Chinesische Wirtschaftsgeschichte 1945-2012: Forschungsdesiderat in Deutschland?

darkgob

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Hallo liebes Forum,

ich studiere Wirtschaftsgeschichte im Master (vorher "nur" allg. Geschichte) und interessiere mich derzeit recht stark für die chinesische Entwicklung. Dabei ist mir aufgefallen, dass es im deutschsprachigen Raum scheinbar keine Wirtschaftshistoriker gibt, die sich speziell auf die chinesische Wirtschaftsgeschichte (und hier besonders die Zeitgeschichte) spezialisiert haben. In der internationalen Literatur sieht das schon anders aus, aber auch hier scheint es einige Lücken zu geben und auch keinerlei neuere Monographien zu existieren (wobei ich zugegebenermaßen bisher nur sehr oberflächlich recherchiert habe).

Nun die Fragen:

1. Seht ihr das auch so oder war ich bei der Literatursuche nur zu schnell und oberflächlich? Wenn ja, wäre ich für entsprechende Hinweise dankbar.
2. Wenn ich doch richtig damit liege, wo seht ihr dann die Ursachen für diesen Zustand? Gerade wenn man bedenkt, das Globalgeschichte und Regional Studies seit Jahren im Aufschwung sind...
3. Da ja jeder so seine Nische sucht und ich gerne weiter im universitären Bereich bleiben würde, liegt die Überlegung nahe, diese Lücke vielleicht ein wenig auszufüllen. Ich wollte das Auslandssemester wahrscheinlich sowieso in China verbringen und überlege, ob ich mir (Wirtschafts~)Chinesisch lesen beibringen lasse, um mir auch Originalquellen (Jahresberichte/Bilanzen etc.) anschauen zu können. Glaubt ihr, dass es in Mitteleuropa Chancen gibt, hinterher auch dabei bleiben und sinnvoll arbeiten zu können?

Vielleicht sind meine Fragen auch etwas naiv gestellt, aber ich stehe hier gerade am Anfang und habe noch 2-3 Semester Zeit, mir das entsprechende Wissen anzueignen... Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der sich ähnliche Fragen auch schon gestellt hat und mittlerweile etwas schlauer ist als ich. ^^

LG und Danke für alle Antworten.
 
Hallo liebes Forum,

ich studiere Wirtschaftsgeschichte im Master (vorher "nur" allg. Geschichte) und interessiere mich derzeit recht stark für die chinesische Entwicklung. Dabei ist mir aufgefallen, dass es im deutschsprachigen Raum scheinbar keine Wirtschaftshistoriker gibt, die sich speziell auf die chinesische Wirtschaftsgeschichte (und hier besonders die Zeitgeschichte) spezialisiert haben. In der internationalen Literatur sieht das schon anders aus, aber auch hier scheint es einige Lücken zu geben und auch keinerlei neuere Monographien zu existieren (wobei ich zugegebenermaßen bisher nur sehr oberflächlich recherchiert habe).

Nun die Fragen:

1. Seht ihr das auch so oder war ich bei der Literatursuche nur zu schnell und oberflächlich? Wenn ja, wäre ich für entsprechende Hinweise dankbar.
2. Wenn ich doch richtig damit liege, wo seht ihr dann die Ursachen für diesen Zustand? Gerade wenn man bedenkt, das Globalgeschichte und Regional Studies seit Jahren im Aufschwung sind...
3. Da ja jeder so seine Nische sucht und ich gerne weiter im universitären Bereich bleiben würde, liegt die Überlegung nahe, diese Lücke vielleicht ein wenig auszufüllen. Ich wollte das Auslandssemester wahrscheinlich sowieso in China verbringen und überlege, ob ich mir (Wirtschafts~)Chinesisch lesen beibringen lasse, um mir auch Originalquellen (Jahresberichte/Bilanzen etc.) anschauen zu können. Glaubt ihr, dass es in Mitteleuropa Chancen gibt, hinterher auch dabei bleiben und sinnvoll arbeiten zu können?

Vielleicht sind meine Fragen auch etwas naiv gestellt, aber ich stehe hier gerade am Anfang und habe noch 2-3 Semester Zeit, mir das entsprechende Wissen anzueignen... Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der sich ähnliche Fragen auch schon gestellt hat und mittlerweile etwas schlauer ist als ich. ^^

LG und Danke für alle Antworten.

Ob du wirklich richtig liegst, siehst du, wenn das Licht angeht. kann ich dir nicht sagen, nehme aber an, dass dem weitgehend so ist. Vermutlich wird es daran liegen, dass Chinesisch eine für Europäer schwer zu erlernende Sprache ist, wobei die Schrift eine zusätzliche Hürde darstellt.
Ich würde mal schauen, ob es wirtschaftswissenschaftliche Zeitschriften gibt, die sich mit Ostasien allgemein oder China im Speziellen beschäftigen.
Was Globalgeschichte und Regionalwissenschaften angeht, so sind das ja schon sehr spezielle Wissenschaften, da dann noch explizit Wirtschaftshistoriker zu finden - die gibt es sicher! - dürfte schon sehr schwierig sein, weil weder das Wirtschaftsgeschichtsstudium noch die Regionalstudien Massenstudiengänge sind. Also eine Spezialisierung in gleich zwei Orchideenfächern.
Zumal ja immer noch "der Westen" auch innerhalb der Globalgeschichte und der Regionalstudien hierzulande trotz der Rezeption der Schriften eines Dipesh Chakrabarty immer noch als die Metropole und der Rest der Welt als die Peripherie wahrgenommen wird (obwohl gleichzeitig das Bewusstsein dafür da ist, dass das [nicht mehr] stimmt).
 
Das Thema ist international und zunächst geht ohne Englisch gar nichts.

Für eine Spezialisierung auf China ist es sicherlich hilfreich Mandarin zu lernen. Allerdings darf man die Sprachbarriere wohl auch nicht unterschätzen.

Aber Du bist sicherlich "heiss und motiviert".

Ansonsten gibt es schon einiges zum Thema und speziell für diesen Bereich wirst Du wohl kaum einer Beschäftigung mit der Wirtschaftspolitik durch die KPC aus dem Weg gegen können.

chinese economic development - Google-Suche
 
Chinesisch zu lernen ist sicherlich nicht verkehrt und so wie die chinesische Regierung Gelder raushaut, hat man es in Europa als China-Experte auf jeden Fall einfacher, eine wissenschaftliche Stelle zu finden, als das Gros anderer Regionalwissenschaftler. Das Problem sehe ich lediglich darin, dass 2 bis 3 Semester keinesfalls ausreichen werden, um chinesische Quelle lesen zu lernen.
 
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