Christentum: Wie siehts mit der Hölle aus??

Big_Maama

Neues Mitglied
Hallo zusammen!

Ich wollte mal fragen wie heutzutage die Kirche zur Hölle und zum Satan etc. steht. Ich bin auf das Thema gestoßen, da ich bemerkt habe, dass die Kirche(zumindest bei uns) ziemlich wenig vom Teufel spricht. Wenn man sich allerdings das neue Testament und Jesus Worte sowie den Glauben der Christen im Mittelalter anschaut, dann halte ich es nicht für abwegig, dass es dem Christentum zufolge wirklich einen Teufel gibt.
Wenn ich mir den Glauben meiner jetzigen Mitchristen allerdings ansehe, dann sieht es nicht so aus, als ob irgendjemand an die Existenz eines Teufels glaubt.....:devil:(der Smiley passt gut).

Klärt mich bitte auf! Was hat Jesus mit dem Teufel gemeint? Schließlich ist die Existenz eines Teufels ein wichtiger Aspekt in einer Religion und wenn die Menschen im MA "Hü" sagen und die heutige christl. Gesellschaft "Hot", dann komm ich mir irgendwie verarscht vor.... Vielleicht glauben die heutigen "Christen" ja etwas ganz anderes in der Hinsicht als Jesus geglaubt hat.....?

MfG
Paul
 
etwas konkreter: Das kath. Lehramt (was meintest du eigentlich mti "die Kirche bei uns"??) macht nur wenige Aussagen zum Teufel. Seine Existenz wurde bis Mitte 20.Jh. nicht in Frage gestellt. Noch Paul VI. Betont 1975 die Existenz eines personalen Teufels. Allerdings wird an der grundsätzlichen Gutheit der Schöpfung festgehalten, sodaß sich daraus kein Dualismus ergibt. Der Teufel wurd letztlich von Christus überwunden, allerdings geht der Kampf des Menschen mit der Sünde, gegen die Mächte der Finsternis, weiter. Auf verschiedenen Synoden wurde Stellung bezogen, meist gegen irgendwelche Irrlehren. Im Denzinger Hünermann findet man entsprechende Konzilsäußerungen z.B. DH 286, DH 457ff. DH 800, DH 4313 u.ö. Im MA stellte man sich Sünde als Reaktion auf eine Eingebung des Teufels vor.
Etwas Sprachkunde: Das hebräische Satanas wird in der griechischen Septuaginta mit Diabolos übersetzt, was zum deutschen Teufel führte. Der Satan ist der Chefankläger, der in der israelitischen Rechtspraxis die Vergehen des Beschuldigten aufzählt. In nachexilischer Zeit wird er auch zum Ankläger beim himmlischen Gericht. m Buch Ijob kommt ihm eine solche Rolle zu. Dort ist er auch derjenige, der Menschund Gott entzweien will, was wiederum im griechischen Diabolos enthalten ist (Auspaluderer, Verleumder, Widersacher)
Erst in Neutestamentlicher Zeit wird er zur personifizierten Gegenmacht Gottes, zum Herren "dieser Welt".
 
nun ja, ich würde sagen, in erster linie ist es erst einmal egal ob es den teufel in persona gibt, oder ob er nur synonym zu den "bösen" Gedanken (Trieb zum Lügen, Diebstahl, Mord etc. je nach Moralvorstellung) eines Menschen ist... denn wenn eine "Sünde" begangen worden ist, wird i.d.R. gegen das weltliche als auch gegen das religiös-christliche Recht verstoßen...

die andere frage, ob es nach christlichen Vorstellungen eine "hölle" gibt, müsste allerdings bejaht werden, da es das antonym "himmelreich", wie in der bibel erwähnt, existiert
 
laut LThK gibt es seit geraumer Zeit einen personalisierten Teufel. Das heißt, die Vorstellung davon hat in nachchristlicher Zeit buchstäblich Gestalt angenommen.
Die Hölle ist der Ort absoluter Gottferne, der einzige Ort, an den Gott nicht gelangen kann.
 
Ganz im gEgenteil ist es nicht egal, ob der Teufel personifiziert ist oder nur als böser Gednake und Sünde herumschwebt. Die PErsonifizierung des Teufels macht ihn fassbar und menschenähnlich, verführerischer und was noch viel schlimmer ist auch zu einem Punkt der Anbetung.

Die christlich stilisierte Teufelsgestalt vom "gefallenen Engel" begegnet uns ja bereits im NT in der Offb und bei Petrus. Hier geht es zwar noch immer um den Verwirrer, der die Christen in ihrer Lehre in die Verwirrung führt und das juden-christliche Verständniss von dem der heidenchristen unterscheiden lässt.
Aber auch bei Petrus kann man von einer PErsonifizierung sprechen:

„Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden;“ (2 Petr 2,4) <o:p></o:p>

Was ja Parallelen zur Offb. aufzeigt und auch sagt, dass es vom christlichen verständnis her eine Hölle gibt.
 
Zitat:" Die Hölle ist der Ort absoluter Gottferne, der einzige Ort, an den Gott nicht gelangen kann."

Hmmm, ein allmächtiger Gott der in einem Teil seiner eigenen Schöpfung Hausverbot hat?
 
Hallo an alle,
die Orthodoxie (also das antike Verständnis des Christentums) versteht den Teufel auf jeden Fall als den höchsten von gefallenen Engeln. Und die Hölle eher als einen Zustand der fehlenden Liebe zu Gott und Mitmenschen, die man sich während des irrdischen Lebens nicht anerzogen hat. Bereits im Neuen Testament wird gesagt, daß Gott nach dem "Jüngsten Gericht" überall sein wird. Nach Kirchenvätern bedeutet das: Was für manche Menschen das Paradies sein wird (Gottes Liebe, Licht), wird für die anderen die Hölle sein.

Gruß
Andreas
 
Hmmm, ein allmächtiger Gott der in einem Teil seiner eigenen Schöpfung Hausverbot hat?<!-- / message --><!-- sig -->

Ist denn im alten oder neuen Testament die Rede davon,Gott wäre allmächtig? Oder ist das "nur" Kirchenlehre?
 
"Die Hölle ist der Ort absoluter Gottferne, der einzige Ort, an den Gott nicht gelangen kann."
Also mir persönlich wäre keine Passage des AT oder NT bekannt auf welche sich diese Aussage stützen könnte.Beschreibungen über den Zustand und der Existenz der Hölle gibt es da im Gegensatz zur Genüge.( siehe vor allem Offenbarung des Johannes)
Um zur Grundfrage zu kommen, der Teufel wird lt. Christentum sehr wohl als Gestalt wahrgenommen ( wie schon erwähnt die bezugnahme auf Lucifer)
@Big Mama. Bedenke das sich im Laufe der Zeit die Kirchenlehre sich schon des öfteren verrannt und geirrt , mit ihren Entschuldigungen und Dementis allerding äusserst sparsam umgeht. ( ist der Stuhl Petri doch nach wie vor Unfehlbar).Du darfst in Angesicht dessen sehr wohl davon ausgehen das es ein "hü" und auch ein "hott" gibt. Doch hat dies nicht Zwangsläufig mit Verars**** zu tun. Die Grundessenz ,es gibt das böse, die bleibt bestehen.
 
Zitat:"Das ganze Alte Testament spricht davon.2

Das GANZE alte Testament?? NEIN!



Im Buch Esther (Palastintrige, Ausschalten von Konkurrenz und Verkupplung junger Mädchen) wird kein einziges Mal auch nur das Wort "Gott" ansatzweise erwähnt.
 
Im Buch Esther (Palastintrige, Ausschalten von Konkurrenz und Verkupplung junger Mädchen) wird kein einziges Mal auch nur das Wort "Gott" ansatzweise erwähnt.


Kapitel 10:
Esther schrieb:
3 Denn der Jude Mordechai war der zweite Mann nach König Artaxerxes, er war bei den Juden hoch angesehen und beliebt bei allen seinen Stammesbrüdern. Er suchte das Wohl seines Volkes und war auf das Wohlergehen all seiner Nachkommen bedacht. (a) Da sagte Mordechai: Durch Gott ist das alles geschehen. (b) Ich erinnere mich an den Traum, den ich darüber hatte. Nichts davon ist unerfüllt geblieben. (c) Die kleine Quelle, die zum großen Strom mit viel Wasser wurde, als das Licht und die Sonne wieder schienen, dieser Strom ist Ester; der König heiratete sie und machte sie zur Königin. (d) Die beiden Drachen sind ich und Haman. (e) Die Völker sind die, die gemeinsam das Andenken an die Juden auslöschen wollten. (f) Mein Volk aber, das sind die Israeliten; sie haben zu Gott geschrien und sind gerettet worden. Der Herr hat sein Volk gerettet, der Herr hat uns von allen diesen Leiden erlöst, Gott hat große Zeichen und Wunder getan, wie sie unter den Völkern noch nie geschehen sind. (g) Deshalb machte er zwei Lose, eines für das Volk Gottes und eines für alle anderen Völker. (h) Die beiden Lose fielen auf die Zeit und die Stunde und den Tag, an dem vor den Augen Gottes und mitten unter allen Völkern die Entscheidung fiel. (i) Gott hat sich an sein Volk, das sein Erbbesitz ist, erinnert und ihm zu seinem Recht verholfen. (k) Diese Tage im Monat Adar, der vierzehnte und der fünfzehnte, sollen zu allen Zeiten und in allen Generationen unter den Augen Gottes in seinem Volk Israel mit ausgelassener Freude gemeinsam gefeiert werden. (l) Im vierten Jahr der Regierung des Ptolemäus und der Kleopatra überbrachten Dositheus, der, wie er sagte, Priester und Levit war, und sein Sohn Ptolemäus den vorliegenden Purimbericht. Sie sagten, er sei echt; Lysimachus, der Sohn des Ptolemäus, ein Mann aus Jerusalem, habe ihn übersetzt.
 
Na Hoppla, neben Gott wurden ja auch Ptolemäus und Kleopatra im Buch erwähnt, die Wahrheit wich etwas von meiner Meinung ab.
 
Brauchst du noch mehr Belegstellen aus anderen Büchern?
Abweichende Meinungen ohne Belege sind mir ein Greuel.
 
Ist das Ganze nicht einfach eine Glaubensfrage, die einen glauben an Gott und einen leibhaftigen Teufel, die anderen nicht...

...und im übrigen, man kann eine christliche Sünde nicht immer mit einer weltlichen gleichsetzen, so wie einer der Vorredner gemeint hat, sondern da kann es schon Unterschiede geben...
 
Zitat:"Brauchst du noch mehr Belegstellen aus anderen Büchern?
Abweichende Meinungen ohne Belege sind mir ein Greuel."

Deshalb wunderte ich mich, das in deinem gepoststen Estherzitat Ptolemäus und Kleopatra vorkamen1
 
Zitat:"Das Tetragramm für den Gottesnamen JHWH („Herr“ in der Übersetzung Martin Luthers) und das Wort Gott kommen in der hebräischen Originalfassung im ganzen Buch nicht explizit (wohl verborgen) vor; sie erscheinen allerdings in der längeren griechischen Version. "

Das Zitat ist von Wiki ( Buch Ester - Wikipedia ) , obwohl ich mein Wissen eher aus den Erinnerungen des Konfirmationsunterrichts bezog.
 
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