Der große deutsche Bauernkrieg 1524-26

marylou

Neues Mitglied
Hallo!
Ich sitze an meiner Hausarbeit zum Bauernkrieg und hätte ein paar Fragen, in der Hoffnung, hier kann mir jemand weiterhelfen :)
Mein Ziel ist es, das Verhältnis einmal zwischen Luther und den Bauern und dann zwischen Luther und des Adels zu untersuchen. Und dann genau das gleiche mit Thomas Müntzer.
Ich habe vor, die Fürstenpredigt von Müntzer zu analysieren. Aber wie kann ich am besten etwas über die Verhältnisse bei Luther finden?
Vielleicht hat hier jemand eine gute idee?

LG
 
Danke!!Das ging ja schnell!
Den Zimmermann und auch Engels habe ich hier liegen, aber ich habe da nichts gefunden. Habe sie nur quer gelesen, weil ich ja für eine Hausarbeit nicht alle Bücher komplett durchlesen kann (zumal der Zimmermann ja 1000 Seiten hat). Und ein Inhaltsverzeichnis haben sie beide nicht....
Dann werde ich mir mal Luthers Schrit besorgen!

Für weitere Tipps bin ich aber dankbar!!
 
Flugschriften gegen die Reformation ... - Google Bücher

Schau mal hier.

Ansonsten nicht vergessen, an den "Christlichen Adel deutscher Nation".

Hm, wichtig wäre natürlich in Deinem Referat der Unterschied zwischen den Zielen von Luther und Müntzer. Der reformatorische Aspekt einerseits und der sozialrevolutionäre Aspekt andererseits. In dieses Spannungsverhältnis würde ich den Vortrag stellen.

Nur so als Vorschlag.



M. :winke:
 
Oh mann, soviele Flugschriften :) Und ich vertsehe sie kaum...
Also es ist ja nciht nur ein referat, sondern schon eine Hausarbeit von 15 Seiten.
Wo genau kann ich denn was Vernünftiges zu den zielen finden?
Also klar, Müntzer wollte mit Gewalt die Ziele der Bauern erkämpfen. Aber Luther? Das ist alles so kompliziert finde ich. Ist leider auch nicht ganz mein Ding, aber ich muss da ja durch und was vernünftiges schrieben :) Gibt es das irgendwo komprimierter zu lesen?

Könnte mir vorstellen, dass ich dann für Luther zum einen "an den christlichen Adel deutscher Nation" für seine Stellung zu den Fürsten als beleg nehme und "wider die räuberischen Rotten der Bauern" für seine Haltung zu den Bauern.

Und bei Müntzer dann zum einen die Fürstenpredigt und was seine Ansicht zu den Bauern gilt, ist ja klar.

Könnte man das so machen?
 
Nur mal so ein Ausschnitt aus Widder die stürmenden bawren:

Dreyerley grewliche sunden widder Gott und menschen laden dise bawrn auff sich, dar an sie den todt verdienet haben an leybe und seele manichfeltiglich: Zum ersten, das sie yhrer oberkeyt trew und hulde geschworen haben, unterthenig und gehorsam zu seyn, wie solchs Gott gebeut, da er spricht: ›Gebt [Rand: Luk. 20, 25] dem Keyser, was des Keysers ist.‹ Und Ro. 13: ›Iderman sey der oberkeyt [Rand: Röm. 13, 1] unterthan‹ etc. Weyl sie aber disen gehorsam brechen mutwilliglich und mit frevel und dazu sich widder yhre herren setzen, haben sie da mit verwirckt leyb und seel, als die trewlose, meyneydige, lugenhafftigen, ungehorsamen buben und bosewicht pflegen zu thun, darumb auch S. Paulus Ro. 13. eyn solch [Rand: Röm. 13, 2] urteyl uber sie fellet: ›Wilche der gewalt widder streben, die werden eyn gericht uber sich uberkomen, Wilcher spruch auch die bawrn endlich treffen wird, es geschehe kurz odder lange, denn Gott will trew und pflicht gehalten haben.‹
Zum andern, das sie auffrur anrichten, rauben und plundern mit frevel kloster und schlosser, die nicht yhr sind, da mit sie, als die offentlichen strassen reuber und morder alleyne wol zwyffeltig den tod an leib und seele verschulden, Auch eyn auffrurischer mensch, den man des bezeugen kan, schon ynn Gotts und Keyserlicher acht ist, das, wer am ersten kan und mag den selben erwurgen, recht und wol thut, Denn uber eynen offentlichen auffrurigen ist eyn iglicher mensch beyde ober richter und scharffrichter, gleich als wenn eyn feur angehet, wer am ersten kan leschen, der ist Der best, denn auffrur ist nicht eyn schlechter mord, sondern wie eyn gros feur, das eyn land anzundet und verwustet, also bringt auffrur mit sich eyn land vol mords, blutvergissen und macht widwen und weysen und verstoret alles, wie das allergrossest ungluck.
 
Da gabs noch eine Schrift von Luther
Wider den Adel oder so ? Da kriegen die Herren auch ihr Fett ab.
 
Danke!!Das ging ja schnell!
Den Zimmermann und auch Engels habe ich hier liegen, aber ich habe da nichts gefunden. Habe sie nur quer gelesen, weil ich ja für eine Hausarbeit nicht alle Bücher komplett durchlesen kann (zumal der Zimmermann ja 1000 Seiten hat). Und ein Inhaltsverzeichnis haben sie beide nicht....
Dann werde ich mir mal Luthers Schrit besorgen!

Für weitere Tipps bin ich aber dankbar!!

Jetzt weiß ich nicht, täuscht mich die Erinnerung,
aber ich glaube bei Zimmermann, gibt ein eigenes Kapitel über Müntzer, genau dazu etwas gelesen zu haben.

Der Zimmermann ist, nach wie vor zum Bauernkrieg DIE Standardquelle, da sind die 1.000 Seiten doch Pflicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!!Das ging ja schnell!
Den Zimmermann und auch Engels habe ich hier liegen, aber ich habe da nichts gefunden. Habe sie nur quer gelesen, weil ich ja für eine Hausarbeit nicht alle Bücher komplett durchlesen kann (zumal der Zimmermann ja 1000 Seiten hat). Und ein Inhaltsverzeichnis haben sie beide nicht....
Dann werde ich mir mal Luthers Schrit besorgen!

Für weitere Tipps bin ich aber dankbar!!

Jetzt hast Du mir derart Leid getan, dass ich heute Nacht in den Zimmermann geschaut hab.
4 Seiten Luther und die Bauern.
Und ein Inhaltsverzeichnis hat er auch, der Zimmermann, allerdings hinten.
 
...

Könnte mir vorstellen, dass ich dann für Luther zum einen "an den christlichen Adel deutscher Nation" für seine Stellung zu den Fürsten als beleg nehme und "wider die räuberischen Rotten der Bauern" für seine Haltung zu den Bauern.

Und bei Müntzer dann zum einen die Fürstenpredigt und was seine Ansicht zu den Bauern gilt, ist ja klar.

Könnte man das so machen?

@marylou

Ich denke, ja, so könntest Du das machen.

Good luck!

M. :winke:
 
Das ist aber lieb, dass du extra nachgesehen hast!
Ja klar, eigentlich sind diese Standard-Werke Pflicht, aber selbst mein Professort meinte, dass er von niemanden verlangt, ganze Bücher durchzulesen, nur wegen einer Hausarbeit. es geht ja auch nicht um eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit, sondern um eine kleinere Grundkurshausarbeit.

Ja duz hast Recht, der Zimmermann hat ein Inhaltsverzeichnis...oh mann, wie dämlich, es ist hinten....Tja, da hätte ich auch selber drauf kommen können....Aber ich muss auch zugeben, ich habe mich an diesen dicken Wälzer nciht drangetraut....

Die Flugschriften habe ich mir nun alle besorgt und werde sie nun heute noch durcharbeiten und dann ist der Zimmermann dran :)

Vielen vielen Dank nochmal!!!!
 
also, eine Schrift von luther "wider den Adel" habe ich nicht gefunden. weiß hier jemand genuaer, welche gemeint sein kann?
 
Hallo!
Bis jetzt klappt die Hausarbeit recht gut, ich habe auch schonf ast alles geschrieben :yes:

Aber ich habe ein Verständnisproblem bei Luthers Schrift "an den christlichen Adel deutscher Nation".
Und zwar schreibt Luther ja an den Adel, insbesondere an Kaiser Karl V., aber er greift ja die ganze Zeit nur den Papst an.

Irgendwie verstehe ich den Zusammenhang daraus nicht bzw. weiß ich überhaupt nicht, was ich jetzt schreiben soll in Bezug auf Luthers Haltung zu den Fürsten im Bauernkrieg :grübel:.

Weiß hier vielleicht jemand was dazu?

Viele Grüße!!
 
Aber ich habe ein Verständnisproblem bei Luthers Schrift "an den christlichen Adel deutscher Nation".
Und zwar schreibt Luther ja an den Adel, insbesondere an Kaiser Karl V., aber er greift ja die ganze Zeit nur den Papst an.

Das ist nicht so schwer. Luther sieht die weltliche Macht als Gegengewicht zur geistlichen, wobei letztere vom Papst dominiert wird. Nur die weltliche Macht, die Fürsten, kommen daher als Träger der Ideen derReformation in Frage.

Die Schrift heißt korrekt "An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung". Wichtig ist hier das Wort Besserung. Luther kritisiert nicht nur das Primat des Papstes, er fordert zudem zu Veränderungen auf. Zum Beispiel dahingehend, dass auch die weltlichen Herrscher soziale Verantwortung gegenüber dem Volk wahrnehmen müssen. Und zwar gleichgestellt den kirchlichen Herrschern.

Das Bauernproblem wird nur am Rande gestreift. Luther erwähnt in der Schrift, dass ein Bauer einem Priester gleichgestellt sein muss. An einer Stelle heißt es:

Es ist auch zuviel, daß man im geistlichen Recht der Geistlichen Freiheit, Leib und Güter so hoch erhebt, gerade als wären die Laien nicht auch geistlich so gute Christen wie sie, oder als ge-hörten sie nicht zur Kirche. Warum ist dein Leib, Leben, Gut und Ehre so frei und nicht das meine, so wir doch gleiche Christen sind, gleiche Taufe, Glauben, Geist und alle Dinge haben? Wird ein Priester erschlagen, so liegt ein Land im Interdikt, warum nicht auch, wenn ein Bauer erschlagen wird? Wo kommt solch großes Unterscheiden unter den gleichen Christen her? Allein aus Menschen-gesetzen und -erdichten!
 
Irgendwie verstehe ich den Zusammenhang daraus nicht bzw. weiß ich überhaupt nicht, was ich jetzt schreiben soll in Bezug auf Luthers Haltung zu den Fürsten im Bauernkrieg :grübel:.

Weiß hier vielleicht jemand was dazu?

Viele Grüße!!


"An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" entstand 1520, also ein paar Jahre vor den Bauernkriegen.

Luther hat den Bauernkrieg anbivalent gesehen. Zwar befürwortete er einige der sozialen Forderungen der Bauern, andererseits lehnte er deren Berufung auf die Bibel ab. Als es zu immer mehr Gewalt seitens der Bauern kam, wandte sich Lther von ihnen ab. Er veröffentlichte 1525 seine Schrift "Wider die mörderischen Rotten der Bauern", in der er die Fürsten zur Niederschlagung aufrief.
 
Ah okay, wenn die weltliche Macht das Gegengewicht sein soll, wird es mir klar. Wird aber gar nicht so leicht, da soviel drüber zu schreiben.
Und in seiner Schrift "von der Freiheit eines Christenmenschen" erwähnt Luther ja, dass quasi niemand ber jedem stehen darf und umgekehrt.
Kennt jemand von euch ein Buch, wo da genauer was zu drin steht, also nicht die Quelle selbst, die habe ich hier liegen, sondern mehr etwas fürs Verständnis?

:rotwerd::rotwerd::rotwerd:
 
Ich weiß ja nicht ob die Hausarbeit noch aktuell ist aber DAS aktuelle Standardwerk wurde hier bisher noch nicht genannt:

Blickle, Peter, Die Revlution von 1525, 2004.
 
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