Dengelstock mit Relief

KonradSchlude

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In einer Nachbargemeinde befindet sich ein Dengelstock, wobei der Dengelamboss in einem bearbeiteten Stein steckt. Hebt man den Stein hoch, so sieht man ein Relief.
Die Frage ist, ob man das Relief zeitlich einordnen kann.
 

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Ich würde das Relief am ehesten dem „Bauernbarock“ des 18./19. Jahrhunderts zuordnen…

Gruss Pelzer
 
Vielleicht sollte ich noch den Hintergrund besser erläutern. Der Dengelstock befindet sich in der heutigen Gemeinde Dettighofen an der Grenze zur heutigen Schweiz. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts badisch, davor in der Landgrafschaft Klettgau, aber das Kloster Rheinau (heute im Kanton Zürich) hat in der Region mitbestimmt. Es handelt sich um ein Kleinbauerndorf, und von daher vermute ich, dass das Relief aus einem Abbruch/Umbau eines öffentlichen/kirchlichen Bauwerks stammt.
 
[…] von daher vermute ich, dass das Relief aus einem Abbruch/Umbau eines öffentlichen/kirchlichen Bauwerks stammt.
Deine Vermutung, dass der Steinblock aus einem Bauwerk stammt, ist sicherlich richtig, muss aber nicht unbedingt öffentlich und schon gar nicht kirchlich gewesen sein. Ursprünglich wird er im Querformat verbaut gewesen sein. Das zentrale Relief mit den gebundenen Spiralen und den Palmetten ist im Stil des 16. Jhs. gestaltet und erinnert an die Ästhetik der ›Groteske‹. Die Einrahmung der Füllung ist allerdings im gotischen Stil.

So kann der behauene Block entweder aus dem 16. Jh. stammen, als v.a. im deutschsprachigen Raum noch die Gotik die Architektur stark prägte, während modische Impulse aus dem Süden häufig nur die Ornamentik betrafen. Oder aber stammt der Steinblock von einem Bauwerk (inkl. Brücken, Grab- und Gartenanlagen) des Historismus, als Stile nicht selten kombiniert wurden. Aus rein statistischer Sicht wäre die Wahrscheinlichkeit eines Überrestes aus dem 19. Jh. größer…
 
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