Der Bukkigau

Vor der Missionierung der Sachsen zählte der Bukkigau zu ihrem Kernland. Anhand der Einhard Annalen ist bekannt, daß auch Karl der Große im Jahre 775 im Bukkigau war. Er wollte sich dort mit den Angrivarier Führern zu Verhandlungen treffen. Karl d.G. kam von der Eresburg und traf beim Orte Brunesberg bei Höxter an der Weser auf die Sachsen, die ihm den Übergang streitig machen wollten. Beim Kampf wurde der größte Teil des sächsischen Heeres vernichtet und Karl d.G. setzte über und zog weiter bis zur Oker. Dort traf er Hessi, einem Anführer der Sachsen/Ostfalen. Hessi leistete den Treueeid und stellte Geiseln, die Karl d.G. verlangt hatte. Geschichtsforscher vermuten, daß Karl d.G. mit seinem Heer von Hildesheim, Eldagsen, durch die Deisterpforte bei Springe und das Deister-Sünteltal in Richtung Minden zog. Bei Bad Münder sollte er ein Nachtlager aufgeschlagen haben. Hier befand er sich bereits im Bukkigau.
Um den Bukkigau zu christianisieren, wurden Kirchen und Klöster errichtet und junge Sachsen in die Abteien des Landes geschickt, um sich dort im christlichen Glauben ausbilden zu lassen.
Das erste Benediktinerkloster in Sachsen wurde Neu Corbie, heute Corvey bei Höxter, benannt. Das alte Corbie lag an der Somme in Nordfrankreich, wo der Abt Aldalhard schon Klöster für Sachsen plante. Im Bukkigau war das einzige Kloster das Benediktiner-Nonnenkloster in Obernkirchen (1167). Es gab halt vorher nur Kirchen in Holzbauweise im Bukkigau.

Im Jahre 866 wurden im Traditionsregister einige Ortschaften im Bukkigau aufgezählt: Apuldurn (heutige Apelern), Faenreder (wüst bei Lauenau), Alblokestorpe (Algestorf) und Padlo (Pohle).

Welche Gaugrafen im Bukkigau nach der Unterwerfung der Sachsen regierten ist nicht bekannt. Die alte Gliederung nach Gauen verschwand allmählich, während die kirchliche Einteilung blieb. Es wird vermutet, daß nach Karl d.G. bis zum Erlöschen der Billunger die Leitung des Bukkigaus mit sächsischer Herzogswürde besetzt war.
 
Armin Herrmann, so ganz kann das nicht stimmen, denn 780 hat eben dieser Hessio bei Ohrum seine Nordschwaben nicht gegen Karl geführt, so daß der eben viele Sachsen aus z.B. Wigmodien "zur Taufe einladen konnte"
Nachzulesen ebenfalls in den fränkischen Annalen.
Sooft, wie KdG nach den Annalen das sächsische Heer vollständig vernichtete, hätten die zum Schluß nur noch Kinder und Frauen aufbieten können.

Was den Zugweg angeht, bitte einmal eine Landkarte zu Rate ziehen.
 
Armin Herrmann, so ganz kann das nicht stimmen, denn 780 hat eben dieser Hessio bei Ohrum seine Nordschwaben nicht gegen Karl geführt, so daß der eben viele Sachsen aus z.B. Wigmodien "zur Taufe einladen konnte"
Nachzulesen ebenfalls in den fränkischen Annalen.
Sooft, wie KdG nach den Annalen das sächsische Heer vollständig vernichtete, hätten die zum Schluß nur noch Kinder und Frauen aufbieten können.

Was den Zugweg angeht, bitte einmal eine Landkarte zu Rate ziehen.

Was stimmt denn da nicht? 775 kann doch Hessi einen Treueeid geschworen haben?

Und ein sächisches Heer bedeutet nicht, daß es alle waren, sondern nur ein Teil aus der jeweiligen Region. Wenn man bedenkt wie oft Karl d.G. gegen Widukind gekämpft hat. Und selbst nach der Taufe Widukinds ging es weiter.
 
Ich habe jetzt die Quellen nicht vorliegen, aber ich meine, Hessi führte nur "Osterliudi". Von der Oker kehrte Karl zurück in den Bukkigau, wo sich engrische Große unterstellten. Wie groß diese Großen war bleibt Spekulation, da Namen fehlen. Vielleicht, weil die Großen eben nicht sehr groß waren.
Wer im Bukkigau die Macht hatte ist ungewiß, sowohl vor Karl, als auch nach der Eroberung/Unterwerfung. Vor den Schauenburgern scheinen aber die Billunger hier das grafenamt ausgeübt zu haben. Schon 811 erscheint ein Wichmann als Heerführer eines sächsisch-fränkischen Aufgebots.
Es scheinen sowieso mehrere Familien in Sachsen die Eroberung sehr gut überstanden zu haben. Widukunds Sippe scheint ebenfalls rechtzeitig die Kurve gekriegt zu haben. Auch die Hessi-Sippe und die älteren Brunonen bleiben nach der Eroberung begütert. Mit den Esikonen und der verschwägerten Ricdag-Sippe hat man ebenfalls Anschluß an Hiddi, der Karl schon früh unterstützte. Die Ekbertiner waren mit den Karolingern sogar versippt.
Eine Herzogswürde ist als Amt jetzt problematisch, da dux eigentlich nur Heerführer meint. Keiner der sächsischen Herzöge hatte wirkliche Macht über ganz Sachsen, und Otto d. Erlauchte wurde selbst nur comes in fränkischen Quellen genannt.
 
Du meinst richtig, beorna. Neben ein paar Eingeborenen von knapp westlich der Oker (Gielde) war der gute Hasso eben mit den Nordschwaben unterwegs, also den Leuten aus dem Osten.
Interessant ist, das es zwar archäologische Befunde aus dieser Zeit gibt, die auf Kampfhandlungen hindeuten,- entsprechende Bestattungen in der Nähe von Gielde von Gefallenen-, aber meines Wissens kein Schlachtfeld im klassischem Sinne gefunden wurde. Und das KdG nicht über die Oker weiterzog.
Deswegen mein Satz "-- nicht gegen KdG führte--". Das heißt für mich, die Franken haben gekniffen. Und Hasso (Hessio)mit Anhang hat wohl dann eingesehen, das ein Kampf auf Dauer nicht zu gewinnen ist.
 
Es ist durchaus möglich, daß Karl d.G. noch mehrere Auseinandersetzungen nicht für sich entscheiden konnte. Die Geschichtsschreibung wird da schon parteiisch gewesen sein. Bei Detmold ging es für Karl d.G. erst auch nicht gut aus. Und die einzig erwähnte fränkische Niederlage fand ausgerechnet auch im Bukkigau (Süntelschlacht) statt. Diese konnte man aufgrund der Verluste von Edelleuten nicht verheimlichen. :pfeif:
 
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