Das Leben der Frau im Mittelalter

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Hey ho..ich halte demnächst einen vortrag über die frauen im mittelalter und deren ansehen vom kirchlichen standpunkt..kennt ihr vielleicht gute internetseiten??kann auch über alltagsgeschichte allgemein sein.ich hab schon einiges gefunden, aber noch keine so richtig gute seite..das schlimme ist ja, das auf den meisten seiten widersprüchliche informationen stehen, die mich nur noch mehr werwirren..toll wäre auch ne seite mit bildern der kleidung der frauen aus unterschiedlichen schichten.wenn ihr so ne seite kennt oder selber mal den vortrag halten müsstetm,könnt ihr euch ja mal melden..mfg blaubeerchen
 
Kleidung

Blaubeerchen, hier authentisch in Stein festgehalten, Kleidung feiner Leute anno 1250 (ca).
Es handelt sich dabei um die Stifter des ersten Dombaues, die bereits mehr als 200 Jahre zuvor lebten: Herr Eckehard und seine Frau Uta, daneben eine mir nicht mehr erinnerliche sowie das zweite Paar Heinrich (Bruder Ekkehards) und Reglindis, Reglindis mit dem lieben Lächeln

Irgendwann werde ich über die Stifterfiguren im Naumburger Dom schwelgen.
Eine solitäres Meisterwerk der Frühgotik...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gast schrieb:
Hey ho..ich halte demnächst einen vortrag über die frauen im mittelalter und deren ansehen vom kirchlichen standpunkt..kennt ihr vielleicht gute internetseiten??kann auch über alltagsgeschichte allgemein sein...

Hallo Blaubeerchen,
Falls du dich entshließen könntest, auch Printmedien zu nutzen: da gibt es ausführliche und auch z.T. schön bebilderte , z. B.
LeGoffe, Jacques: Der Mensch des Mittelalters, Frankf./M. 1996 (Campus) mit einem kapitel "Die Frau und die Familie" oder
Kühnel, Harry: Alltag im Spätmittelalter, Augsburg 2003 (Weltbild) mit einem Kapitel "Kleidung und Norm" oder
Waas, Adolf: Der mensch in deutschen Mittelalter,Wien 1996 (?) Böhlau Verl. mit Kapiteln Frauen- und Familienleben", "Frauenüberschuss", "Frauenhäuser und Prostituierte" usw.

Wenn es gar nicht anders geht, hier auch ein paar Links:
http://www.das-mittelalter.de/frauen_im_mittelalter.htm
http://www.lehrer-online.de/dyn/9.asp?url=454110.htm
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/11754.html
usw. unter den Stichworten "Frauen im Mittelalter".
weitere Literatur findest du u.a. hier:
http://user.cs.tu-berlin.de/~ohherde/fraulist.htm
 
oh cool danke euch allen..echt gute surftipps dabei..jetzt freu ich mich schon fast darauf den vortrag auszuarbeiten. vorallem die bücher werden mir auch weiterhelfen.daaaanke
 
soo nun hab ich begonnen den Vortrag auszuarbeiten und bin auf eine unstimmigkeit gestoßen:

Die frauen, von der erbsünde belastet, wurden von der Kirche ja als minderwertig und verdroben angesehn und sollten sich lediglich um die erziehung der kinder und um häusliche aufgaben kümmern.
tja, aber einige frauen beschritten ja den religiösen lebensweg und gingen ins kloster. dort lernten sie lesen,schreiben, beten und sogar latainische bibelpassagen auswenig.ich verstehe nicht wie sich das vereinen lässt.die kirche hält die frau für dumm und unnütz, gibt ihr aber gleichzeitig die chance sich weiterzubilden zu einer intelligenten frau.kann mir das vielleicht jemand erklären?
 
Gast schrieb:
soo nun hab ich begonnen den Vortrag auszuarbeiten und bin auf eine unstimmigkeit gestoßen:

Die frauen, von der erbsünde belastet, wurden von der Kirche ja als minderwertig und verdroben angesehn und sollten sich lediglich um die erziehung der kinder und um häusliche aufgaben kümmern.
tja, aber einige frauen beschritten ja den religiösen lebensweg und gingen ins kloster. dort lernten sie lesen,schreiben, beten und sogar latainische bibelpassagen auswenig.ich verstehe nicht wie sich das vereinen lässt.die kirche hält die frau für dumm und unnütz, gibt ihr aber gleichzeitig die chance sich weiterzubilden zu einer intelligenten frau.kann mir das vielleicht jemand erklären?


Für "dumm und unnütz" hielten alleine viell. manche Kirchenmänner die Frauen.
Es wird dich behindern, im 2o./21.-Jahrhundert-Maßstab zu denken und zu urteilen.

Lies doch mal alles/quer hier (unter Mittelalter) -> Alltag im Mittelalter
 
dort hab hab ich schon einiges gelesen..aber auf ne antwort bin ich da leider auch nicht gestoßen
 
Gast schrieb:
dort hab hab ich schon einiges gelesen..aber auf ne antwort bin ich da leider auch nicht gestoßen

Es kommt auf die Zeit an. Die Stellung der Frau im Hochmittelalter, worin die meisten Klöstergründungen aber eben auch Gründungen von Damenstifte und Beginenhäuser (beide waren viele Jahrhunderte nicht der Kirche unterstellt)fallen, war wesentlich besser gestellt, als im Spätmittelalter.
Zitat aus 'Die mittelalterlichen Damenstifte als Bastionen der Frauenmacht', von Robert Suckale: [...]Die Geschichte der Frau in den letzten 1.000 Jahren ist eine Geschichte ihrer schrittweisen Entrechtung, mit einem Tiefstpunkt in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts; eine Wende bahnte sich erst mit den 20. Jahrhundert an.
[...]In der Epoche der Ottonen war der Kaiser in der Regel im Sommer im Felde, im Herbst gerne auf der Jagd. Die Regierung überlies er oft Stellvertretern, vor allem seiner Gemahlin. Dieser war als 'consors regnis' (d.h. Gefährtin im Regiment) und als Intervenientin, d.h. Fürbitterin bei der Erstellung von Urkunden, sowieso oft zweitwichtigste Persönlichkeit im Reich. Entgegen der Rechtslehre waren die Frauen erheblich an der Konzeption der Politik sowie an der Ausübung der Macht beteiligt. In manchen Bereichen, zumal der Innenpolitik, hatten sie oft mehr Erfahrung als ihre Ehemänner.
Hinzu kommt, dass damals unter den Laien fast nur hochstehenden Frauen über literarische Bildung verfügten, während sich ihre Männer es gefallen lassen mussten, wegen Analphabetismus und mangelnder Bildung als 'gekrönte Esel' verhöhnt zu werden. Dies war unter anderem ein Ergebnis der unterschiedlichen Erziehung. Während man die Jungs durch Reitlehrer, Fechtmeister und andere Kriegskundige unterrichten ließ und ihnen höchstens in den Pausen ein Kaplan etwas über die Geschichte ihrer Vorfahren, über ihre Anrechte und Besitztümer und ein wenig Religion beibrachte, kamen die Mädchen meist in ein Damenstift, wo sie eine gründliche religiöse und literarische Erziehung erhielten. Sie mussten zumindest soviel Latein lernen, dass sie den Psalter lesen und dem Gottesdienst folgen konnten.

Immer ging es darum für Frauen hohen Standes einen angemessenen Wirkungskreis zu schaffen. Die gemeine Frau wurde wohl seltenst mit Bildung bedacht.


Gruß
Cassandra
 
ah ok danke..aber eine letzte frage hätt ich noch auf Lager..was hat es mit dem spruch "stadtluft macht frei" auf sich? angeblich galt in der stadt die freiheit aller individuen.stimmt das denn wirklich??gab es nicht auch unfreie in der stadt??
 
Gast schrieb:
ah ok danke..aber eine letzte frage hätt ich noch auf Lager..was hat es mit dem spruch "stadtluft macht frei" auf sich? angeblich galt in der stadt die freiheit aller individuen.stimmt das denn wirklich??gab es nicht auch unfreie in der stadt??

Laut Rechtslexikon:
Stadtluft macht frei
(recht.geschichte)
Mit Stadtluft macht frei wird der im alten Reich gültige Grundsatz bezeichnet, dass ein Bauer, der ein Jahr lang in einer freien Reichsstadt gelebt hat, frei von Leibeigenschaft und Frondiensten wurde.

Als Neuankömmling war man in der Stadt zwar noch Eigenmann des Stadtherrn ("Luft macht eigen"), aber nach Jahr und Tag kam man schließlich, falls der alte Grundherr einen bis dahin nicht gefunden und zurückgefordert hatte, doch in den Genuß der Stadtfreiheiten ("Stadtluft macht frei"). Und in der Stadt durfte man sich dann nicht nur den Ehepartner frei wählen, sondern war von den grundherrlichen Arbeitsverpflichtungen frei, nicht mehr an die Scholle gebunden und konnte frei über seine Arbeitskraft und seinen Arbeitsertrag verfügen. Hier in der Stadt besaß man die Freizügigkeit, hier waren alle Bewohner dem Recht nach gleich, jedem wurde Frieden und Freiheit garantiert, und hier gab es das freie Besitz- und Erbrecht sowohl für die männliche als auch für die weibliche Stadtbevölkerung. All diese genannten städtischen Freiheiten gehörten neben der Stadtmauer, dem Stadtrecht und der marktorientierten Wirtschaft zum Charakteristikum der mittelalterlichen Stadt. Quelle

Gruß
Cassandra
 
Auch ganz toll - wenn auch mit eingeschränktem Subjekt (Frankreich, 11. bis 13. Jhdt): Georges Duby - die Frauen im 12. Jahrhundert. Besonders interssant sind für dich sicherlich die Biographien von weltlichen im Gegensatz zu geistlichen Frauen.
 
wo lag eigentlich der unterschied zwischen dem leben der frau (im mt) in europa und in den orientlaischen ländern ? Bzw wie lebten die frauen im islam, zu der damaligen zeit ?
 
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