Canon de 75 mm modèle 1897 - wie bahnbrechend war die Waffe wirklich, war die dt. Waffe veraltet??

Dieses Thema im Forum "Der Erste Weltkrieg" wurde erstellt von Arnaud28, 19. Juli 2022.

  1. Arnaud28

    Arnaud28 Aktives Mitglied

    Was mich interessieren würde, nachdem Joffre mit seinen Attacken gegen Deutschland gescheitert war und rund 265.000 Mann verloren hatte. Haben die Deutschen dort erstmals eine Anzahl dieser Geschütze erbeuten können?
    Und warum konnte sich die Waffe in dieser Frühphase des ersten Weltkrieges nicht so auszeichnen? Liegt dies an der Gegend?
     
  2. Arnaud28

    Arnaud28 Aktives Mitglied

    Hierzu eine Frage: Wie steht es um das Verhältnis Kalibergröße zu Kadenz?
    Wenn das frz. Geschütz in einer Minute doppelt so häufig schießen konnte wie das deutsche Äquivalent, dann ist ein klarer Vorteil ersichtlich. Doch wie sieht es aus, wenn es auf eine österreichische Geschützbatterie gestoßen wäre, die mit einem deutlich größere Kaliber operiert hätte.

    Wenn ich lese:
    Canon de 75 mm modèle 1897
    Kaliber 75 mm
    Kadenz: 15- 20 Schuss pro Minute

    vs:
    10-cm-Feldhaubitze M. 14
    Kaliber: 100 mm
    Kadenz: 6- 8 Schuss pro Minute

    Ein kleiner Rückgriff auf den Mathematikunterricht:

    bei 10 cm Flächeninhalt: 78.54
    bei 7,5 cm Flächeninhalt: 44.179

    Jetzt die Frage:

    Inwieweit kann das größere Kaliber die höhere Kadenz ausgleichen oder übertreffen?
    Kann man das überhaupt so rechnen, oder liegt hier ein Gedankenfehler vor?
     
  3. Arnaud28

    Arnaud28 Aktives Mitglied

    Vielleicht wichtiger ist das Gewicht der Geschosse:
    10-cm-Feldhaubitze M. 14: 14 KG
    14kg * 8 = 112,00 kg in der Minute

    Canon de 75 mm modèle 1897: 5,4 KG

    5,4 * 18 = 97,20 kg in der Minute
     
  4. Shinigami

    Shinigami Aktives Mitglied

    Das würde ich mal annehmen.

    Ein Großteil der frühen Zusammenstöße fand ja im Elsass, in Lothringen und den Ardennen statt, alles hügeliges, bis bergiges Terrain, wo man mit einem Geschütz, dass als Flachbahngeschütz konzipiert ist, nur sehr begrenzt etwas anfangen kann.
    Und in Flandern befand sich die Französische Armee in der ersten Zeit kontinuierlich auf dem Rückzug, weil auf dem französischen linken Flügel die 5. Armee und die kleine britische Expeditionsstreitkraft der deutschen 1.-3. Armee gegenüberstanden und permanent Gefahr liefen in der Flanke umgangen zu werden.

    Rückzüge sind in der Regel keine Situationen in denen Artilleri besonders glänzen kann.



    Der Gedenkenfehler fängt schon da an, dass du ein für Flachfeuer konzipiertes französisches Geschütz mit einer Haubitze vergleichen willst.

    Die Canon de 75 mm hat, wie du z.B. im Wiki-Artikel dazu nachlesen könntest einen Höhenrichtbereich von -10° bis 19° die 10 cm Feldhaubitze hat wie du im dazugehörigen Artikel nachlesen könntest einen Höhenrichtbereich von -8° bis 48°, ist folglich in wesentlich größerem Maße für die Realisierung von indirekten Beschuss geeignet.

    Ein für direkten Beschss konzipiertes Geschütz mit einer für indirekten Beschuss konzipierten Haubitze zu vergleichen macht nicht wirklich Sinn.

    Das für den direkten Beschuss konzipierte Geschütz mag schneller feuern können, dafür kann die Haubitze in größerem Maße aus geschützten Positionen (Hinterhang) feuern, in denen es ddurch direkten Artilleriebeschuss überhaupt nicht zu treffen ist.
     
  5. Arnaud28

    Arnaud28 Aktives Mitglied

    Du meintest sicher den Vergleich Mörser vs. Flachfeuer, weil eine Haubitze ja auch direkten Beschuss leisten kann.
    Aber darum ging es hier ja auch nicht.

    Ich hatte ja folgende Frage gestellt:
    Denn eine wichtige Besonderheit des frz. Geschützes war ja gerade die hohe Kadenz. Es stellt sich also die Frage, bis zu welchem Grad sich diese auswirken kann.
     
  6. Mittelalterlager

    Mittelalterlager Aktives Mitglied


    Moin

    Soweit mir bekannt hat die 7,5 hervorragend gegen die deutschen angreifenden Bodentruppen gewirkt, da die Franzosen Schrapnellgeschosse verfeuert haben, was bei der hohen Feuergeschwindigkeit verheerende Wirkung zeigte.
     
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  7. Mittelalterlager

    Mittelalterlager Aktives Mitglied

    Da fällt mir noch ein, das Weygand 1940 die 7,5 benutzt hat, um die Wehrmachtseinheiten in der zweiten Phase der Schlacht um Frankreich aufzuhalten.
     
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