Dauerausstellung im DHM

Wieger schrieb:
Und natürlich der Rundgang, etwas konfus gestaltet, hatte einen Zeitspringer drin, von 1799 und schwups stand ich am Ende des Ersten Weltkrieges.
Konfus, oder zumindest gewöhnungsbedürftig fand ich ihn auch, aber ein Zeitsprung war nicht da. Zur Auffrischung der Erinnerung hier die 360° Panoramen des Kaiserrreiches - die Kolonialgeschichte suchst du vergebens...:weinen:

http://www.dhm.de/ausstellungen/staendige-ausstellung/panoramen.html#kaiserreich

Als ich Unter den Linden lang ging, dachte ich über die Fehler dieser Ausstellung nach und wollte zurück zur Zeit der Saalschlachten, da war die Gesellschaft noch am politischen Prozess beteiligt.
:nono: ..na ja, in dieser Art möchte ich die Gesellschaft wirklich nicht zurück in der "politischen Meinungsbildung" wiedersehen....
 
Mein Besuch

Hallo ich kann jetzt eine Rezension zum DHM schreiben, denn ich war vor ein par Tagen dort gewesen.

Haupteindruck:
Es hat sich viel getan. Die Ausstellung ist deffenitiv interessanter und reicher an wirklichen Zeitzeugnissen geworden. Themengebiete wurden recht gut gehandelt und anschaulich eingegrenzt.

Negative Kritik:

Die Kleider hängen meines Wissens in viel zu hellen Räumen. Das vertragen wirklich alte Textilien (um 240 Jahre teilweise) nicht. Im Modemuseum in Ludwigsburg werden aus konservatorischen Gründen die Kleider nur in äußerst abgedunkelten Räumen gezeigt.
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/schwaben/schloesser/ludwigsburg/mode/einf21.htm
http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/schwaben/schloesser/ludwigsburg/mode/rundgang/hoef03c.htm
Es ist einigermaßen verwunderlich, dass nicht soweit über den Tellerrand geschaut wird.
Die Texte zu den Exponaten sind, soweit ich es beurteilen kann recht auweia. Ein Fraque des ganz späten 18.Jh. (1790er) wird einmal als Justaucorps bezeichnet. Unter dem berühmten Porträt von Robespierre stand dann auch noch dass es eine Kopie 1780/1850 sei (http://www.historyguide.org/intellect/lecture13a.html das Porträt ganz unten). Das mit der Kopie stimmt ja, aber die erstere Datierung.:nono:
 
Arne schrieb:
Konfus, oder zumindest gewöhnungsbedürftig fand ich ihn auch, aber ein Zeitsprung war nicht da. Zur Auffrischung der Erinnerung hier die 360° Panoramen des Kaiserrreiches - die Kolonialgeschichte suchst du vergebens...:weinen:

Ich kann mich an eine Vitrine auf jeden Fall zur Kolonialgeschichte im 19./20.Jh. entsinnen. Bin aber ab 1813 mehr durchgerannt, weil meine Interessenlage einfach anders.:winke:
 
Brissotin schrieb:
Ich kann mich an eine Vitrine auf jeden Fall zur Kolonialgeschichte im 19./20.Jh. entsinnen.

Stimmt - siehe mein Beitrag vom 13.8, 17.27 Uhr. Die Vitrine ist aber bei den 360° Rundblicken nicht zu sehen. Sicher weil sie unter der Treppe versteckt ist! :motz:

Zu den Kleidern: Luises Mantel, bzw. Morgenrock ist ja auch da: ganz in grauweiß. Die Beschriftung sagt, daß er mal in ihrer Lieblingsfarbe Lila war und ausgebleicht ist. Vielleicht sind die Scheiben der Vitrinen ja irgendwie einseitig lichtdurchlässig?

Eine irreführende Beschriftung hatte ich auch zu bemängeln und dort gleich ins Gästebuch zur Ausstellung geschrieben. Die haben zu den Baubilderrn des Reichstages geschrieben, daß Kaiser Wilhelm II die Parlamentarier nicht achtete und deswegen den Wallot-Bau als "Reichsaffenhaus" bezeichnete. Das ist aber falsch, denn er beschrieb den Bau so, weil er die Architektur nicht mochte und sie ihn an ein Zoogebäude für Affen erinnerte.
 
Arne schrieb:
Zu den Kleidern: Luises Mantel, bzw. Morgenrock ist ja auch da: ganz in grauweiß. Die Beschriftung sagt, daß er mal in ihrer Lieblingsfarbe Lila war und ausgebleicht ist. Vielleicht sind die Scheiben der Vitrinen ja irgendwie einseitig lichtdurchlässig?
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber wenn ein solches Glas möglich wäre, wäre es in Ludwigsburg doch sicherlich zur Anwendung gekommen, meinst du nicht?
 
Brissotin schrieb:
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber wenn ein solches Glas möglich wäre, wäre es in Ludwigsburg doch sicherlich zur Anwendung gekommen, meinst du nicht?

Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob diese Gläser überhaupt für Museumsausstattungen geeignet sind. :confused:
Aber grundsätzlich geht der Fortschritt ja ständig weiter und alles ist eine Frage des Geldes - womit man in Berlin ja scheinbar nicht gegeizt hat..:pfeif:
 
Mit den Beschriftungen wollen die Ausstellungsmacher noch nachkommen.
Diese angesprochenen Mängel waren mir halt auch schon aufgefallen und
ich hatte mich ein bisschen darüber aufgeregt.

@Arne: Stimmt, da wurde und wird viel Geld reingesteckt. Man hätte dort sicherlich mit weniger Geld die ganze Ausstellung ansprechender gestalten
können. Aber was solls.

Ich hab halt in deutschen Museen öfters den Eindruck, dass die Erschaffer der Ausstellung anscheinend erwarten, dass man vorher den Katalog und/oder
Fachbücher gelesen hat um die Hintergrundinformationen zu kennen.
 
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