Das Heer der Perser

Die Heere der Achaimeniden

Zur Herkunft der Persischen Kampfweise: die Perser siedelten am Nordrand Elams und wurden kulturell massiv von den Elamitern beeinflußt. Das Heer der Perser wurde anfänglich Kara genannt, es war ein Volksaufgebot, am ehesten mit einer Miliz vergleichbar und umfasste anfangs vor allem Bogenschützen zur Fuß.

Die Perser kämpften in ihrer Frühzeit vor allem mit großen Bögen, ungewöhnlich langen Pfeilen und kurzen Speeren. Rüstungen waren selten, das gesamte Heer war nicht sonderlich groß, es lag im Bereich von ungefähr 10 000 Mann. Adlige kämpften nach Elamischen Vorbild vom Streitwagen, die Streitwägen hatten zwei Pferde vorgespannt und waren mit je 2 Mann besetzt, diese trugen Elamische Rüstungen und die erwähnten großen Bögen, kurze Speere und Äxte die man Sagaris nannte.

Das alles änderte sich dann massiv zur Zeit des großen Mederkönigs Kyaxares. Dieser eroberte die Parsa und weite Teile Asiens und gliederte die Perser und Teile der Elamiter in seine ständig wachsenden Armeen ein. Die Raub- und Kriegszüge der Meder gingen von Choswarem über die heutige Türkei bis nach Palästina und Indien.

In der Folge übernahmen die Perser die enganliegende medische Reiterkleidung (enge Hose, Hemd und Langärmelige Jacke) als Gewand für die Kriegsführung, das alte Elamische Gewand (langer Rock und Überwurf) wurde prächtiger, faltenreicher und unpraktischer und eine Hof- und Zeremonialkleidung. Der Bogen wurde kürzer um ihn auch vom Pferd einsetzen zu können und man übernahm von den Medern diverse Schwert- und Lanzentypen und adaptierte nach medischer Form einen Schild, vorher führten die Perser meist keinen Schild oder mittelgroße Ovale Schilde mit Ausschnitten an den Seiten, in der Form ähnlich einer 8. Während der medische Schild U-Förmig mit einem halbrunden Ausschnitt an der oberen Seite war, war der neue persische Schild kreisrund mit einem halbrunden Ausschnitt. Diesen runden Schild mit Ausschnitt nannte man Pelte.

Die schon erwähnten manchmal noch am Hofe gezeigten Ovalen Schilde mit seitlichen Aussparungen waren dagegen elamitischen Ursprungs und ab Kyaxares reine Hof- und Zeremonialgegenstände.

Am Ende der Mederherrschaft stieg dann der Anteil der Kavallerie bei den Persern drastisch an, binnen kurzer Zeit wurden immer größere Teile der Truppen beritten. Richtig umorganisiert wurde dann die Armee durch Kyros den Großen, der eine umfassende Heeresreform durchführte. Er rekrutierte erstmals größere Teile der Persischen Bevölkerung und schuf eine Armee von 100 000 Mann Größe die 30 000 Mann Kavallerie beinhaltete. Innerhalb der 70 000 Mann Infanterie schuf er eine Division von 10 000 Mann die dann bei den Griechen als die Unsterblichen bekannt wurde.

Desweiteren änderte er die Kampfweise vom Fernkampf mit dem Bogen radikal zum Nahkampf hin um und schuf erstmals in der Iranischen Geschichte eine reine Nahkampfreiterei. Auch wenn die Griechen die Perser immer als Bogenschützen darstellen, betonten gerade die frühen Perser völlig konträr dazu den Nahkampf. Kyros setzte dabei vor allem auf den Nahkampf mit der Lanze vom Pferd und gab die medisch-skytische Bogenreiterei für die Perser auf. Die typische Waffe der Perser und Meder wurde die Palta, dies war nicht eine Waffe wie das oft behauptet wird, sondern zwei, nämlich zwei Lanzen von ungefähr 1,80 bis 2m Länge aus Kornelkirschholz, eine davon warf man vor dem eigentlichen Zusammenprall, mit der anderen ging man dann in den Nahkampf.

Um die eigenen Truppen gegen Bogenbeschuß zu schützen führte Kyros große Pavisen nach Assyrischen Vorbildern ein, die gesonderte Schildträger vor der Truppe hertrugen und die die folgenden Nahkampftruppen gegen Fernbeschuß schützten. Diese Pavisen nannte man Gerron oder Spara. Wenn man gegen Völker kämpfte die viel auf berittene Bogenschützen setzten, deckten diese Pavisen auch die Kavallerie ab, die dann, wenn der Gegner heran kam plötzliche Ausfälle machte und den Gegner im Nahkampf anging.

Das entscheidende Kennzeichen der Persischen Nahkampftechniken war extreme Beweglichkeit, man verzichtete bewußt auf Rüstung und versuchte durch Schnelligkeit und Beweglichkeit den Gegner zu töten, bevor dieser überhaupt in Reichweite kam. Deshalb waren Lanzen die bevorzugten Waffen der Perser.

An Schwertern führte man das Medisch-Skythische Kurzschwert, eine Art längeren geraden zweischneidigen Dolch den man Akinakes nannte. Dieser war mehr ein Rangabzeichen und ein Dolch als ein Schwert und wurde im Handgemenge benutzt.

Von den Ostiranern übernahm dann das Hiebschwert Kopis, daß eine Art längeres Khukuri (Khukri) war. Von den Lydern übernahm vor allem die Infanterie ein längeres gerades zweischneidiges Hieb- und Stoßschwert daß man Macheira nannte.
Trotzdem spielten Schwerter eine eher sekundäre Rolle abgesehen von ihrem Status als Rangabzeichen.

Die alte elamische Streitaxt wurde ebenfalls als Rangabzeichen von Teilen der Truppen weiter geführt.

Bei den Bögen setzte sich eine Mischung aus dem kurzen medisch-skytischen Bogen und dem elamisch-persischen Bogen durch, die Perser verwendeten aber immer noch relativ lange Pfeile. Daher gab es zwei Köchertypen in der Persischen Armee:

Die echten Perser verwendeten einen langen Pfeilköcher, der über der Schulter getragen wurde und Pharetra genannt wurde, der Bogen wurde separat von diesem Köcher transportiert, man liest aber immer wieder von an dem Köcher befestigten Dolchen und Kurzschwertern. Dieser lange Köcher war aus Holz und wurde wie gesagt über dem Rücken getragen.

Die Meder und andere Reitervölker des Perserreiches dagegen verwendeten einen Köcher aus Leder und Filz in dem die Pfeile und der Bogen zugleich transportiert wurden und der meist an der Hüfte hing. Diesen Bogen und Pfeilköcher nannte man Goryth. Auch verwendeten die Meder und andere noch lange Zeit den kürzeren, schwächeren skytischen Bogen weiter, und zu diesem gehörig deutlich kürzere Pfeile.

An Rüstung wurden doppelte Leinenpanzer nach Lydischem Vorbild verwendet, und vor allem Schuppenpanzer, beide kombinierte man mit Stepprüstungen in der Art eines mittelalterlichen Gambeson. Oft trug man auch nur solche Stepprüstungen um noch beweglicher zu sein, Helme waren unüblich, Arm- und Beinschienen wurden nicht verwendet. Trotzdem galten Persische Rüstungen als hervorragend, zur Zeit Alexanders legten viele Makedonen einschließlich Alexanders selbst persische Rüstungen die sie erbeutet hatten anstelle der makedonischen an.

Die Persischen Truppen wuchsen dann mit den Reformen von Dareios noch weiter an, und es wurden zunehmend gemischt Medisch-Persiche Verbände vor allem bei der Kavallerie eingesetzt. Dazu kamen die vielen Volksaufgebote der unterworfenen Völker auf die ich aber nicht eingehe, da das jeden Rahmen sprengen würde. Die Bewaffnung der unzähligen Völker reichte von den Hopliten der Ionier und Lyder hin zu den Langbogenschützen der Indischen Äthopier, eine enorme Vielfalt.

Alle Persischen und sonstigen Truppen des Reiches bis auf die Unsterblichen kämpften jedoch nicht in Formation. Man kämpfte in Verbänden, mit festgelegten Zahlen, hielt aber keine klaren Reihen oder Linien ein sondern stürmte einfach so dicht wie möglich aber ohne echte Koordination.

Die einzige Ausnahme stellten hier die Unsterblichen dar, die in der Schlacht eine strenge Formation einhielten.

Bei der Kavallerie gab es mehrere Eliteverbände, zum einen aus dem Hochadel, zum anderen aus besonders ausgezeichneten Kriegern, insgesamt überstieg der Anteil der Elitetruppen bei der Reiterei den der Unsterblichen für die Infanterie bei weitem.

Die Perser ordneten ab Kyros die Völker nach Waffengattungen ein, d.h. daß die vielen Hilfsvölker nicht jedes für sich kämpften, sondern über die Völker hinweg gemischt nach ihrer Bewaffnung eingesetzt wurden.

Eine weitere bekannte Waffe waren Sichelstreitwägen. Sichelstreitwägen wurden mit ihren Sicheln vor allem gegen feindliche Reiterei eingesetzt, gegen Infanterie verwendete man sie als Mittel des Aufbrechens von Lücken in die dann die Infanterie in die gegnerischen Reihen eindringen konnte. Bei solchen Angrifen sprangen die Fahrer oft vor dem Aufprall ab.

Vor einer Schlacht suchten die Perser wenn es ging sich mit großem Aufwand ein Terrain aus und versuchten den Gegner dazu zu bringen, dort zu kämpfen. Oft wurde auch vorher schon von Pioniertruppen das Schlachtfeld vorbereitet, Hindernisse beseitigt oder aufgebaut.

Bei Beginn stellte man die guten Verbände der Infanterie in der Mitte auf, vor diesen Söldnertruppen und mit einem gewissen Abstand dahinter dann die Massen der Hilfsvölker. Die Unsterblichen bildeten dabei eine Flanke der Infanterie in der Mitte, meist rechts. Vor der Armee agierten die Plänkler.

Setzte man Sichelstreitwägen, befanden sich diese meist an den Flanken und fuhren dort der Kavallerie voraus, eher selten wurden diese Streitwägen in der Mitte vor der Infanterie eingesetzt.

An den Flanken massierte man die Kavallerie, mit der Medisch-Persischen Reiterei in der vordersten Front.

Die Perser versuchten stets die Flanken zu nehmen und den Gegner auszumanövrieren um ihn dann von allen Seiten anzugreifen. Man beschoß den Gegner intensiv mit Bögen, Schleudern (die Perser verwendeten keine Schleuderbleie sondern nur Steine) und Speeren, zeigten sich irgendwo Lücken oder Schwächen stieß man dort sehr schnell und mit größter Wucht zu.

Prallte man ab oder entwickelte sich der Nahkampf nicht sofort zufrieden stellend, zog man sich ebenso blitzartig zurück. Die Persische Strategie entsprach also der persischen Nahkampfweise eines fortwährenden Vor- und Zurückschnellens bis man den Gegner irgendwo zu packen kriegte und seine Verbände zersprengte.

War der Gegner zersprengt, floh oder fiel seine Ordnung auseinander, ritt die Persische Kavallerie die Gegnerischen Gruppen nieder, und die Infanterie stürmte geschlossen auf den sich auflösenden Gegner um ihn weiter unter Druck und am fliehen zu halten. Daher war es wesentlich gegen die Perser, auf gar keinen Fall die Formation oder Ordnung zu verlieren.

Im Fernkampf setzten die Perser eher auf den Schuß auf weite Distanz in großen Mengen, man schoß als Formation ballistisch und zugleich gerade wobei man den Bogen weiß auszog und daher eine niedrigere Feuerfrequenz hatte, dafür eine höhere Reichweite und Durchschlagskraft. Man schoß in Salven Hagel von Pfeilen auf den Gegner, zwischen den Salven lagen jedoch kurze Pausen.

Die Pavisenträger schützen die Kavallerie und Infanterie vor gegnerischem Beschuß, meist bildeten die Reihen der Pavisenträger einen dichten Wall und wurden kombiniert mit Bogenschützen 20 bis 30 m vor den anderen Truppe plaziert. Von den Pavisen aus beschoß man dann den Feind. Kam dieser näher, stürmte die Kavallerie zwischen den Pavisen hindurch nach vorne in die Flanken des Gegners, täuschte Nahkampfangriffe vor, zog seitlich weg, täuschte weiterre Angriffe vor, brach diese ab und zog auf diese Weise um die Flanke herum. Griff der Gegner in der Mitte an, setzte man zuerst Söldnerverbände gegen diesen ein um ihn zu ermüden, dann folgten die besseren Infanterieverbände, in der Frühzeit meist die Unsterblichen. Die Infanterie agierte aber dabei eher zurückhalten und griff nicht selber an sondern ließ den Gegner kommen. War dieser Übermächtig ließ man sich in der Mitte zu den weiter hinten stehenden Reserven zurück fallen.

Entstanden Lücken, stießen ausgesuchte Nahkampftruppen sofort versuchsweise in diese vor. Brach der Gegner auseinander stürmte die Kavallerie geschlossen auf den auseinander brechenden Gegner in den Nahkampf und ritt diesen über den Haufen.

Strategisch waren die Perser sehr agressiv und äußerst schnell. Persische Truppen stießen bei Märschen und Operationen selbst durch schwierigstes Gelände mit sehr großer Geschwindigkeit vor. Die leichte Ausrüstung und der Verzicht auf Panzerung machten die Krieger schneller und flexibler für verschiedene Kampfgebiete und Klimata. Man kämpfte in Wüsten, Dschungeln, Bergen und Städten mit immer derselben Ausrüstung.

Der Persische Troß war jedoch entgegen den Behauptungen mancher Griechen vergleichsweise klein. Die Truppen wurden wo es ging paralell mit Karawanen oder Schiffen oder vorher angelegten Depots versorgt. Die Perser planten Kriegszüge sehr langwierig und bereiteten sie pedantisch vor. Das ging hin bis zu Kanalbauten und langwierigen Operationen in Nachbarländer und Nachbargebiete der eigentlichen Ziele. Kam es dann zum Krieg, stieß man jedoch sehr schnell vor und sucht die Entscheidungsschlacht. Die Perser zögerten Kämpfe meistens nicht heraus und führten auch keinen Zermürbungskrieg. Man nahm Schlachten meistens an. Das hatte vermutlich mit der Schwierigkeit der Versorgung größerer Truppenverbände zu tun.
 
Seit Kyros war die persische Armee nach Assyrischem Vorbild in ein Dezimalsystem gegliedert. Die Grundeinheit war für Infanterie wie Kavallerie die Tausendschaft, das Altpersische Wort dafür war Hazarabam. Dieses setzte sich wieder aus Hundertschaften (Satabam) und diese aus Zehnergruppen (Dathaba) zusammen. Folglich war die Reihenfolge der Offiziere Zehnschaftsführer, Hundertschaftsführer die Satapatish hießen und Tausendschaftsführer die man Hazarapatish nannte.

Die Persischen Armeen der Achaimeniden hatten auffallend wenige Führer/Offiziere/Unteroffiziere.

Bei den Persern waren nun die Hazarapatish eines größeren Verbandes aus mehreren Tausendschaften nicht alle Ranggleich, sondern einzelne waren wiederum mehreren anderen Tausendschaftsführern vorgesetzt. Führten aber zugleich ihre eigene Tausendschaft die dann meist die beste Einheit dieses Verbandes darstellte.

Die meisten Verbände die wirklich aus Persern oder Medern bestanden setzten sich aus Zehntausend Mann zusammen, eine solche Division hieß dann Baivarabam. Einer der 10 Hazarapatish eines solchen Verbandes galt dann als Befehlshaber dieses Verbandes und befehligte die anderen Tausendschaftsführer.

Kyros versuchte ein Leistungsprinzip in die Armee einzuführen, so daß jeder durch Leistung aufsteigen konnte, scheiterte damit aber. Die Tausendschaftsführer der Hilfsvölker waren fast immer gebürtige Perser, die höheren Militärbefehlshaber bei Persischen Truppen kamen alle aus dem Adel oder Hochadel. Es gab bei der Kavallerie wie auch schon erwähnt reine Tausenschaften aus Adligen.

Eine der Zehntausendschaften der Infanterie waren nun die Unsterblichen. Meistens werden die in Elamitische Gewände gekleideten „Garden“ in Susa oder Persepolis als Unsterbliche bezeichnet und daher diese auch so dargestellt was Bewaffnung und Aussehen angeht.

Dem ist aber nicht so, die „Garden“ in Susa sind vermutlich eine Tempelwache, die in Persepolis dargestellten reine Hofwachen. Das Elamitische lange Faltengewand wurde wie manche Waffen die dort dargestellt sind nur noch am Hofe und für Zeremionell Dinge benutzt, im Kampf verwendet man gänzlich andere Kleidung, nämlich die Medische oder eine Mischform aus Medischer und Persischer Kleidung. Typisch für alle Perser und Meder war der Baschlik, den die Griechen Tiara nannten, eine Art Sturmhaube aus Wolle die meist in einem satten leuchtenden Braun gehalten war. Die meisten Darstellungen heute zeigen aber diese Kopfbedeckung in Gelb wobei ich nicht weiß woher das kommt.

Es gibt die Theorie, daß der Name Unsterbliche eine Verwechslung der Wörter für Gefolgsmann (des Königs) und dem persischen Wort Unsterblich ist. Das ist jedoch durchaus nicht so klar, die Erklärung, daß der Name vom ständigen Ersatz für diese Truppe herrührt, so daß diese immer volle Stärke aufwies verweist auf das persische System strategischer Reserven für die Armee, die man aus zivilen Aufgeboten oder den Truppen folgenden Reserven bezog. Daher ist es durchaus denkbar, daß diese Truppe so hieß, und daß das Persische System der Reserve der Grund dafür ist.

Der Höchste Hazarapatish der Unsterblichen war zugleich der höchste des Reiches und fungierte als oberster Befehlshaber der Armee in Abwesenheit des Königs.

Bei der Kavallerie gab es ebenfalls einen Eliteverband von 10 000 Reitern, und eine besonders ausgesuchte Tausendschaft die sich aus dem Adel Persiens rekrutierte die man Huvakabam nannte und die als beste Einheit des Reiches galt. Vermutlich wurden nur ausgesuchte Angehörige des Adels dafür rekrutiert, die körperlich und geistig fit waren und die besondere groß gewachsen waren. Später wurde diese Truppe erweitert und ereichte schließlich 3000 Mann, die Angehörigen dieses Verbandes trugen eine besondere eigene Kleidung die von der medischen Abgeleitet wurde, während der medische Mantel lang war, trugen diese Krieger einen bis zum Knie reichenden und statt der medischen Hemden und Jacken trugen sie eine kurze und mit einem besonderen Gürtel hochgeraffte Form des Faltengewandes.

An Farben bevorzugten die Perser Weiß, Gelb, Rot, Blau, Violett und ein tiefes leuchtendes Braun, überhaupt wurden leuchtende Farben bevorzugt, wenn eine Farbe leuchtete und glänzend war nannte man sie Purpur ungeachtet der eigentlichen Farbe. Das hat viel Verwirrung hervorgerufen, da in den Texten in Bezug auf Perser ständig von Purpur die Rede ist, dort erscheint es so, als ob fast alle Perser in Purpur gekleidet gewesen wären, gemeint ist damit aber leuchtende, glänzende Farbe jedweder Art. Die Kleidung war oft mit geometrischen Mustern verziert.

In der Spätzeit des Reiches schufen die Perser eigene schwere Infanterie die an den Hopliten orientiert war, aber von der Rüstung her leichter war, diese nannte man Kardaka. Kardak heißt eigentlich Söldner und so fanden sich in den Reihen dieser Truppen viele Söldner. Die Bewaffnung war ein stabiler Rundschild, eine Lanze und ein Leinenpanzer mit Steppunterlage, sowie erstmals Beinschienen und eine Armschiene ebenfalls aus Leinen.

Die gesamte Kavallerie wurde vom ranghöchsten Hazarapatish der Kavallerie befehligt, dieser trug den Titel Asapatish. Da wir zugleich von den beiden Rängen Bogenträger bzw Lanzenträger des Königs am Hofe wissen, kann man annehmen, daß der höchste Hazarapatish der Unsterblichen den einen (Bogen) und der Asapatish den anderen (Lanze) Rang inne hatte.
Untereinander war der Befehlshaber der Unsterblichen Ranghöher im Militär, der Asapatish enstammte dagegen den höchsten Adelsschichten des Reiches und war daher meist von der Herkunft her bedeutsamer. Oft waren beide mit dem Großkönig durch Heirat verwandt.

Die Perser züchteten hervorragende Pferde die größer und zugleich auf Kurzstrecken deutlich schneller als die anderer Völker waren, die Pferdezucht wie den Typ des Nisäischen Pferdes übernahmen sie von den Medern. Da ihre Pferde größer und massiver waren, gab ihnen das im Nahkampf zu Pferd eine deutliche Überlegenheit über andere Kavallerie.

Die Achaimeniden rekrutierten ihre Soldaten oft zu großen Anteilen aus bestimmten Gegenden ihres Reiches, während andere Gegenden nur sporadisch und nur in geringem Umfang für Truppenaushebungen verwendet wurden. Unter den Persern galten die Krieger aus Paishyachvada, eine Gegend östlich der Persis in der Provinz Karmania als besonders gut und verbissen.
 
Die 'medische' Reitertracht und die 'elamitische' Rocktracht waren die beiden Hauptanteile der persischen Kriegsrüstung zur Zeit der Achaimeniden. In allen Einzelheiten beschrieben bei

Stefan Bittner, Tracht und Bewaffnung des persischen Heeres zur Zeit der Achaimeniden, Diss. München 1983

im Handel noch erhältlich. Das umfangreiche Tafelwerk dieses Buchs, in dem beinahe alle persischen Bildquellen zum Thema als Umzeichnung enthalten sind neuerdings zum kostenlosen Download unter

Stefan Bittner

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Heer der Perser, Rüstung

An Janiboy!

Viele Zeichnungen von persischen Militärtrachten (auch Rüstungen) unter

Stefan Bittner

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