Cäsars Ermordung?

AVAAugustus

Neues Mitglied
Hab da mal einen Bericht gelesen und bräuchte einpaar Infos, was davon gehalten wird:

:pfeif:​

Wer ermordete Julius Cäsar, den ersten Diktator auf Lebenszeit und Wegbereiter für das Kaisertum?

Im Jahre 44 v. Chr. wurde Cäsar von 23 Messerstichen durchbohrt.
Die Attentäter sind bekannt und bekannten sich auch zu ihrer Tat. Doch gibt es einige Seltsamkeiten an der Sache wie z.B.:
Es gab mindestens drei Warnungen vor dem Attentat:
Sein Wahrsager Spurina warnte ihn vor den Iden des März; seine Gattin Calpurnia hatte vor dem Attentat einen bösen Traum; auf dem Weg zum Forum steckte ihm jemand einen Zettel zu, auf dem eine Warnung stand.
Diesen Zettel fand man in seiner Hand, als seine Leiche untersucht wurde. Er hat ihn also behalten (im Gegensatz zu anderen Dingen, die ihm auf der Fahrt zugesteckt wurden), und vermutlich auch gelesen.
Seine Reaktion darauf?
Er entließ ausgerechnet an diesem Tag seine Leibwache! Der Gerichtsmediziner Luciano Garofano hat den Mord, seine Vorgeschichte, die Autopsie und die Folgen recherchiert und den Fall neu aufgerollt. Sein verblüffendes Ergebnis:
Zwar haben den Mord die bekannten Senatoren geplant und durchgeführt, doch einer hat im Hintergrund von allem gewusst, das Attentat indirekt unterstützt und wohlwollend gefördert. Sein Name: Julius Cäsar! Der Mord war also ein inszenierter Selbstmord. Aber wozu?
Garofano meint: Cäsar war schwerkrank (er litt an Schläfenlappen-Epilepsie), und er wusste, das er nicht mehr lange zu leben hatte. Er suchte nur nach einem ihm angemessenem Ausscheiden aus dem aktiven Leben, ein Ausscheiden, das ihm auch die Diktatur auf Lebenszeit - nicht für ihn, aber für seine Familie - sichern würde. So kam ihm das Attentat gerade recht, denn damit erreichte er einen ehrenwerten Abgang und eine Verfestigung der Diktator auf Lebenszeit - auf die Lebenszeit des römischen Reiches. Laut Plutarch erzählte Cäsar einmal, er wolle nicht mehr leben. Und als ihm die Senatoren eine besondere Ehrenbezeugung überreichten, stand er nicht auf, was er unbedingt hätte tun müssen. Später erklärte er, er hätte gerade Durchfall gehabt. Entweder war es eine bewusste Provokation, oder der Diktator auf Lebenszeit hatte ausnahmsweise die Wahrheit gesagt - und möglicherweise einen epileptischen Anfall erlitten.


:grübel:​


 
Abgesehen davon, daß Epilepsie keine tödliche Krankheit ist, wäre Caesar ein vollkommener Idiot gewesen, wenn er seinen Selbstmord inszeniert hätte, ohne einen Nachfolger zu installieren. Wie soll man denn eine "Verfestigung der Diktatur" bewerkstelligen, wenn es weder einen Diktator noch einen geeigneten Kandidaten dazu gibt?
Daß es Octavian nach vielen Jahren schwerster Kämpfe gelingen würde, an die Spitze des Staates zu gelangen, war 44 v. Chr. mitnichten abzusehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meiner Ansicht nach ist das der größte Mist:D

Ich wusste nicht das die dämlichen Verschwörungstheorien der Neuzeit jetzt auch schon auf Antike Persönlichkeiten übergesprungen sind.
Ist es nicht genug, dass alle halbe Jahre jemand erzählt er habe Elvis gesehen, Kurt Cobain würde noch leben und Kenndy wohne in seinem Gästezimmer?

Egal, zu den Tatsachen:
Cäsar litt schon seit seiner Jugend an Epilepsie, was ausschließen würde, dass das ein Suizidgrund wäre (Außerdem wurden Epilepsiekranke damals als Auserwählte der Götter betrachtet, für den eilten Cäsar bestimmt auch nicht ein Grund bescheidener zu sein ;)

Außerdem stimme ich hyokkose zu:wie sollte sein Tod seine Nachfolge sichern.

Ich nehme an der Autor des Textes, der schreibt das ihm die Senatoren eine besondere Ehrenbezeugung überreichten, meint damit Marcus Antonius, der Cäsar die Krone über Rom anbot, die Cäsar allerdings ablehnte, denn es wäre dumm gewesen den Senat so gegen sich aufzubringen, da es doch ein offener Beweis ihrer Entmachtung gewesen wäre, obwohl er schon die gesamte Macht besaß. Und auch im Volk hätte er sich damit keine Sympathien geschafft, da das röm. Volk Könige hasste. Weiterhin, hätte nicht das gerade der Festigung seiner Erben gedient?
 
Da ja der Corpus Delicti fehlt, können forensische Untersuchungen nur von dem ausgehen, was die Quellen berichten und das ist extrem dünn. 23 Messerstiche und ein verbrannter Körper. Toll!

Wir glauben heute nicht mehr an Wahrsager, dieser und der Traum der Calpurnia dürften eh ins Reich der Dramaturgie fallen, die "Vorzeichen" sowieso; dass Cäsar den Zettel, sofern dieser nicht auch ins Reich der Legenden gehört, gelesen habe, verneint Plutarch (s.u.):

Artemidorus, a Cnidian, a teacher of Greek logic, and by that
means so far acquainted with Brutus and his friends as to have
got into the secret, brought Caesar in a small written memorial,
the heads of what he had to depose. He had observed that
Caesar, as he received any papers, presently gave them to the
servants who attended on him; and therefore came as near to him
as he could, and said, "Read this, Caesar, alone, and quickly,
for it contains matter of great importance which nearly concerns
you." Caesar received it, and tried several times to read it,
but was still hindered by the crowd of those who came to speak
to him. However, he kept it in his hand by itself till he came
into the senate. Some say it was another who gave Caesar this
note, and that Artemidorus could not get to him, being all along
kept off by the crowd.

http://www.gutenberg.org/dirs/etext96/plivs10.txt
 
Mord oder Selbstmord, dass ist hier die Frage !

Schönen Tach auch,
Ich hab ja schon Vieles zu diesem Thema gehört, aber dass ist mir etwas ganz neues ! Den Zettel steckte ihm einer seiner Untergebenen zu, dieser war jedoch so in eile, dass er keine Zeit hatte ihn zu lesen (ganz unter uns er wird auch keine große Lust gehabt haben, da er schon seit einiger Zeit von dem Politikerdasein Abschied nehmen wollte) und wurde so umringt, dass er entschied ihn später zu lesen. Er wusste aber nicht was auf dem Zettel stand! Außerdem wurde er von seinen Begleitern durch einen Ansturm mit fragen der Mörder getrennt,die die Abwesenheit nicht bemerkte. Als er dann ermordet wurde wehrte er sich aus Leibeskräften, (so die Überlieferungen) mit seinem Schreibkriffel. Dies spricht wohl gegen die "Selbstmordtheotrie"
Ich such gleich mal bei der Adresse mit der mir einleuchtensten Variante. :pfeif:
Ich hoffe es steht genau so auf der Seite wie ich es behaupte !!!!!!!!:grübel:

Aber ixch besitze ja auch keinen Heiligenschein :scheinheilig:

Also bis dann !!!

Achso ich vergas zu erwähnen, dass der stress und der Wunsch auszuscheiden nichts mit dem Mord zu Tun hatten es war lediglich ein Wunsch !!!!!!!!
 
Hero1 ! Den Zettel steckte ihm einer seiner Untergebenen zu, dieser war jedoch so in eile, dass er keine Zeit hatte ihn zu lesen (ganz unter uns er wird auch keine große Lust gehabt haben, da er schon seit einiger Zeit von dem Politikerdasein Abschied nehmen wollte) und wurde so umringt, dass er entschied ihn später zu lesen. Er wusste aber nicht was auf dem Zettel stand! Außerdem wurde er von seinen Begleitern durch einen Ansturm mit fragen der Mörder getrennt,die die Abwesenheit nicht bemerkte. Als er dann ermordet wurde wehrte er sich aus Leibeskräften, (so die Überlieferungen) mit seinem Schreibkriffel. Dies spricht wohl gegen die "Selbstmordtheotrie"


Hi,
auf die Adresse bin ich ja mal gespannt, da scheint ja wahrhaftig einer dabei gewesen zu sein:) so genau wie Du das beschreibst. Ist nicht böse gemeint.:friends:

Egal, ich kann der Theorie auch nicht beipflichten, aus den schon vielen oben genannten Gründen UND weil er ja unteranderem den Feldzug gegen die Parther fest geplant hatte, da wäre er wohl besser heldenhaft in der Schlacht gefallen, als den geplanten Selbstmord zu wählen.

Gruss
Quilldor:winke:
 
Link zu meiner Behauptung

Also da bin ich wieder,
froh gelaunt und mit viel lesestoff für die Feiertage.
Im vorraus noch einmal Entschuldigung für die lange Wartezeit doch meine Eltern haben mich bis jetzt in Atem gehalten.
Also ich habe nach langem Suchen den Link gefunden der auch auf die Theorien von Selbsmord usw. mit plausiblen und Sachlichen Erklärungen weitgehend ausräumt. Also da wäre einmal http://user.cs.tu-berlin.de/~ohherde/caesar.htm
und dann noch 2 Links bei denen die Selbsmord Theorie zu finden ist.
Das nur mal der vollständigkeit halber.
http://www.die-lateinseite.de/zurPersonCaesar.htm
http://www.layline.de/geschichte/Caesar_10.html#mord

Außerdem bitte ich um Verständnis wenn ich es nicht ganz wiedergegeben habe so wie es in dem Link steht.
Ich würde mich trotzdem freuen wenn wir dann das Thema neu diskutieren können.
 
Hero1 schrieb:
Also da bin ich wieder,
froh gelaunt und mit viel lesestoff für die Feiertage.
Im vorraus noch einmal Entschuldigung für die lange Wartezeit doch meine Eltern haben mich bis jetzt in Atem gehalten.
.


Keine Ursache. Wir haben uns solange mit etwas anderem beschäftigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mordmotive für Caesars Tod

Hallo,

Hab eien Frage:

Welche Mordmotive gibt es dafür, das Caesar im Senat von den Senatoren mit 23 messerstichen ermordet worden ist?

Ist es nur weil sie gedacht haben, das er die Macht für sich alleine ergreifen wollte??

Brauche midnestens 3 Mordmotive!
 
1. Die Ernennung zum "Diktator auf Lebenszeit" war etwas bisher noch nie dagewesenes und rückte Caesars Stellung in die Nähe der eines Königs; in einer Oligarchie wie der späten römischen Republik ist das schon Grund genug, gegen ihn aufzustehen,
2. Als "Freund des Volkes" (Populare) wusste Caesar die republikanischen Institutionen des Plebs für sich arbeiten zu lassen – auf Kosten der Machtfülle des Senats, ein weiterer Grund ihm als Senator an die Gurgel zu gehen,
3. Caesar machte zwar gerne seine Feinde zu Freunden, aber manche blieben auch Feinde, z. T. auch weil sie aus ihrer eigenen Machtfülle gedrängt wurden - nicht ohne Grund war ein langwieriger Bürgerkrieg vorausgegangen, der nicht unbedingt der einer "Senatspartei" gegen Caesar war, sondern unter wechselnden Führern gegen Caesar geführt wurde.
4. Bei Sueton heißt es, dass im gallischen Triumphzug von seinen Soldaten ein Lied auf Caesars Lust am Rumvögeln gesungen wurde; vielleicht war unter den 50-60 Verschwörern gegen Caesar auch der eine oder andere Gehörnte.
5. Dadurch, dass er den durch die Niederlage der "Senatspartei" im Bürgerkrieg halb leeren senat bis zum Rand – und drüber hinaus – mit Freunden und Parteigängern, darunter auch frisch mit dem Bürgerrecht versehenen Galliern auffüllte, machte er sich auch keine Freunde unter den verbliebenen "alten" Senatoren.
6. Angeblich war er nicht wählerisch beim Essen, man weiss ja nie, was für Feinde man sich macht, wenn man zum Essen einlädt und den Leuten verbrutzelte Spiegeleier in ranzigem Öl vorsetzt.
7. Er hatte eine Glatze. "Schlagt die Glatzen bis sie platzen", weiss jemand, wie alt der Spruch wirklich ist? Wobei das wirklich unfair wäre, denn Caesars Glatze war natürlich bedingt, und er litt sehr darunter.
8. Über seine Bisexualität, die er in seiner Jugend am Hof von (kein Witz) Bithynien zeigte, wurde auch viel geredet. Zusammen mit Punkt 4. könnte ihn das wirklich auf die Abschussliste einiger Moralfanatiker bringen.
9. Unter einer Menge von 60 Leuten sind schon rein statistisch welche, die eine Veranlagung zur Brutalität haben (würde J. P. Reemtsma sagen). Vielleicht sind welche aus Spaß am Töten dabeigewesen?

Bitteschön! Such dir drei aus. Vielleicht können wir ja auch daraus ein Spiel machen, wer findet noch tolle Mordmotive für Caesar?
Aber nicht hier, sondern hier:
http://www.geschichtsforum.de/f55/mordmotive-f-r-caesars-tod-24050/#post369814
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Die Ernennung zum "Diktator auf Lebenszeit" war etwas bisher noch nie dagewesenes und rückte Caesars Stellung in die Nähe der eines Königs; in einer Oligarchie wie der späten römischen Republik ist das schon Grund genug, gegen ihn aufzustehen,
2. Als "Freund des Volkes" (Populare) wusste Caesar die republikanischen Institutionen des Plebs für sich arbeiten zu lassen – auf Kosten der Machtfülle des Senats, ein weiterer Grund ihm als Senator an die Gurgel zu gehen,
3. Caesar machte zwar gerne seine Feinde zu Freunden, aber manche blieben auch Feinde, z. T. auch weil sie aus ihrer eigenen Machtfülle gedrängt wurden - nicht ohne Grund war ein langwieriger Bürgerkrieg vorausgegangen, der nicht unbedingt der einer "Senatspartei" gegen Caesar war, sondern unter wechselnden Führern gegen Caesar geführt wurde.
4. Bei Sueton heißt es, dass im gallischen Triumphzug von seinen Soldaten ein Lied auf Caesars Lust am Rumvögeln gesungen wurde; vielleicht war unter den 50-60 Verschwörern gegen Caesar auch der eine oder andere Gehörnte.
5. Dadurch, dass er den durch die Niederlage der "Senatspartei" im Bürgerkrieg halb leeren senat bis zum Rand – und drüber hinaus – mit Freunden und Parteigängern, darunter auch frisch mit dem Bürgerrecht versehenen Galliern auffüllte, machte er sich auch keine Freunde unter den verbliebenen "alten" Senatoren.
6. Angeblich war er nicht wählerisch beim Essen, man weiss ja nie, was für Feinde man sich macht, wenn man zum Essen einlädt und den Leuten verbrutzelte Spiegeleier in ranzigem Öl vorsetzt.
7. Er hatte eine Glatze. "Schlagt die Glatzen bis sie platzen", weiss jemand, wie alt der Spruch wirklich ist? Wobei das wirklich unfair wäre, denn Caesars Glatze war natürlich bedingt, und er litt sehr darunter.
8. Über seine Bisexualität, die er in seiner Jugend am Hof von (kein Witz) Bithynien zeigte, wurde auch viel geredet. Zusammen mit Punkt 4. könnte ihn das wirklich auf die Abschussliste einiger Moralfanatiker bringen.
9. Unter einer Menge von 60 Leuten sind schon rein statistisch welche, die eine Veranlagung zur Brutalität haben (würde J. P. Reemtsma sagen). Vielleicht sind welche aus Spaß am Töten dabeigewesen?

Bitteschön! Such dir drei aus. Vielleicht können wir ja auch daraus ein Spiel machen, wer findet noch tolle Mordmotive für Caesar?
Aber nicht hier, sondern hier:
http://www.geschichtsforum.de/f55/mordmotive-f-r-caesars-tod-24050/#post369814



Die Motive 1- 4, die Mummius Picius angeführt hat, dürften als Motive schon reichen. Zu Caesars geringer Ess- und Trinklust überliefert Sueton eine Anekdote, die eher dazu angetan war, seine Popularität zu erhöhen. Bei einem Gastgeber bekam er ranziges Öl vorgesetzt, und alle anderen Gäste lehnten dankend ab. Caesar aber nahm reichlich vom verdorbenen Öl, um seinen Gastgeber nicht zu kompromittieren. Dass man bei Caesars schlechten Fraß serviert bekam, glaube ich eher weniger, denn Sueton schreibt, dass er viel Wert auf Repräsentation und Klasse legte. Vermutlich konnten die Gäste noch Teile des Tafelsilbers mitnehmen.

Die Übernahme der Diktatur auf Lebenszeit widersprach allen Gepflogenheiten der Republik, und Caesar ließ gleichzeitig durchblicken, dass er keinesfalls wie Sulla abzudanken plante.

zu 1) Traute man Caesar zu, die Republik in eine hellenistische Monarchie zu verwandeln, und "König" war in römischen Ohren praktisch gleichbedeutend mit Tyrann. Die Tyrannis war auch das einzige "Laster", das sich lohnte, wie Caesar, laut Sueton, zu sagen pflegte.

zu 2) hat Caesar sehr viel getan, "populäre" Politik zu machen und das einfache Volk zu gewinnen. Er hatte prächtige Spiele veranstaltet und seinen Kollegen Bibulus an den Kosten beteiligt, aber alleine den Ruhm eingeheimst. Den Römern hatte er u. a. für ein Jahr die Miete bezahlt, so dass er sicher sein konnte, die Straße hinter sich zu wissen.

zu 5)würde ich diesen Affront gegen die Notablen des Senats für ein weiteres gewichtiges Motiv halten, denn indem Caesar den Senat mit Parteigängern füllte und den Adel Galliens zu senatoren machte, baute er seine Machtfülle aus und zeigte dazu seinen geringen Respekt gegenüber der altehrwürdigen Körperschaft des Senat.
 
1. Die Ernennung zum "Diktator auf Lebenszeit" war etwas bisher noch nie dagewesenes und rückte Caesars Stellung in die Nähe der eines Königs; in einer Oligarchie wie der späten römischen Republik ist das schon Grund genug, gegen ihn aufzustehen

Ganz genau! Sulla hat ja bekanntermaßen sein Sessel vor noch gar nicht so langer Zeit freiwillig geräumt. Caesar hat seine Diktatur schon fast in eine monarchische Form gegossen und das war natürlich ein Verstoss gegen der mos maiorum. Durch die Diktatur auf Lebenszeit wurde die Macht des Senats ganz entschieden beschnitten und das war aus Sicht der Attentäter vollkommen unakzeptabel.
 
Zuletzt bearbeitet:
3. Caesar machte zwar gerne seine Feinde zu Freunden, aber manche blieben auch Feinde, z. T. auch weil sie aus ihrer eigenen Machtfülle gedrängt wurden - nicht ohne Grund war ein langwieriger Bürgerkrieg vorausgegangen, der nicht unbedingt der einer "Senatspartei" gegen Caesar war, sondern unter wechselnden Führern gegen Caesar geführt wurde.
Lange Zeit dachten die begandigten Republikaner ja auch - genauso wie auch wie viele von Caesars Anhängern -, dass er wirklich die Republik wiederherstellen würde. In diesem Falle rechneten sich die Leute alle wunderbare Karrierechancen aus. Als aber immer klarer wurde, dass Caesar auf eine Alleinherrschaft abzielte, zerstörten sich diese Aufstiegschancen. Viele der Mörder sind genau die Leute, die bald regulär zum Konsulat hätten aufsteigen können, aber denen ein Konsult von Caesars Gnaden als kein sonderlich erstrebenswertes Ziel erschien.

Also: Mordmotiv: Fehlende Aufstiegschancen der kommenden Generation.
 
Wenn man zum "Diktator auf Lebenszeit" ernannt wird, lässt sich definitionsgemäß eine Abwahl nur in Form der Beendung der Lebenszeit durchführen. Diese erfolgte im vorliegenden Fall ja durchaus in vollendeter parlamentarischen Form, bei einer korrekt einberufenen Sitzung am vorgesehenen Ort und durch die stimmberechtigten Personen. Selbst der geheime Modus für personenbezogene Abstimmungen wurde gewahrt ("Auch Du...?)
 
Ein psychologischer Grund

Zitat mummius.:
**3. Caesar machte zwar gerne seine Feinde zu Freunden, aber manche blieben auch Feinde, z. T. auch weil sie aus ihrer eigenen Machtfülle gedrängt wurden - nicht ohne Grund war ein langwieriger Bürgerkrieg vorausgegangen, der nicht unbedingt der einer "Senatspartei" gegen Caesar war, sondern unter wechselnden Führern gegen Caesar geführt wurde.**
Bitte NICHT vergessen das psychologische Moment::
Daß einige Feinde begnadigt wurden, bedeutet, daß sie sich auch *genötigt* fühlten, sein *Freund* bzw.: *Anhänger* zu werden. Und zwar zwangsweise durch das Geschenk des Lebens.
Wie man anhand der Ermordung sieht...kann das auch *nach hinten* losgehen...d.h.: Zur Ermordung des *Gönners* führen.
Ein Psychologe könnte das bestimmt feinsinniger formulieren wie ich jetzt...aber es ist m.E. ein wichtiges psychologisches Moment.
Gedanke.:
Man versetze sich mal in die Situation seiner Gegner...die nach der Niederlage des Pompeius mit ihrem Tod rechneten und *unvorhergesehenerweise* begnadigt wurden.
Jedenfalls ist das auch ein Grund, warum ein Groll blieb.
 
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