Der 1. Italienzug Barbarossas und der Feldzug gegen die Normannen

tela

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Eine Frage zum im Titel genannten Thema. Das Heer Barbarossas im 1. Italienzug soll eigentlich nicht sonderlich groß gewesen sein. Bei Ferdinand Oppl steht etwas von 1800 Rittern.

Konnte man angesichts dieser Größe eigentlich wirklich erwarten, dass Barbarossa einen Feldzug gegen das Normannenreich unternehmen würde? Wie groß kann die Enttäuschung Hadrians IV. wirklich gewesen sein, als sich die Fürsten und dann auch Barbarossa gegen das Unternehmen ausgesprochen haben?

Irgendwie passt mir die Heeresgröße und die enttäuschte Hoffnung des Papstes auf ein Ende der Normannenherrschaft nicht so recht zusammen. :confused:
 
Bei Ferdinand Oppl steht etwas von 1800 Rittern.
Das stimmt mit den Angaben in Hampes Kaisergeschichte überein, aber das übliche Fußvolk muss man hinzurechnen - insgesamt dürfte das Heer um die 5.000 Bewaffnete gehabt haben.

Das waren nach Ansicht der deutschen Fürsten nicht genug, um gegen die Normannen zu ziehen. Jedoch reichte es, um auf dem Hin- und dem Rückweg einige Städte in Schutt und Asche zu legen.

Vielleicht war Hadrian IV. tatsächlich enttäuscht. Aber andererseits waren die Normannen ja keine Unmenschen, sonst hätte er nicht mit ihnen ein Jahr später zu Benevent ein weitreichendes Konkordat geschlossen.
 
Was ist eigentlich aus den Normannen in Süditalien geworden? Die heutigen Süditaliener sehen ja nicht gerade so aus, als seien ihre Vorfahren (skandinavische) Germanen.
 
Was ist eigentlich aus den Normannen in Süditalien geworden? Die heutigen Süditaliener sehen ja nicht gerade so aus, als seien ihre Vorfahren (skandinavische) Germanen.

Oh, bei den Sizilianern zumindest begegnet einem schon hin und wieder einer der in Oslo nicht auffallen würde. 185 groß und ein Bär von einem Kerl.
Der dann oft einen Bruder hat, 160cm klein und mikrig.
Da sind die Gene kräftig gemixt.
 
Was ist eigentlich aus den Normannen in Süditalien geworden? Die heutigen Süditaliener sehen ja nicht gerade so aus, als seien ihre Vorfahren (skandinavische) Germanen.

Die Normannen bildeten nach der Eroberung Süditaliens lediglich die regierende Oberschicht über die alteingesessene Bevölkerung und dazu noch eine sehr dünne. Ein ausgeprägtes Lehnswesen wie z.B. in Frankreich und England hatte es so nie in Apulien-Sizilien gegeben. Roger der Große und seine Nachkommen stützten ihre Herrschaft vor allem auf einen Beamtenstaat der Normannen, Araber, Griechen oder Italiener rekrutierte. Der Versuch des normannischen Adels sich als politische Größe zu etablieren scheiterte 1161 in einer gescheiterten Revolte gegen König Wilhelm I.
Nachdem Aussterben der Hautevilles gab es vielleicht nur noch eine Hand voll normannische Adelssippen in Italien. Nachdem Karl von Anjou das Königreich eroberte hatte, fand zusätlich eine französische und provenzialische Adelsschicht Einzug in der die normannische langsam aufging.
 
Ich gehe einmal davon aus, dass eine Armee in der 1.800 Ritter kämpften mindestens 7.200 Mann stark war. Den gepflogenheiten der damaligen Zeit zog ein Ritter nämlich mit 2 Schwer- und 1 Leichtbewaffneten in den Krieg. Von dem her würde ich auf diese Zahl kommen. Natürlich hätte auch diese Streitmacht nicht ausgereicht um die Normannen zu besiegen, doch hätte man damit sicherlich so manche Stadt unter seine Kontrolle gebracht. Zumindest vorübergehend.
 
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