Couriositäten bei der Erziehung der Töcher Kaiserin Maria Theresias

Salut ihr Lieben!


Schon seit langem befasse ich mich mit dem Leben der Kaiserin Maria Theresia, ihrer Familie und anderen berühmten Perönlichkeiten des Römisch-Deutschen Reiches deutsche Nation des 18. Jahrhunderts.

Besonders interessiere ich mich für die Töchter der Kaiserin, insbesondere für Johanna Gabriele Josepha Antonia (1750-1762), Maria josepha Gabriele Johanna Antonia Anna Theresia (1751-1767) und Maria Antonia Josepha Johanna Anna (1755-1793).
Beim Anschauen mehrer Bilder sind mir einige Dinge aufgefallen, die von den meisten Autoren außer Acht gelassenw erden un doch von nicht geringer Bedeutung sind, meiner unmaßgeblichen Meinung nach.
Aber urteilt selbst!

Wer schon einmal im Riesensaal der Hofburg zu Innbruk gewesen ist, weiß das es dort den Riesesaal (in anderen Quellen auch Familiensaal gen.) gibt, mit den großen Staatsgemälden des Kaiserpaares und ihrer Kinder. Die Erzherzoge tragen Galauniform und die mädchen Robe de Cour mit den seitlich weit ausladenen Pnier á coudes, der Courschleppe und den vollversteiften im Rücken geschlossenen Leibchen.

Beim genauen Hinsehen fiel mir überascht auf wie unglaublich ähnlich sich die Kleider von Johanna Gabriele und Maria Josepha sehen, obwohl beide Mädchen auf den Bilder unterschiedlich alt sind; Johanna war 12, Maria Josepha 16 Jahre alt. Erstere trug dieses Kleid an ihrem 12. Geburtstag zur großen Gala
(s. hier: Image:Johanna Gabriele of Habsburg Lorraine1.jpg - Wikimedia Commons)
und Zweitere an Tage ihrer Verlobung mit Ferdinand VI. (I.) von Neapel und beider Sizilien(s. hier: http://tibs.at/burgen/burgen_schlosser_tirol/bilder/hofburg_riesensaal_maria_josepha.jpg).
Eine Weile dachte ich nun , dass ich mich geirrt haben könnte, doch als ich mir ein Bild von Maria Antonia, dass wie die beiden anderen auch von Martin van Meytens gemalt wurde ansah, bemerkte ich das sie ebenfalls in dem selben Kleid abgebildet war; auch sie war 12 jahre alt als das Bild gemalt wurde, es hängt heute in Schloss Schönbrunn; siehe hier

Auch wurden die Schmuckstücke der verstorbene Schwestern witer gegeben; auf dem Meytensgemälde trägt Antonia die selbe Medici (Halsband) nebst Kleid wie Josepha bei Meytens, dem Kupferstich von Edlen von Trattner und dem Gemälde von Phillip Mengs, dass im El Escorial sich befindet.

Alle drei Mädchen tragen das selbe kleid, obwohl zwei von ihnen erst 12 Jahre zählen und die mittlere bereits 16 Jahre. Alle, die sih mit solchen Kleider mal auseinadergesetzt haben wissen, dass man solche nicht mehr verändern konnte, sprich sie weder größer nich kleiner machen konnte. Sie waren so körperbetonened genäht, dass sie perfekt sitzen musste damit sie ihre volle Wirkung entfalten konnten.

Diese Beobachtung und auch das Studium zeitgenösische und moderner Quellen, und auch nachfragen beim Haus-Hof- und Staatsarchiv zu Wien und beim Pater Guardian Herr Gottfried Undesser, Ordensbruder des Kapuzienerordens
Heilige Maria von den Engeln,Priester, Provinzsekretär, Provinzökonom,
Provinzarchivar, Kustos der Kaisergruft bei den P.P. Kapuzienern m Neuen Markt in Wien
haben meine Vermutung bestätigt. Seine Ehrwürden sagte mir, dass die beiden Sakophage in der Theresien-Gruft fast gleich groß wären, was nur heißen kann das beiden Trotz des verschieden hohen Alters gleich groß gewesen sein müssen, was an sich schon erstaunlich ist da eine 16. Jährige größer sein müsste als eine 12. Jährige.
Bestätigt wurde dies vom Haus-Hof- und Staatsarchiv, die so freundlich gewesen sind mir die maße der drei Mädchen zu kommen zu lassen.

Daher lautet meine vermutung, dass durch die ständige seelische Belastung wegen der politischen Zwangs-Hochzeit mit dem geistig verwirrten und völlig debilen Ferdinanad VI. von Neapel war Josepha in ihrer körperlichen Entwicklung etwas zurück geblieben, so das sie kleiner und zarter wirkte als ihre Schwestern. In einer sehr unzuverlässigen Quelle wird angegeben, das nach Josephas Tod ihre Aussteuer und ihre kleider an Maria Carolina überging die nach ihr Königin von Neapel wurde; aber das kann nicht stimmen, da nach einheilichen Zeugenaussagen sie Maria Theresia wie sie zu dieser Zeit aussah sehr ähnlich gesehen haben soll. Also muss sie viel größer und um einiges breiter gewesen sein als Josepha was manigfache Gemälde bestätigen. (s. hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/Maria_Karolina_of_Austria_Queen.jpg
Maria Carolina am Tage ihre Verlobung Mit Ferdinan VI. von Neapel-Sizilien)


Nun möchte ich wissen was ihr darüber denkt; das Maria Theresia gerne alles weiter vewendete und nicht wegwarf weiß hier sicher jeder, aber gibt es noch mehr Beispiele solcher oder ähnlicher Art im Kaiserhaus oder anderen Herrscherhäusern?
Weiß hier Jemand vielleicht ein paar Dinge über die Erziehung der Erzherzöge (Innen), die mir noch unbekannt sind?

Über eine rege Diskusion und viele post würde ich mich sehr freuen!!

Liebe Grüße,

Maria
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ähnlichkeiten bei den Kleidern waren mir auch schon aufgefallen, sowohl auf den Gemälden in Innsbruck, als auch auf denen in Schönbrunn.

Ein bisschen makaber wäre es schon, wenn die eine Erzerherzogin das Kleid der Schwester anlegte, aber einige Wesenszüge der Kaiserin sind ja schon von großer Härte gerade in solchen Dingen geprägt, will mir scheinen. Das muss allerdings nicht zwingend tatsächlich geschehen sein. Auch beim Porträtwerk Gainsborough bspw. findet sich ein bestimmtes blaues Kleid immer wieder und so genau identisch, dass man kaum davon ausgehen kann, dass es dasselbe an mehreren Trägern sein kann(ein hellblaues).

Dem Beispiel Gainsboroughs stehen aber auch andere gegenüber, wobei ganz präzise eben der Geschmack des Gemalten durch dessen authentische Kleidung geschildert werden sollte.
Das Vorgehen war bspw. bei der Malerei des 18.Jh. folgende: Es gab einige wenige Sitzungen des Porträtierten mit dem Künstler selber, wobei der Maler die wesentlichsten Merkmale des Dargestellten erfasste und vor allem das Gesicht einfing. Dann arbeitete der Künstler allein mit den Kleidern und eventuell Modellen, welche diese in der gewünschten Positur anhatten. So ist die Vorgehensweise zumindest von H. Rigaud überliefert. D.h. also, dass auch durchaus bspw. das Gesicht der Erzherzogin Maria Josepha eingefangen wurde von van Meytens, aber das Kleid hinzu addiert, obwohl sie es nicht trug.
Genauer überprüfen könnte man das eigentlich nur mit Inventarlisten, aus denen man erführe, über wieviele Hofroben denn die kaiserlichen Töchter verfügten und ob tatsächlich jeweils eines mit der Beschreibung dabei war, welche auf die Gemälde passen würde. (In einem anderen Thread regte ich schon dazu an, die höfische Malerei anhand von Quellentexten zu untersuchen: http://www.geschichtsforum.de/f31/w...chbarkeit-von-hofmalerei-im-17-u-18-jh-13635/ )
 
Maria Josepha und Maria Anna

Die Maria Josepha sieht auf dem Porträt irgendwie richtig grimmig aus, welches Du verlinkt hast. http://tibs.at/burgen/burgen_schlosser_tirol/bilder/hofburg_riesensaal_maria_josepha.jpg
Kommt das von der Krankheit schon? Denn was ich nicht verstehe ist, dass Maria Anna, auf dem Porträt übrigens eher eine hübsche Person ( Bild:Archduchess Maria Anne of Austria.jpg - Wikipedia ), aber den Habsburgern wurde gerne mit einer Frontansicht statt einem Halbprofil geschmeichelt (;)), doch durch ihre angebliche fehlende Schönheit für den Heiratsmarkt ausgeschlossen wurde. Aber die grimmig dreinschauende Maria Josepha war scheinbar dafür geeignet oder wurde dafür gehalten. Außerdem sieht man auch an späterhin noch desöfteren, dass auch wenig, ähem, attraktive potenzielle Bräute zur Vermählung verschickt wurden.
 
Nun, bei Maria Anna war es so, dass sie von Geburt an Körperbehindert war, d.h. sie hatte eine höhere linke Schulter (Buckel) und der rechte Fuß war um einiges kürzer als der Linke weswegen sie stark hinkte.
Auch hatte sie eher die etwas gröblichen Gesichtszüge ihres Vaters, Franz I. Stephan v. Lothringen, geerbt wes wegen sie nicht gerade der Trau der ausländischen Prinzen gewesen ist. Dazu kam noch, dass sie ob ihrer körperlichen Gebrechen immer an diversen Kranheiten litt und sich deswegen sehr stark zur literatur und den Naturwissenschaften hingezogen fühle welche sie hervoragend beherrschte. Bekanntlich schätzten herrscher ihrer Zeit keinen hochbegabten Frauen=)

Was das Josepha-Gemälde anbelangt, so täuscht der Eindruck da es nur ein sehr kleines Gemälde ist; hier eine größere Auflösung:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Josepha
(Ganzes Porträt)
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Josepha Büste
(Detaille)
Außerdem galt sie als sehr hübsches Mädchen, nur van Meytens ist ja dafür bekannt die von ihm porträtierten Personen eher nach präsentativen denn reellen und menschlichen Zügen zu malen.
Auf dem Gemälde von Megns und dem Stich von Trattner ist sie sehr gut und nach Zeitzeugenaussagen "lebensecht" wiedergegeben; ich schick Dir ja die bilder per Brief, bitte sei so lieb und stell sie doch hier rein, ich habe keinen Scanner. *rot werd*

Auch möchte ich nur noch mal erwähnen, dass ich ja wie schon ewähnt habe beim Haus-Hof- und Staatsarchiv nachgefragt habe; die Vermutung meinerseit wurde bestätigt: es ist das selbe kleid auf allen Bildern und Jospha war in der Tat viel kleiner als ihre Schwestern wenn diese im Alter von 16 Jahren sich befanden.
Ob sie noch gewachsen wäre kann man NOCH nicht sagen, da der Sarg Josephas in der Kapuzinergruft nicht nicht restaurationsbedürftig ist und somit ihr Leichnam noch nicht untersucht werden konnte...!

Für alle die es interessiert, hier noch die bilder der anderen Erzherzoginnen aus dem Riesensaal zu Innsbruck. Für die Qualität muss ich mich entschuldigen, aber ich habe die bilder von einer mitarbeiterin der Burghauptmannschaft zugesendet bekommen und leider sind diese nicht besonders gut... ;-((

Maria Anna:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Anna groß

Maria Christine:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Christine groß
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Christine

Maria Elisabeth:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Elisabeth

Maria Amalia:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Amalia

Johanna Gabriele:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Johanna Gabriela

Maria Carolina:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Karolina groß

Maria Antonia:
Yahoo! Fotos - erzherzogin_maria_josepha's Fotos - Maria Antonia groß

Falls es gewünscht wird, ich habe noch sehr schöne Bilder von recht unbekannten miniaturen der Kaiseröchter; wenn ihr wollt kann ich die Bilder gerne mal reinstellen.

Liebe Grüße,

Maria
 
Hallo Brissotin,

auch ich habe schon von dem legendären Ruf der Habsburger-Bräute gehört, aber wahrscheinlich ist das nur ein böses Gerücht, das von neidischen und mißgünstigen Leuten in die Welt gesetzt wurde.

Zudem sollen die Habsburger-Töchter bei den Hochzeiten auch nicht immer das große Los gezogen haben.

Eigentlich waren es arme Hascherl....

schönen Abend...
 
Hallo Maria,

soweit ich weiß, blieb doch Maria Anna, also die mit dem Buckel, unvermählt und mußte ins Kloster, als ihre Mutter gestorben war und ihr Bruder Joseph alleiniger Herrscher wurde.

Gruß...
 
Hallo Maria,

soweit ich weiß, blieb doch Maria Anna, also die mit dem Buckel, unvermählt und mußte ins Kloster, als ihre Mutter gestorben war und ihr Bruder Joseph alleiniger Herrscher wurde.

Gruß...

Das "musste" ist etwas übertrieben, sie hatte dazu wohl auch etwas Neigung, warum auch nicht? Die Erzerzoginnen wurden ja durchaus religiös erzogen, wie die meisten Prinzessinnen ihrer Zeit und dann entwickelte sich daraus bisweilen eine Neigung zu dem geistlichen Stand.
So schlug auch die Prinzessin Louise-Marie von Frankreich die geistliche Laufbahn ein und machte damit später dem König (Louis XV.) manchmal Freude, der ja auch eigentlich fromm veranlagt war und dies zum Ende seines Lebens hin, immer mehr wurde.

Bei den Töchtern Maria Theresias zumindest gibt es auch einige relativ glückliche Verbindungen.
Marie Christine durfte Albert Kasimir von Sachsen-Teschen heiraten, der zwar königlicher und somit gleichrangiger Abkunft war, aber keinerlei Aussichten auf ein Erbe des sächsischen Kurhutes hatte. (Zum Zeitpunkt der Vermählung lief gerade die Regentschaft durch Albert Kasimirs Bruder Xaver, Administrator von Sachsen und Prinz von Polen aus, der für Friedrich August III. die Regierungsgeschäfte geleitet hatte und dann nach Frankreich ging, wo er bei Hofe eine umtriebige Politik im Sinne Sachsens vorran trieb.) Dass diese Partie also wenig Prestige oder Einfluss brachte, unterstreicht wohl, dass es eine Heirat aus Neigung war.
Maria Amalia war zwar mit ihrem Gemahl, dem Herzog von Parma nicht gerade zufrieden, gewann aber schon allein da sie älter war als eher, ziemliche Kontrolle über ihn. (Im Unterschied z. B. zur Verbindung zw. Carl Theodor und Elisabeth Auguste von der Pfalz, scheint sich diese Dominanz späterhin nicht gerächt zu haben.)
Maria Karolina gewann als Gemahlin Ferdinand IV. von Neapel und als Ferdinand III. König von Sizilien bedeutenden Einfluss auf die europäische Politik, da ihr Gatte von Jugend her, eher der Jagd und anderen Tätigkeiten als der Politik anerzogen war. Die Rolle von Maria Karolina ist etwas umstritten. Die französischen und spanischen Bourbonen sahen in ihrer Haltung ein Entfremden von beiden Ländern, was allerdings möglicherweise auch von Maria Theresia beabsichtigt worden war. Ehelich kam das königl. Paar scheinbar mit der Zeit recht gut miteinander aus, 18 Kinder entsprangen der Verbindung.
Maria Antonia schließlich durfte zumindest erfreut in der Ehe gewesen sein, wenn nicht von Anfang an, dann doch später. Zwar stellte sie die Verbindung durch das Beharren auf der Parteinahme für Choiseul, der die Ehe arrangiert hatte, immer wieder auf die Zerreißprobe. Aber Louis XVI. scheint sie tatsächlich geliebt zu haben und war ein tugendhafter und recht kluger Gemahl, außerdem zeigte sich dessen Großvater auch als sehr spendabel und freundlich zumeist ihr gegenüber.

Wenn man diese Vielzahl von relativ glücklichen Verbindungen anschaut, fällt im Gegensatz dazu auf, dass es bspw. Louis XV. bis auf eine seiner vielen Töchter, nicht gelang diese an die hohen Herrscherhäuser Europas zu vermählen. Dabei soll Prinzessin Marie Adélaide darum bemüht gewesen sein in die Familie ihrer Schwägerin Maria Josepha von Sachsen einzuheiraten, allerdings ohne Erfolg.
 
@Josephiné:

Ja es stimmt, die Mädchen waren arm drann, vor allem wenn man sich die für die erwählten Gesponsen anschaut; Ferdinana von Parma war halb schwachsinnig und vollkommen minderbemittelt. Maria Amalia wäre beinahe selber wahnsinnig geworden. Ihre angestaute Wut und Hass entlud sich in exessiven Jagdvergnügungen und einen beinahe ewigen Streit mit der Mutter, sie war weder bereit alles gefügig hinzunehmen, noch die Finger von der Politik zu lassen; das stieß bei Maria Theresia übel auf; einerseits war sie die größte Herrscherin ihres Hauses und das son zu Lebenszeit, andereseit erwartete sie das ihre Töchter sich völlig dem damals geltenden Rollenideal unterordneten, wo eine Frau nicht mehr zu tun zu hatte als ihrem Mann Freude zu bereiten, Kinder zu bekommen und zu beten.

Bei Maria Carolina war es ähnlich, nur mit dem Unterschied das sie sich besser mit Maria Theresia vertug und es noch was fast an ein Wunder grenzt geschafft ihren Mann zu einem halbwegs intelligenten und fähigen Herrscher zu erziehen.
Die Zügel in der Ehe und Politik hielt aber trotz allem sie in der hand.

M;einer Ansicht nach wäre Josepha völlig deplciert in Neapel gewesen, da sie das genaue Gegenteil ihrer kleinen Schwester gewesen ist. Sie war scheu melancolisch, ja fast depressiv veranlagt mit gerade zu bigotter Frömmigkeit gesegnet; der einzige Punkt übrigens den Maria theresia an ihr lobenswert fand...

Liebe grüße,

Maria
 
M;einer Ansicht nach wäre Josepha völlig deplciert in Neapel gewesen, da sie das genaue Gegenteil ihrer kleinen Schwester gewesen ist. Sie war scheu melancolisch, ja fast depressiv veranlagt mit gerade zu bigotter Frömmigkeit gesegnet; der einzige Punkt übrigens den Maria theresia an ihr lobenswert fand...
Also wäre sie die perfekte Äbtissin gewesen oder eine Gemahlin für einen Mann wie August III. von Polen. Dessen Maria Josepha (1699-1757) war ja auch sehr fromm und zugleich sehr kunstverliebt wie ihr Gemahl. Aber für ein wirkliches Urteil über Maria Josepha, der Tochter von Maria Theresia, lebte sie sicherlich zu kurz, auch wenn die Schritte wichtiger Prinzessinnen natürlich überwacht wurden und uns daher viele Einschätzungen erhalten blieben.

Eines würde ich allerdings resümieren, dass nämlich Maria Theresia ihre Töchter ganz anders erzog, als sie selbst lebte, vor allem was die Politik betraf. Während sie ihren Töchtern Folgsamkeit gegenüber ihren Gemahlen predigte, war Franz I. recht grundlos von ihr ins politische Abseits geschoben worden, auch wenn sein Wirken in der Toskana nicht verkehrt war, hätten sich sein ökonomischen Fähigkeiten sicherlich fruchtbar auch auf die Reformierung der österreichischen Staaten ausgewirkt. So musste zwangsläufig, die Regierung Joseph II. als ein gravierender Gegensatz zu seiner Vorgängerin empfunden werden.
Ich denke, dass aus diesem etwas schwierigen Verhältnis zwischen dem Titel eines Kaisers, aber dem Ausschluss von der österreichischen Politik, bei Franz I., auch das belastete Verhältnis Maria Theresias zu Joseph II. rührte. Das kann nicht einfach für einen Sohn sein, wenn er sieht, dass der Vater politisch neben der Mutter eher die zweite Geige spielt und das obwohl er Kaiser war und obwohl die Mutter Gegenteiliges den Töchtern predigte.
(Sicherlich liegt die "Schuld" daran bei Karl VI., der auch seinen Schwiegersohn in den späten 30ern zum Universalerben hätte einsetzen können, diese Ansprüche wären freilich ebenso angezweifelt worden, wie die seiner Tochter.)
 
Hallo Brissotin,

leider muß ich Dir was die glücklichen Beziehungen der Töchter von Maria Theresia angeht, ganz vehement widersprechen.

Einzig ihre Lieblingstochter Maria Christine durfte den Mann ihrer Wahl heiraten und führte eine glückliche Ehe, alle drei anderen von Dir angeführten Töchter wurden gar nicht gefragt, sondern hatten sich, wie die meisten anderen Königstöchter auch, klaglos in ihr Schicksal zu fügen, und dabei traf es natürlich die eine besser und die andere schlechter. Die offensichtlich beste Partie hat Maria Antonia gemacht, die Verbindung zum französischen Königshaus war wohl die Krönung der habsburgischen Heiratspolitik. Und auch ohne die schrecklichen Folgen der Französischen Revolution für Marie Antoinette, muß wohl gesagt werden, dass dieser so glanzvollen Verbindung von Anfang an kein Glück beschieden war, denn obwohl Louis XVI. sich offensichtlich bemühte, konnte er seine Gattin nicht glücklich machen. Das frustrierte Benehmen Marie Antoinettes spricht Bände.

Zu Maria Amalia und ihren Gemahl Ferdinand von Parma fällt mir jetzt so auf die Schnelle nichts Konkretes ein, ich meine aber, eine gute Figur habe er wohl in den Wirren der napoleonischen Zeit nicht gemacht.

Und Maria Karolina habe ich in respektvoller Erinnerung als einzige Habsburgerin, die Napoleon I. Bonaparte Paroli geboten hat. Maria Karolina war ja die Großmutter von Marie Louise, der zweiten Ehefrau von Napoleon Bonaparte. Und auch Marie Louise wurde aus dynastischen Erwägungen heraus an Napoleon verschachert, obwohl dieser im Hause Habsburg als Ungeheuer beschimpft wurde.

So gäbe es noch viel über die Habsburger, Maria Theresia und vorallem über ihren Ehemann, den Kaiser Franz Stephan und seine Krone zu sagen - aber es ist schon so spät und so möchte ich bloß noch etwas zu den Neigungen der Erzherzoginnen ins Kloster zu gehen sagen......

So wie ich gelesen habe, war es Joseph II. sehr wohl daran gelegen, seine unverheirateten Schwestern ins Kloster abzuschieben und er tat es wohl auch sehr rücksichtslos, er wollte sie einfach los haben.

also tschüß und schönen Abend noch.....
 
Ich meinte die guten Partien immer im Vergleich zu dem, was damals üblich war. Dass es schwer für die Prinzessinnen war ihre Heimat und ihre Eltern zu verlassen ist ja logisch, vor allen Dingen weil es, für damalige Verhältnisse ein recht mustergültiges Familienleben im Hause Österreich gab. (Vergl. das mal mit der verkorksten Kindheit von Louis XVI. Auguste!)Erst aus dem Zusammenhang versteht man, warum es für die Erzherzoginnen schwierig war sich in den fremden Höfen einzugewöhnen. Marie Christine und Wilhelmine von Bayreuth waren allerdings die völligen Ausnahmen, wobei sich Neigungen und der Wunsch der Eltern miteinander verbanden. (Immerhin war Albert-Kasimir keine so schlechte Wahl, wurde damit Sachsen an das Haus Österreich gebunden und ein nicht ungeschickter Verwalter und ein Feldherr gewonnen.) Wenn man sich Negativbeispiele anschaut, wobei Gemahlinnen abgeschoben wurden und Mätressen bevorzugt, da trafen es alle Töchter noch recht gut.

Die anderen österreichischen Prinzessinnen wurden aber auch nicht tyrannisiert. Im Gegenteil es gelang ihnen recht gut schließlich mit ihren Gemahlen auszukommen und sie konnten politisch aktiv werden, außer Maria Antonia, von der man es am meisten erwartet hatte.
Louis XVI. vollzog zwar eine Kehrtwende der Politik seines Großvaters, dessen Asche er betrauerte, als er König wurde und entließ dessen fähigste Minister, aber Choiseul, den erklärten Feind seines Vaters vollständig wieder in Gnaden aufzunehmen, war eine Spinnerei der Königin, welche ihr völliges Unvermögen zum Erkennen des Machbaren unterstrich. Die Bindung der Königin an Choiseul musste zwangsläufig zu Intrigen bei Hofe führen, außerdem verstand sie sich mit Monsieur, dem Comte de Provence, der die Opposition der verbannten Parlamentsmitglieder schürte.
Ich denke mal sie war recht unvernünftig in der ersten Zeit, auch wenn man vergleicht, dass sie kaum jünger war als Louis XVI.. Was ihren Schwestern an den anderen Höfen gelang, musste in Frankreich mit einigen Parteiungen und traditionell vertieften Fronten misslingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem galt sie als sehr hübsches Mädchen, nur van Meytens ist ja dafür bekannt die von ihm porträtierten Personen eher nach präsentativen denn reellen und menschlichen Zügen zu malen.
Stimmt bei Mengs sieht sie deutlich besser aus. Aber bei aller Liebe zum Werk von van Meytens, Mengs war eben doch der unvergleichlich bessere Maler, nicht umsonst nennt ihn kein Geringerer als Winkelmann, den größten Künstler seiner und vielleicht auch der folgenden Zeit.:anbetung::anbetung::anbetung:
 
Maria Theresia lebte hauptsächlich für die Religion und den Staat. Sie liebte ihre Kinder, doch musste sie auch an die Zukunft ihres Herrschaftsgebietes denken. Maria Theresia blickte dem Untergang ihrer europäischen Großmacht entgegen. Die Familie Habsburg verlor im Spanischen Erbfolgekrieg ganz Spanien an die Bourbon. Schleßien wurde ihr von Friedrich dem Großen abgenommen. Zwar bekam sie beim Aachener Frieden einige Landstreifen zugesprochen, aber das war nichts im Vergleich zu Spanien und Schleßien. Es ist also nichts an der Tatsache zu rütteln, dass die Habsburger an der Macht über Europa immer weniger zu sagen hatten.
Was tut man da, wenn alles den Bach runter geht? Man betreibt ein gekonnte Heiratspolitik! Das war nicht der Traum von Maria Theresia und ihren Kindern, aber was blieb anderes übrig um mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Maria Theresia sich nicht in die Situation ihrer Kinder versetzten konnte und deshalb ihre Probleme mit derren Gatten und Gemahlinen nicht nachvoll ziehen konnte. Daher schließe ich ihre strengen Briefe, die sie den Kindern schrieb und sie sie damit aufforderte nicht so ein Tamtam zu veranstalten.
Maria Theresia hatte schließlich das Glück ihre Liebe heiraten zu dürfen.

Ich muss aber dazu sagen das die Heiratspolitik auch früher in den unteren Gesellschaftsschichten Einzug hielt. Welcher Kaufmann verheiratete seine Tochter mit einem ärmlich Krämer. Nein, die Kaufmannsfamilie von nebenan war der beste Weg für die Familie. Das Kind, egal ob Mädel oder Junge, musste sich dem Willen des Familienoberhauptes fügen. Auch unter den Bauern gab es die "Heiratspolitik", bloß "kleiner gesehen". Der eine Nachbar hatte 10 Kühe mehr - der andere Nachbar hatte nur ein paar Hühner. Hier versuchte die Familie natürlich auch ihre Kinder in die Familie mit den 10 Kühen einzuverheiraten.
( Ist zwar ein relativ primitives Beispiel , fand ich aber gut zu Erklärung)

Auch heute werden die Kinder mit der bestmöglichsten Partie verheitatet! (z.B. in den östlichen Ländern)

Ich würde Maria Theresia deshalb nicht wegen ihrer Heiratspolitik verurteilen.
 
Sehr schön dargestellt, geschichtsfan! Ich möchte nochmal unterstreichen, daß "Heiratspolitik" kein Adelsprivileg war, sondern - auf die jeweilige Schicht bezogen - Gang und Gäbe. Und dieses scheint mir auch heute noch - wo doch jeder ach so frei ist in der Partner"wahl" - so zu sein: Welches "Mädchen aus gutem Hause" verliert sich schon an einen Hartz IV Empfänger?! - Gegenbeispiele erwünscht!
Aber bitte keine moralische Wertung Maria Theresias, die Feststellung der Fakten sollte ausreichend sein. :)
 
Was tut man da, wenn alles den Bach runter geht? Man betreibt ein gekonnte Heiratspolitik! Das war nicht der Traum von Maria Theresia und ihren Kindern, aber was blieb anderes übrig um mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Richtig.

Ich kann in der Tat im Handeln von Maria Theresia zumindest in der Hinsicht keinerlei Unterschied zu der Vorgehensweise anderer Fürstinnen sehen. Die politisch u. dynastisch konzipierte Heirat war damals das Normale und es war eher Zufall in der Regel, wenn sich die Frischvermählten dann miteinander verstanden, zumeist arrangierte man sich im 18.Jh. mit den Jahren der Ehe.
 
Hallo Brissotin,

es stimmt natürlich, dass damals die Kinder einfach von den Eltern verheiratet wurden und das ja nicht nur in den Adelsfamilien.

Viele heiratsfähige Töchter zu haben, war ein mit nichts zu überbietender Glücksfall.
Teilweise wurden die Kinder ja schon im Wickelalter versprochen und lebten dann auch am Hof des zukünftigen Ehemannes, wie zum Beispiel Maria Stuart, die zarten Kindesalter an den Französischen Hof kam.

Und irgend ein Habsburgersproß wurde bereits im Mutterleib verkuppelt, leider fällt mir im Moment nicht mehr ein, wer es war.

Nicht umsonst heißt es: "Andere mögen Kriege führen, Du glückliches Österreich heirate".

Gruß...
 
es stimmt natürlich, dass damals die Kinder einfach von den Eltern verheiratet wurden und das ja nicht nur in den Adelsfamilien.

Viele heiratsfähige Töchter zu haben, war ein mit nichts zu überbietender Glücksfall.

Ich nehme zwar nicht an, dass Du das so gemeint wie geschrieben hast, möchte aber aufgrund der Satzfolge darauf hinweisen, dass der zweite Satz nur für den Hochadel gilt. Töchter waren teuer, Stichwort Mitgift/Aussteuer, insofern waren viele Töchter für Angehörige nicht hochadeliger Gesellschaftsschichten eher ein sozioökonomisches Problem, als ein Glücksfall.
 
Ich nehme zwar nicht an, dass Du das so gemeint wie geschrieben hast, möchte aber aufgrund der Satzfolge darauf hinweisen, dass der zweite Satz nur für den Hochadel gilt. Töchter waren teuer, Stichwort Mitgift/Aussteuer, insofern waren viele Töchter für Angehörige nicht hochadeliger Gesellschaftsschichten eher ein sozioökonomisches Problem, als ein Glücksfall.
Und auch für diese ist diese Betrachtungsweise nicht ganz sicher, auch wenn sie sicherlich nicht bedeutender Argumente für sich entbehrt. Töchter konnten zwar zum Schließen von Allianzen bzw. deren Festiggung günstig sein, brachten allerdings auch im Falle einer vakanten Erbfolge mehrfach im 17. und 18.Jh. erhebliche Probleme mit sich, wenn man die "Rechte" der angeheirateten Dame vertrat und in dem Zuge Truppen marschieren ließ. Vorherige auch vertragliche Abmachungen nutzten dabei ja selten.
 
Hallo Ihr,

der Satz, dass viele heiratsfähige Töchter ein Glückfall sind, habe ich natürlich schon im Bezug auf den Hochadel gemeint.
Den Satz habe ich mal im Zusammenhang mit den Heiraten der Habsburger gelesen, allerdings ging es dabei um einen frühen Habsburger, ich meine es war Rudolf von Habsburg im 13. Jahrhundert, der seine vielen Töchter so klug verheiratet hat - oder verheiraten konnte -, dass er mit fast allen Königshäusern verwandt war. Aber ich habe es natürlich :rotwerd: nicht nachgeschlagen.

Im übrigen war die Heiratspolitik der Habsburger nicht nur wegen der vielen heiratsfähigen Töchter legendär, sondern auch die Söhne wurden gut verheiratet - aber das ist vielleicht etwas off topic.

Natürlich weiß ich auch, dass viele Töchter einen Vater wegen der Mitgift arm machen kann.

Aber ich komme vom Land und dort geht das Gerücht, dass die alteingesessenen Bauern früher immer nur untereinander geheiratet haben und der Grund hierfür sllen die Äcker gewesen sein, welche die Braut mitbekam und zu den Äckern des Bräutigams so gut passte.... :pfeif:

Gruß......
 
Den Satz habe ich mal im Zusammenhang mit den Heiraten der Habsburger gelesen, allerdings ging es dabei um einen frühen Habsburger, ich meine es war Rudolf von Habsburg im 13. Jahrhundert, der seine vielen Töchter so klug verheiratet hat - oder verheiraten konnte -, dass er mit fast allen Königshäusern verwandt war. Aber ich habe es natürlich :rotwerd: nicht nachgeschlagen.

Aber die „Schwiegermutter Europas“ kommt wo anders her:
Heimatverein Obrigheim
 
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