"Der Patriot" (Mel Gibson)

GeneralCuster

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Manche Filme wie "Gladiator", "Braveheart" und "Troja" werden immer wieder erwähnt. Ein Film, der mir sehr gut gefiel, war Mel Gibsons "Der Patriot", der sich mit dem Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner gegen die Engländer beschäftigt. Komischerweise wird dieser Film aber selten irgendwo erwähnt. Ich würde gern Eure Meinungen dazu hören!
 
Es könnte unter Umständen daran liegen, dass nicht nur meine Wenigkeit diesen Film für nicht erwähnenswert erachtet! Ich kann auch ehrlich nicht ganz nachvollziehen, was genau an diesem Film gut gewesen sein soll? Ich hab ihn seit dem Kinobesuch damals nicht mehr gesehen und hab auch kein Verlangen danach. Mit einem Film, der in ausgiebigster Form ausschließlich dem amerikanischen Patriotismus frönt, dem kann ich nun einmal so überhaupt gar nichts abgewinnen. Aber jeder hat ja so seinen Geschmack.
 
Werter Custer, der Film wird nicht erwähnt weil er:
-historischer Unfug ist
-eine verklärte, patriotische Sichtweise zeigt
-die Engländer als monströse Diktatoren hinstellt
-kein Stück auf wichtige Ereignisse oder Zusammenhänge eingeht
-viel zu viel Pathos einfließt
-Heldenverklärung a la Gibson (er kann halt nicht anders)
usw. usf.

Fazit: dieser Film ist so unterirdisch, der schmerzt an den Augen.
 
GeneralCuster schrieb:
Manche Filme wie "Gladiator", "Braveheart" und "Troja" werden immer wieder erwähnt. Ein Film, der mir sehr gut gefiel, war Mel Gibsons "Der Patriot", der sich mit dem Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner gegen die Engländer beschäftigt. Komischerweise wird dieser Film aber selten irgendwo erwähnt. Ich würde gern Eure Meinungen dazu hören!
Komischerweise haben wir diesen Film hier durchaus diskutiert und sich auch zu keinem anderen Ergebnis gekommen, als du hier siehst...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mir hats gefallen

Also liebe User;
mir hat der Film ganz persönlich gut gefallen!!
Warum sehe ich denn einen Film an??--Um immer das zu sehen was auf`s "I-Tüpfelchen" paßt oder weil ich halt mal "Was" sehen will!
Ich sehe gerne Terra X oder Schliemann`s Erben(Beide Serien machen den Sonntagabend erst richtig schön!!); aber ich sehe mir gerne den Patrioten oder wenn ihr wollt auch Dahn`s "Kampf um Rom" an!!
 
Also, mir hat der Film auch gefallen. War sehr spannend gemacht.
Verstehe wirklich nicht, was daran auszusetzen war. Es gibt wirklich andere Filme, die sehr viel mehr stumpfsinnigen Patriotismus, Einseitigkeit, Heldenepos und Gewaltverherrlichung zeigen.
Was mir sogar besonders gut gefallen hat, war die Thematik und die Zeitepoche, von der man ansonsten sogut wie nichts erfahren hat.
Da stört auch nicht so, wenn es mit der historischen Genauigkeit nicht so weit her ist. In welchem anderen amerikanischen Film ist das denn besser?
Wenn ich da nur an diverse Spielberg-Produtionene und andere Machwerke denke, die höchstgelobt werden, und die auch von der (technischen) Machart her sehr gut sind, aber oft eine höchst problematische Botschaft haben.

Achso, eine Besonderheit hat der Film dann doch:
Einen deutschen Regisseur, und die Bösewichte sind mal nicht die Deutschen, sondern die Engländer.

Ob der Film deshalb bei allen "Kritikern" durchfällt?
 
Ich fand die Botschaft des Titels total super:

jemand, der nur seine Familie verteidigen will = Patriot

Frage mich, wieviel das Pentagon/White House für so eine tolle Werbung locker gemacht hat.
 
Es gibt besonders einen Aspekt, der mich an "Der Patriot" sehr gestört hat: Da gibt es eine Szene, wo der minderjährige Sohn Mel Gibsons eine englische Patrouille quasi allein aufreibt. Natürlich kam und kommt es gerade in Partisanenkämpfen etc. immer wieder vor, dass auch Kinder zu Soldaten werden. Aber hier wurde besonders unkritisch damit umgegangen, finde ich.
 
Mir gefällt "Der Patriot" auch sehr gut.

Natürlich ist er historisch gesehen kein guter Film, vor allem im Vergleich zu Gettysburg.
Aber wenn man ihn als Actionfilm betrachtet, ist er sehr gut, nicht nur dank der genialen Schlachten. Da stört auch der etwas übertriebene Patriotismus nicht.
 
Ich hab den Film bisher einmal halb, einmal ganz gesehen und muss sagen, mir stoesst der doch arge Patriotismus auch sehr auf. Uebertrieben ist dieser allerdings lediglich in europaeischen Augen, das darf man nicht vergessen. Und 'bezahlen' muss das Pentagon (was haben die eigentlich deiner Meinung nach damit zu tun, Sebastian?) fuer eine patriotische Einstellung der Bevoelkerung sicher auch nicht - die ist hier den meisten mit in die Wiege gelegt und muss nicht 'anerzogen' werden.

Was (besonders hier im Forum) das groesste Problem bei der 'neutralen' Beurteilung von Filmen ist, ist die tiefsitzende Abneigung, gegen alles, was 'oeffentlich' und 'offensichtlich' amerikanisch ist und Amerika verherrlicht. Waere Der Patriot ein spanischer Film und wuerde sich um einen Soldaten und dessen Familie im spanischen Buergerkrieg drehen, wuerde hier eine ganz andere Meinung dazu herrschen.

'Der Patriot' ist ein Stueck Hollywood.

Und wie die meisten Stuecke Hollywoods, haette man sehr gut drauf verzichten koennen, schliesslich wiederholt sich das Genre ja permanent und wechselt lediglich (wenn ueberhaupt) mal die Gesichter und die zu behandelnde Aera.

Dass es zu dem Thema zu wenig Filmmaterial gibt stimmt allerdings - warum bloss? :)
 
Da muß ich auch noch etwas dazu schreiben... :fs:

parago schrieb:
Was (besonders hier im Forum) das groesste Problem bei der 'neutralen' Beurteilung von Filmen ist, ist die tiefsitzende Abneigung, gegen alles, was 'oeffentlich' und 'offensichtlich' amerikanisch ist und Amerika verherrlicht. Waere Der Patriot ein spanischer Film und wuerde sich um einen Soldaten und dessen Familie im spanischen Buergerkrieg drehen, wuerde hier eine ganz andere Meinung dazu herrschen.

Jetzt unterstellst Du aber, und das recht verallgemeinert :grübel:
Mich persönlich stört jeder Film, der historischen Hintergrund hat und dabei inhaltlich nach einem Schwarz-Weiß-Schema abläuft - egal, woher er stammt und welche Landesgeschichte behandelt wird :fs:
Probleme habe ich persönlich mit der Verherrlichung bestimmter Länder, Organisationen, Anschauungen etc. verschiedener Art; meine "Abneigung" gegen das Amerikanische diesbezüglich mag auch damit zusammenhängen, daß uns früher jahrzehntelang gelehrt wurde, daß die Sowjets die "Guten" sind, was so nicht stimmte, und ich deswegen jetzt eben auch nicht für bare Münze nehme, daß die Amerikaner immer die "Guten" sind.
Auch wenn ich Dich damit evt. sehr enttäuschen muß, so ist das trotzdem meine Meinung... :winke:

parago schrieb:
'Der Patriot' ist ein Stueck Hollywood.

Richtig, aber auch das rechtfertigt dennoch nicht alles... und auch dies ist übrigens meine ganz persönliche Meinung :cool:
 
Ich fand den Film gut. Der von M. Gibson erst zum Ende gefrönte Patriotismus zeugt doch eigentlich nur von seiner Liebe zu seinen ermordeteten Kindern, die wiederum die eigentlich Patriotischen waren. Er selbst war eigentlich auf einen persönlichem Rachefeldzug.
Und monströse Engländer gab es nur einen, seinen dramatischen Gegenpart, die üblichen Engländer wurde als pure Befehlsemfänger dagestellt mit gelegentlichen Dandy-allüren. Ich finde dies ist nun echt nicht weit von der Realität entfernt.
Bemerkenswert fand ich das gezeigt wurde das die Unabhängigkeit von vielen Kolonisten nicht unkristisch gesehen wurde. Auch die Allianz mit den Franzosen wurde hervorgekehrt, dies geht sonst häufig in Filmen dieser Art unter.
 
timotheus schrieb:
Auch wenn ich Dich damit evt. sehr enttäuschen muß, so ist das trotzdem meine Meinung...

Du enttaeuschst mich damit ueberhaupt nicht. Nicht ein bisschen. Bin voll und ganz deiner Meinung.



timotheus schrieb:
Richtig, aber auch das rechtfertigt dennoch nicht alles...

Behauptet doch auch niemand - oder? :grübel:
 
parago schrieb:
Und 'bezahlen' muss das Pentagon (was haben die eigentlich deiner Meinung nach damit zu tun, Sebastian?) fuer eine patriotische Einstellung der Bevoelkerung sicher auch nicht - die ist hier den meisten mit in die Wiege gelegt und muss nicht 'anerzogen' werden.

Das Pentagon hat den Wert der Filmindustrie für seine Zwecke erkannt. Es finanziert und unterstützt gezielt (und offen) Filme, die ein dem Pentagon genehmes Bild vom Krieg bzw. vom amerikanischen Militär zeichnen.
Das hat sowohl Vorteile, als auch Nachteile.
Es ist sicher von Vorteil, wenn die Statisten und die Requisiten echte Soldaten und echtes Material sind, statt nur billige Kulisse. Zudem können Fehler korrigiert werden, also mal ganz platt: Leutnant befiehlt General. Der Nachteil ist, dass die Verbindungsoffiziere zu Hollywood sich auch schwerwiegendere Eingriffe in die Drehbücher erlauben. Sprich: sie machen Änderungsvorschläge und wenn diese nicht angenommen werden, gibt´s eben auch kein Geld und keine personelle oder materielle Unterstützung. Im Prinzip ist das Sponsoring, nur eben nicht durch ein Unternehmen, sondern von einer staatlichen Stelle.
Hier noch mal eine etwas bessere Zusammenfassung:
http://www.arte-tv.com/de/geschicht...hl-USA/Hollywood_20_26_20Pentagon/647982.html
 
El Quijote schrieb:
Das Pentagon hat den Wert der Filmindustrie für seine Zwecke erkannt. Es finanziert und unterstützt gezielt (und offen) Filme, die ein dem Pentagon genehmes Bild vom Krieg bzw. vom amerikanischen Militär zeichnen.
Das hat sowohl Vorteile, als auch Nachteile.
Es ist sicher von Vorteil, wenn die Statisten und die Requisiten echte Soldaten und echtes Material sind, statt nur billige Kulisse. Zudem können Fehler korrigiert werden, also mal ganz platt: Leutnant befiehlt General. Der Nachteil ist, dass die Verbindungsoffiziere zu Hollywood sich auch schwerwiegendere Eingriffe in die Drehbücher erlauben. Sprich: sie machen Änderungsvorschläge und wenn diese nicht angenommen werden, gibt´s eben auch kein Geld und keine personelle oder materielle Unterstützung. Im Prinzip ist das Sponsoring, nur eben nicht durch ein Unternehmen, sondern von einer staatlichen Stelle.
Hier noch mal eine etwas bessere Zusammenfassung:
http://www.arte-tv.com/de/geschicht...hl-USA/Hollywood_20_26_20Pentagon/647982.html

:S

Mann bin ich naiv. Das das auf Filme die entweder in juengerer Vergangenheit oder im Jetzt oder gar in der Zukunft spielt zutrifft, war mir an sich schon klar. Aber auf 'Historische' Spielfilme auch? Arg. Werd' mich da mal weiter reinlesen. Danke fuer den Link.
 
Ich stimme askan zu. Es geht ihm um die Liebe zu seinen Kindern, nicht um die Liebe zu seinem Land.
Ich ,persönlich, fand den Film auch nicht schlecht. Wenn er im Fernsehen ist, sehe ich ihn mir immer an, obwohl mir Braveheart viel besser gefällt.;)
 
Es kommt darauf an, wie man den Film betrachtet.

Sieht man ihn als reinen Abenteuerfilm, ist er sicherlich sehr gut gemacht. Gute Kameraführung, gute Darsteller, geschickter Spannungsaufbau.

Hinterfragt man den historischen Hintergrund, kommt einem vieles zu einseitig vor. Dem Zuschauer bleibt keine andere Wahl; er muss sich auf die Seite des Familienvaters schlagen.

Gibt es überhaupt einen historisch "100%ig wasserdichten" Spielfilm?
Und wer kann das eigentlich beurteilen?
 
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