britannien über. Ihm stellte sich Cassivellaunus entgegen. Cäsar konnte diesen zwar zurückdrängen, aber nicht besiegen. Doch die sich hinziehenden Kämpfe veranlassten schließlich sogar Cassivellaunus sein Heer bis auf 4000 Streitwagenfahrer aufzulösen. Cäsars Erfolge brachten dann einige civitates auf seine Seite. Die Trinovanten, wohl wieder unter Mandubracius schickten Gesandte, dann auch andere kleinere civitates. Cassivellaunus ließ dann von Kent aus eine zweite "Front" eröffnen, scheiterte jedoch. Schließlich kam es zum frieden. Cassivellaunus hatte wohl seine materiellen und personellen Kapazitäten erschöpft, Cäsar scheint es nicht anders ergangen zu sein, zudem sorgten die Konsulatswahlen in Rom 53 für Unruhe. Cäsar legte den Britanniern Tribut auf und verschwand. In Rom war bereits das Interesse an Britannien verschwunden
 
Kann vielleicht auch mal einer schreiben, welche politischen Verhältnisse es zu dieser Zeit in Britannien gab?
Ich hab schön gelesen, dass viele rivalisierende Stämme geherrscht haben, aber genaueres stand leider nicht da :weinen:

Vielleicht weiß ja einer was......würde mich freuen
 
silesias links bieten ziemlich alles, was man über die britannischen civitates zu wissen glaubt. Leider ist das sehr wenig. Zur Zeit Cäsars hatten sich im Süden belgische Gruppen niedergelassen. Eine ältere Einwanderung zur LaTene des 4. und 3. Jhdts brachte womöglich die ersten Kelten nach Britannien. Die in den links angesprochenen dunklen Silurer könnten einer vorindogermanischen Bevölkerung angehören, die kulturell zum westlichen Kulturkreis zählte, also das westliche Frankreich und die iberische Halbinsel miteinschloss. Das läßt vermuten, daß es dieses keltische Britannien und dieses typisch keltische Irland zu Cäsars Zeiten noch gar nicht gegeben hat.
 
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