Das Augenmotiv auf antiken Kriegsschiffen!
- Ersteller Romeo
- Erstellt am
H
Hulda
Gast
Ich bin technisch leider nicht in der Lage, Hinweise und Artikel ins Forum zu friemeln, bin aber beim Suchen auf "SKYLLIS- Zeitschrift für Unterwasserarchäologie. 4. Jahrgang 2001. Heft 2" gestoßen. Dort wird von thematischen Zusammenhängen, in denen Schiffsbemalungen stehen, geschrieben. In einem Fall wurden die Augen Kleopatra zugeschrieben. Habe bei Google "Auge auf antiken Schiffen" eingegeben und dann diese Zeitschrift vorgefunden.
Vielleicht hilft das weiter!
Arcimboldo
Aktives Mitglied
Es geht wohl um das Horus-Auge...:grübel:
Soviel ich weiß, wurde es in der antiken Mittelmeerschifffahrt als Abwehrzauber gegen feindliche Kräfte und Feinde verwendet, ursprünglich ein glückbringendes ägyptisches Symbol......am besten die Ägyptologen melden sich mal
H
Hulda
Gast
Beim Horusauge müsste m.E. dann aber ein Auge weiß (Sonne) und ein Auge schwarz (Mond) sein, wenn ich mich nicht irre.Es geht wohl um das Horus-Auge...:grübel:
Soviel ich weiß, wurde es in der antiken Mittelmeerschifffahrt als Abwehrzauber gegen feindliche Kräfte und Feinde verwendet, ursprünglich ein glückbringendes ägyptisches Symbol......am besten die Ägyptologen melden sich mal
Der Korinther
Aktives Mitglied
"Im Altertum wurden Schiffe als lebende Wesen empfunden; natürlich brauchten sie Augen, um ihren Weg in der pfadlosen Weite des Meeres finden zu können."
Olaf Höckmann: Antike Seefahrt, S. 57, München, 1985 (Beck-Verlag)
LG
Olaf Höckmann: Antike Seefahrt, S. 57, München, 1985 (Beck-Verlag)
LG
Secundus
Aktives Mitglied
Die Griechen hatten mit Horus nichts am Hut.
Wie Korinther schon sagt sollte das Auge dem Schiff symbolisch den Weg weisen.
Das Augenmotiv findet sich häufig auf Münzen mit Schiffsdarstellungen sowie der Vasenmalerei.
Hier mit Auge am Rammsporn:
http://membres.lycos.fr/ceramiquegrecoitaliq/vie_quotidienne/images/navire2.jpg
Hier gleich zweimal, am Rammsporn und an der Reling:
http://membres.lycos.fr/ceramiquegrecoitaliq/vie_quotidienne/images/navire.jpg
Wie Korinther schon sagt sollte das Auge dem Schiff symbolisch den Weg weisen.
Das Augenmotiv findet sich häufig auf Münzen mit Schiffsdarstellungen sowie der Vasenmalerei.
Hier mit Auge am Rammsporn:
http://membres.lycos.fr/ceramiquegrecoitaliq/vie_quotidienne/images/navire2.jpg
Hier gleich zweimal, am Rammsporn und an der Reling:
http://membres.lycos.fr/ceramiquegrecoitaliq/vie_quotidienne/images/navire.jpg
Ostrogotha
Aktives Mitglied
Das ist richtig, Schiffe wurden noch bis in Segelschiffzeiten als lebende, magische Wesen betrachtet.
aus "Die Schiffe der Völker"
Allerdings wird das Auge, wie auch heute noch im Mittelmeerraum auf Fischerboote gemalt, dort als Abwehrzeichen gegen den "Bösen Blick" definiert.
deSilva
Aktives Mitglied
Es wird hier viel spekuliert. Ich kenne drei "Erklärungen":
(1) Wie vom Korinther schon angegeben: Schiff soll sehen, um den Kurs finden.
(2) Schiffe wurden in der Antike nicht nur mit Augen, sondern ausführlicher bemalt, gerne mit (See-) Schlange oder Delphin. Außer der Schmückung an sich liegt hier der Gedanke der "Verkleidung" vor; das Schiff sollte von den Bösen Mächten der See für ein normales Tier gehalten werden.
(3) Ein Amulett hafter Schutz gegen magische Angriffe (= "Böser Blick")
(1) Wie vom Korinther schon angegeben: Schiff soll sehen, um den Kurs finden.
(2) Schiffe wurden in der Antike nicht nur mit Augen, sondern ausführlicher bemalt, gerne mit (See-) Schlange oder Delphin. Außer der Schmückung an sich liegt hier der Gedanke der "Verkleidung" vor; das Schiff sollte von den Bösen Mächten der See für ein normales Tier gehalten werden.
(3) Ein Amulett hafter Schutz gegen magische Angriffe (= "Böser Blick")
deSilva
Aktives Mitglied
Hier eine sehr schöne Dissertation (englisch), die mich zwar nicht so ganz überzeugt, die aber sehr viel Anschauungsmaterial enthält!
http://nautarch.tamu.edu/pdf-files/Nowak-MA2006.pdf
http://nautarch.tamu.edu/pdf-files/Nowak-MA2006.pdf
Mummius Picius
Premiummitglied
Gerade bin ich über eine hübsche Stelle gestolpert im netten neuen Reclam-Heftchen mit Palaipathos' "Unglaublichen Geschichten".
Dieser erklärt das Fabelwesen "Skylla" als eine etruskische Trireme, welche in der Region zur Seeräuberei genutzt wurde. Auf den Bug dieses Schiffs sei ein Ungeheuer gemalt gewesen. Dieses Schiff war so schnell, dass keines entkommen konnte und dementsprechend alle "gefressen" wurden.
Zweierlei lässt sich hier herauslesen: 1. die "Monster-Optik" der Kriegsschiffe (man kann auch an römische Darstellungen von Wolfs- und Krokodilköpfen denken) war eine Schreckwaffe, 2. diese Tradition ist so alt, dass sie von einem "aufgeklärten" Zeitgenossen des Aristoteles als "bis in vorhistorische Zeiten zurückragend" eingestuft wurde.
Das nur als Ergänzung zum oben gesagten anderer Forumsfreunde.
Dieser erklärt das Fabelwesen "Skylla" als eine etruskische Trireme, welche in der Region zur Seeräuberei genutzt wurde. Auf den Bug dieses Schiffs sei ein Ungeheuer gemalt gewesen. Dieses Schiff war so schnell, dass keines entkommen konnte und dementsprechend alle "gefressen" wurden.
Zweierlei lässt sich hier herauslesen: 1. die "Monster-Optik" der Kriegsschiffe (man kann auch an römische Darstellungen von Wolfs- und Krokodilköpfen denken) war eine Schreckwaffe, 2. diese Tradition ist so alt, dass sie von einem "aufgeklärten" Zeitgenossen des Aristoteles als "bis in vorhistorische Zeiten zurückragend" eingestuft wurde.
Das nur als Ergänzung zum oben gesagten anderer Forumsfreunde.