Christine de Pizan

litrix

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Hallo,

ich habe mal eine sehr spezielle Frage zum Mittelalter:

Christine de Pizan ist in ihrem Werk "Stadt der Frauen" ja an einer Stelle darauf eingegangen, dass die Armen sich im Prizip glücklich schätzen sollen, dass sie arm sind, denn ihnen sei ein Platz im Himmel garantiert. Dafür müssten die Reichen und der Adel eine lange Zeit kämpfen. (sinngemäß)

Vielleicht kennen einig von euch diese Textstelle... meine Frage:

Hat die das ernst gemeint?!

Sie selber hatte vor ihren Werken ja mit Armut zu kämpfen deshalb hat mich das sehr verwundert.

Hoffe auf Antworten :)
 
Ich bin mit dem Werk selbst nicht vertraut, aber eine gewisse theologische "Notwendigkeit" der Armen gab es ja durchaus. Hierdurch konnte man sich als Christ Mildtätig zeigen (was der Theorie nach ein wichtiger Punkt für jeden Christen war), ob die Armen jener Zeit mit der guten Frau übereingestimmt hätten wage ich von meinem (heutigen!) Standpunkta us zu bezweifeln. Allerdings gab es ja starke Tendenzen Lebenswege als vorstrukturiert zu betrachten, weswegen Arme (sofern sie sich dieses Umstandes bewusst waren), hierdurch eine gewisse Möglichkeit zur Akzeptanz ihres Schicksals hatten.
 
Hallo,

ich habe mal eine sehr spezielle Frage zum Mittelalter:

Christine de Pizan ist in ihrem Werk "Stadt der Frauen" ja an einer Stelle darauf eingegangen, dass die Armen sich im Prizip glücklich schätzen sollen, dass sie arm sind, denn ihnen sei ein Platz im Himmel garantiert. Dafür müssten die Reichen und der Adel eine lange Zeit kämpfen. (sinngemäß)

Vielleicht kennen einig von euch diese Textstelle... meine Frage:

Hat die das ernst gemeint?!

Sie selber hatte vor ihren Werken ja mit Armut zu kämpfen deshalb hat mich das sehr verwundert.

Hoffe auf Antworten :)

Hast du das Buch vor dir liegen? Es wäre sicher hilfreicher den genauen Text hier reinzustellen. Vor allem in welchem Zusammenhang sie das geschrieben hat.

Dann muss man noch berücksichtigen, dass sie ihren Vater und ihren Ehemann durch die Pest verlor und in der Zeit des Hunderjährigen Krieges lebte.

Ihr Werk "Le Livre de la Cité des Dames" beschreibt eine Welt wo die Frauen und Männer gleichgestellt sind. Sie beschreibt ja darin ihre Erlebnisse die sie als junge Witwe erlebt hat. Sie wurde durch den Tot des Vaters und Ehemanns zum Familienoberhaupt und musste ihre Kinder und Brüder versorgen. Der übliche Weg für eine Witwe wäre es gewesen in ein Kloster zu gehen, was sie aber nicht getan hat und deshalb aus der gesellschaftlichen Rolle ausscherte.

Auch aus diesem Grund ist es wohl zentral, wenn du den genauen Text reinstellen könntest.
 
Den Menschen war früher einfach das Evangelium präsenter: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt." Was war schon das irdische Dasein gegenüber dem Himmelreich? Man hat damit im Übrigen bis ins 20. Jahrhundert versucht, Ansprüche niederzuhalten. Genau deswegen ist die Religion nach Marx ja "der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt".
 
Hallo und danke für eure schnellen Rückmeldungen.

Ich habe mein eigenes Werk verliehen bekomme es aber am ende der Woche wieder. Werde zu dem Zeitpunkt dann mal den Ausschnitt abtippen.

Bis dahin :)
 
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